Sonntag, 14. April 2024: Erinnerungskultur, Lukas 22,19

Laut Wikipedia bezeichnet Erinnerungskultur den Umgang des Einzelnen und der Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit und ihrer Geschichte. Dazu gehört nicht nur, worauf alle stolz sein können, sondern auch das, dessen man sich schämen muss. Gerade in Deutschland ist das oft vorrangig, z. B. wenn es um das geht, was den Juden in unserem Land in der Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945) angetan wurde. Ausdruck dieser Erinnerungskultur sind Gedenkstätten und bestimmte Tage oder Zeiten, an denen man der Opfer gedenkt – zunehmend aber auch derer, die das alles überlebt, an den Folgen aber ihr Leben lang gelitten haben.

Auch Jesus hat seinen Jüngern eine Erinnerungskultur gestiftet, verbunden mit einem einfachen Mahl und den Symbolen Brot und Wein. Auch das Kreuz gehört zur christlichen Erinnerungskultur. Beides erinnert ebenfalls an ein Geschehen, das den Hass von Menschen zum Vorschein brachte. Schon damals war dies gegen einen Juden gerichtet, aber auch gegen den Sohn Gottes, der unermessliches Leid erdulden musste und am Kreuz für die Schuld der Menschen starb.

Warum aber gab Jesus seinen Jüngern Brot und Wein zur Erinnerung an ihn? Das Brot weist hin auf seinen Leib, den er für uns gab. Der Wein weist hin auf sein Blut, das zur Vergebung der Sünden geflossen ist. Beides war Grundlage der Erlösung von Menschen und notwendig, damit wir mit Gott versöhnt werden können. Es drückt aus, wie eng Christen mit ihrem Retter und untereinander verbunden sind, denn sie feiern nicht allein, sondern gemeinsam dieses Gedächtnismahl. Sie müssen dabei nicht trauern oder sich schuldig fühlen. Sie können sich freuen, weil darin die Liebe Gottes immer wieder in Erinnerung gebracht wird, die denen Heil bringt, die an Jesus glauben.

Joachim Pletsch
Frage
Welche Bedeutung hat für Sie Jesu Leiden und Sterben am Kreuz?
Tipp
Es ist auch um Ihrer Rettung willen geschehen. Danken Sie ihm dafür!
Bibellese
Lukas 22,14-20

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Samstag, 13. April 2024: Einfach Gras darüber wachsen lassen?, Micha 7,19

Letztes Jahr machten wir in unserem Garten eine interessante Entdeckung: Als wir in einer Ecke etwas Ordnung schafften, lugte unter einem Verschlag Betonboden hervor. Wir dachten zunächst, lediglich eine kleine Fläche sei davon betroffen. Als wir aber mit dem Graben fortfuhren und die Grasnarbe Stück für Stück entfernten, wurde klar, dass es sich doch um eine größere Fläche handelte. Letztendlich kam heraus, dass dort vor langer Zeit eine sehr große Betonplatte eingelassen worden war, die das Gras mittlerweile komplett überdeckte.

Dieses Erlebnis erinnert an die Redewendung, dass man »Gras über etwas wachsen lässt«. Wenn man über ein Problem Gras wachsen lassen will, dann hofft man insgeheim, es werde von ganz allein in Ordnung kommen oder zumindest in Vergessenheit geraten. So wie die Betonplatte: Sie war immer noch da, blieb lange vergessen, tauchte dann aber plötzlich wieder auf.

Auch wenn so manche Schuld für einen Menschen in Vergessenheit geraten ist, heißt das nicht, dass sie verschwunden ist. Sie ist nur »unter dem Gras« verborgen. Und wie sieht Gott das? Verliert er unsere Schuld aus dem Blick? Nein! Alles, was seinem Maßstab nicht entspricht, ist und bleibt für ihn sichtbar, ob nun »nur« ein schlechter Gedanke oder gar der Mord an einem Menschen.

Das klingt hart, oder? Gibt es da überhaupt eine Möglichkeit, mit Gott ins Reine zu kommen? Nur, wenn die Schuld beseitigt wird. Und genau das tat Jesus Christus am Kreuz für uns! Wer das Gras aufdeckt und seine Sünde und Schuld vor ihm bekennt, dem vergibt Gott seine Sünden, nimmt sie weg und wirft sie in die unzugänglichen Tiefen des Meeres! Jesus will kein »Gras« über unsere Schuld wachsen lassen, sondern »die Betonplatte« restlos beseitigen!

Gabriel Herbert
Frage
Über welche Fehler Ihres Lebens versuchen Sie Gras wachsen zu lassen?
Tipp
Echte Freiheit findet man nur, wenn man sich rückstandslos von Schuld befreien lässt.
Bibellese
Lukas 7,36-50

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Freitag, 12. April 2024: Heilsamer Schreck?, Apostelgeschichte 24,25

Markus Antonius Felix wurde im Jahr 52 n. Chr. Statthalter der Provinz Judäa. Seine Frau Drusilla war Jüdin. Eines Tages wurde ihm ein Mann namens Paulus vorgeführt. Dieser wurde von der jüdischen Obrigkeit vehement verfolgt, weil er überall Jesus Christus als Messias und Gottes Sohn bezeugte. Felix war mit dieser Bewegung um den Nazarener Jesus sehr gut vertraut und durch seine Frau in jüdischen Angelegenheiten recht bewandert. Daher ließ er den Gefangenen in einer Privataudienz vorführen, und das Ehepaar hörte Paulus gut zu. Dieser redete nun über den Glauben an Jesus Christus. Dabei kam Paulus auch auf die Themen Gerechtigkeit, Enthaltsamkeit und das zukünftige Gericht zu sprechen. Doch hierüber erschrak Felix sehr und beendete das Gespräch abrupt. Insgesamt zwei Jahre hielt er Paulus in Haft und besprach sich oft mit ihm. Dann wurde Felix abgelöst und versetzt. Ob die Rede des Paulus zu einer Veränderung in seinem Leben geführt hat, ist nicht bekannt.

Das Verhalten von Felix ist kein Einzelfall: Viele Menschen setzen sich mit Jesus Christus auseinander, sind interessiert und hören gerne zu. Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem der aufmerksame Hörer merkt, dass Jesus mehr ist als nur ein interessanter Gesprächsgegenstand. Dieser Jesus erhebt als der Sohn Gottes Anspruch auf mein Leben: Es soll von Gerechtigkeit geprägt sein. Er ist der Bestimmer in moralischen Angelegenheiten. Und er fordert Rechenschaft über mein Leben. Dieser Anspruch mag erschrecken. Heilsam ist dieser Schrecken aber nur, wenn ich nicht, wie Felix, auf Distanz gehe, sondern mich dem Sohn Gottes ganz ausliefere. Nur bei ihm findet unsere Seele wirklich Ruhe und unser Gewissen echten, tiefen Frieden. Dafür hat Jesus sein Leben gegeben.

Markus Majonica
Frage
Hat die Begegnung mit Jesus in der Bibel Sie schon einmal aufgeschreckt?
Tipp
Gerade in diesen Momenten ruft Sie der Sohn Gottes, weil er Ihrer Seele Ruhe geben will.
Bibellese
Matthäus 11,28-30

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Donnerstag, 11. April 2024: Gefangen!, Psalm 107,13-14

Bei Nipptide, also wenn der Wasserpegel nach der Ebbe besonders niedrig ist, fiel bei Borkum ein Transatlantikkabel trocken. Dieses Kabel war mit einer schweren Kette verbunden. Drei Jungen machten sich einen Spaß daraus, die Kette anzuheben und sie klatschend in den Sand zurückfallen zu lassen. Einer der drei kam auf die Idee, seinen Fuß durch ein Kettenglied zu stecken und mit der Kraft seines Beines anzuheben. Als er seinen Fuß wieder lösen wollte, merkte er mit Entsetzen, dass dieser feststeckte, wahrscheinlich aufgrund einer Schwellung in Folge eines Blutergusses. Vergeblich versuchten seine Freunde, ihn zu befreien. Schon rauschten die ersten Flutwellen heran und unaufhaltsam kehrte das Meer zurück. Nach verzweifeltem Kampf mussten die beiden ihren Kameraden zurücklassen. Über ihm schlugen die Wellen zusammen. Aus Spaß war bitterer Ernst geworden.

In der Bibel ist von einer anderen Kette die Rede: »Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Sklave« (Johannes 8,34). Die Missachtung der Regeln Gottes hat die tückische Eigenschaft, dass sie zunächst ganz lustig und aufregend ist. Aber eine Sünde zieht die nächste nach sich. Zunächst wollen wir die böse Tat, aber dann müssen wir sie tun. Der Fuß bleibt in der Kette gefangen und die Wogen der Verzweiflung schlagen über uns zusammen. Zum Schluss bleibt nur die bittere Erkenntnis: »Der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod« (Römer 7,23).

Doch zum Glück bleibt die Bibel nicht bei der Beschreibung unserer schrecklichen Situation stehen, sondern zeigt auch die Lösung: »Wenn also der Sohn (Gottes) euch frei macht, dann seid ihr wirklich frei« (Johannes 8,36). Wer an Jesus Christus glaubt, über den hat die Sünde ihre Macht verloren.

Gerrit Alberts
Frage
Haben Sie schon einmal gespürt, dass eine Sünde Sie gefangen hält?
Tipp
Nur der Sohn Gottes kann uns frei machen!
Bibellese
Johannes 8,31-36

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Mittwoch, 10. April 2024: Erbstreitigkeiten, Lukas 12,15-16

Laut des Statistik-Portals Statista werden in Deutschland jährlich zwischen 100 000 und 150 000 steuerpflichtige Erbschaften und Schenkungen angetreten. Dabei wird Vermögen in Höhe von bis zu 400 Milliarden Euro an die nachfolgende Generation weitergegeben. Erfahrungsgemäß kommt es bei jeder fünften Erbschaft zu großen Streitereien unter den Erben. Ein Grund dafür ist, dass nur jeder vierte Erblasser ein Testament verfasst hat. Weitere Gründe, die Statistiken nicht erfassen, die jedoch uralt und zutiefst menschlich sind, sind Habgier, Neid und Eifersucht. Diese hässlichen Eigenschaften stecken tief im Herzen von uns Menschen und kommen besonders häufig unter Geschwistern zum Vorschein, wenn es ums Erbe geht. Familien, die sich eigentlich lieben sollten, verstricken sich oft in traurigen Fehden, bei denen manchmal nur noch über Anwälte kommuniziert wird.

Jesus lehrte, dass wir uns keine Sorgen um Nahrung und Kleidung machen sollen, da der himmlische Vater um alles weiß, was wir benötigen (vgl. Lukas 12,22–30). Gott ist sehr großzügig. Oft gibt er einem Menschen so viel, dass sogar dessen Kinder und Enkel noch davon zehren können. Vermögend zu sein ist ein Segen, der dankbar angenommen und gewissenhaft verwaltet werden sollte. Doch wahren Reichtum besitzt nur derjenige, der »reich in Gott« ist.

Wer weiß, dass Gott ihn für sich erkauft hat mit dem teuersten, was es gibt – nämlich dem Blut seines eigenen Sohnes –, der braucht sich keine Sorgen zu machen, im irdischen Leben zu kurz zu kommen. Im Diesseits sorgt Gott für ihn und nach dem Tod bekommt er ein unvergängliches Erbe, das ihm niemand wegnehmen kann, weil sich Gott persönlich in der Bibel dafür verbürgt hat.

Daniela Bernhard
Frage
Was bedeutet es für Sie, reich zu sein?
Tipp
Auch der reichste Mensch auf der Erde verlässt diese so nackt und mittellos, wie er hineingeboren wurde.
Bibellese
Prediger 2,17-27

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