Mittwoch, 22. Dezember 2021: Schnee – das weiße Wunder

Mit einem Prisma untersuchte Isaac Newton im siebzehnten Jahrhundert, wie das Licht uns hilft, verschiedene Farben zu sehen. Er fand heraus, dass ein Gegenstand eine bestimmte Farbe anzunehmen scheint, wenn Licht durch ihn hindurchgeht oder von ihm reflektiert wird. So sind Schneeflocken weiß, obwohl das Eis, aus dem sie bestehen, fast durchsichtig ist. Doch warum?
Schneeflocken entstehen, wenn viele Eiskristalle aufeinanderprallen. Und diese Flocken haben sehr kompliziert geformte Oberflächen. Vom Prisma bis hin zu vielfach verästelten Gebilden reicht der Formenreichtum. Diese vielen Oberflächen lenken nun das Licht aus allen Richtungen auf unser Auge. Dabei sehen wir eine Überlagerung aller Farben der Gegenstände und Lichtquellen in unserer Umgebung und nehmen das als weiß wahr.
Auch die Bibel spricht von Farben und verdeutlicht damit den Gegensatz von Sünde und völliger Reinheit. Der Prophet Jesaja musste dem Volk Israel seine Sünde vorstellen und beschrieb sie als rot wie Karmesin. Gleichzeitig versprach er, dass sie weiß wie Schnee werden sollte, wenn sie sich vom Unrecht abwenden und Gottes Vergebung suchen würden.
Heute haben wir Menschen durch Jesus immer noch Zugang zu Gottes Vergebung. Jesus nannte sich das Licht der Welt, und wer ihm nachfolgt, »wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben« (Johannes 8,12). Und wenn wir unsere Sünden bekennen und um Vergebung bitten, dann stehen wir in diesem Licht vor Gott, und unsere schmutzige Seele wird wieder weiß wie Schnee.

Herbert Laupichler
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Frage
Wo ist Ihnen der oben beschriebene Gegensatz schon einmal deutlich geworden?
Tipp
Man muss ins Licht Gottes treten, um zu wissen, wie man beschaffen ist.
Bibellese
Lukas 5,1-11

Dienstag, 21. Dezember 2021: Was mich bewegt

Für uns Menschen ist es nicht leicht, die inneren Beweggründe unserer Mitmenschen einzuschätzen. Wir können unseren Mitmenschen mit einem Lächeln begegnen, während wir sie innerlich verurteilen oder sogar verachten. Wir sind alle recht gute Schauspieler. Es kommt aber auch vor, dass andere Menschen uns schlechte Motive unterstellen, während wir doch aus wirklich guten Motiven gehandelt haben. Wir sind also nicht leicht zu durchschauen.
Was mich in den letzen Wochen bewegt hat, war ein Vers in der Bibel, der Gottes »innerstes Wesen« zeigt. Wir Menschen haben Gott so oft in unserem Leben den Rücken zugekehrt, ihn durch unsere Taten missachtet. Gott hätte allen Grund dazu, uns Menschen, seine Geschöpfe, dafür zu bestrafen. Doch er tut es nicht.
Als Gott sein Versprechen wahr machte, tat er das, weil er so ist, wie ihn unser Tagesvers beschreibt, nämlich barmherzig. Als Gott an seinen Rettungsplan festhielt, uns seinen Sohn auf diese Erde zu schicken, damit dieser für unsere Schuld am Kreuz starb, trieb ihn dazu seine »herzliche Barmherzigkeit«. Das Wort was hier mit »herzlich« übersetzt wird, heißt eigentlich »aus tiefstem inneren Erbarmen«. Das hat mich schwer beeindruckt und zutiefst bewegt. Wie groß, wie gut, wie unglaublich barmherzig ist doch dieser Gott!
In dem sehr bekannten Lied »Wie soll ich dich empfangen« dichtet Paul Gerhardt folgende Strophe: »Nichts, nichts hat dich getrieben, zu mir vom Himmelszelt, als das geliebte Lieben, damit du alle Welt, in ihren tausend Plagen und großen Jammerlast, die kein Mund kann aussagen, so fest umfangen hast.«
Gott redet nicht nur von Barmherzigkeit, er handelt auch danach!

Daniel Zach


Frage
Wie reagieren Sie auf Gottes Plan zu Ihrer Rettung?
Tipp
Danken Sie Gott für seine »herzliche Barmherzigkeit«!
Bibellese
Lukas 1,68-79

Montag, 20. Dezember 2021: »Nicht sicher«

Besucht man bestimmte Webseiten, erscheint in der Zeile mit der URL manchmal dieser Vermerk: »Nicht sicher«. Die Browser-Info erklärt dazu Folgendes: »Wir empfehlen, auf dieser Seite keine privaten oder personenbezogenen Daten einzugeben. Rufen Sie die Website nach Möglichkeit nicht auf. Seien Sie vorsichtig. Der Datenschutz auf dieser Website ist nicht gesichert. Es besteht die Möglichkeit, dass eine unbefugte Person Zugriff auf Informationen erhält, die Sie an die Website gesendet haben oder die Ihnen von der Website übermittelt wurden.«
So deutlich wie hier im Internet wird man im Alltag – z. B. bei bestimmten Veranstaltungen, Events oder sogar einfachen Begegnungen – natürlich nicht darauf hingewiesen, wo es evtl. gefährlich werden könnte und man mit seinen »Auskünften« lieber zurückhaltend sein sollte.
Aber habe ich mich schon einmal gefragt, ob der Kontakt mit mir selbst eigentlich sicher ist? Wie gehe ich z. B. mit vertrauten Informationen um, die mir mitgeteilt werden? Behalte ich sie für mich, oder posaune ich gleich alles herum, was mir jemand erzählt? Das kann für denjenigen u. U. ziemlich unangenehme Folgen haben. Und andererseits: Was gebe ich von mir aus gerüchteweise weiter, worauf sich andere verlassen und dann bei nächster Gelegenheit vielleicht einen Reinfall erleben?
Sicherheit kann man nur schaffen, wenn man sich an bestimmte Regeln hält und gewisse Vorkehrungen trifft. Eine davon nennt unser Tagesvers. Und darüber hinaus ist es gut, alles einem Maßstab zu unterziehen, der Zuverlässigkeit verspricht: Gottes Wort, durch das er uns nach seinen guten Richtlinien bildet und prägt, wenn wir darin lesen und es ernst nehmen.

Joachim Pletsch
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Frage
Wo gehört bei Ihnen und mir heute »die Hand auf den Mund«?
Tipp
Hier und da erst einmal zu schweigen, ist eine gute Regel, um zu vermeiden, etwas Falsches oder Schädliches weiterzugeben.
Bibellese
Matthäus 12,36

Sonntag, 19. Dezember 2021: 4. Advent – endlich am Ziel?

Das Warten hat ein Ende, in wenigen Tagen ist es so weit: Endlich Weihnachten! Ungeduldig haben die Kinder jeden Tag ein Türchen am Adventskalender geöffnet. Die Erwachsenen haben eingekauft, geputzt und Geschenke verpackt. Manch einer hetzt noch im letzten Moment durch die Geschäfte, um auch sicher alles Nötige beisammen zu haben.
Viele Menschen knüpfen hohe Erwartungen an Weihnachten. Es soll harmonisch zugehen, alles muss perfekt sein. Aber wie oft erlebt man Streit gerade an diesen Tagen! Wie oft gibt es undankbare Kinder, die sich über das falsche Handy beschweren, oder Verwandte, die am Essen herummäkeln. Und nach dem Fest ist vor dem Fest. Im nächsten Jahr wird alles wieder von vorne losgehen!
Keine Sorge, ich will Ihnen Weihnachten nicht verleiden. Aber ich möchte Ihren Blick darauf richten, dass wir auf dieser Erde das vollkommene Glück niemals erreichen werden. Gott hat seinen Sohn Jesus Christus zu uns gesandt, nicht weil hier alles perfekt wäre, sondern gerade weil wir Menschen immer wieder an unserem Leben verzweifeln. Weil wir Streit haben, egoistisch und undankbar sind. Ein ehrlicher Blick hinter die zauberhafte Weihnachtskulisse zeigt uns das jedes Jahr. Doch Gott liebt diese fehlerhafte und sündige Welt. Er hat seinen Sohn geschickt, damit alle, die an ihn glauben, nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben.
Im Himmel wird es einmal das perfekte Fest für die diejenigen geben, die Gott ihre Sündhaftigkeit eingestehen und an Jesus Christus glauben. Bis dahin brauchen Sie nicht nach einem unerreichbaren Ideal zu streben, sondern dürfen sich an dem Gott freuen, der bei Sündern Wohnung nimmt. Das ist wirklich Weihnachten.

Anne Paschke
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Frage
Warum bleibt unser Streben nach Liebe und Frieden so oft erfolglos?
Tipp
Jesus kommt nicht zu Gerechten, sondern zu Sündern.
Bibellese
Psalm 24

Samstag, 18. Dezember 2021: »Aber mein Vater!«

Maryam (Name geändert) ist 14 Jahre. Maryam ist ein Flüchtling aus Syrien. Bei einem Bombenangriff flüchtete sie mit ihrem Bruder in einen Keller. Unmittelbar vor dem Kellerfenster hielt plötzlich ein Auto. Bewaffnete sprangen heraus und erschossen einen Mann. Bei späteren Bombenangriffen versteckte sich die Familie in einem Zimmer bei ihren Großeltern, weil dieses Zimmer keine Fenster hatte und so den Blick auf die todbringenden Kampfjets verhüllte. – Maryam kann nachts nicht mehr schlafen. Selbst jetzt im sicheren Deutschland kriecht sie in der Dunkelheit ins Bett ihrer Eltern und hält sich an ihnen fest. Ihr Vater ist ihr im Chaos der Welt ein sicherer Fels in der Brandung. Wenn es eng wird, wenn alles hochkommt, sagt sie immer: »Aber mein Vater!«
Die Welt um Habakuk, einem Propheten des Alten Testaments (ca. 7. Jahrhundert v. Chr.), zerfällt. Elend über Elend. Streit und Hader, Gewalttat und Unheil, Krieg und Verwüstung prägen das Alltagsgeschehen. Gesetz, Recht und Ordnung sind außer Kraft gesetzt (Habakuk 1,3). Und doch beendet Habakuk sein Buch mit einem klaren »Ich aber«: Ich aber will Gott loben. – Wie kann man nach den zuvor in drei Kapiteln beschriebenen Katastrophen Gott noch loben? Habakuk kann das, weil er sein »aber« mit einer dreifachen Begründung untermauert: In allem Unheil – aber Gott ist mein Heil. In aller Kraftlosigkeit – aber Gott ist meine Kraft. In aller Ausweglosigkeit – aber Gott hat einen Weg für mich, der mich aus der Not auf neue Höhen führen wird.
Wenn es eng wird, wenn alles hochkommt, dann halten wir uns fest an unserem Vater im Himmel und rufen in die Nacht und die Not hinein: »Aber mein Vater!«

Martin von der Mühlen
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Frage
Woran halten Sie sich fest, wenn es eng wird?
Tipp
Gott will uns Menschen retten. Er hat alle Macht dazu.
Bibellese
Habakuk 2,1-4

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