Montag, 26. April 2021: Was hat Corona mit Gott zu tun? (2)

In unserer Zeit ist es üblich geworden, nur noch einseitig von der Liebe Gottes zu predigen; die Gerichte Gottes werden weithin ausgeklammert. Die Bibel hingegen zeigt uns, dass die Sintflut mit Millionen von Toten von Gott verursacht wurde, ebenso der Untergang von Sodom und Gomorrha oder die Zerstreuung des Volkes Israel in alle Welt. Dies wäre also nicht die erste Katastrophe, die über die ganze Welt hereinbricht und auf Gott zurückgeführt werden kann.
Kann man Gott also in der Corona-Krise so einfach beiseiteschieben, wie das landauf landab Politiker und Kirchenobere taten? So las man seinerzeit in einem Beitrag in »Christ und Welt«, Nr. 17 vom 16. April 2020: »Krankheit ist keine Strafe Gottes – weder für Einzelne noch für ganze Gesellschaften, Nationen und Kontinente oder gar für die ganze Menschheit. Krankheiten gehören zu unserer menschlichen Natur als verwundbare und zerbrechliche Wesen.«
Der Gott, der sogar die Haare auf unserem Haupt zählt (Matthäus 10,30) und der jeden der 10 hoch 25 Sterne mit einem eigenen Namen versieht (Psalm 147,4), den ignorieren wir bei einem so weltweiten Geschehen wie diese Corona-Pandemie? Wo nur sind wir angekommen? Oder haben wir Gott schon für tot erklärt (Nietzsche)?
Nichts ist dringender, als die Aussagen der Bibel zu beachten, denn nur von dorther werden wir zu einer angemessenen Beurteilung der Lage kommen. Die Bibel zeigt uns, dass in dieser Welt alles zusammenläuft hin zu dem Plan, den Gott gefasst hat, um alles zu seinem Ziel zu bringen. – Haben wir im Zusammenhang von Dürrezeiten und Überschwemmungen schon einmal bedacht, was in Hiob 12,14 steht? »Siehe, wenn er das Wasser zurückhält, so wird alles dürr, und wenn er’s loslässt, so wühlt es das Land um.«

Werner Gitt


Frage
Von welchen Meldungen in unseren Tagen sind Sie am meisten beeinflusst?
Tipp
Erbitten Sie in allen Lagen Hilfe von dem, der Himmel und Erde gemacht hat!
Bibellese
Psalm 121,1-8

Sonntag, 25. April 2021: Was hat Corona mit Gott zu tun? (1)

Nie zuvor hat eine Krankheit die ganze Welt in die Knie gezwungen wie im Frühjahr 2020, aber das Corona-Virus brachte das öffentliche Leben zum Stillstand. Veranstaltungen wurden abgesagt, Universitäten, Schulen und Kitas geschlossen. Fußballspiele fanden vor leeren Rängen statt. Gottesdienste waren verboten – das gab es noch nicht einmal in Kriegszeiten. Eine hochmobile Gesellschaft, bei der weltweit pro Tag 130 000 Flugzeuge mit 12 Millionen Passagieren die Kontinente verbinden, befand sich plötzlich im Stand-by-Modus. Dies war ein so gravierender Einschnitt, dass jeder auf dem gesamten Globus darin einbezogen wurde. Die Wucht, mit der die Menschheit plötzlich von allem betroffen war, stellte sogar die Klimadebatte in den Schatten. Das florierende wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben war lahmgelegt und verlagerte sich hinter verschlossene Türen oder ins Internet. Nie zuvor in unserer Geschichte wurden Freiheitsrechte, die wir als so elementar wahrgenommen haben – wenn auch als gesundheitliche Vorsichtsmaßnahmen – schrittweise eingeschränkt. Gibt es hierfür eine Erklärung?
Wer diese Welt mit all den schlimmen Dingen interpretieren will und dabei den Sündenfall am Anfang der Menschheitsgeschichte ignoriert, gelangt stets zu Fehldeutungen. Wir leben seitdem in einer gefallenen Welt, in der unser Leben eine 100-prozentige Sterblichkeitsrate aufweist. Alle Versuche, hier ein irdisches Paradies zu bauen, sind stets misslungen. Der Grund dafür ist die Sünde mit ihrem Gesetz: »Der Sünde Sold ist der Tod« (Römer 6,23). Darum gibt es in dieser Welt so viele Kriege, so viel Hass, so viele Krankheiten und den Tod. In diesen Corona-Zeiten wird uns dies ganz neu bewusst.

Werner Gitt


Frage
Macht Ihnen die Corona-Krise Angst?
Tipp
Jesus ist in jeder Situation für uns zuständig.
Bibellese
Johannes 16,32

Samstag, 24. April 2021: Volksnah und lebensfroh

Gestern vor einem Jahr ist der CDU-Politiker Norbert Blüm gestorben, der 16 Jahre durchgehend Bundesarbeitsminister war und eine lange politische Karriere absolvierte. In den Nachrufen über ihn tauchten immer wieder Beschreibungen wie »volksnah«, »authentisch«, »rheinisch-lebensfroh«, »streitbar« oder »ein Original« auf. Einige Politiker und Journalisten betonten, dass Blüm »kein bloßer Berufspolitiker« gewesen sei, sondern aus Leidenschaft und Überzeugung gehandelt habe. Solche Ehrungen legen nahe, dass viele Menschen sich nach einer gewissen Natürlichkeit sehnen. Allzu häufig wirken Politiker, Pastoren, Würdenträger und andere Menschen in Ämtern so professionell, dass sie als distanziert und unnahbar wahrgenommen werden.
Wie war das bei Jesus, der »Schlüsselfigur« des christlichen Glaubens? Einerseits war Jesus »professionell« in dem Sinne, dass er wusste, was er tat. Andererseits jedoch war Jesus leidenschaftlich und menschennah. Kein Protokoll und keine professionelle Distanz hielten ihn davon ab, Brandreden gegen Heuchelei zu halten, intensive Gespräche mit den Außenstehenden der Gesellschaft zu führen und dabei auch unter vier Augen den Finger in den wunden Punkt zu legen. Wer die Evangelien, die Berichte über das Leben von Jesus, liest, bekommt bei Jesus den Eindruck eines Menschen, der aus voller Überzeugung, vorbehaltloser Liebe und ganzer Entschiedenheit gehandelt hat. Zwar war er übernatürlichen Ursprungs, aber auf Erden bewies er eine »Natürlichkeit«, indem er sich nie zu verstellen oder profilieren versuchte.
Wer nah an dem Herzen Jesu lebt und »in ihm« bleibt, kann seine gottgegebene Natürlichkeit entdecken und Mut entwickeln, »eine Persönlichkeit zu sein« und für Überzeugungen einzustehen.

Sebastian Lüling


Frage
Was, glauben Sie, macht jemanden leidenschaftlich und menschennah?
Tipp
Durch eine täglich gelebte Beziehung zu Gott reift man zu einer Persönlichkeit, die Eindruck hinterlässt.
Bibellese
Apostelgeschichte 10,34-43

Freitag, 23. April 2021: Huntingtons Buch »Kampf der Kulturen«

Im Jahr 2001 flog ich zu einem längeren Aufenthalt nach China. Ein Buch landete damals in meinem Handgepäck, das Werk von Huntington »Kampf der Kulturen«. Es hatte in Deutschland viel Aufsehen erregt. Natürlich war das Interesse der Öffentlichkeit groß, weil mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion sich fast überall die Frage stellte: Wie geht es denn jetzt weiter mit der Welt? Sogar vom »Ende der Geschichte« war die Rede. Und dann dieses Buch! Da wurden weltweite Auseinandersetzungen, sogar neue Kriege prophezeit.
Was mich neugierig machte, war, dass der Buchtitel im Englischen das Wort »Clash« verwandte, was im Deutschen eher »Zusammenprall« heißt. Das hätte auch besser zur Hauptthese des Buches gepasst. Die lautete ungefähr, dass es im 21. Jahrhundert zum »Zusammenprall« von Kulturen kommen werde, was nicht automatisch Krieg bedeuten musste. Das hat sich längst bewahrheitet. Wenn man an die Ereignisse der letzten Jahrzehnte denkt, wird man dem Autor eher zustimmen.
Die Welt geht weiterhin keinen rosigen Zeiten entgegen. Den Mächtigen und ihren Beratern wird es nicht gelingen, das Paradies auf Erden zu erschaffen. Die Kräfte des Bösen sind so tief in der Menschheit verwurzelt, dass es einer grundlegenden Neuschöpfung bedarf. Das aber ist Sache Gottes: »Und er wird richten zwischen vielen Völkern und Recht sprechen mächtigen Nationen bis in die Ferne. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden, und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen« (Micha 4,3). Dass man die Sache Gott überlässt, ist auch da notwendig, wo es um die Beseitigung unserer persönlichen Schuld und inneren Erneuerung geht. Auch die kann nur Gott schaffen.

Karl-Otto Herhaus


Frage
Wie stehen Sie zu der Behauptung, dass nur Gott etwas Bleibendes und Endgültiges bewirken kann?
Tipp
Es gibt nichts Vernünftigeres, als sich ihm anzuschließen und sich seinen Händen zu überlassen.
Bibellese
Jesaja 65,17-25

Donnerstag, 22. April 2021: Ehrlich geliebt

Es ist so gut, wenn wir uns gegenseitig Mut zusprechen, Perspektiven eröffnen, das Gute und Positive sehen. Das gibt Lebenszuversicht. Es ist so gut, wenn wir ehrlich und transparent miteinander umgehen. Eine schonungslose Kritik, die freundlich gemeint ist, hilft uns sehr viel weiter als jedwede unehrliche Lobhudelei.
Es ist so gut, wenn wir unsere Kinder und Jugendlichen fördern! Sie wachsen in einer Welt auf, wo Stabilität nicht selbstverständlich ist. Es ist so gut, wenn wir unsere Kinder und Jugendlichen fordern. Ihnen geht es sowieso so gut. Angemessener Druck und ausgewogene Struktur haben noch niemandem geschadet, der geliebt wurde!
Lob ist gut, wenn es ehrlich und aufrichtig ist; und notwendig ist es allemal. Lob bringt nicht viel, wenn es für Selbstverständlichkeiten ausgesprochen wird. Lob bringt gar nichts, wenn ich nur meine Ruhe haben will und denke: Ein bisschen Puder kann wohl nicht schaden – um jemanden schnell wieder loszuwerden.
Kritik ist gut, wenn sie konstruktiv ist und nicht zerstören will. Kritik schießt leicht übers Ziel hinaus, wenn wir genervt sind. Kritik ist schlimm, wenn der andere dadurch den Mut verliert! Beides muss uns heute wieder ein Anliegen sein. Am besten lieben wir den anderen! Dann wird es passen. Und einer der stärksten Ausdrücke von Liebe ist: Ich habe Zeit und offene Ohren für dich. Dann werden sowohl eine Ermahnung als auch ein Mutmacher gut ankommen!
Deswegen liebe ich die Bibel, weil sie den Menschen vollständig ehrlich beschreibt. Kaum ein Held ist immer heldenhaft, ehrlich werden auch seine Niederlagen beschrieben. Aber Gott geht seinen Weg mit seinen Leuten, durch Täler und über Höhen. Das ist total ermutigend!

Peter Lüling
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Frage
Wie gehen Sie mit Lob und Kritik um?
Tipp
Lernen Sie, maßvoll zu sein – und liebevoll!
Bibellese
1. Thessalonicher 2,1-12

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