Freitag, 04. Dezember 2020: Targeting

Werbung ist im Internet allgegenwärtig. Häufig wird sie über Banner oder Pop-Ups angezeigt. Dabei wird Werbung nicht mehr wahllos gestreut. Vielmehr orientiert sich ihr Inhalt z. B. an dem Inhalt der besuchten Seiten oder an der Gegend, in der sich der Nutzer befindet. Die Werbung kann dann gezielt auf die Bedürfnisse des Kunden ausgerichtet werden, indem z. B. auf das Angebot eines bestimmten Baumarktes in seiner Nähe hingewiesen wird. Online-Händler analysieren die Such- und Kaufgewohnheiten ihrer Kunden, um ihnen gezielt Angebote aus ähnlichen Produkten zu machen. Und bestimmte E-Mail-Server scannen sogar den Inhalt der E-Mails auf bestimmte Begriffe, um darauf mit individuell angepasster Werbung zu reagieren. So schrieb einmal einer meiner Kollegen seinem Sohn in elektronischer Form, er möge für eine Ski-Reise Handschuhe mitnehmen – und prompt öffneten sich Werbebanner für Handschuhmode! Dieser Werbetaktik – Targeting genannt – ist also gemeinsam, dass der erste Impuls nicht vom Werbenden, sondern vom User ausgeht. Er selbst signalisiert durch das Anklicken bestimmter Links oder die Suche nach bestimmten Begriffen sein persönliches Interesse.
Ganz ähnlich beschreibt Jakobus die Wirkungsweise von Verführung: Sie geht in der Regel nicht planlos vor, quasi mit der Gießkanne. Sie richtet sich vielmehr gezielt an den individuellen Neigungen und Schwächen des Einzelnen aus. Wenn ich – vielleicht gerade im Internet – mein Interesse an bestimmten Inhalten zeige, schnappt sie zu und reagiert zielgenau. Falle ich nun auf sie herein, kann ich natürlich der Verführung die Schuld geben. Doch Jakobus macht deutlich, dass auch hier der erste Impuls von meiner eigenen Begierde ausgeht!

Markus Majonica
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Frage
Wenn schon die Werber so viel über mich wissen, wie viel weiß dann Gott über mich?
Tipp
Zum Glück weist uns die Bibel den Weg, wie wir sogar vor Gott unbelastet dastehen können.
Bibellese
Psalm 51

Donnerstag, 03. Dezember 2020: Es tut mir leid

Tom steckte sich die Tüte Bonbons in die Tasche, ging noch etwas durchs Geschäft und schaute hier und dort. Er kaufte nichts, ging an der Kasse vorbei dem Ausgang zu. Doch dort wartete der Kaufhausdetektiv. »Bitte leere deine Hosentaschen!«
Seit Jahren hatte es funktioniert, nie war Tom erwischt worden. Alles Mögliche hatte er gestohlen, wozu er gerade Lust hatte. Doch diesmal war es schiefgelaufen. Auf dem Polizeirevier brach er in Tränen aus: »Es tut mir leid.«
Wir sind alle mehr oder weniger Menschen, denen etwas leidtut, wenn etwas unleugbar bloßgestellt wird. Tom hatte es nie leidgetan, wenn er wieder einmal grinsend seine Taschen nach Verlassen des Geschäfts entleerte, weil es »geklappt« hatte.
Auch wir werden froh sein, dass die meisten unserer Fehltritte niemandem auffallen. Wir fahren zu schnell in der 70er-Zone, tricksen bei der Steuererklärung, schauen im Netz Dinge, die uns peinlich wären, würde jemand zuschauen, reden schlecht über andere, die nicht da sind, posten Halbwahrheiten und tausend andere Dinge, von denen wir wissen, sie stimmen nicht. Sollten wir wirklich darüber froh sein? Oder nur erleichtert?
Der Tagesvers sagt über Gott, dass er alles sieht, was wir tun und denken, nichts ist vor ihm verborgen. Und er bewertet das auch alles unbestechlich. Das wirkt irgendwie peinlich und beängstigend. Will ich mit diesem Gott etwas zu tun haben? Doch, ich will, weil es bei ihm echte Vergebung gibt, einen echten Neuanfang. Wenn es mir bei Gott wirklich leidtut, dann ist er treu und gerecht, mir meine Sünden und schlechten Taten zu vergeben und ihrer nie mehr zu gedenken. Das ist ein wirklicher Grund, froh zu sein!

Peter Lüling
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Frage
Wie gehen Sie mit Ihren Fehlern und Fehltritten um?
Tipp
Bei Gott gibt es nicht nur Vergebung, sondern einen echten Neuanfang.
Bibellese
Lukas 7,36-50

Mittwoch, 02. Dezember 2020: Halbe Zitate sind gefälschte Zitate

»Wir Deutsche fürchten Gott, und sonst nichts in der Welt«, so hat Bismarck einmal im Reichstag gesagt. Der Satz ist auch in der heutigen Zeit immer wieder einmal zu hören, meist mit einer gewissen Herablassung, als wollte der Zitierende deutlich machen: »Um Gottesfurcht geht es uns heute nicht mehr, und so heldisch, wie sich der preußische Kanzler gab, wollen wir auch nicht sein. Wir sind friedlich auch ohne Gott.« Hätte man aber nur den ganzen Satz gelesen und zitiert, ergäbe sich ein anderes Bild. Da heißt es nämlich weiter: »… und die Gottesfurcht ist es schon, die uns den Frieden lieben und pflegen lässt.«
Wenn man beide Teile zusammennimmt, hört sich das schon ganz anders an. Da wird nämlich deutlich, dass Bismarck sich bei der Frage nach Krieg und Frieden nicht nur dem Kaiser als oberstem Herrn verantwortlich fühlt, sondern einem noch höheren, nämlich Gott. Das mussten die Abgeordneten und die Öffentlichkeit als Bekenntnis wahrnehmen, es zeigt einen ganz anderen Bismarck, wenn man diesen Nachsatz nicht weglässt.
Meistens wollen wir mit Zitaten etwas erreichen. Böse ist es, wenn wir sie verkürzen oder verlängern, um den Zitierten herabzusetzen.
Wenn Paulus im Tagesvers von dem redet, was einen Christen zieren sollte, stellt er die Liebe zur Wahrheit an die erste Stelle. Sie sollte in unserem Leben diesen hohen Rang haben, denn einerlei, ob uns im Augenblick eine bestimmte Wahrheit »schmeckt« oder nicht, sie und nicht die Unwahrheit wird am Ende Bestand haben. Mit Lügen kann man Menschen eine Weile täuschen, Gott aber niemals, und wir werden alle einmal vor ihm erscheinen müssen. Wie gut ist es dann, seiner Wahrheit die Ehre gegeben zu haben, die ihr zukommt.

Karl-Otto Herhaus


Frage
Warum fällt uns Fairness bei und für den anderen so schwer?
Tipp
Dauer hat nur, was auf Wahrheit gegründet ist.
Bibellese
Johannes 8,31-47

Dienstag, 01. Dezember 2020: »Was haben Sie hier zu suchen?«

Gehen Sie auch gerne auf einen Weihnachtsmarkt? Nun, wenn ich Zeit habe und gerade nicht im Dienst bin, mache ich das schon einmal ganz gern. Doch meist stehe ich selbst mit einem Stand auf so einem Weihnachtsmarkt. Eigentlich arbeite ich sogar an drei verschiedenen Ständen mit. Bei uns in der Stadt trage ich sogar für den Stand die Verantwortung. Das heißt, es muss alles gut vorbereitet sein, Material besorgt werden, Kalender, Bücher und anderes mehr.
In jedem Jahr haben wir einige Tausend verschiedene christliche Kalender, die wir gerne kostenlos weitergeben. Da wir auch immer mehr Menschen in anderen Sprachen antreffen, haben wir auch Kalender in 20 Sprachen dabei. Meist werden sie gerne angenommen. Da gibt es Menschen, die kommen extra an den Stand, um sich »ihren« Kalender abzuholen. Andere wiederum machen einen weiten Bogen um uns. Damit kann man leben. Doch einmal wurde ich sehr beschimpft. Eine Frau wurde sogar aggressiv und schimpfte: »Was haben Sie hier auf dem Weihnachtsmarkt zu suchen?«
Ja, was haben christliche Kalender auf einem Weihnachtsmarkt zu suchen? Erschreckend wurde mir bewusst, wie weit sich viele Menschen von Gott entfernt haben. Sie wissen kaum noch etwas von Gott und wollen auch nichts mehr von ihm hören. Nur noch wenigen ist bewusst, dass das Weihnachtsfest eigentlich an die Geburt des Sohnes Gottes erinnert. Gott ist in Jesus Mensch geworden, um uns aus unserer Gottesferne herauszuretten. Dazu ist Jesus etwa 30 Jahre nach seiner Geburt in den grausamen Tod am Kreuz gegangen, um für unsere Schuld und Sünde zu sühnen. Wer diesen Jesus kennt, singt von ganzem Herzen nicht nur an Weihnachten: »Christ, der Retter ist da«.

Joschi Frühstück
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Frage
Welche Bedeutung hat Weihnachten für Sie?
Tipp
Es lohnt sich, einmal mehr über die Geburt Jesu nachzudenken.
Bibellese
Galater 4,4-7

Montag, 30. November 2020: Gut genug?

Beobachtet man heutzutage die Menschen um einen herum, so stellt man schnell fest, was für die meisten wirklich zählt: Macht, Erfolg, Reichtum, Anerkennung … Menschen tun vieles, um sich das Lob oder die Anerkennung von anderen zu sichern. Sie arbeiten hart, leben ordentlich und religiös, besuchen zu kirchlichen Feiertagen die Gottesdienste oder spenden für karitative Zwecke. »Im Grunde bin ich doch eigentlich gar kein so schlechter Mensch«, war immer schon eine weitverbreitete Ansicht.
Aber reicht das aus? Wer sagt denn, ob das Gute, das wir tun, auch wirklich gut genug ist? Genügt es etwa, wenn wir selbst oder andere mit uns zufrieden sind? Was sagt Gott dazu? Wie muss ein Mensch sein, um von Gott uneingeschränkt anerkannt zu werden?
Die Bibel vermittelt uns folgendes Bild von uns Menschen: Wir sind im Bild Gottes geschaffen worden, haben uns aber durch die Sünde von Gott entfernt und von ihm losgesagt. Vor Gott sind wir Menschen »todkrank«, denn die Sünde hat uns Menschen durch und durch verdorben. Und wenn wir ehrlich sind, erleben wir alle den Beweis dafür, denn der Tod als eine Folge der Sünde erreicht uns alle. In 100 Jahren wird keiner mehr von uns hier auf der Erde sein. Streit, Neid, Egoismus, Hass, Mord … – all das sind Folgen unseres verdorbenen Zustandes vor Gott. Von der Beurteilung »gut« sind wir weit entfernt. So wie unser Tagesvers es sagt, ist da keiner, der so gut leben würde, dass er dem Maßstab Gottes genügt. Keiner erreicht von sich aus die Herrlichkeit Gottes.
Doch es gibt eine gute Nachricht: Jesus Christus ist gekommen, um unsere Schuld auf sich zu laden und dafür zu bezahlen. Deshalb können wir völlig unverdient an Gottes Herrlichkeit teilhaben, wenn wir uns ihm anvertrauen.

Joel Wjst
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Frage
Wie viel Gutes ist denn gut genug?
Tipp
Wir sollten alle den Maßstab Gottes ernst nehmen und aus seinem Urteil die richtige Konsequenz ziehen.
Bibellese
Römer 3,21-26

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