Dienstag, 01. Juni 2021: »Mister Eternity« (Herr Ewigkeit)

Arthur Stace lebte von 1884 bis 1967 in Australien. Seine Familie betrieb ein Bordell. Schon früh wurde er alkoholabhängig. Der selbst destillierte Fusel schädigte sein Gehirn. Im Ersten Weltkrieg verlor er ein Auge. Kurz bevor er seinen Verstand völlig versoffen hatte, hörte er 1930 eine Predigt, die ihm deutlich machte, dass es bei dem Erlöser Jesus Christus auch für ihn Rettung gab. Er bekannte Gott seine Sünden und kam durch Gottes Gnade vom Alkohol los. Einige Zeit später hörte er den Prediger Ridley sagen: »Ich wünschte, ich könnte durch alle Straßen Sydneys gehen und das Wort EWIGKEIT rufen.« Stace fühlte sich gedrängt, diese Aufgabe zu übernehmen. Allerdings war er viel zu schüchtern zum Rufen. Kaum des Lesens und Schreibens mächtig, zog er morgens um vier Uhr los und schrieb alle hundert Meter das Wort »Eternity« (Ewigkeit) mit Kreide auf den Bürgersteig – bis zu drei Stunden lang. Danach ging er zur Arbeit. Sein Schreibstil erinnert an die Copperplate-Schriftart und hatte einen hohen Wiedererkennungswert. Lange unerkannt, schrieb er jeden Morgen 30 Jahre lang die stillen Aufrufe an die Bewohner Sydneys und die vielen Touristen. Später wurde er als »Mister Eternity« bekannt. Eine Aluminiumplatte mit dem Wort »Eternity« in dem ihm eigenen Schreibstil im Zentrum der Stadt erinnert bis zum heutigen Tag an diesen Mann und seine Botschaft.
Warum war ihm wichtig, seine Zeitgenossen an die Ewigkeit zu erinnern? Das griechische Wort im Neuen Testament bedeutet meistens »für immer«. In der Bibel wird uns deutlich gemacht, dass wir in der vergleichsweise kurzen Zeit in diesem Leben über die unendliche Zeit in der Ewigkeit entscheiden. Ausschlaggebend für unser ewiges Heil ist, Jesus zu gehorchen.

Gerrit Alberts
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Frage
Woran denken Sie bei dem Wort »Ewigkeit«?
Tipp
Es ist nicht nur ein Wort, sondern eine Realität. Stellen Sie sich rechtzeitig darauf ein!
Bibellese
Lukas 18,18-30

Montag, 31. Mai 2021: »Herzlichen Glückwunsch zur Scheidung!«

Entsetzt berichtete mir ein Bekannter, dass er vor Kurzem im Schreibwarenladen eine Grußkarte entdeckt habe, die ihn ziemlich schockierte. In fetten Lettern stand darauf geschrieben: »Herzlichen Glückwunsch zur Scheidung – endlich frei!«
Dass Ehen keine lange Haltbarkeit mehr haben, ist in unserem Land schon lange eine traurige Tatsache. Das feierliche Versprechen von Mann und Frau, einander treu zu sein, wird in mehr als jedem dritten Fall gebrochen. Aber dass man sich schamlos zum Ende des Bundes fürs Leben gratuliert, ist ein neuer Tiefpunkt im allgemeinen Sinkflug bis hin zur völligen Auflösung der göttlichen Institution Ehe.
Unwillkürlich musste ich daran denken, dass dieser flott gemeinte Postkarten-Spruch eine Haltung ausdrückt, die unsere Gesellschaft zum großen Teil dem Gott der Bibel gegenüber einnimmt. Von ihm hat man sich so weit entfernt, dass man gut von einer Scheidung sprechen kann. Endlich fühlt man sich frei, wirft eifrig göttliche Ordnungen und Normen über Bord und gratuliert sich stolz zu dieser vermeintlich überfälligen Emanzipation: »Herzlichen Glückwunsch zur Scheidung – endlich frei!«
Aber ist der Zustand des Geschiedenseins von Gott ein Grund zur Freude? Wenn schon jede zwischenmenschliche Scheidung eine Tragödie ist, gibt es dann nicht vielmehr Anlass zu tiefer Bestürzung, wenn die Verbindung zum Schöpfer des Lebens abgerissen ist? Und garantiert ein Leben ohne Gott wirklich große Freiheit? Könnte es nicht sein, dass gerade in der Verbindung zum lebendigen Gott der Schlüssel zu Freiheit und Frieden des Herzens liegt?

William Kaal


Frage
Wussten Sie, dass Gott einen Weg geschaffen hat, die Trennung von ihm zu überwinden?
Tipp
Jesus Christus hat gesagt: »Wenn nun der Sohn (= Jesus) euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein.« (Johannes 8,36)
Bibellese
Jesaja 59,1-15

Sonntag, 30. Mai 2021: Blaise Pascal: Ein herausragender Wissenschaftler argumentiert für den Glauben

Blaise Pascal (1623-1662) ist zu Recht als bedeutender Mathematiker, Physiker, Logiker und Ingenieur bekannt. Auf allen Gebieten hat er Grundlagen gelegt, die bis heute von großer Bedeutung sind. Das Naturtalent des Genies wurde früh deutlich: Schon als Kind leitet er problemlos die ersten 32 Sätze zur euklidischen Geometrie selbständig her und löste mit 16 Jahren mit seiner Abhandlung über Kegelschnitte ein großes mathematisches Problem seiner Zeit. Mit 19 Jahren erfand er die erste funktionierende Rechenmaschine (die Pascaline), die mit einer komplizierten inneren Mechanik achtstellige Zahlen addieren konnte und seine Zeitgenossen ins Staunen versetzte.
Pascals Mutter war bereits verstorben, als sein Vater sich schwer verletzte und von einem befreundeten Brüderpaar für einige Monate gepflegt werden musste. Die beiden sprachen offen von ihrem Glauben und gewannen den jungen Blaise für ein überzeugtes Leben mit Gott. Einen beinahe tödlichen Unfall in Paris erlebte er später als zweite Bekehrung, was ihn zu einer entschiedenen Änderung seines Lebenswandels führte. Der geniale Wissenschaftler starb schon mit 39 Jahren an einer Hirnblutung.
Bis an sein Lebensende bemühte sich Pascal neben allen wissenschaftlichen Arbeiten, seine Mitmenschen mit logischen Argumenten für den christlichen Glauben zu gewinnen. Er zeigte, dass die Bibel das beste Erklärungsangebot für die großen Fragen des Lebens gibt, und wollte Skeptiker wie Zweifler von der Vernunft des Glaubens überzeugen. Damit wollte er Denkhindernisse aus dem Weg räumen, war sich aber bewusst, dass Gott letztlich nicht durch rationale Argumente bewiesen werden kann: »Gott begreift man nur mit dem Herzen, nicht mit dem Verstand.«

William Kaal


Frage
Welche Denkhindernisse halten Sie davon ab, dem Gott der Bibel Glauben zu schenken?
Tipp
Scharfer Verstand und kindlicher Glaube schließen sich nicht aus.
Bibellese
2. Samuel 22

Samstag, 29. Mai 2021: Online

Mit 13 Jahren bekam die Tochter ihr erstes Smartphone. Sie war damals in ihrer Klasse die absolute Ausnahme. Und sie war eine komische Ausnahme. Irgendetwas musste mit den Eltern nicht stimmen. In der 7. Klasse, und noch kein Smartphone? Also kauften sie ihrer Tochter eins. In den ersten Wochen beschäftigte sie sich fast durchgehend mit ihrem Handy und war ständig online. Die Eltern hofften, dass nach der ersten Euphorie die Faszination nachlassen würde, sahen sich aber gründlich getäuscht.
Sicher ist dieses Gerät super und praktisch. Man ist immer auf dem Laufenden, über alles informiert. Aber auch selten allein. Gründliches Nachdenken wird ständig unterbrochen, immer wieder wird man abgelenkt. Und im Lauf der Wochen und Monate stellten sich Eltern die Frage: Wird unser Kind vom Smartphone beherrscht, oder hat es das Gerät unter Kontrolle? Die Antwort war ziemlich eindeutig.
Die gemeinsamen Mahlzeiten als Familie wurden einsilbig, nur vom wiederholten Vibrieren des Handys unterbrochen. Dabei waren gerade diese Zeiten am Tisch früher die schönsten in der Familie, weil man stundenlang über alles reden konnte. Da wurde geplaudert und gelacht, der Tag reflektiert und diskutiert. Heute, fünf Jahre später, kurz vor dem Abi, schaut jeder in der Regel nur noch auf seinen Bildschirm, obwohl man gemeinsam isst. Schade eigentlich. Und irgendwie arm.
Gott geht es sicher ähnlich. Er möchte so gerne mit uns reden. Er will liebend gerne Gemeinschaft mit uns haben. Doch wir sind immerzu abgelenkt. Wir finden kaum Muße, über ihn nachzudenken, geschweige denn, mit ihm zu reden. Aber hat nicht gerade dazu Gott den Menschen geschaffen?

Peter Lüling
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Frage
Schaffen Sie es, mal ein paar Stunden Ihr Handy beiseitezulegen, um ungestört auf Gott zu hören?
Tipp
Gottes Stimme hört man schwer bei ständiger Ablenkung.
Bibellese
Psalm 4

Freitag, 28. Mai 2021: Der Doppelgänger von Ost-Berlin

Michael Schneider, Sohn des DDR-Jazz-Schlagzeugers Wolfgang «Zicke« Schneider, machte 1988 eine Ausbildung im Interhotel »Stadt Berlin«, wo viele West-Bürger abstiegen. Dort hatte er Zugriff auf Personalausweise. Er träumte von der Reisefreiheit seines Vaters, der als Künstler reisen durfte und oft davon erzählte. Ausreiseanträge für sich selbst aber hatte er vergeblich gestellt! Legal war ihm der Weg zur Freiheit nicht mehr möglich.
Eines Tages hielt er den Pass eines Dänen in Händen, der ihm sehr ähnelte und an einem Tanzwettbewerb in Ostberlin teilnahm. Vor Feierabend nahm Michael Schneider den Pass des Dänen mit, packte zu Hause einige Sachen ein und ging kurz vor Mitternacht zum Grenzübergang Friedrichstraße. Mit gebrochenem Deutsch erregte er keinen Verdacht und kam an allen Kontrollen vorbei. Indem er die Identität eines anderen annahm, der ihm äußerlich sehr ähnelte, gelang es Michael Schneider, die Freiheit zu erlangen.
Als der Sohn Gottes auf diese Erde kam, wurde er ein Mensch wie wir. Er wurde uns ähnlich. Und das führte dazu, dass nun jeder die Freiheit zum ewigen Leben erlangen kann, der seine Identität annimmt, indem er Christ wird. Das geschieht dann allerdings nicht unrechtmäßig wie im oben geschilderten Fall, sondern in völliger Übereinstimmung mit dem, der den »Grenzverkehr« zwischen Himmel und Erde, zwischen ewigem Tod und ewigen Leben geregelt hat und überwacht. Welch ein ergreifendes Drama: Der absolut Freie ließ sich gefangen nehmen. Er, der völlig Unschuldige, ließ sich verurteilen, und nahm die Höchststrafe auf sich. Er, der das Leben in Person war, erduldete den Tod. Und warum das alles? Um die zu befreien, die aufgrund ihrer Sünde dem ewigen Tod ausgeliefert waren.

Martin Price


Frage
Warum, glauben Sie, ist der Sohn Gottes Mensch geworden?
Tipp
Für unsere Freiheit hat sich Jesus mit uns verbunden. Um nun frei zu werden, müssen Sie sich auch mit ihm verbinden.
Bibellese
Galater 2,15-21

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