Montag, 28. Juli 2025: Der letzte Arbeitstag, Hebräer 9,27-28

Einer der beiden Hausmeister unserer Schule ging in Rente. Ich traf ihn an seinem letzten Arbeitstag, einem Montag, und sah Wehmut in seinen Augen. »Tja«, meinte er, »das ist schon ein komisches Gefühl, wenn gleich Feierabend ist, und dann ist schon die ganze Woche rum.«

Der Ruhestand ist der letzte Lebensabschnitt. Vielen Menschen erscheint es wohl wie eine Nebelwand in ihrem Leben, die vor ihnen liegt, und irgendwo darin befindet sich ein Endpunkt, das Lebensende. Die Frage ist: Was kommt dann? Das ewige Leben oder gar nichts, oder was sonst? Solange wir noch im Berufsleben stehen und sehr beschäftigt sind, ist es vielleicht möglich, dieser Frage auszuweichen. Doch im Ruhestand gibt es weniger Ablenkung, dafür aber zunehmend körperliche Beschwerden, Krankheiten und Schmerzen. Da hält man schon eher inne mit dem vielleicht bangen Blick auf das, was noch kommt. Gott spricht zu jedem Menschen vernehmbar mindestens dreimal (Hiob 33,14.29-30). Vielleicht hat Gott bereits zu Ihnen bereits gesprochen und wird es vielleicht noch einmal tun. Es wäre fatal, wenn man darauf nicht eingeht und mit ihm klärt, was zu klären ist, bevor das Leben zu Ende geht.

Auf die Menschen, die zu Jesus Christus gehören, wartet nach der Bibel am Ende ihres Lebens kein endgültiges Ende, sondern sie gelangen ins Paradies zu ihrem Herrn Jesus Christus (Philipper 1,23). Auf die Menschen, die nicht zu Jesus Christus gehören, weil sie es nicht wollten, wartet am Ende ihres Lebens etwas Schlimmes. Sie kommen an einen Ort der Qual (Lukas 16,28), wo sie auf das Gericht am Ende der Zeit warten. Dort werden sie von Gott nach ihren Taten gerichtet und ins ewige Feuer geworfen werden (Offenbarung 20,12-15).

Thomas Müller

Sonntag, 27. Juli 2025: Great Danger – Walk Quickly!, Hesekiel 3,17

Ein Familienurlaub führte uns nach Kreta. Wir beschlossen, die Samariaschlucht zu durchwandern, ein anstrengendes, aber lohnenswertes Naturerlebnis. Rechts und links der Schlucht ragen die Felswände bis zu 600 m hoch. An besonders engen Stellen besteht die Gefahr, dass von oben Gesteinsbrocken herunterfallen. Davor warnen an diesen exponierten Punkten der rund 17 km langen Schlucht Schilder: Mit den Worten »Great Danger – Walk Quickly«, also »Große Gefahr – geh schnell«, sollen die zahlreichen Besucher auf das bestehende Risiko hingewiesen werden. Ob der Rat, möglichst zügig zu gehen, ein wirksamer Schutz gegen den drohenden Steinschlag ist, sei dahingestellt. Aber die Verantwortlichen für diese Schlucht werden dadurch jedenfalls ihrer Verantwortung gerecht, die Wanderer zu warnen, damit diese sich durch ihr Verhalten auf diese Gefahr einstellen können. Keiner der Besucher kann später sagen: Das habe ich nicht gewusst. Hättet Ihr mich mal gewarnt.

Ein wenig wie in jener Schlucht ist es mit diesem Kalender: Jeder Artikel ist wie ein kleines Schild auf dem Lebensweg. Es weist den Leser Tag für Tag, Jahr um Jahr, darauf hin, dass ein Leben ohne Gott »Great Danger«, also große Gefahr bedeutet. Wenn man sich nicht auf diese Gefahr einstellt und reagiert, endet das Leben in einer ewigen Katastrophe. Hier hilft es auch nicht, einfach das Lebenstempo zu beschleunigen. Denn das Leben führt – ob langsam oder schnell gelebt – in jedem Fall zum Tod. Bis dahin muss das Verhältnis mit Gott geklärt sein, man muss umkehren und mit ihm Frieden machen. Das geht, weil Jesus diesen Notausgang für uns eröffnet hat. Keiner soll sagen können: Das habe ich nicht gewusst. Hättet Ihr mich mal gewarnt!

Markus Majonica

Samstag, 26. Juli 2025: Gott willig folgen, Psalm 32,8-9

In einer Legende wird von einem Landwirt erzählt, der eines Abends mit seinen zehn Eseln vom Feld kam. Er band neun seiner Esel an Pflöcken vor dem Hof fest, aber das zehnte Seil hatte er verloren. Da kam ein Rabbi vorbei. Der Landwirt fragte ihn, was er denn tun solle, damit der Esel nicht wegläuft. »Du musst nur die gleiche Bewegung machen, als ob du den Esel festbindest – das ist alles.« Der Landwirt tat, wie ihm geraten wurde. Als der nächste Tag anbrach, stand der Esel noch brav im Hof. Freudig machte der Bauer die anderen neun Esel los und wollte wieder aufs Feld. Der zehnte Esel aber weigerte sich mitzugehen. Alles Ziehen und Schimpfen half nicht. Der Landwirt suchte den Rabbi auf und bat ihn um Rat. Dieser fragte ihn: »Hast du den Esel wieder losgebunden?« – »Er ist doch gar nicht festgebunden!« – »Das weißt du, aber der Esel weiß es nicht. Er denkt, dass er immer noch festgebunden ist«, sagte der Rabbi lächelnd. Daraufhin tat der Landwirt so, als ob er das Seil lösen würde. Kaum hatte er das getan, da lief der Esel brav mit auf das Feld.

Für mich hat diese Geschichte einen gewissen Charme, denn sie zeigt, wie viel Weisheit und Geduld im Umgang mit Tieren wie auch mit Menschen oft nötig sind. Im Tagesvers geht es darum, dass uns Gott zeigen möchte, welcher Weg gut für uns ist. Dagegen steht, dass der Mensch sich dann oft wie ein störrischer Esel gebärdet und sich sträubt, statt willig zu folgen. Ja, oft geht es sogar noch weiter. Mancher lebt lieber in völliger Abkehr von Gott, ohne zu beachten, dass er sich damit seiner Güte und Gnade beraubt. Doch Gott hat durch Jesus Christus gezeigt, dass er in Liebe jedem nachgeht und sein Angebot aufrechterhält. Nur muss der Mensch es auch annehmen.

Stefan Taube

Freitag, 25. Juli 2025: Ist Jesus Gott?, Kolosser 1,19-20

Diese Frage, die auf den ersten Blick wie eine theologische Spitzfindigkeit aussieht, ist jedoch von grundlegender Bedeutung für den Glauben der Christen durch alle Jahrhunderte bis heute. Am 25. Juli 324, also heute vor 1700 Jahren, endete das erste Konzil von Nicäa (nahe dem heutigen Istanbul) mit über 200 teilnehmenden Bischöfen und deren Entourage. Hauptthema war die Eingangsfrage von oben. Ähnlich einer heute üblichen Abschlussresolution bei großen Konferenzen gab es als Ergebnis die Lehrentscheidung, in der die Wesensgleichheit Jesu mit Gott dem Vater und dem Heiligen Geist in Übereinstimmung mit dem Zeugnis der Bibel festgeschrieben wurde. Notwendig wurde dieses Konzil, weil u. a. Arius von Alexandria mit seiner platonischen Vorstellung des Monotheismus Jesus Christus nur die »Rolle des vornehmsten aller Geschöpfe« zuwies. Die Verbreitung dieser Vorstellung drohte die frühe Christenheit zu spalten. Kaiser Konstantin I. war, nach dem Sieg gegen den oströmischen Kaiser Licinius ein Jahr zuvor, Herrscher über das gesamte römische Imperium geworden. In dieser Rolle sah er sich von Gott berufen, die Einheit der Lehre durch die Einberufung dieses Konzils wiederherzustellen.

Warum ist die Göttlichkeit Jesu Christi so entscheidend? Nur der heilige, sündlose Gott in realer Menschengestalt war in der Lage, dieses einmalige, ewig gültige, stellvertretende Opfer am Kreuz vor den Toren Jerusalems zu vollbringen. Ein Mensch, so vorbildlich er auch sein mochte, reichte dafür genauso wenig aus wie die täglichen Tieropfer im Alten Testament. Nur Gott selbst in seinem Sohn konnte ein vollkommenes Opfer stellen, das wirklich Sünde sühnen konnte. Und durch den persönlichen Glauben an seinen Sohn bietet Gott nun jedem Menschen aus allen Völkern und Jahrhunderten diese Erlösung an.

Bernhard Czech

Donnerstag, 24. Juli 2025: Zur rechten Zeit fleißig sein!, Sprüche 6,6-8

Große Ameisen, die viel Nahrung sammeln, gibt es vor allem im Morgenland. Unser einheimisches Beispiel für Fleiß wären wohl die Bienen. Sie nutzen ihre kurze Lebenszeit, um für ihr Volk das Überleben zu sichern. Für die Erzeugung von 1 kg Honig müsste eine einzelne Biene etwa 100 000 km fliegen und 150 Millionen Blüten besuchen. Zum Glück gehören zu einem gesunden Volk jedoch zwischen dreißig- und hunderttausend Tierchen.

Von den Bienen können wir lernen, die Hauptzeit des Blühens intensiv zu nutzen. Wie schade ist es, wenn wir unseren Frühling, also die Jugend, vertändeln und verspielen oder unseren aufnahmefähigen Verstand nicht sinnvoll befüllen! Falls Sie sich in diesem Alter befinden, möchte ich Sie ermutigen, sich darüber einmal Gedanken zu machen.

Wenn wir schon im Sommer unseres Lebens angekommen sind, haben wir die Verantwortung für unsere Kinder. Verantwortungsvolle Eltern werden ihren Kindern so früh wie möglich mancherlei Anreize zum Lernen bieten, ohne dass es in einer Dressur ausartet. Am meisten helfen wir unseren Kindern, wenn wir sie durch Lieder, Kinderbibeln und Co. mit Gottes Gedanken vertraut machen. Diese Dinge können ihnen ein Leben lang Sinn und Hoffnung geben. Denn schließlich haben wir als Eltern auch die Verantwortung, die Maßstäbe für verantwortungsbewusstes Handeln zu setzen und vorzuleben.

Und auch im Herbst des Lebens können wir von der Biene lernen, die bis zu ihrem letzten Lebenstag fleißig bleibt. Im Älterwerden ist es gut, wenn man gelernt hat, dass unser Leben auf dieser Welt nicht die gesamte Realität darstellt, sondern dass es für jeden, der an Jesus Christus als seinen Retter glaubt, ein Vaterhaus im Himmel gibt. Wäre es da nicht schlimm, einmal ohne diese Hoffnung sterben zu müssen?

Hermann Grabe

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