Freitag, 07. Mai 2021: Es ist okay!

Wir haben gerade unseren Umzug hinter uns. Die letzten Wochen waren geprägt vom Bohren, Messen, Sägen etc. Unser jüngster Sohn will mit seinen 4 Jahren gerne »mithelfen«. Immer wieder hat Mathis das eine oder andere Werkzeug in der Hand. Einmal hat er einen Zollstock und hält ihn sehr ungeschickt, sodass ein Teil davon abbricht. Der Zollstock ist plötzlich ca. 25 cm kürzer! Mathis erschrickt dabei selbst. Es ist keine Absicht. Es tut ihm sofort leid, und er entschuldigt sich. Aber der Schaden bleibt. Ich kann zwar sagen: »Es ist okay«, aber bezahlen muss es trotzdem jemand.
Das erinnert mich an die Schuld des Menschen vor Gott. Ich bin jahrelang von Gott weggelaufen. Oft wusste ich, was richtig ist, und habe trotzdem das Falsche getan. Manchmal war es, wie bei Mathis, auch keine Absicht, aber trotzdem ist ein Schaden entstanden, und Schuld war da! Ich musste damit zu Gott kommen und sagen: »Es tut mir leid!« Gott vergibt gerne: »Es ist okay!« Aber: Bezahlen muss trotzdem jemand. Das hat Jesus übernommen. Weil Jesus am Kreuz bezahlt hat, darf ich frei sein. Weil der volle Preis bezahlt ist, kann Gott sagen: »Es ist okay!« Die Schuld ist völlig weg. Ich darf ein ruhiges Gewissen haben.
Das Beispiel mit dem Zollstock hinkt: Den kaputten Zollstock haben wir noch. Meine Schuld aber ist völlig weg! Vielleicht erinnert mich der Zollstock noch eine Weile daran, dass meine Schuld bezahlt ist – und vielleicht kann ich damit irgendwann einmal Mathis »das Ding mit der Schuld« erklären!? Außerdem: Ich brauchte keinen neuen kaufen. Ich hatte noch einen zweiten parat. Im Gegensatz dazu: Es gab keine andere Lösung: Jesus musste tatsächlich sterben. So schlimm ist »das Ding mit der Schuld«. Und so schön ist es, dass sie jetzt weg ist.

Willi Dück


Frage
Sind Sie mit Ihrer Schuld schon zu Gott gegangen?
Tipp
Wenn Ihnen Ihre Schuld leid tut, dann sagen Gott in einem Gebet: »Es tut mir leid!«
Bibellese
1. Johannes 1,8-10; 2,1-2

Donnerstag, 06. Mai 2021: Bewahrt durch das Leben!

»In wie viel Not, hat nicht der gnädige Gott, über dir Flügel gebreitet.« So heißt es in dem wunderbaren Lied »Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren« von Joachim Neander (1650-1680). Er hat wohl viele Bewahrungen durch die Hand Gottes in seinem Leben erfahren.
Davon könnte auch ich ein Lied singen. Wenngleich ich vieles damals noch nicht als Not erkannt habe, weiß ich es heute besser. Als Nachkriegskind wuchs ich in einem Flüchtlingslager auf. Beim Herumstreunen in Wald und Flur fanden wir jede Menge Kriegsmunition. Kistenweise MG-Munition, Granaten und sogar eine Fliegerbombe, einen Blindgänger. Alles haben wir auseinander genommen und mit dem Schießpulver hantiert. Nie waren wir uns der großen Gefahr bewusst, in der wir uns befanden. Erst als ein Klassenkamerad ein Auge verlor, wurde man auf uns aufmerksam. Aber da war der größte Teil der Munition schon verbrannt.
Gott hat uns bewahrt, davon bin ich zutiefst überzeugt. Für mich ist das eine vorlaufende Gnade. Gott spielte nämlich damals noch keine große Rolle in meinem Leben. Ich war getauft, später auch konfirmiert, sang nach meiner Konfirmation im Kirchenchor und ging regelmäßig sonntags zur Kirche. Gewissermaßen die »normale« Laufbahn eines »Christen«. Mit 17 Jahren hörte ich zum ersten Mal die Frohe Botschaft von Jesus Christus. Erst da wurde mir bewusst, dass ich ein verlorener Sünder war. Deshalb bat ich Jesus um Vergebung meiner Sünde und übergab ihm mein Leben. Seither ist mein Leben auf ihn ausgerichtet, und ich begreife, dass er mich schon damals geschützt und bewahrt hat. Von Herzen gerne bezeuge ich nun, dass Jesus Christus lebt und uns Menschen liebt.

Joschi Frühstück
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Ist Ihnen bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, wenn man gut durch das Leben gekommen ist?
Tipp
Denken Sie doch einmal darüber nach und fangen Sie an, Gott dafür zu danken!
Bibellese
1. Timotheus 1,12-17

Mittwoch, 05. Mai 2021: Schmutzige Hände

Hände waschen war schon immer wichtig, auf jeden Fall vor dem Essen und nach der Toilette. Jeder von uns hat noch die mahnende Stimme seiner Eltern im Ohr: »Hast du dir die Hände gewaschen?« Das Händewaschen bringe ich auch meinen Kindern bei, die ohne die immer wiederkehrende Erinnerung kaum darauf achten würden. Sauberkeit der Hände ist uns wichtig, sie gehört bei uns zu gutem Benehmen einfach dazu. Letztes Jahr war »Hände waschen!« eine der wichtigsten Aufforderungen, um zu verhindern, dass man das Corona-Virus weiterverbreitet. Wichtiger denn je war es, Handhygiene zu verinnerlichen, um sich selbst und andere zu schützen.
Auch in der Bibel finden wir die Aufforderung, unsere Hände zu reinigen. Doch da geht es nicht um buchstäblichen Dreck an unseren Händen, sondern um unsere sündigen Herzen. Das Beispiel soll verdeutlichen, dass wir innerlich schmutzig sind. Unsere Sünden lassen einen engen Kontakt zu Gott nicht zu. So wie dreckige Hände am Essenstisch nicht geduldet werden und meine Kinder umgehend nochmals zum Waschbecken geschickt werden, so kann Gott uns mit unseren schlechten Gedanken und Taten nicht akzeptieren.
Doch wie können wir sauber werden? Die Lösung steht im obigen Tagesvers: Gott naht sich uns! Das hat er in Jesus Christus getan. Gott bietet uns am Kreuz die Vergebung für unsere Sünden an. Wer seine Schuld bekennt und daran glaubt, dass Christus für sie gestorben ist, dessen Herz wird rein gewaschen. Dann kann er Gemeinschaft mit Gott haben.
Sollte uns ein sauberes Herz nicht viel wichtiger sein als saubere Hände? Vielleicht denken wir das nächste Mal am Waschbecken daran!

Ann-Christin Ohrendorf


Frage
Wenn Gott in Ihr Herz sieht, sieht er ein sauberes oder schmutziges Herz?
Tipp
Hände waschen ist wichtig, aber ein von Gott gereinigtes Herz noch viel wichtiger.
Bibellese
Psalm 51,1-6

Dienstag, 04. Mai 2021: Beim Wort genommen

Napoleon, dessen Todestag sich morgen zum zweihundertsten Mal jährt, inspizierte seine Truppen. Er ritt an den in Reihe und Glied stehenden Soldaten entlang, ohne die Zügel zu benutzen. Plötzlich scheute sein Pferd, bäumte sich auf und geriet außer Kontrolle. Der Kaiser war in Gefahr, abgeworfen zu werden. Ein Soldat mit dem Mannschaftsdienstgrad eines Gefreiten reagierte geistesgegenwärtig. Rasch verließ er seinen Platz in der Vorderreihe, packte das Zaumzeug des Pferdes und beruhigte es. Erleichtert und beeindruckt von dem schnellen Handeln des Soldaten rief Napoleon: »Danke, Hauptmann!« Erneut zeigte sich der Gefreite reaktionsschnell und fragte: »Von welcher Kompanie, Majestät?« Der Kaiser hatte ihn, den einfachen Soldaten, vielleicht in einem unbedachten Moment als Offizier bezeichnet. Jetzt nahm dieser ihn direkt beim Wort und wollte die ungewöhnliche Beförderung festmachen.
Gott bietet uns viel steilere Beförderungen an. In dem zitierten Psalm wird er als der machtvolle, über allem thronende Gott beschrieben. Aber er ist sich nicht zu schade, sich des Menschen in seiner Not und in seinem Dreck anzunehmen. Aus dem Staub der Vergänglichkeit und dem Misthaufen unserer Schuld will er uns erhöhen, um uns thronen zu lassen bei den Edlen seines Volkes. Diese poetische Umschreibung erinnert daran, dass Gott uns zu seinen Kindern machen will, zu Erben seines allumfassenden Reiches, zu Königen und Priestern. Ähnlich wie der Soldat müssen wir Gott beim Wort nehmen und seinem Versprechen vertrauen. Auf diese Weise wird es Wirklichkeit. »So viele ihn (den Herrn Jesus) aufnahmen, denen gab er Vollmacht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben« (Johannes 1,12).

Gerrit Alberts
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Wie reaktionsschnell sind Sie?
Tipp
Gott bietet sein Heil nur für eine begrenzte Zeit an.
Bibellese
Psalm 113

Montag, 03. Mai 2021: Gott ist überall dabei!

In einer Kirche in Norddeutschland ist die Decke mit einem Christuskopf geschmückt, der auf alles herabblickt, was in der Kirche vor sich geht. Dem Küster, der schon viele Jahre lang die Kirche gepflegt hatte, war stets bewusst, alles unter den Augen Christi zu tun. Darum gab er sich auch Mühe, alles so gut wie möglich zu machen. Er hielt sich an das, was unser Tagesvers ausdrückt: Sein oberster Dienstherr waren nicht die Ältesten der Gemeinde oder das Konsistorium, sondern Gott selbst.
Doch eines Tages wurde ihm bewusst, dass der Sohn Gottes nicht nur sah, ob er allen Staub gewischt, den Fußboden gut geschrubbt und die Messingleuchter blitzblank geputzt hatte. Er begriff plötzlich, dass Christus auch in sein Herz blickte. Da hatte sich im Lauf der Zeit neben vielem anderen eine ganze Portion Selbstgerechtigkeit angesammelt hatte. Was Gott darüber dachte, hatte er oft in den Sonntagspredigten gehört, und das beunruhigte ihn nun so sehr, dass er vor Gott zusammenbrach und ihn um Vergebung aller seiner Sünden bat. Das war der Anfang eines neuen Lebens für ihn.
Die wenigsten von uns haben wohl an ihrer Wohnungsdecke, in ihren Büros oder an der Frontscheibe ihres Autos ein Christusbild. Für uns alle gilt aber ebenso die Tatsache, dass Gott auch in den verborgensten Winkel unserer Herzen blickt. Sind wir schon mit all dem dort befindlichen Gerümpel ins helle Licht Gottes gekommen? Wenn nicht, dann darf es uns nicht wundern, wenn wir immer dickere Mauern gegen die Mahnungen des Gewissens errichten müssen. Aber eigentlich ist ein Bekenntnis vor Gott gar nicht schwer, wenn uns klar wird, dass Gott sowieso alles weiß und dass er uns unsere Sünden vergeben will, weil er uns liebt.

Regina Kemmann


Frage
Was helfen uns alle Anstrengungen, gut zu sein und zu arbeiten, wenn wir das Entscheidende dabei vergessen?
Tipp
Göttliche Generalamnestie ist das Einzige, was wirklich alles gutmacht.
Bibellese
2. Samuel 12,1-15

© 2022 – Evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen | Impressum | Datenschutzerklärung | Login