Montag, 13. April 2020: Narben

Wer bis 1970 geboren ist, trägt sie noch: die Oberarmnarbe von der Pockenschutzimpfung. Doch es gibt viele Arten von Narben: Operationsnarben z. B. oder die Spuren von Unfällen und Gewalt. Ob diese Narben nun groß oder klein sind, sichtbar oder verdeckt, gut verheilt oder nicht, sie dokumentieren eine echte Verletzung. Und sie bleiben meistens ein Leben lang sichtbar. Dabei erinnern sie ihren Träger oft sehr genau an die Situation, in der die Verletzung geschehen ist. Ich kann fast zu jeder Narbe an meinem Körper eine Geschichte erzählen: Wie ich im Kindergartenalter mit der Ferse, auf dem Gepäckträger meines Vaters sitzend, in die Fahrradspeichen gekommen bin. Oder wie mein rechter Zeigefinger Anfang der 80er-Jahre von der Autotür eines R 4, mit dem der ältere Bruder eines Klassenkameraden mich von der Schule abholte, eingeklemmt worden ist; die Schnittwunde vom Taschenmesser eines Freundes, dem ich nicht glauben wollte, wie scharf dessen Klinge tatsächlich ist, usw.
Der Tagesvers erzählt von einem Mann, der erst dann an die Auferstehung Jesu glauben wollte, wenn er die Male – oder Narben – an den Händen und der Seite des Gekreuzigten sehen könnte. Sie erst wären der sichtbare Beweis dafür, dass der Mensch Jesus tatsächlich lebt. Jesus geht diesem Ansinnen später nach, um auch den letzten Zweifler von der Tatsache seiner Auferstehung zu überzeugen. Ihn selbst, der nun als Mensch bei Gott im Himmel ist, erinnern sie stets daran, dass er sein Leben für uns Menschen in einer bestimmten Situation gegeben hat. Und sie erinnern Gott, seinen Vater, daran, dass sein Sohn für jeden, der an ihn glaubt, aus den vernarbten Wunden sein Blut zur Vergebung der Schuld vergossen hat.

Markus Majonica
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Johannes 20,19-29

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