Donnerstag, 04. April 2024: Wahrheit?, Johannes 1,14

Seit April 2019 sitzt Julian Assange in einem Londoner Gefängnis. Der Gründer der Website »WikiLeaks« wurde bekannt durch seinen Enthüllungsjournalismus. Im Internet publizierte er geheime Akten aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo, diplomatische E-Mails und Hinweise auf Kriegsverbrechen im Irak. Damit hat sich der Australier viele Feinde gemacht, insbesondere in den USA, die ihn vor Gericht stellen wollen.

Sowohl Person als auch Verhalten von Assange sind allerdings hoch umstritten. In Schweden wurde lange gegen ihn wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung ermittelt. Er bestreitet alle diesbezüglichen Anschuldigungen. Doch sagt er die Wahrheit? Unabhängig von seinem Ruf haben die Informationen, die er »geleakt« hat, reißenden Absatz gefunden. Jeder wollte etwas über die von ihm in Umlauf gebrachten Dokumente wissen. Seine »Wahrheiten« wurden von vielen begeistert aufgenommen, wie belastbar sie auch immer sein mögen.

Damit steht das Phänomen Assange in krassem Gegensatz zu dem Phänomen Jesus. Dieser hatte einen absolut untadeligen Ruf. Alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe haben sich stets als haltlos erwiesen. Nicht zwei übereinstimmende Zeugen fanden sich. Tatsächlich hat dieser Jesus wirklich die Wahrheit verkündigt, allerdings eine, die dem Menschen jede Illusion raubt: Die Wahrheit über die Verlorenheit der Menschen, die Wahrheit über das deswegen drohende Gericht eines heiligen Gottes. Und schließlich die Wahrheit von der Möglichkeit der Vergebung für den, der an Jesus glaubt. Für diese unbequeme Wahrheit hat Jesus nicht nur Gefängnis, sondern den grausamsten Tod in Kauf genommen. Erstaunlich ist, dass sich für diese wirklich lebensentscheidende Wahrheit nur wenige interessieren.

Tim Petkau
Frage
Welche Wahrheiten haben für Sie Bedeutung?
Tipp
Die Wahrheit von Jesus hat die Macht, jeden Menschen frei zu machen.
Bibellese
1. Johannes 1,5-10

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Mittwoch, 03. April 2024: Altern, Psalm 90,12

Das ist wirklich ein großer Reichtum: Jetzt haben wir schon sieben Enkel! Eigentlich fühle ich mich noch nicht so wirklich wie ein Opa. Aber ich bin es. Doch Kleinigkeiten fallen mir auf: Früher haben uns unsere Kinder in allem um Rat gefragt, mittlerweile brauchen wir ihren. Als 30-Jähriger war ich mit unseren Kleinkindern kaum ängstlich, heute, wenn wir Enkeltag haben, sehe ich überall Gefahren. Gestern noch war eine Reparatur ein Klacks, heute muss ich mich überwinden, sie anzugehen. Und ich sorge mich mehr. Früher habe ich geschlafen wie ein Stein, heute liege ich oft nachts wach, und ich weiß nicht einmal, warum.

Folgendes Gebet fand ich in meiner Zitatensammlung. Ich bete es gerne:

»Jesus Christus, ich spüre, dass ich älter werde; ich ahne, dass ich sehr bald zu den Alten gehöre. Du weißt das auch. Bewahre mich vor allem, was die Alten so unbeliebt macht. Behüte mich vor Geschwätzigkeit. Lass mich nicht meinen, ich müsse mich bei jeder Gelegenheit zu allem äußern. Gib mir die Einsicht, dass ich zuweilen unrecht haben kann. Befreie mich von dem eitlen Verlangen, jedermanns Angelegenheit in Ordnung bringen zu wollen. Halte mich frei davon, den anderen alle Einzelheiten meines Alltags aufzudrängen. Schenke mir Geduld, wenn andere mir ihre Leiden klagen; aber versiegle meine Lippen, wenn ich meine eigenen zunehmenden Schmerzen und Gebrechen ausbreiten möchte. Und wenn ich doch darüber spreche, dann lass es mich so tun, dass deine Güte dadurch nicht verdunkelt wird. Mach mich hilfsbereit, aber nicht geschäftig; fürsorglich, aber nicht herrschsüchtig. Am Ende aber lass mich nicht einsam sein. Ich brauche dann ein paar Freunde, lieber Herr Jesus, gute Freunde. Aber das weißt du auch.«

Peter Lüling
Frage
Welche Herausforderungen haben Sie in Ihrem Älterwerden?
Tipp
Älter werden, neugierig bleiben, und dabei die Tage (nicht die Jahre) zählen!
Bibellese
Prediger 12,1-8

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Dienstag, 02. April 2024: Heute nur 20 »likes«?, Johannes 1,14

Gegen Ende des Jahres 2021 zeigten verschiedene Studien, wie erschreckend verbreitet die Verzweiflung vieler Jugendlicher ist, die oft sogar in Selbstmord endet. Sicherlich waren da die Kontakt- und Reisebeschränkungen wegen Covid-19 mitverantwortlich. Aber wenn die menschliche Nähe und Orientierung fehlt und der Ersatz nur noch virtuell in den sozialen Medien gesucht wird, sind Schwierigkeiten vorprogrammiert. Wenn dann auch noch die »likes« immer weniger werden, fühlen viele sich sofort verlassen, weil die realen sozialen Kontakte auf ein Minimum reduziert oder gar nicht mehr vorhanden sind.

Der Halt, den Gott uns geben will, gründet sich auf ein Geschehen, das überhaupt nicht virtuell, sondern ganz real war. Gott wurde in Jesus Christus, seinem Sohn, Mensch und kam auf diese Erde. Er wollte uns Menschen nah sein. Davon berichtet die Bibel, und sie zeigt uns auch, welche Konsequenzen das für uns haben kann, wenn wir uns darauf einlassen: Wer Jesus aufnimmt, an ihn glaubt und auf ihn vertraut, der bekommt das Recht, Kind Gottes zu werden. Er wird Teil der weltweiten Familie Gottes, deren Mitglieder durch Gottes Geist innerlich miteinander verbunden sind und füreinander da sind. Das drückt sich tausendfach an allen Orten aus, wo sich Christen treffen, gemeinsam Gott anbeten und auf sein Wort hören. Keine Internet-Community kann so etwas ersetzen oder auch nur annähernd erreichen.

Statt also im Internet herumzusuchen, um unsichere und oberflächliche »Kontakte zu knüpfen« oder widersprüchliche Antworten zu erhalten, sollte man lieber zur Bibel greifen, und sich mit dem verbinden, der darin geoffenbart wird, und der allein ein festes und starkes Lebensfundament bietet, das in alle Ewigkeit Bestand hat: Jesus Christus.

Martin Grunder
Frage
Wie oft greifen Sie zum Handy und Internet, um Orientierung zu finden?
Tipp
Greifen Sie stattdessen zur Bibel!
Bibellese
Johannes 1,1-14

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Montag, 01. April 2024: Warum im Dunkeln umherirren?, Johannes 1,4

Hier in Äthiopien kommt es nicht selten vor, dass wir im hell erleuchteten Haus plötzlich im Dunkeln tappen – Stromausfall. Ich habe mir deshalb angewöhnt, Dinge fein säuberlich anzuordnen, um mich auch ohne Licht zurechtfinden zu können. Und wie ich in den Medien lese, wird auch schon in Europa das Gespenst von Stromrationierung wegen möglicher Energie-Knappheit an die Wand gemalt. Wir leben in einer düsteren Welt, was durch den Ukraine-Krieg noch deutlicher wird. Viele sind verzweifelt und wissen weder ein noch aus.

Heute feiern wir Ostermontag, also den Tag nach Christi Auferstehung, mit der Jesus die Mächte der Finsternis überwunden hat und das Licht der Welt nach seiner dunklen Todesstunde (vgl. Lukas 23,44) alles überstrahlt. Dass Jesus Christus das Licht der Welt ist, wird schon am Anfang des Johannes-Evangeliums verdeutlicht: »In ihm war Leben und dieses Leben war Licht für die Menschen« (Johannes 1,4). Und im nächsten Vers geht es mit den Worten weiter: »Das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.« Gott hat in Jesus das personifizierte Licht auf die Erde gesandt, damit wir nicht mehr im Dunkeln umherirren müssen. Licht besiegt die Dunkelheit.

Deshalb berichten die vier Evangelien ausführlich über das Leben Jesu hier auf der Erde. Damit ist uns ein leuchtender Wegweiser in die Hand gegeben, mit dem wir den Weg zu Gott trotz uns umgebender Dunkelheit nicht verfehlen können. Wie befreiend das ist, das besang schon David in Psalm 119,105 mit den Worten: »Dein Wort ist Leuchte meinem Fuß und Licht für meinen Pfad.« Genauso, wie meine Ordnung mir hilft, meine Sachen auch im Dunkeln zu finden, beleuchtet mir die Bibel, Gottes Wort, den Weg auch in dunklen Zeiten.

Martin Grunder
Frage
Wie finden Sie sich in der Dunkelheit dieser Welt zurecht?
Tipp
Folgen Sie dem Beispiel des Psalmisten!
Bibellese
Lukas 23,44-48

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Sonntag, 31. März 2024: Das leere Grab am Ostermorgen, 1. Korinther 15,17-18

Mit der Auferstehung steht und fällt der christliche Glaube, schreibt Paulus in unserem Tagesvers an die Gemeinde in Korinth. Doch immer wieder wird versucht, das Vertrauen auf die Auferstehung zu untergraben. Sogar von Theologen! Ein verbreiteter Erklärungsansatz besagt, Jesus sei lediglich im Geist seiner Jünger lebendig geworden, wenn sie von ihm sprachen.

Jedoch sollte man sich im Klaren sein: Entweder ist Jesus wirklich aus den Toten auferstanden oder er ist es nicht. Eine metaphorische Kompromisslösung hat keinerlei Wert, denn ohne physische Auferstehung Jesu ist das Christentum bedeutungslos.

Tatsächlich sind entgegen der landläufigen Meinung die Ereignisse rund um den Tod und die Auferstehung Jesu bestens belegt. Alle vier Evangelien bestätigen, dass Jesus mehrfach seinen Jüngern die Auferstehung angekündigt hat. Die Botschaft vom auferstandenen Jesus wurde zuerst in der Stadt verkündet, in der Jesus begraben worden war. Die Auferstehung war eine Tatsache, die niemand leugnen konnte. Selbst die jüdischen Führer gaben zu, dass das Grab leer war. Sie bemühten sich allerdings, das Gerücht in die Welt zu setzen, dass seine Jünger den Leichnam gestohlen hätten.

Paulus schreibt von mehr als 500 Personen, die den auferstandenen Jesus gesehen haben. Es stand damals überhaupt nicht zur Debatte, ob die Auferstehung wirklich geschehen war. Dafür gab es zu viele Augenzeugen, die man fragen konnte.

Die Zeugnisse der frühen Kirche belegen, dass alle Jünger, bis auf Johannes, den Märtyrertod starben. Es ist schwer vorstellbar, dass die Jünger für einen toten Jesus ihr Leben ließen, dessen Auferstehung sie nur erfunden hatten. Es wäre töricht, für eine Lüge, die man selbst erfunden hat, zu sterben.

Günter Seibert
Frage
Glauben Sie an die physische Auferstehung Jesu?
Tipp
Wäre Jesus nicht wirklich auferstanden, dann wäre unser Glaube nur eine Illusion.
Bibellese
Johannes 20,19-29

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