Samstag, 12. Dezember 2020: Herzenswünsche

Unsere Tochter hat einen Herzenswunsch. Seit über einem Jahr liegt sie uns damit in den Ohren und präsentiert immer neue Argumente, wieso sie ihn unbedingt erfüllt haben muss und was sie alles tun wird, wenn sie endlich bekommt, was sie will. Manchmal sagt sie uns sogar, dass wir gemein wären, weil wir ihren Wunsch noch nicht erfüllt haben. Sie weiß allerdings nicht, dass wir ihr den Wunsch in zwei Wochen an ihrem Geburtstag erfüllen werden. Wir als Eltern wissen, dass sie in dem Moment, in dem sie ihr Geschenk auspackt, glücklich sein wird. Und wir werden nicht mehr gemein sein, sondern die besten Eltern der Welt. Wir wissen aber auch, dass sie nur kurze Zeit wirklich glücklich sein wird. Dann wird die Diskussion mit einem neuen Wunsch wieder von vorne beginnen.
Kommt uns dieses Verhalten nicht irgendwie bekannt vor? So verhalten wir uns oft auch gegenüber unserem himmlischen Vater, von dem wir erwarten, dass er uns unsere Wünsche erfüllt. Dabei entscheiden immer wieder wir selbst, was für uns gut sein soll, auch wenn sich später herausstellt, dass wir ihn voreilig und unüberlegt um etwas baten, was wir dann doch gar nicht so nötig brauchten. Unser Tagesvers macht aber klar, dass Gott, unser Vater, uns gerne beschenkt – jedoch mit dem, was er für gut hält. Er ist zuverlässig und verändert sich nicht, er liebt uns, auch wenn es manchmal anders zu sein scheint und wir ihn dann für »gemein« halten, weil er uns nicht gibt, was wir wollen. Besser wäre es, ihm zu vertrauen und erwartungsvoll und geduldig jeden Tag gespannt darauf sein, welche Geschenke er uns heute gibt. Und dabei nicht zu vergessen, sondern stets dankbar dafür zu sein, dass er uns mit seinem Sohn, der für uns starb, das größte aller Geschenke schon gemacht hat.

Anne Paschke
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Frage
Haben Sie schon mal bedacht, was Gottes größter Wunsch an uns ist?
Tipp
Er wünscht sich zuallererst von uns, dass wir sein Angebot der Rettung von unserer Sünde annehmen.
Bibellese
Matthäus 7,7-11.13-14

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