Dienstag, 25. Juli 2023: Feindesliebe, Matthäus 5,43-45

Heute vor genau 30 Jahren wurde die St.-James-Gemeinde im südafrikanischen Kapstadt während des Gottesdienstes überfallen. Dabei wurde geschossen und mit Nägeln und Blechstücken gefüllte Handgranaten in die Menge geschleudert. So gab es elf Tote und über 50 zum Teil irreparabel verstümmelte Verwundete.

Während rings um den Globus die Medien immer wieder darüber berichteten und ihre unterschiedlichsten Vorstellungen zur Bewältigung dieses Traumas verkündeten, stellte sich der Gemeinde die Frage, wie Christen mit einer solchen Tragödie umzugehen haben.

Schon bald zeigte sich, dass der Überfall nicht nur körperliche Schäden angerichtet hatte, sondern dass fast ebenso viele unterschiedliche seelische Schäden entstanden waren, wie es beteiligte Personen gab. Das galt – so wurde ihnen im Nachhinein klar – sowohl für die Leidtragenden als auch für die Verursacher.

Menschen, die nach dem Überfall Nacht für Nacht von schrecklichen Albträumen aufgeschreckt wurden oder wegen dauernder Schmerzen keinen Schlaf finden konnten, durfte man nicht einfach zumuten, »Ich vergebe dir!« zu sagen. Da wäre selbst bei bestem Willen der Beteiligten viel Nacharbeit, viel intensive, biblisch begründete Seelsorge nötig, bis sie das aus voller Überzeugung sagen könnten.

Die St.-James-Gemeinde kam schließlich zu dem Ergebnis: Christliche Feindesliebe verzichtet auf jede persönliche Rache und wünscht den Räubern, dass sie gefasst und bestraft werden, um Gelegenheit zu erhalten, ihr Verhalten zu bereuen und Gott um Vergebung zu bitten, damit auch sie in den Himmel kommen. Denn Christen wünschen auch ihren ärgsten Feinden nicht, für alle Ewigkeit verloren zu sein.

Hermann Grabe
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Frage
Wie denken Sie darüber?
Tipp
Eine Sache ist erst in Ordnung, wenn sie von Gott vergeben wurde.
Bibellese
Matthäus 5,43-45

Montag, 24. Juli 2023: Leben auf dem Mars?, Psalm 8,4

Der Mars rückt immer mehr in den Fokus der Raumfahrt. Seit 2012 ergründet ein Marsmobil allen Widrigkeiten zum Trotz die unwirtlichen Krater unseres entfernten Nachbarn. Dabei bohrt es Löcher, schießt Selfies und versorgt die Erdbewohner, darunter seine vier Millionen Follower auf Twitter, mit verblüffenden Erkenntnissen über diesen Planeten. Neben Spekulationen darüber, ob sich auf dem Mars Hinweise auf Leben finden, läuft das Rennen, wer zuerst Menschen zum »Roten Planeten« schickt. Mittlerweile beteiligen sich private Investoren an den extrem teuren Entwicklungen für die bemannte Raumfahrt. Und Elon Musk hat den großen Traum, eines Tages eine Kolonie auf dem Mars zu gründen.

Die Erfolgsaussichten solcher Visionen sind allerdings äußerst fraglich. Doch was sind die Beweggründe für diese interplanetaren Ambitionen? Vielleicht ist es die Erkenntnis, dass wir im Begriff sind, unseren eigenen Planeten langsam, aber sicher unbewohnbar zu machen, sowohl ökologisch als auch durch Gewalt und Krieg. Vielleicht ist es die tiefe Sehnsucht nach einer zweiten Chance für uns Erdbewohner mit neuen, besseren Rahmenbedingungen.

Über diese ehrgeizigen Pläne geraten allerdings zwei Dinge leicht aus den Augen: Zum einen lehrt uns die Bibel, dass der Schöpfer des ganzen Universums, aller Sterne und Planeten uns gerade diese Erde als Wohnort mit an sich idealen Bedingungen als Lebensraum geschenkt hat. Zum anderen müssen wir für eine wirkliche zweite Chance für die Menschheit nicht nach den Sternen greifen. Der Sohn Gottes selbst hat unseren Planeten aufgesucht, um uns neues Leben unter wirklich idealen Bedingungen zu ermöglichen: ewiges Leben, nicht auf dem Mars, sondern im Himmel bei Gott.

Martin Reitz
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Frage
Leben auf dem Mars – eine Option für Sie?
Tipp
Auf dieser Erde kann man ewiges Leben finden.
Bibellese
Römer 10,6-13

Sonntag, 23. Juli 2023: Nein, Papa!, Sprüche 16,9

Mein dreijähriger Sohn spielt gerne mit Duplosteinen und erfindet immer neue Konstruktionen. Ihm macht es eine Riesenfreude, wenn der Papa mitmacht. Doch natürlich weiß er am besten, was und wie gebaut wird. Sobald ich einen Baustein falsch setze, korrigiert er mich vehement: »Nein Papa! Ich will das anders bauen.« Je nach Situation gebe ich nach oder erkläre ihm meine Idee des Baus. Außerdem ist er sehr begeistert von der Polizei, der Feuerwehr und von Krankenwagen. Er würde die Fahrzeuge gerne einmal im Einsatz sehen und hat aus Kinderbüchern bereits die Information, dass diese Kräfte bei Unfällen ausrücken. So sagte er mir neulich, als wir in unser Auto einstiegen: »Papa, ich wünsche mir einen Unfall.«

Als Erwachsener bekam ich bei diesem Wunsch einen leichten Schreck. Dennoch erinnert mich diese Situation an die Beziehung zwischen mir und meinem himmlischen Vater. Oft habe ich Vorstellungen von meinem Leben, die jedoch durch unerwartete Ereignisse durchkreuzt werden. Die Corona-Krise macht einen Strich durch meinen Urlaubsplan, schlechtes Wetter verhindert unsere Gartenparty. Es gibt immer wieder Situationen, in denen ich denke: »Nein Papa!« Ich meine, es besser zu wissen als Gott, und möchte sein Handeln korrigieren. Doch weiß ich es wirklich besser?

Gott allein ist ewig und allwissend. Er hat einen viel besseren Blick als ich. Oft gehen wir Schritte und wissen nicht, wo und wie der Weg endet. Doch Gott weiß es! Wenn ich sein Kind bin, hat er ein gutes Ziel für mein Leben. Er sieht die ganze Wegstrecke und weiß, welcher Weg für mich der richtige ist. Wer sein Leben diesem Gott anvertraut, ist in den besten Händen. Ein »Nein, Papa!« ist dann wirklich nicht mehr angezeigt.

Jens Bergmüller


Frage
Wissen Sie, ob Ihre Pläne zustande kommen?
Tipp
Gott hat einen guten Plan auch für Ihr Leben.
Bibellese
Apostelgeschichte 21,1-14

Samstag, 22. Juli 2023: Zurück, 1. Petrus 2,25

Unsere Autos waren geparkt, und wir marschierten los, nach einem letzten Check unserer Ausrüstung. Das erste Ziel war die Almhütte Triglavski dom, die Hütte unter dem höchsten Gipfel Sloweniens, dem Triglav mit 2864 Metern Höhe. Dort wollten wir übernachten und dann am nächsten Tag auf den Gipfel steigen. Während des ca. sechsstündigen Aufstiegs versuchten unsere Blicke, möglichst viele Eindrücke aufzusaugen. Der Triglav war aber nicht unser einziges Ziel. Wir hatten geplant, das Gebirge dieses Nationalparks in drei Tagen zu überschreiten, und daher mussten wir uns vorher gründlich Gedanken darüber machen, wie wir am Ende wieder zurück zu unseren Autos kommen können. Mit einer Taxifahrt von ca. eineinhalb Stunden fanden wir eine gute Lösung.

Als ich den oben zitierten Vers las, musste ich automatisch an diese und ähnliche Situationen denken. »Zurückgekehrt« heißt es dort, also wieder dorthin, wo man ursprünglich wegging. Wenn jemand noch nie in China war, wird er kaum sagen: »Ich fahre zurück nach China.« Das ergibt keinen Sinn. Wenn Petrus seinen Briefempfängern schreibt, dass sie »zurückgekehrt« sind, dann drückt er damit aus, dass sie ursprünglich Gott gehörten. Denn Gott hat den Menschen geschaffen.

Bei unserer Wanderung hatten wir tatsächlich einmal kurz den Weg verloren, aber wir irrten nicht umher, weil wir uns orientieren konnten. Der Mensch, der ohne Gott lebt, lebt sein Leben aber wie ein Schaf, das sich verlaufen hat. Wir Menschen brauchen Gott als Hüter und Beschützer unserer Seele genau so, wie ein Schaf einen Hirten braucht. Deshalb ist es eine notwendige Maßnahme, »zurückzukehren« zu Gott, von dem wir ursprünglich alle kommen.

Andreas Wanzenried


Frage
Hatten Sie in Ihrem Leben schon das Gefühl, sich »verlaufen« zu haben?
Tipp
Kehren Sie zurück zu Gott und lassen Sie sich von ihm leiten!
Bibellese
Jeremia 24,5-7

Freitag, 21. Juli 2023: Ein wunderbares Erlebnis, Römer 1,20

Ausspannen, Wandern, Radfahren, das ist für mich und meine Frau Urlaub. In meinem Heimatort Oberammergau finden wir das alles. Berge, die reine Luft, die vielen Wanderwege. Wir genossen unsere zwei Wochen Urlaub in einer schönen Ferienwohnung. Diese herrliche Zeit war schnell vorbei. Die Vorfreude darauf dauerte länger als der Urlaub. Den Heimweg machten wir von Oberammergau über Linderhof. Von dort nach Reutte ist es nicht weit, und man ist schnell am Grenztunnel nach Füssen. Wenn man diese Strecke fährt, kommt man auch am Plansee vorbei. Herrlich! Umrahmt von Bergen liegt er malerisch und fast immer still da. Doch dann dichter Nebel. So am See entlangzufahren, ist nicht gerade prickelnd. Abgesehen davon führt die kurvenreiche Straße direkt am See entlang ohne Leitplanken. Ich fuhr langsam und war etwas angespannt.

Dann erlebten wir etwas, was für mich bis dahin unvorstellbar war. Am Ort Plansee hörte der Nebel auf. Rechts der See und links der Nebel wie eine hohe Wand. Es sah aus, als hätte man ihn mit dem Tapeziermesser abgeschnitten. Der See lag ruhig vor uns im Sonnenlicht, und wir genossen die Reise wieder in vollen Zügen.

Doch mich bewegte etwas in meinen Gedanken. Wie ist das mit meinem Leben? Man irrt manchmal durch das Leben und sieht vor lauter Nebel nichts von der Herrlichkeit Gottes. Wir ahnen etwas von unserem Schöpfer, aber wir sehen ihn nicht. Und doch ist er da, und er ist bereit, sich jedem von uns zu offenbaren. Er möchte uns so gerne seine wunderbare Schönheit zeigen, wovon wir in der Schöpfung schon eine Ahnung bekommen. Seine Liebe, seine Güte und Barmherzigkeit, auch seine Wahrheit und Gerechtigkeit sind so wunderbar, dass wir uns vor Staunen die Augen reiben!

Joschi Frühstück
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Frage
Tappen Sie auch noch im Nebel herum, oder sehen Sie schon etwas von Gottes Werken?
Tipp
Wenn Sie ehrlich nach Gott fragen, wird er sich Ihnen offenbaren. Warten Sie nicht länger, fangen Sie an zu beten!
Bibellese
Psalm 19

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