Sonntag, 13. Februar 2022: Gnade schlägt Edelmetall

Der Journalist Max Polonyi schreibt: »Die Benennung der Ehejubiläen funktioniert in Deutschland in etwa so: Je länger eine Ehe hält, desto härter und wertvoller das Material, nach dem sie benannt ist. Nach einem Jahr feiert man Papierhochzeit, nach fünf Jahren Ehe die hölzerne, nach 20 die porzellane, nach 25 und 50 Jahren erst die silberne, dann die goldene Hochzeit. Es ist, als wäre die Ehe eine Sportart, bei der diejenigen, die am längsten aushalten, gewinnen. Der 70. Hochzeitstag ist jedoch eine Ausnahme in der Reihe der Jubiläen. Man spricht nicht mehr von Gold oder Silber, sondern von der Gnadenhochzeit.« Die Gnade setzt allem die Krone auf.

Wir alle sind auf Gnade angewiesen, besonders in der Ehe. Heiraten sollte nur der, der gut im Vergeben ist. Kleinliches Aufrechnen erstickt die Liebe. »Ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, so auch ihr« (Kolosser 3,13).

Schwächeln Sie nicht im Gnädigsein!

»Wo sind meine Sünden? Sie lasteten schwer, / versenkt in der Tiefe, verschwunden im Meer, / im Abgrund der Liebe, Gott sieht sie nicht mehr. / Sie waren unzählig, doch Gnade ist mehr!

Halleluja! Gnade ist stark, stärker als Schwachheit, neu jeden Tag. / Staunt über Gnade und was sie vermag!

Wie kannst Du vergessen, allwissender Herr, / den Mühlstein versenken – mich nicht hinterher? / Barmherzigkeit folgt mir statt Tod und Gericht. / Dein Zorn ging vorüber, doch Gnade nicht!

Trotz Stolpern und Fallen, trotz all meiner Schuld, / ruht doch Dein Gefallen auf mir in Geduld. / Dein Sohn gab sein Leben als Preis für mich her. / Du siehst mich in Christus, denn Gnade ist mehr!«

Andreas Fett
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Frage
Wie wird das 100-jährige Ehejubiläum benannt?
Tipp
»Himmelshochzeit«, weil das Paar es nicht mehr erlebt – höchstens im Himmel.
Bibellese
Epheser 5,25-33

Samstag, 12. Februar 2022: Partnersuche

Während des coronabedingten Lockdowns fühlten sich viele Menschen einsam und haben online Partner gesucht. Die Gruppe »Civil Wars« besingt diese Sehnsucht und Suche nach einem Partner, einer Partnerin, den bzw. die es noch nicht gibt, wie folgt: »Du hast mir gefehlt. Aber ich bin dir noch nie begegnet. Doch das würde ich so gern. Liebe/Lieber wer-immer-auch-du bist, noch warte ich geduldig.«

Vor 2000 Jahren haben auch schon Menschen auf einen Beistand und auf einen »Partner« gewartet, der sie aus ihrem Dilemma befreien konnte: den Messias. Dieser war zunächst die »Hoffnung Israels«, dann aber auch die der Völker. Als dieser Messias tatsächlich kam, wurde er von den meisten abgelehnt, und nur wenige erkannten, dass mit ihm Gott selbst zu den Menschen gekommen war. Durch seinen Tod am Kreuz wurde er dann zum Retter aller, die an ihn glaubten und sein Opfer für ihre Sündenschuld in Anspruch nahmen. Doch das war erst der Anfang einer nun für immer bestehenden Beziehung zu Gott als Vater und zu Jesus als Herrn des Lebens. Das nennt die Bibel Nachfolge. Und wer immer sich einsam fühlt, dem wird in der Bibel mehrmals versichert, dass er nicht alleine ist. Denn Jesus Christus versichert allen, die ihm nachfolgen: »Ich bin jeden Tag bei euch bis zum Ende der Zeit.«

Dieser Satz hat mir schon in meiner Kindheit geholfen, wenn ich nachts in unserem Pfadfinder-Lager im Wald Wache schieben musste, und später im Militärdienst ebenso. Ich brauchte keine Angst zu haben – denn ich wusste, dass Jesus bei mir ist, deshalb fühlte ich mich auch nicht einsam. Ich wünsche, dass ihr alle, die ihr euch einsam und verlassen fühlt, dieses Gefühl von Jesu Nähe und Geborgenheit ebenso erleben könnt. Der Schlüssel dazu ist in der Bibel zu finden.

Martin Grunder


Frage
Was tun Sie, wenn Sie sich einsam fühlen?
Tipp
Nutzen Sie die Gelegenheit, eine lebendige Beziehung mit Jesus einzugehen!
Bibellese
Johannes 16,29-33

Freitag, 11. Februar 2022: 24/7

24/7 (»twenty-four/seven«) drückt ständige Bereitschaft aus. Im alltäglichen Leben kennen wir dies z. B. bei Feuerwehren, Krankenhäusern, bei der Polizei oder sonstigen wichtigen Einrichtungen. Hier ist rund um die Uhr, jeden Tag der Woche, jemand im Notfall erreichbar. Und dennoch ist selbst das beste Sicherheitsnetz nicht lückenlos: Auch der einzelne Polizist, Feuerwehrmann oder Arzt benötigen Schlaf. Sie sind nicht immer gleich fit. Notrufnummern können zudem überlastet sein, Sicherheitskräfte überfordert, Rettungswagen zu spät kommen usw. Und für manche Probleme bietet auch die kompetenteste Person keine Lösung.

Der 121. Psalm in der Bibel stellt dem eine ganz andere Hilfe gegenüber: Hier ist derjenige am Werk, der Himmel und Erde gemacht hat, also Gott selbst. Was könnte dem Schöpfer aller Dinge unmöglich sein? Von ihm wird gesagt, dass er nicht schläft, ja, noch nicht einmal kurz einnickt und schlummert. Und trotz dieses Schlafdefizits unterliegt er keinem Irrtum, keiner Fehleinschätzung der Lage oder Fehldiagnose. Schließlich macht der Psalm deutlich, dass sich die Fürsorge Gottes nicht nur auf bestimmte Phasen des Lebens beschränkt. Sie umfasst Anfang und Ende (Eingang und Ausgang) des Lebens und reicht bis in die Ewigkeit.

Fraglich ist nur: Wer kommt in den Genuss dieser allgegenwärtigen, allmächtigen und ewigen Fürsorge Gottes? Im Psalm wird er der »Hüter Israels« genannt, weil dieses Volk Gottes erklärtes Eigentum ist. Doch ist seine Liebe und seine Fürsorge nicht auf dieses Volk beschränkt. Sein erklärter Wille ist es, dass jeder Mensch Gott erkennt und ihm sein Leben anvertraut. Wer sich dazu entschließt, kann sagen: Der mich behütet, schläft nicht!

Markus Majonica
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Frage
Welche Beziehung haben Sie zu dem, der für uns Menschen in »ständiger Bereitschaft« lebt?
Tipp
Es ist gut zu wissen, wohin wir uns wenden können, wenn wir keinen Ausweg mehr sehen.
Bibellese
Psalm 121

Donnerstag, 10. Februar 2022: »Influencer« und »Follower«

Neulich ist mir etwas wirklich Peinliches passiert. Ich fuhr mit meinem Auto durch die Stadt und war anscheinend etwas abgelenkt. So bemerkte ich nicht, dass ich in einer Baustelle auf einmal in einen gesperrten Bereich geriet. Ich fuhr immer weiter, bis ich an eine Fräskante kam, die ich zum Glück noch rechtzeitig bemerkte. Hier war Schluss, es ging nicht mehr weiter! Also: Rückwärtsgang rein und zurück? Denkste! Ein Blick in meinen Rückspiegel offenbarte mir, dass ich leider einige Fahrzeuge mit in diese Baustelle genommen hatte. Anscheinend waren die mir einfach gefolgt und steckten jetzt genauso fest wie ich. Es dauerte natürlich etwas, bis wir alle wieder auf dem richtigen Weg waren. Im Nachhinein musste ich lachen, dass die Autos einfach blindlings hinter mir hergefahren waren. Sicher waren einige sauer auf mich, aber ich hatte ja niemanden gebeten, mir in die Irre zu folgen.

Ich war ein schlechter, unwissender »Influencer« gewesen. Und davon gibt es viele. In den sozialen Medien scharen Persönlichkeiten ihre Anhänger um sich und füttern sie mit Informationen, deren Wahrheitsgehalt sich häufig als sehr begrenzt herausstellt. Andere teilen dann – vielleicht unwissend – diese Fake News wiederum mit ihren »Followern«. Am Ende weiß niemand mehr, was überhaupt stimmt. Wer gibt da noch Orientierung? Was ist Wahrheit? Was ist richtig, was ist falsch? Gestern, heute, in 10 Jahren?

Jesus sagt, dass er das Licht der Welt ist. Wer ihm nachfolgt, wird nicht in der Finsternis herumtappen. Er gibt Orientierung. Er deckt auf, leuchtet in die hintersten Ecken. Seine Worte sind ewig und unveränderlich, seine Meinung und seine Persönlichkeit ändern sich nicht.

Thomas Bühne


Frage
Wer gibt Ihnen Orientierung in unsicheren Zeiten?
Tipp
Gottes Worte sind ewig, unveränderlich und verlässlich.
Bibellese
Jesaja 55,6-11

Mittwoch, 09. Februar 2022: Kann man das vergeben? (2)

Die Frau, von der wir gestern lasen, war weiterhin verzweifelt wegen der Untreue ihres Mannes. Wie sollte sie ihm jemals vergeben können? Gab es noch Hoffnung für ihre Ehe? In dieser Zeit lernte sie Christen kennen, die sich regelmäßig zum Bibellesen trafen. Diese Leute luden sie ein, bei ihren Treffen dabei zu sein. Bald kam die Frau regelmäßig jede Woche. Die Person von Jesus Christus beeindruckte sie sehr.

An einem Abend ließen zwei Bibelverse die Frau nicht mehr los. In Matthäus 5,27-28 sagt Jesus nämlich: »Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: ›Du sollst nicht ehebrechen!‹ Ich aber sage euch: ›Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.‹« Also war vor Gott nicht nur die Tat des Ehebruchs Sünde, sondern bereits schon falsche Gedanken und Fantasien! »Wenn das wirklich stimmt, dann bin auch ich eine Ehebrecherin«, sagte sie leise zu sich selbst, »dann brauche auch ich Vergebung.«

Sie erkannte ihre eigene Verstrickung in Sünde, aber auch die Lösung: Jesus Christus hatte ihre Sünden am Kreuz getragen. Wenn sie ihm ihre Schuld bekannte, konnte sie Vergebung erfahren. Das tat sie dann auch. Nun hatte sie Frieden mit Gott, und ihr Gesicht strahlte. Ihr Mann war überrascht über ihre positive Veränderung, konnte diese aber zunächst nicht zuordnen. Eines Tages nahm die Frau ihren Mann in die Arme und sagte herzlich: »Ich möchte dir von ganzem Herzen vergeben, weil Gott auch mir vergeben hat.«

Wie freute sich der Ehemann! Wenig später begann auch er, in der Bibel zu lesen, und setzte bald sein ganzes Vertrauen auf Jesus Christus. Die beiden erlebten, dass in ihrem Leben und ihrer Ehe alles neu wurde.

Hias Schreder


Frage
Kennen Sie die Freude über vergebene Sünde?
Tipp
Wem vergeben wurde, der kann auch anderen vergeben.
Bibellese
Psalm 51

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