Freitag, 08. Dezember 2023: Die Weihnachtsfeier (2), Apostelgeschichte 16,14

Er war Außendienst-Verkaufsleiter für einen Teil Ostdeutschlands und Berlin. Zu unserer betrieblichen Weihnachtsfeier kamen auch die Außendienstler in die Firmenzentrale. Oft ein paar Tage vorher, um noch eine Tagung damit zu verbinden. Dann, bei der Weihnachtsfeier, waren alle miteinander vereint. Jedes Jahr hatte ich hier die Möglichkeit, sozusagen als Weihnachtsbotschaft, den Kollegen und Kolleginnen von Jesus, seiner Geburt, seinem Leben und vor allem seinem Erlösungswerk zu erzählen. Reaktionen gab es eher selten, und auch unser Berliner Verkaufsleiter blieb unbeteiligt. Manchmal fragte ich mich, ob es überhaupt Sinn macht. Aber ein paar Kolleginnen waren froh, dass es auch diesen Teil der Weihnachtsfeier gab.

Dann passierte etwas Schreckliches. Unser Berliner Verkaufsleiter hatte einen Herzinfarkt erlitten und war verstorben. Alle waren schockiert über die Nachricht seines plötzlichen Todes. Zwei Monate später wurde ich gebeten, seinen Firmenwagen aus Ostberlin zurückzuholen. Mit einem mulmigen Gefühl klingelte ich bei seiner Witwe. Sie öffnete die Tür und empfing mich in ihrer Wohnung. Sie sprach sehr liebevoll von ihrem Mann, und wir unterhielten uns über ihn. Wir kamen auf seine Besuche in der Zentrale zu sprechen, und als sie nochmals meinen Namen hörte, fragte sie, ob ich der Mann sei, der bei der Weihnachtsfeier immer über Gott redete. Ihr Mann hätte ihr jedes Jahr weitergegeben, was dort über Gott erzählt wurde. Als ich bejahte, wurde sie sehr froh, und ich konnte ihr sagen, dass sie ihren Schmerz, ihre Zukunft und ihr Leben getrost in Gottes Hände legen kann.

Wir verabschiedeten uns. Im Auto dankte ich Gott und war beeindruckt von seinem Wirken, in das er uns manchmal kurz hineinblicken lässt.

Bernd Grünewald
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Frage
Was machen wir, wenn wir das Gefühl haben, die Menschen interessieren sich einfach nicht für Gott?
Tipp
Es macht Sinn, nicht aufzugeben, denn Gott wirkt auch im Verborgenen.
Bibellese
2. Thessalonicher 2,13-17

Donnerstag, 07. Dezember 2023: Die Weihnachtsfeier (1), Jeremia 51,10

Es ist jetzt mehr als 30 Jahre her. Ich hatte, kurz nachdem ich Christ geworden war, Anfang des neuen Jahres meine neue Stelle angefangen. Es war ein bewegtes Jahr gewesen, und es neigte sich nun langsam dem Ende zu. Für den letzten Freitag vor Weihnachten wurde der Termin für die alljährliche Weihnachtsfeier festgelegt. Diese Weihnachtsfeier begann dann mit einer Rede unseres Chefs über die Entwicklungen des vergangenen Jahres. Danach mussten alle Neueinsteiger als Chor nach vorne kommen, und es wurden vier Weihnachtslieder gesungen. Es gab noch eine Tombola, und dann wurde gegessen und vor allem getrunken.

An diesem Abend kam ich ziemlich enttäuscht nach Hause. Als meine Frau mich fragte, wie es gewesen war, konnte ich nur erwidern: essen, trinken, fröhlich sein – das war’s. Nicht ein Satz über die Geburt Jesu. Meine Frau holte mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und gab mir zu bedenken, dass es eine Firmen-Weihnachtsfeier war und ich zwei Jahre vorher dabei auch nicht an Jesus gedacht hätte. Sie hatte ja recht. Aber dann sagte sie, so wie es ihre Art ist: Wenn du möchtest, dass auf eurer Weihnachtsfeier an Jesus gedacht wird, dann mach du doch etwas. Das saß.

Ich dachte über ihre Worte nach, und im Laufe des nächsten Jahres formte sich in mir ein Plan. Kurz vor der nächsten Weihnachtsfeier fragte ich meinen Chef, ob ich auf der Feier etwas vorlesen dürfte. Er gab sein Okay, und so las ich an dem Abend eine Geschichte über die Geburt Jesu vor. Als ich mich wieder setzte, war ich aufgewühlt, aber glücklich. Seitdem habe ich jedes Jahr auf die eine oder andere Weise während unserer Weihnachtsfeier das Evangelium bekannt gemacht und bin so zu einem festen Programmpunkt dieses Abends geworden.

Bernd Grünewald
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Frage
Leiden Sie auch darunter, dass Gott aus dem Denken vieler Menschen verschwunden ist?
Tipp
Gott gibt uns immer wieder Möglichkeiten, von ihm zu reden, und wir sollten sie nutzen.
Bibellese
Lukas 24,30-35

Mittwoch, 06. Dezember 2023: Du musst auch NEIN sagen können, 2. Mose 23,2

»Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: NEIN.« Dieser Satz stammt von Kurt Tucholsky, einem deutschen Journalisten und Schriftsteller. Er steht auf einer Gedenktafel, die daran erinnern soll, dass dort in Bremen das erste Konzentrationslager der Geheimen Staatspolizei gestanden hat. Mitten in einem Wohngebiet. Dieses Lager wurde dann verlegt, weil sich die Anwohner über die Schmerzensschreie der gefolterten Häftlinge beschwerten. Als alles vorbei war, fragten viele: Wie konnten die Nazis so viele Menschen zu Mitläufern und Mittätern machen? Hätte mehr und ernsthafterer Widerstand vielleicht doch etwas ändern können?

Der Tagesvers fordert uns auf, dass wir der Menge nicht zum Bösen folgen sollen. Hier ist jeder gefordert. Wir müssen das Böse erkennen und standhaft bleiben, wenn uns die Menge zum Bösen zieht. Gott erwartet, dass wir nicht einfach mitmachen. Aber das ist leichter gesagt als getan. Es war schon immer schwer, gegen den Strom zu schwimmen. Die sich damals dagegenstellten, bekamen zu Lebzeiten keine Würdigung und bezahlten ihren Widerstand meist mit Gefängnis, KZ und Tod. Erst heute können wir ermessen, was ein Paul Schneider, Dietrich Bonhoeffer oder eine Sophie Scholl geleistet haben und was ihr Leben wert war.

Die Frage ist, wo wir, jeder Einzelne, heute NEIN sagen müssen zum Bösen. Wahrscheinlich werden auch wir kaum Beifall bekommen, dafür aber jede Menge Gegenwind erleben. Hitler und seine Schergen haben eine unauslöschliche Spur der Verwüstung hinterlassen, doch die Widerständler haben Tausende positiv geprägt. Wem würde ich heute eher folgen?

Herbert Laupichler
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Frage
Was tun Sie, um der Menge nicht zum Bösen zu folgen?
Tipp
Nur die Ausrichtung an der Güte Gottes hilft uns, das Böse zu lassen.
Bibellese
5. Mose 17,14-20

Dienstag, 05. Dezember 2023: Es muss vergehen, Johannes 8,51

Letztes Jahr musste unser Auto zum TÜV. Bei der Untersuchung kam raus, dass wichtige Teile der Karosserie von Rost durchdrungen waren. Dementsprechend war keine Fahrerlaubnis mehr möglich. Der finanzielle Aufwand, die Reparatur in einer Werkstatt durchführen zu lassen, stand in keiner Relation zum Wert des Wagens. Es war für mich schwer hinzunehmen, ein sonst noch gut fahrendes und funktionierendes Auto aufzugeben. Also entschloss ich mich, die Reparatur selbst durchzuführen. Die Kfz-Werkstatt gab mir freundlicherweise Tipps und Ratschläge für die Durchführung. Sie wies mich dennoch darauf hin, dass der Rost trotzdem wiederkommen würde. Dies konnte ich nach ein paar Wochen leider bestätigen.

Den Kampf gegen die Vergänglichkeit, »die Eigenschaft …, vergehen zu müssen« (Wikipedia), diesen Kampf kennen wir auch aus anderen Bereichen unseres Lebens, z. B. in Haus, Garten und Hof oder in Bezug auf unseren Körper. Wir unternehmen sehr viel, um möglichst lange zu erhalten, was uns wichtig ist. Doch von ewiger Dauer ist es nicht.

Ein Kampf gegen Windmühlen also. Wo ist die Hoffnung? Wir können sie an den Worten Jesu festmachen (siehe Tagesvers). Doch können Worte Leben geben? Ja, wenn Gott sie in seiner Allmacht wahr werden lässt. Was Gott zusagt, hält er gewiss. Darauf können wir uns verlassen. Seine Versprechen sind an Jesus geknüpft. Wenn ich Jesus in mein Leben aufnehme, ihm mein bedingungsloses Vertrauen schenke und meine Lebensschuld bei ihm ablade, dann kann ich sicher sein, dass er mich erhält, auch dann, wenn mein Körper vergeht. Er wird mir einen neuen schenken. Äußerlich mag ich »rosten«, aber innerlich bin ich durch den Glauben an ihn schon auf »Ewigkeit bei ihm« angelegt. Wenn das nicht tröstlich ist!

Gabriel Herbert
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Frage
Was ist Ihre Hoffnung in der Vergänglichkeit?
Tipp
Gott möchte auch Ihnen Unvergänglichkeit schenken.
Bibellese
1. Korinther 15,42-50

Montag, 04. Dezember 2023: Von Neuem geboren?!, Johannes 3,3

Er ging durch die schmalen Gassen der Stadt. Hinten in seinem Laden lagen sie, die Schriftrollen. Eine stattliche Anzahl hatte er in den letzten Jahren gesammelt. Konnte das wirklich wahr sein, was die Leute erzählten? Sollte der verheißene Messias nun tatsächlich geboren sein? Nein, dieser Gedanke war so abwegig, dass er ihn schnell beiseiteschob. Das war doch nicht möglich – und außerdem, was sollten die anderen von ihm denken? Er fürchtete, seine einflussreiche, politische Stellung zu verlieren.

Doch dann fasste Nikodemus einen Entschluss. Er wollte es jetzt wissen: War Jesus der versprochene Retter oder nicht? Er schlich sich nachts aus seinem Haus, ging durch die Gassen Jerusalems, um Jesus zu treffen und ihn selbst zu fragen. Dieser antwortete ihm: »Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben« (Johannes 3,16).

Nikodemus bekam in dieser Nacht von Jesus erklärt, dass er tatsächlich der versprochene Retter ist. Jesus ist der Messias, den Gott schon im Alten Testament angekündigt hatte, um die zerstörte Beziehung zwischen Gott und Mensch wieder zu heilen. Denn durch all die schlechten Taten, die jeder Mensch immer wieder tut, sind wir schuldig vor Gott geworden. Doch Gott hatte schon von Anbeginn einen Plan, wie diese Beziehung wieder in Ordnung gebracht werden sollte: Er sandte schließlich seinen eigenen Sohn auf die Erde, damit dieser für die Schuld der Menschen starb. Wer daran glaubt, wird von Neuem geboren, er bekommt ewiges Leben. Wir gut zu wissen, dass Jesus Christus wirklich der angekündigte Retter ist und dass durch ihn der Weg zu Gott frei geworden ist!

Ann-Christin Bernack


Frage
Sind Sie wie Nikodemus auf der Suche nach der Wahrheit über Jesus?
Tipp
Er ist wirklich der angekündigte Retter.
Bibellese
Johannes 3,1-17

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