Sonntag, 13. Dezember 2020: Vollmondbäume

Als ob es nicht schon genug wäre, dass der Einzelhandel Weihnachten durch das von ihm befeuerte Geschenkegefecht voll ausschlachtet, treibt auch der Markt für weihnachtliche Dekoartikel manch wundersame Blüte. Besonders um den Weihnachtsbaum drehen sich die kreativsten Geschäftsideen. Da propagiert man seit geraumer Zeit einen Trend zum »Zweitbaum«, auch der selbstverständlich ganz anders geschmückte »Adventsbaum« ist in Mode gekommen. Er wird schon Wochen vor Heiligabend aufgestellt, bis er dann vom »richtigen« Christbaum abgelöst wird. Letztes Jahr hörte ich von ganz besonderen Bäumen, die bei Vollmond geschlagen werden. Diese, so wird den Kunden versprochen, sind wesentlich länger haltbar und beginnen erst viel später zu nadeln. Dieses Versprechen lassen sich die Verkäufer natürlich mit rund 30% höheren Verkaufspreisen honorieren. Ich kann da nur sagen: Wer`s glaubt, wird … nicht selig, sondern fällt auf einen ausgeklügelten Verkaufstrick herein.
Der Hype um die Weihnachtsbäume sollte an Christen, die den eigentlichen Sinn von Weihnachten feiern, abperlen wie Wassertropfen am Lotusblatt. Es ist Fakt, dass der Christbaum in Wahrheit gar nichts mit der Weihnachtsgeschichte, wie wir sie in der Bibel nachlesen können, zu tun hat. Er ist und bleibt eine gut duftende, glänzend leuchtende Wohnzimmerdekoration für die Feiertage – nicht mehr und nicht weniger. Schön, wenn sich die Familie um den Baum versammelt und im Anblick der Kerzen an das Licht der Welt, nämlich Jesus Christus, denkt. Der Mittelpunkt des Festes ist Jesus und muss es bleiben. Wird das »Drumherum«, seien es Geschenke oder Deko, zur Hauptsache, wird Weihnachten ausgehöhlt und seines Sinnes beraubt.

Daniela Bernhard
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Frage
Könnten Sie sich das Weihnachtsfest auch mal ganz ohne Christbaum vorstellen?
Tipp
Lassen Sie nicht zu, dass der Weihnachtsbaum zum »Goldenen Kalb« wird!
Bibellese
Lukas 1,1-20

Samstag, 12. Dezember 2020: Herzenswünsche

Unsere Tochter hat einen Herzenswunsch. Seit über einem Jahr liegt sie uns damit in den Ohren und präsentiert immer neue Argumente, wieso sie ihn unbedingt erfüllt haben muss und was sie alles tun wird, wenn sie endlich bekommt, was sie will. Manchmal sagt sie uns sogar, dass wir gemein wären, weil wir ihren Wunsch noch nicht erfüllt haben. Sie weiß allerdings nicht, dass wir ihr den Wunsch in zwei Wochen an ihrem Geburtstag erfüllen werden. Wir als Eltern wissen, dass sie in dem Moment, in dem sie ihr Geschenk auspackt, glücklich sein wird. Und wir werden nicht mehr gemein sein, sondern die besten Eltern der Welt. Wir wissen aber auch, dass sie nur kurze Zeit wirklich glücklich sein wird. Dann wird die Diskussion mit einem neuen Wunsch wieder von vorne beginnen.
Kommt uns dieses Verhalten nicht irgendwie bekannt vor? So verhalten wir uns oft auch gegenüber unserem himmlischen Vater, von dem wir erwarten, dass er uns unsere Wünsche erfüllt. Dabei entscheiden immer wieder wir selbst, was für uns gut sein soll, auch wenn sich später herausstellt, dass wir ihn voreilig und unüberlegt um etwas baten, was wir dann doch gar nicht so nötig brauchten. Unser Tagesvers macht aber klar, dass Gott, unser Vater, uns gerne beschenkt – jedoch mit dem, was er für gut hält. Er ist zuverlässig und verändert sich nicht, er liebt uns, auch wenn es manchmal anders zu sein scheint und wir ihn dann für »gemein« halten, weil er uns nicht gibt, was wir wollen. Besser wäre es, ihm zu vertrauen und erwartungsvoll und geduldig jeden Tag gespannt darauf sein, welche Geschenke er uns heute gibt. Und dabei nicht zu vergessen, sondern stets dankbar dafür zu sein, dass er uns mit seinem Sohn, der für uns starb, das größte aller Geschenke schon gemacht hat.

Anne Paschke
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Frage
Haben Sie schon mal bedacht, was Gottes größter Wunsch an uns ist?
Tipp
Er wünscht sich zuallererst von uns, dass wir sein Angebot der Rettung von unserer Sünde annehmen.
Bibellese
Matthäus 7,7-11.13-14

Freitag, 11. Dezember 2020: Todesanzeigen

Wenn ich die Zeitung aufschlage und die Todesanzeigen lese, werde ich jedes Mal nachdenklich. Hinter jeder Anzeige steht ein menschliches Schicksal, eine einzigartige Persönlichkeit. Ich lese ein Geburtsdatum. Welche Freude muss es für die Eltern und die Angehörigen gewesen sein, als das kleine Baby auf die Welt kam! Und ich lese das Sterbedatum. Ein ganz normaler Tag im Kalender war es, als der jetzt Verstorbene seinen letzten Atemzug tat. Gab es eine Krankheit, oder war es ein plötzlicher Unfall? Konnten die Angehörigen sich darauf vorbereiten? War das Abscheiden vorhersehbar, oder kam es plötzlich, wie aus heiterem Himmel? Es ist ein komischer Gedanke, dass ein ganzes menschliches Leben nicht mehr ist als ein Strich zwischen zwei Jahreszahlen. Mein Geburtsdatum kenne ich. Welches Datum wird einmal rechts vom Bindestrich stehen?
In unserer Gesellschaft denkt man nicht viel über den Tod nach. Wir wollen lange jung bleiben und das Leben genießen, und wir verdrängen oftmals den Gedanken an unsere eigene Sterblichkeit. Mose, der Autor des Psalms, aus dem unser Tagesvers entnommen ist, dachte anders. Er war sich bewusst, dass er nur eine endliche Zahl von Tagen vor sich hatte. Er wusste, dass die Spanne seines Lebens kurz war. Und deswegen betete er um ein weises Herz.
Wenn man weiß, dass man irgendwann sterben wird, ist es nur klug, sich mit dem Tod und der Frage, was danach kommt, auseinanderzusetzen. Und auch, sich zu überlegen, was eigentlich der Sinn unseres kurzen menschlichen Lebens ist. Zum Glück hat uns der Schöpfer mit diesen Fragen nicht alleingelassen und in seinem Wort, der Bibel, tragfähige Antworten gegeben. Haben Sie diese schon entdeckt?

Thomas Lange
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Frage
Was bedeutet es, ein »weises Herz« zu haben?
Tipp
Weichen Sie den großen Fragen nicht aus, sondern suchen Sie nach verlässlichen Antworten!
Bibellese
Jakobus 5,7-11.19-20

Donnerstag, 10. Dezember 2020: Beutekunst

In allen Epochen haben es nach kriegerischen Auseinandersetzungen die Sieger als ihr Recht empfunden, die wertvollsten Kunstschätze des Verlierers an sich zu bringen. So stammt z. B. die Quadriga auf dem Markusdom in Venedig aus der Plünderung Konstantinopels. In neuerer Zeit machte vor allem NS-Beutekunst von sich reden: Aus besetzten Gebieten brachten Deutsche unzählige Kunstwerke in ihren Besitz. Nach Kriegsende ging der Kunstraubzug allerdings auch in die andere Richtung. So wurde z. B. der »Schatz des Priamos«, der ursprünglich aus der Türkei stammte, aus Berlin nach Russland gebracht. Dort befindet er sich heute noch. Ob solches Raubgut irgendwann einmal an die eigentlichen Eigentümer zurückgegeben wird, ist sehr fraglich.
Im Tagesvers geht es auch um Beutekunst. Unter dem babylonischen König Nebukadnezar kam es nach der Einnahme Jerusalems zur ersten Deportation von Juden nach Babel (606/605 v. Chr.). Im Jahr 587/586 v. Chr. wurde der Tempel in Jerusalem ausgeraubt und zerstört. Bereits 539 v. Chr. war das Babylonierreich selbst Geschichte: Meder und Perser eroberten Babel und damit auch die Tempelgeräte aus Israel. Im Jahr 536 v. Chr., genau 70 Jahre nach der ersten Deportation, ordnete der Perserkönig Kyrus die Rückkehr der Juden, den Wiederaufbau des Tempels und die Rückgabe der Tempelgeräte an. 20 Jahre später, also 70 Jahre nach seiner Zerstörung, wurde er wieder eingeweiht! Das Wunderbare an dieser Geschichte ist aber nicht die Rückgabe der Beute, sondern die Tatsache, dass Gott bereits Jahrzehnte zuvor durch Propheten wie Jesaja und Jeremia all diese Ereignisse exakt – neben Zeitläufen – vorhergesagt hatte. Damit zeigt die Bibel eindrucksvoll, dass Gottes Wort verlässlich und er selbst Herr der Geschichte ist.

Markus Majonica
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Frage
Kennen Sie Gottes Pläne mit dem Menschen und dieser Welt?
Tipp
Er stellt Ansprüche auf alles, was ihm gehört.
Bibellese
Psalm 50

Mittwoch, 09. Dezember 2020: Eine leere Hülse

»Es ist eine Tragödie, wenn man eine Menge Religion hat, aber kein Wort von Gott, denn das bedeutet kein Licht in der Finsternis, keine Nahrung für die Seele, keine Weisung bei Entscheidungen, keinen Schutz vor den Lügen des Feindes.« Dieses Zitat des bekannten amerikanischen Theologen Warren Wiersbe las ich vor Kurzem. Es drückt aus, woran unser Land krankt.
Das Land der Dichter und Denker, das Land Martin Luthers und der Reformation ist zu einem beinahe gottlosen Landstrich geworden. Wohin man in unserer Gesellschaft auch blickt, überall wendet man sich von den Werten der Bibel ab und driftet ab in eine desaströse Beliebigkeit. Und wo früher das Evangelium von Jesus Christus gepredigt wurde, geht es heute oft nur noch um irdische Verbesserungsvorschläge. Die Hauptsache ist: Nicht anstoßen und keinen Konflikt heraufbeschwören.
Doch was ist der Preis dieses Kuschelkurses? Religion ohne Licht, Magerkeit für unsere Seelen und falsch getroffene Entscheidungen. Eine leere Hülse! Das obige Zitat hat also absolut recht! Eigentlich ist es aber noch viel schlimmer, weil auch von einer »Menge an Religion« in unserem Land nicht mehr die Rede sein kann. Alles wird finsterer und friedloser – sowohl rings um uns her als auch in unzähligen Herzen.
Der Weg zurück heißt Umkehr zu Gott, Eingeständnis des Verlorenseins ohne ihn und Glaube an die Rettungstat von Jesus Christus. Diesen Weg können wir sofort beschreiten, und alle, die sich auf Gottes Gnadenangebot einlassen, werden nicht nur einmal Frieden im Himmel finden, sondern auch hier auf dieser Erde schon eine Gemeinschaft Gleichgesinnter entdecken, mit denen zusammen sie hoffnungsfroh und vertrauensvoll ihren Weg gehen können.

Thomas Lange
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Frage
Haben Sie auch »eine Menge Religion«, aber ohne einen persönlichen Retter?
Tipp
Nur mit Jesus Christus kommt man auf den richtigen Kurs zum Leben.
Bibellese
Hesekiel 33,10-16

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