Samstag, 13. Mai 2023: Unvollendete Projekte

Unvollendete Projekte kennen wir alle aus unserem Alltag: Hausaufgaben, die begonnene Steuererklärung, Gartenarbeit. Doch nicht fertig werdende Projekte gibt es auch im Großen: Die Elbphilharmonie und der Berliner Flughafen blieben lange unvollendet, und doch sind sie inzwischen in Betrieb. An der A59 stand gab es jedoch mal ein Gebäude, das noch fiel länger unfertig herumstand: der Kaiserbau. In den 1970er-Jahren sollte er als Hotel in der Nähe von Troisdorf errichtet werden. 1975 war der Rohbau fertiggestellt, und die benötigte Anschlussstelle der Autobahn ging 1996 in Betrieb. Aber das Hotel? Mehr als 25 Jahre blieb es unvollendet, bevor es am 13. Mail 2001 gesprengt wurde. Ganz schön verrückt, dass ein Gebäude so lange steht seiner eigentlichen Bestimmung nicht entspricht!

Wir Menschen scheitern immer wieder daran, Projekte zu Ende zu bringen. Doch Gott ist anders! Er will, »dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen« (1. Timotheus 2,4). Diese Rettung ist notwendig, da wir Menschen durch unsere Sünde getrennt sind von Gott. Er hat daher Jesus Christus auf die Erde geschickt und am Kreuz sterben lassen, damit wir – befreit von dem Fluch der Sünde – ewiges Leben haben können. Diesen Plan hat Gott bis zum Schluss verfolgt und alles getan, was für seine Vollendung nötig war. Sogar seinen eigenen Sohn hat er dafür gegeben. Gottes Projekt der Erlösung ist vollbracht!

Und nun liegt es an jedem Menschen persönlich, Gottes Heilsangebot auch anzunehmen. Tut er das, darf er wissen, dass Gott mit seinem Leben ans Ziel kommen wird. Das finde ich so befreiend und ermutigend! Ich darf darauf vertrauen, dass Gott in meinem Leben nun alles so lenkt, dass sein Wille geschieht und sein Plan zustande kommt.

Ann-Christin Bernack


Frage
Ist Ihre Beziehung zu Gott noch ein unvollendetes Projekt?
Tipp
Gott hat einen Plan für Sie ganz persönlich. Lassen Sie sich darauf ein!
Bibellese
Psalm 143

Freitag, 12. Mai 2023: Die Heilungshoheit liegt bei Gott (2)

Gestern habe ich von meiner Corona-Erkrankung berichtet, die natürlich noch weitere Fragen auslöste, z. B. auch diese: »Wenn Gott die Heilungshoheit besitzt, warum greift er nicht grundsätzlich ein, wenn unsere körperliche Konstitution und die medizinischen Maßnahmen zur Genesung nicht ausreichen?« Nun, einmal hängt es sicherlich davon ab, ob wir uns überhaupt mit der Bitte um Heilung an ihn wenden. Gottes Handeln ist niemals ein Automatismus, sondern geschieht im Verbund mit menschlichem Tun – auch in Verbindung mit medizinischem Handeln. Am ehesten aber dann, wenn wir ihm unser Unvermögen erklären und ihn um seine Hilfe bitten. Dann sind vielfach schon Wunder geschehen.

Aber was ist, wenn Gott offensichtlich nicht eingreift und ein Mensch stirbt? Liegt es dann an diesem Menschen oder an Gott? Diese Frage können wir nicht beantworten, denn sie würde bedeuten, den Anspruch zu stellen, Gott und sein Handeln erklären zu können. Niemand kann das, und es steht keinem Menschen zu. Wir können ihm lediglich zuhören, wenn er sich selbst uns erklären will. Und völlig verstehen können wir ihn auch dann immer noch nicht.

Was wir aber tun können, ist Folgendes: Wir können sicherstellen, dass Gottes Handeln, wie er es uns auch immer bestimmen wird, gut für uns ausgeht, selbst im Falle unseres Ablebens. Denn ehrlich gefragt: Was nützt mir eine Genesung, wenn ich doch eines Tages sterben muss und dafür nicht vorgesorgt habe? Sie bedeutet dann im besten Fall einen Zeitaufschub. Und andererseits: Wenn ich vorgesorgt habe, dass mein Tod nicht endgültig ist, dann kann ich auch im Sterben getrost sein. Wie kann man eine solche Vorsorge treffen? Durch den Glauben an seinen Sohn verspricht uns Gott ewiges Leben.

Joachim Pletsch
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Frage
Sind Sie eher auf den Heilungsfortschritt oder auf den Glaubensfortschritt konzentriert?
Tipp
Gott hat nicht nur die Heilungshoheit für unseren Körper, sondern auch die Rettungshoheit zum ewigen Leben.
Bibellese
2. Samuel 12,15-25

Donnerstag, 11. Mai 2023: Die Heilungshoheit liegt bei Gott (1)

Nachdem ich mich im Frühjahr des vergangenen Jahres nach rund zwei Jahren Pandemie auch »endlich« infiziert hatte, habe ich mir nach dem Abklingen der dankbarerweise doch eher leichteren Symptome einige Gedanken darüber gemacht. Den Verlauf der Krankheit habe ich viel bewusster erlebt, als das sonst bei »Erkältungen« der Fall war, denn immerhin bestand ja die Möglichkeit, dass es zu einem schwereren Verlauf kam. Gott sei Dank, trat das nicht ein.

Eine Einsicht, die mir bisher nicht so klar war, bestand darin, dem Krankheitsverlauf unerbittlich ausgeliefert zu sein. Man hat keine Kontrolle darüber, was im Körper vor sich geht, und kann nur abwarten, ob es bei einem leichten Verlauf bleibt, oder ob bei einem schweren Verlauf medizinisch eingegriffen werden muss. Diese Ungewissheit zu überstehen, dabei half mir das Bewusstsein, in Gottes Hand zu sein, egal, was kommen mochte. Und mir wurde klar: Wenn nicht der Körper die entsprechende Konstitution bereits mit sich bringt (weil er dazu von Gott grundsätzlich angelegt ist), können auch Maßnahmen von außen nur begrenzt oder im schlimmsten Fall gar nichts dazu beitragen, dass es zur Genesung kommt.

Jedenfalls wurde mir bewusst, dass medizinische Bemühungen meistens hilfreich, jedoch immer nur unterstützend möglich sind und niemals ganz neue Prozesse entstehen lassen, die zur Genesung führen. Die sind alle schon vom Schöpfer selbst angelegt. Ein klarer Hinweis darauf, dass bei ihm die »Heilungshoheit« liegt und im Bauplan des Lebens schon Vorsorge dafür getroffen wurde. Deshalb macht es für mich Sinn, mich an ihn zu wenden und ihm den Heilungsprozess anzubefehlen, egal, wie »intensiv« die Maßnahmen auch sind, die zusätzlich von medizinischer Seite her noch getroffen werden müssen.

Joachim Pletsch
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Frage
Auf was verlassen Sie sich im Fall einer Erkrankung?
Tipp
Es kommt bei allem im Leben viel mehr auf Gott an, als wir es uns vorstellen können.
Bibellese
Daniel 4,31-32

Mittwoch, 10. Mai 2023: Ende der Idylle

Geschafft! Stolz blicken wir auf unser Werk. Unser Lockdown-Projekt ist beendet, unser Hochbeet ist fertig. Stundenlang haben wir Paletten abgeschliffen, gestrichen und verschraubt. Wir haben Wühlmausdraht verlegt und einen Schneckenschutz installiert. Nach eingehender Recherche wurde das Beet mit den passenden Schichten aufgefüllt und viel Geld in besonders gute Bio-Erde investiert. Und nun stehen die liebevoll auf der Fensterbank vorgezogenen Pflänzchen in ordentlichen Reihen gut bewässert im Beet. Am nächsten Morgen werfen wir einen Blick nach draußen und erstarren: Viele der zarten Pflanzen sind herausgerissen und die Erde völlig zerwühlt. Später entdecken wir ernüchtert, wie sich zwei große Vögel vergnügt in der Erde suhlen.

Als wir vor unserem verwüsteten Beet stehen, denken wir an die ersten Kapitel der Bibel: Gott hatte eine perfekte Umgebung geschaffen, einen wunderschönen Garten, in dem es von allem genug gab. Tod, Krankheit, Streit und mühevolle Arbeit – absolut unbekannt. Dort hinein setzte er die ersten Menschen, die er so geschaffen hatte, dass sie in der Lage waren, eine enge Freundschaft mit ihm zu pflegen. Er hatte glückliche zwischenmenschliche Beziehungen und Erfüllung in seiner Gegenwart im Sinn. Doch die liebevoll erschaffenen Menschen wählten einen Weg ohne Gott. Sie verstießen gegen die einzige Regel Gottes für sie und verspielten damit ihre Möglichkeit, Gott ihre Liebe und Loyalität zu beweisen. Damit entschieden sie sich für ein Leben in Trennung von ihrem Schöpfer mit all den negativen Folgen, die er von ihnen fernhalten wollte.

Doch Gott wartet darauf, dass wir zu ihm zurückkehren, um wieder in den Genuss eines Lebens in seiner guten Gegenwart zu kommen.

Janina und Philipp Strack


Frage
Wo sind in Ihrem Leben Dinge in Unordnung und nicht im Einklang mit Gott?
Tipp
Sprechen Sie mit Gott darüber! Es ist der erste Schritt in seine Gegenwart.
Bibellese
Johannes 6,35-40

Dienstag, 09. Mai 2023: Nutze den Tag!

Unser Fünfjähriger saß in sich versunken auf der Bettkante. Als seine Mutter ihn fragte, was er da mache, sagte er: »Ich warte, dass die Zeit vergeht!« Kindern fällt das Warten oft schwer. »Wie lange dauert es noch, bis ich Geburtstag habe?« – »Wann kommt Weihnachten?« usw., wird immer wieder gefragt. Sie meinen, die Zeit vergehe viel zu langsam.

Ist man älter, fragt man sich stattdessen, wo die Jahre und Jahrzehnte geblieben sind, die man schon gelebt hat. Dann muss man, ob es einem gefällt oder nicht, dem Mose recht geben, der uns unseren Tagesvers aufgeschrieben hat. Und was kommt danach? Die Bibel sagt uns, dass sich dann für uns eine der beiden Türen für die Ewigkeit öffnet. Weiter sagt sie uns, dass uns diese eilig davonfliegende, kurze Erdenzeit gegeben wurde, damit wir uns auf die Ewigkeit vorbereiten, um ebendiese Ewigkeit bei Gott verbringen zu dürfen. Dorthin geht es durch die eine Tür; die andere führt in die ewige Finsternis der Gottferne. Gut vorbereitet konnte Gerhard Terstegen in seinem Abendlied singen:

»Ein Tag, der sagt´s dem andern, mein Leben sei ein Wandern zur großen Ewigkeit. / O Ewigkeit, du schöne, mein Herz an dich gewöhne, mein Heim ist nicht in dieser Zeit.«

Diese Vorbereitung geschieht nicht durch gute Werke, nicht durch Fasten oder Pilgerreisen, sondern dadurch, dass wir unser Unvermögen dem bekennen, der alles bereits für uns getan hat, um dann an seine Vergebung zu glauben. Es wäre doch jammerschade, wenn man hier auf dieser Erde nur nach Irdischem getrachtet hätte, von dem man nichts, aber auch gar nichts mitnehmen kann, und das uns genauso schnell abhandenkommt, wie unser Leben entflieht.

Hermann Grabe
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Frage
Wie viel Prozent Ihrer Lebenszeit liegen noch vor Ihnen?
Tipp
Nur der heutige Tag steht uns zum Handeln zur Verfügung. Was morgen ist, weiß niemand.
Bibellese
Psalm 90

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