Sonntag, 27. März 2022: Auf dem Prüfstand

Während ihres Missionsdienstes in Afrika (Kongo) erlebte die Engländerin Helen Roseveare in den 1960-er Jahren einen Bürgerkrieg. Das Land wurde von Zerstörung und Gewalt überflutet. Auch die Missionare bekamen das zu spüren, soweit sie nicht rechtzeitig, z. B. von einem »Außenposten«, evakuiert werden konnten. Auf so einem Außenposten geriet Helen in die Hände marodierender Rebellen. Sie wurde brutal vergewaltigt und musste eine 5-monatige Gefangenschaft mit unvorstellbaren Entbehrungen und Unannehmlichkeiten durchleiden. Warum ließ der Herr das zu?, war natürlich ihre Frage. Und die Antwort darauf war: »Kannst du es für lauter Freude erachten und mir dafür danken, dass ich dir diese Erfahrung anvertraue, auch wenn ich dir niemals sage, warum?« Letztlich bewirkte dies bei ihr ein noch stärkeres Gottvertrauen und die Freude, zu allem, was ihr widerfuhr, ein Ja zu finden.

Wir können schon an den kleinsten Herausforderungen scheitern und den ganzen Tag missmutig darüber sein. Aber das zeigt nur, wie sehr wir auf uns selbst und unser Wohlergehen fokussiert sind, statt uns um das Wohl anderer zu bemühen. Dem Sohn Gottes widerfuhr am Kreuz das Schlimmste, was man als Mensch erfahren kann. Es war so schlimm, dass er ausrief: »Mein Gott, warum hast du mich verlassen?« Aber weil diese Frage schon vorher geklärt wurde, als er sich bedingungslos dem Willen Gottes übergab, konnte er danach auch noch beten: »Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist.« – Um unseretwillen erlitt Jesus diesen schrecklichen Tod. Und er schreckte nicht im letzten Moment davor zurück, sondern um der vor ihm liegenden Freude willen achtete er nicht auf die Schande und erduldete das Kreuz, weil er damit für Unzählige den Weg zu Gott freimachte.

Joachim Pletsch
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Frage
Wie viel würden wir für uns zulassen, damit andere den Weg zu Gott finden?
Tipp
Gott gefällt es, wenn wir dem Vorbild Jesu Christi folgen.
Bibellese
Lukas 22,39-46

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