Dienstag, 09. Mai 2023: Nutze den Tag!

Unser Fünfjähriger saß in sich versunken auf der Bettkante. Als seine Mutter ihn fragte, was er da mache, sagte er: »Ich warte, dass die Zeit vergeht!« Kindern fällt das Warten oft schwer. »Wie lange dauert es noch, bis ich Geburtstag habe?« – »Wann kommt Weihnachten?« usw., wird immer wieder gefragt. Sie meinen, die Zeit vergehe viel zu langsam.

Ist man älter, fragt man sich stattdessen, wo die Jahre und Jahrzehnte geblieben sind, die man schon gelebt hat. Dann muss man, ob es einem gefällt oder nicht, dem Mose recht geben, der uns unseren Tagesvers aufgeschrieben hat. Und was kommt danach? Die Bibel sagt uns, dass sich dann für uns eine der beiden Türen für die Ewigkeit öffnet. Weiter sagt sie uns, dass uns diese eilig davonfliegende, kurze Erdenzeit gegeben wurde, damit wir uns auf die Ewigkeit vorbereiten, um ebendiese Ewigkeit bei Gott verbringen zu dürfen. Dorthin geht es durch die eine Tür; die andere führt in die ewige Finsternis der Gottferne. Gut vorbereitet konnte Gerhard Terstegen in seinem Abendlied singen:

»Ein Tag, der sagt´s dem andern, mein Leben sei ein Wandern zur großen Ewigkeit. / O Ewigkeit, du schöne, mein Herz an dich gewöhne, mein Heim ist nicht in dieser Zeit.«

Diese Vorbereitung geschieht nicht durch gute Werke, nicht durch Fasten oder Pilgerreisen, sondern dadurch, dass wir unser Unvermögen dem bekennen, der alles bereits für uns getan hat, um dann an seine Vergebung zu glauben. Es wäre doch jammerschade, wenn man hier auf dieser Erde nur nach Irdischem getrachtet hätte, von dem man nichts, aber auch gar nichts mitnehmen kann, und das uns genauso schnell abhandenkommt, wie unser Leben entflieht.

Hermann Grabe
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Wie viel Prozent Ihrer Lebenszeit liegen noch vor Ihnen?
Tipp
Nur der heutige Tag steht uns zum Handeln zur Verfügung. Was morgen ist, weiß niemand.
Bibellese
Psalm 90

Montag, 08. Mai 2023: Wahre Freiheit

»Warum sollte ich Christ werden? Ich könnte doch nicht mehr tun und lassen, was ich wollte! Ich könnte nicht mehr feucht-fröhlich feiern. Ich wäre zu eingeschränkt. Das ist für mich nicht lebenswert!« – Solche oder ähnliche Aussagen habe ich schon von Menschen gehört, wenn sie auf »Christsein« angesprochen wurden. Da ich erst sehr spät, mit etwa 40 Jahren, zum Glauben an Jesus gekommen bin, kann ich diese Argumente sehr gut nachvollziehen. Auch ich wollte von Christus nichts wissen, weil ich mein Leben nach meinen Wünschen gestalten wollte. So gibt es viele Menschen, die das Christentum ablehnen, weil sie meinen, dass dadurch eine unnötige Last auf sie gelegt wird. Auch manche Christen sind vielleicht manchmal müde, immer wieder zu hören, man solle Gott gehorchen und seinen Willen tun. Mit dieser Einstellung wird Christsein zu einem Zwang. Man fühlt sich gefangen in einem System, das der eigenen Lebensphilosophie hinderlich ist.

Solche Menschen bedenken nicht, dass es um viel mehr geht als nur um das Leben jetzt. Die wichtigere Frage ist nämlich, was danach kommt, und dass es davon abhängt, wie wir unser Leben hier gelebt haben. Die Bibel äußert sich klar dazu: Mit dem Tod ist nicht alles aus, wir alle müssen dann vor Gott Rechenschaft ablegen. Und er hat uns auch mitgeteilt, was allein bei ihm Anerkennung findet: der Glaube an Jesus und ein Leben nach seinem Willen. Da muss man sich überlegen, was einem wichtiger ist: vergängliche Freude und grenzenloser Spaß hier – meist verbunden mit der Missachtung von Gottes Geboten – oder die Freude mit und bei Gott, die ewig währt, auch wenn sie uns hier etwas kostet. Aber wer sich für Letzteres entscheidet, wird merken, dass die Freude darüber schon jetzt groß ist.

Axel Schneider
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Ist Veränderung in Ihrem Leben notwendig?
Tipp
Jesus als Herrn zu haben, zahlt sich am Ende aus.
Bibellese
Jeremia 42,18-22

Sonntag, 07. Mai 2023: Schöner als die berühmten drei Worte?

»Welche drei Worte sind für Sie noch schöner als die Aussage ›Ich liebe Dich‹?«, wollte der Moderator einer Radiosendung wissen. Die Antworten der Zuhörer reichten von »Bald ist Wochenende« über »Freibier für alle« bis zu »Es geht weiter«. Hätte der Jünger Johannes dort eine Antwort geben können, hätte er auf die letzten Worte von Jesus Christus hingewiesen: »Es ist vollbracht!« Denn diese Worte haben unzähligen Menschen die Augen für das Wunder geöffnet, das am Kreuz geschehen ist.

Was wie eine Niederlage aussieht, erklärt sich durch diese Aussage als der größte Sieg, der je errungen wurde. Jesus Christus ist nicht am Kreuz gescheitert, sondern hat dort den Plan Gottes erfolgreich abgeschlossen. Der Sohn Gottes ist der Einzige, der als Mensch ohne Sünde geblieben ist. Auf ihn hatte der Tod, der aufgrund der Sünde in die Welt gekommen ist, keinen Anspruch. Doch Jesus hat sein Leben freiwillig als stellvertretendes Opfer eingesetzt. Am Kreuz hat er unsere Schuld und Sünde auf sich genommen. Die drei Worte »Es ist vollbracht« sind die Bestätigung, dass Jesus Christus mit seinem Tod vollständig den Preis bezahlt hat, damit wir Menschen frei von unserer Schuld werden können.

Als Johannes diese Tatsache in Gottes Auftrag aufgeschrieben hat, hat er im griechischen Original allerdings nur ein Wort verwendet – nämlich einen Begriff, der auch auf alten Papyri gefunden worden ist. Dort wurde das Wort benutzt, um den Empfang von Steuern zu bestätigen und zu dokumentieren, dass die Schuld vollständig bezahlt ist. Ob ein Wort oder drei: In jedem Fall bestätigt Jesus ganzheitlich mit Wort und Tat, dass er uns liebt und sein Leben für uns eingesetzt hat. Was ist unsere Antwort darauf?

Andreas Droese
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Welche Drei-Wort-Sätze fallen Ihnen ein, die Sie Jesus im Gebet sagen können?
Tipp
Gerne können Sie mit »Ich danke dir« oder »Ich glaube dir« beginnen – und ohne Limit weiterbeten.
Bibellese
Johannes 19,17-30

Samstag, 06. Mai 2023: Wissenschaft versus Glaube

Früher konnten sich die Menschen verschiedenste Naturphänomene nicht erklären. Also brauchten sie einen Gott, der es z. B. donnern lässt und Blitze vom Himmel schießt. Heute wissen wir, dass Blitze durch unterschiedliche elektrische Ladungen entstehen und sich dabei die Luft so stark erhitzt, dass es knallt. Wer braucht da noch einen Gott?

Diese Argumentation klingt auf den ersten Blick logisch, ist bei genauerem Hinsehen aber ziemlich absurd. Es ist so ähnlich, als würde man die Prozesse in einem Otto-Motor (Benzin-Motor) verstehen und dann behaupten, dass Nicolaus Otto ihn folglich sicher nicht erfunden haben kann. In Wahrheit ist es genau umgekehrt: Je besser ich die Prozesse verstehe, desto mehr komme ich zum Schluss: Das ist genial, das muss sich jemand gut überlegt haben.

Max Planck, ein deutscher Physiker, Begründer der Quantenphysik und Nobelpreisträger, drückte es so aus: »Religion und Naturwissenschaft – sie schließen sich nicht aus, wie manche heutzutage glauben oder fürchten, sondern sie ergänzen und bedingen einander. Wohl den unmittelbarsten Beweis für die Verträglichkeit von Religion und Naturwissenschaft auch bei gründlich-kritischer Betrachtung bildet die historische Tatsache, dass gerade die größten Naturforscher aller Zeiten, Männer wie Kepler, Newton, Leibniz, von tiefer Religiosität durchdrungen waren.«

Die Frage, ob man als denkender Mensch an den Schöpfer-Gott der Bibel glauben kann, lässt sich also getrost mit »Ja« beantworten. Es ist logischer und wahrscheinlicher, dass die Ordnung, Schönheit und Komplexität, die wir im ganzen Universum vorfinden, von einer göttlichen Intelligenz stammen, statt dass sich alles aus dem Nichts entwickelt haben soll.

Stefan Hasewend
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Wussten Sie, dass 60 % der Nobelpreisträger zwischen 1901 und 2000 Christen waren?
Tipp
Erforschbare Naturgesetze erfordern einen Gesetzgeber.
Bibellese
Psalm 104

Freitag, 05. Mai 2023: »Wo waren deine Hände heute?«

Auf der Toilette einer Raststätte an der A3 fand ich folgendes Schild – passenderweise direkt über den Kloschüsseln: »Wo waren deine Hände heute?« Mit diesem wenig dezenten Hinweis sollten die Besucher auf die Notwendigkeit hingewiesen werden, sich nach dem Besuch des »stillen Örtchens« die Hände intensiv zu reinigen. In der Tat, wer kann schon immer genau rekonstruieren, was man im Laufe des Tages alles angefasst hat: den Tankdeckel, den Zapfhahn an der Tanksäule, den Griff an der Eingangstür eines Geschäfts, ein Treppengeländer, den Klodeckel, eine Tischoberfläche im Schnellrestaurant, den Griff des Einkaufswagens, Hände, die man geschüttelt hat, usw. Überall können Viren und Bakterien lauern, oder einfach Dreck. Denn all diese Oberflächen werden auch von vielen anderen Menschen berührt, und wer weiß schon, wo deren Hände heute waren …

Das Problem schmutziger Hände ist allerdings leicht gelöst: Wasser, Seife und vielleicht ein Desinfektionsmittel beseitigen alle möglichen Keime. Doch die Hände sind eigentlich nicht unser Problem. Die Frage bei mir müsste eher lauten: Wo war dein Herz heute? Wo waren deine Gedanken heute? Haben wir mit unserer Fantasie vielleicht Dinge berührt, die uns nicht guttun? Haben wir unsere Zeit mit Inhalten verbracht, die unsere Herzen vergiften? Haben wir unseren Blick auf Ziele ausgerichtet, die unser Gedankenkino in die falsche Richtung laufen lassen? – Doch wie geht man mit dieser Form der Kontamination um? Wie reinige ich Gedanken und Herz?

Der Tagesvers eröffnet den Ausweg: Geh zu Gott und bekenne! Mach dir bewusst, wo dein Herz heute war, und offenbare es Gott. Gottes zugesicherte Reaktion hierauf ist: Er vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit!

Markus Majonica
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Wie genau nehmen Sie es mit der Reinhaltung?
Tipp
Verunreinigung schadet nicht nur uns selbst, sondern auch anderen.
Bibellese
2. Korinther 6,17-7,1

© 2022 – Evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen | Impressum | Datenschutzerklärung | Login