Dienstag, 04. Oktober 2022: Ein Kind wie einen Hund erziehen?

Der Aufschrei war groß: Schon bevor die Sendung »Train your baby like a dog« im Januar 2021 ausgestrahlt wurde, wurde eine Petition ins Leben gerufen, die einen Ausstrahlungsstopp von RTL forderte. In der Sendung hilft die Hundetrainerin Aurea Verebes ratlosen Eltern mit eher ungewöhnlichen Erziehungsmethoden: Mit Leckerlis und Klickern sollen die Kinder passend konditioniert (eingestellt) werden. Mit Himbeeren, Umarmungen oder Klickgeräuschen sollen kleinen Kindern Aggressivität ab- und gewünschte Verhaltensweisen angewöhnt werden.

In zahlreichen Beschwerden wurde deutlich, was viele Menschen an solch einem Experiment stört: »Kinderseelen« seien »Menschen mit Würde« und nicht mit Hunden gleichzusetzen, schrieben einige Petitionsunterstützer. Selbst wenn tierische Belohnungsmechanismen bei Kleinkindern funktionieren, spüren viele Menschen intuitiv, dass derlei Methoden bei einem Menschen nicht angemessen sind. Doch auf welcher Basis wird dies eigentlich begründet? Rein evolutionär betrachtet sind Menschen angeblich lediglich höhere Säugetiere und Babys und Kleinkinder demnach lediglich Wesen, die in ihrer späteren Entwicklung mehr kognitive Fähigkeiten als Hunde besitzen werden.

Im christliche Menschenbild hingegen hat jeder Mensch, egal welchen Alters, einen unveräußerlichen Wert und eine besondere Rolle in Natur und Welt. Als »Krone der Schöpfung« und »Ebenbild Gottes« tragen Menschen eine Art »göttlichen Funken« in sich: Wesensmerkmale und Sehnsüchte, die auf ihren Schöpfer hinweisen. Diese Perspektive hilft, sich selbst und seine Mitmenschen nicht als bloße trieb- und belohnungsgesteuerte Wesen zu begreifen und sich gegenseitig in Achtung und Liebe zu begegnen.

Sebastian Lüling


Frage
Welchen Umgang erwarten Sie für sich selbst und Ihre Kinder?
Tipp
Betrachten Sie Ihre Mitmenschen heute ganz bewusst als wertvolle und besondere Geschöpfe!
Bibellese
Psalm 139,1-16

Montag, 03. Oktober 2022: Die Herrlichkeit des Todes

In diesen Tagen erleben wir wie jedes Jahr ein herrliches Naturschauspiel. Die Blätter der Bäume erstrahlen in wunderschönen Farben. Die Palette reicht von saftig grün über leuchtend gelb und feurig orange bis hin zu Rot- und Brauntönen. Wenn meine Frau und ich auf Spaziergängen oder Wanderungen diese Pracht sehen, sind wir einfach begeistert, und immer wieder verwenden wir dann das Wort »herrlich«. In Wahrheit sind all diese herrlichen Blätter aber gerade im Begriff zu sterben! Eine korkartige Trennschicht zwischen Blattstiel und Zweig unterbindet allmählich die Wasserversorgung und schließlich stirbt das Blatt ganz ab.

Warum hat Gott das so eingerichtet? Warum hat er dieses Sterben so »herrlich« gemacht? Warum freuen wir uns über diese sterbenden Blätter? Kann es sein, dass er uns jedes Jahr aufs Neue auf das Sterben seines Sohnes hinweisen will? Kann es sein, dass er uns zeigen möchte, welch große Freude das Sterben Jesu für uns bedeutet? Und welche »Herrlichkeiten« damit verbunden sind?

Jesus sprach die Worte unseres Tagesverses direkt vor seiner Verhaftung. Die Stunde war gekommen! Wenig später sollte er einen grauenvollen Tod am Kreuz sterben. Aber dieser Tod war »herrlich«. Er verherrlichte Gott, wie es im Vers oben heißt, weil dadurch endgültig klar wurde, wie sehr Gott die Menschen liebt – nämlich so sehr, »dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat« (Johannes 3,16). Der Tod Jesu war kein Unfall, sondern Gottes genialer Plan, um uns zu retten. Wenn ich darauf vertraue, dass Jesus dort auch meine Schuld getragen hat, kann ich Vergebung und ewiges Leben empfangen und ein neues Leben mit ihm beginnen. Herrlich!

Stefan Hasewend
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Haben Sie schon über die sterbenden Blätter gestaunt?
Tipp
Beschäftigen Sie sich mit dem Sterben Jesu!
Bibellese
Matthäus 27,45-54

Sonntag, 02. Oktober 2022: Mein Auto kennt mich …

Mein Auto kennt mich. Wenn ich ihm ganz nahe komme, kann ich die Türen öffnen und den Motor starten. Und das alles, ohne irgendeinen Schlüssel in die Hand zu nehmen oder irgendetwas anzustecken. Ich berühre den Griff, öffne und fahre los. Das ist eine ganz wunderbare Erfindung. Meine Tochter ist immer verwundert darüber. Neulich sagte sie mir: »Papa, ich will es jetzt auch mal probieren, die Tür aufzumachen. Das Auto muss mich doch jetzt langsam kennen.« Auf meine Gegenfrage antwortet sie: »Ich fahre jetzt immer so oft mit zur Schule und stehe so oft vor der Tür, da muss es mich doch jetzt auch kennen.« Darauf sagte ich ihr dann: »Stell dir vor, ein Dieb steht jetzt jeden Tag vor dem Auto. Das Auto würde ihn dadurch kennenlernen und irgendwann die Türen öffnen. Das wäre doch schlecht, oder?« Und dann erklärte ich ihr, dass ich einen kleinen Funkschlüssel bei mir trage und dieser Schlüssel dem Besitzer das Fahrzeug öffnet.

Es gibt einen einzigen Schlüssel zum ewigen Leben und zum Himmel. Er heißt Jesus Christus. Ihn muss man haben. Man kann jahrelang in einer Kirche oder einem anderen Gotteshaus sitzen und dennoch den Himmel verschlossen vorfinden. Der Herr Jesus lässt sich auch durch Taufscheine, Mitgliedsausweise, gute Taten oder Einhalten bestimmter Regeln nicht ersetzen. Es gibt nur einen Weg, den Herrn Jesus zu bekommen: ihm erstens die Sünden bekennen und sich von ihm reinigen lassen. Zweitens muss man ihn aufrichtig bitten, die Herrschaft über das eigene Leben zu übernehmen. Gott gibt uns dann den Heiligen Geist, der uns fortan gestaltet und verändert. Und dazu ist allein Jesus der Schlüssel, der dann schließlich auch an der »Himmelspforte« tatsächlich passt und uns dort den Eintritt ermöglicht.

Marcus Nicko


Frage
Haben Sie schon den richtigen Schlüssel für das Leben nach dem Tod?
Tipp
Nehmen Sie Jesus in Ihr Leben auf!
Bibellese
Epheser 1,7-14

Samstag, 01. Oktober 2022: Ein Mann aus gutem Hause

Wissen Sie, was ein Harmonium ist? Kaum jemand kennt so etwas noch. Ein Harmonium ist ein blasebalgbetriebenes Tasteninstrument, so etwas wie eine Hausorgel. Ein solches Harmonium ließ sich der junge Max Planck von seinen Eltern auf die Studentenbude stellen. Darauf spielte er, so oft sein Physikstudium ihm die Zeit dazu ließ, und zwar häufig Kirchenlieder. Nach dem Abitur hatte er sogar eine Zeit erwogen, Musik zu studieren, doch schließlich blieb er bei Physik, und der Menschheit wurde einer der bedeutendsten Physiker geschenkt.

Max Planck stammte, wie man so sagt, aus guter Familie, aus der schon bedeutende Personen hervorgegangen waren. Nach 1900 beschäftigte er sich intensiv mit der Wärmestrahlung, was zu der berühmten Quantentheorie führte, die Niels Bohr und Albert Einstein bei ihren eigenen Forschungen erfolgreich nutzen konnten. Im Jahr 1919 erhielt er den Nobelpreis. Weitere Ehrungen folgten, und nach ihm wurden die staatlichen Forschungsinstitute seit 1948 Max-Planck-Institute genannte, aus denen viele Nobelpreisträger hervorgingen.

Überliefert von ihm ist das folgende Zitat: »So sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms dieses: Es gibt keine Materie an sich. Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält. Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente Kraft noch eine ewige Kraft gibt … so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. … so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: Gott!«

Karl-Otto Herhaus


Frage
Welche Einsicht und Konsequenz ziehen Sie aus dem Anschauen der Materie?
Tipp
Man muss kein Physik-Genie sein, um zu erkennen, dass es einen Schöpfer gibt.
Bibellese
Jesaja 44,6-8

Freitag, 30. September 2022: Der Marmeladenbrot-Junge

2004 machte ein damals 15-jähriger Teenager aus London Schlagzeilen wegen seiner ungewöhnlichen Essgewohnheiten: Seit seinem vierten Lebensjahr aß er nichts außer Marmeladenbrot. Ihm würde übel werden, falls er etwas anderes esse, gab er stets zur Antwort, wenn man ihn nach dem Grund fragte. Er verschmähte nicht nur Gesundes wie Gemüse oder Obst, sondern aß auch keine Pizza, keine Pommes, keine Pasta, weder Wurst noch Käse. Das Einzige, was er aß, war Brot mit Zucker, später nur noch mit Marmelade. Marmeladenbrot-Junge wurde er daher genannt.

Jesus vergleicht sich in unserem Tagesvers mit dem Grundnahrungsmittel Brot, um uns die Wichtigkeit seiner Person zu veranschaulichen. Brot kann man eigentlich immer essen: zum Frühstück, wenn es schnell gehen muss, auch zum Mittagessen und als Abendbrot. Mit den entsprechend unterschiedlichen Belägen ist Brot sehr vielseitig und auch gesund. Jesus sagte nicht, er sei die Sahnetorte, die man sich nur sonntags gönnt, oder ein Burger, den man nicht allzu oft essen sollte. Nein, Jesus ist wie das tägliche Brot. Wir brauchen ihn jeden Tag – nicht nur sonntags oder zu besonderen Anlässen. Brot ist Mittel zum Leben, ein »Lebensmittel« im wahrsten Sinn des Wortes. Genauso grundlegend und unersetzlich ist Jesus für uns. Nur durch ihn bekommen wir ewiges Leben.

Man kann in seiner Ernährung auf vieles verzichten, aber Brot ist essenziell, um Kraft für den Tag zu schöpfen. Genauso nötig haben wir Jesus Christus – und zwar jeden Tag. Denn ohne ihn bleiben wir schwach und kraftlos als Christen. Aber genauso wie ein Brot dem Hungrigen nur nutzt, wenn er davon isst, so müssen wir täglich zu Jesus kommen, um ihn als »Brot des Lebens« persönlich zu erfahren.

Daniela Bernhard
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Was bedeutet Jesus für Sie?
Tipp
Nur wer Jesus hat, hat das Leben (1. Johannes 5,12).
Bibellese
Johannes 6,32-51

© 2022 – Evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen | Impressum | Datenschutzerklärung | Login