Freitag, 18. November 2022: Wenn die Notdurft wirklich Not bedeutet

Was in der westlichen Welt als selbstverständlich angesehen wird, ist in Ländern, wie z. B. Indien oder Nepal, in Teilen Afrikas, Russlands und Chinas Luxus: Toiletten mit Spülung. Stattdessen müssen rund 4,5 Milliarden Menschen, oft ängstlich und verschämt, ihre Notdurft im Freien, auf dem Feld, im Gebüsch, unter Brücken oder hinter Gebäuden verrichten. Dies wird unter anderem mit Mangelernährung, Wachstumsstörungen und Durchfallerkrankungen, einer der häufigsten Todesursachen bei Kindern, in Zusammenhang gebracht.

Die »World Toilet Organisation« macht jährlich am 19. November auf diese unwürdigen Zustände aufmerksam, denn sichere Sanitärversorgung gehört zu den von der UN definierten Menschenrechten. Der Umgang mit den Körperfunktionen hat mit der Würde des Menschen zu tun, denn davon hängen, abgesehen von persönlicher Erniedrigung, weitere Menschenrechte ab. Eine akzeptable Sanitärversorgung, die die Privatsphäre wahrt sowie zugänglich, sicher, bezahlbar und hygienisch ist, gehört eigentlich zu einem angemessenen Lebensstandard dazu. Die Realität ist aber: So sauberes Wasser, wie wir bei uns täglich im Klo hinunterspülen, haben viele Menschen dieser Erde nicht einmal als Trinkwasser zur Verfügung.

Bedenken Sie doch einmal, wie gesegnet Sie sind, wenn Sie das nächste Mal Ihr vergleichsweise luxuriöses WC aufsuchen! Vergessen Sie nicht, Gott dankbar dafür zu sein. Es gibt immer Anlass und Grund, ihm zu danken, selbst in Zeiten, die uns nicht gefallen, sogar für Dinge, die wir für selbstverständlich halten. Dankbarkeit ist eine Lebenseinstellung, eine Haltung, die anziehend auf Ihre Mitmenschen wirkt und Sie dazu befähigt, von Ihrem Segen auch gerne etwas abzugeben. Dazu besteht, wie oben gezeigt, mehr als genug Gelegenheit.

Daniela Bernhard
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Frage
Für wen oder was möchten Sie Gott heute Danke sagen?
Tipp
Auch für scheinbar kleine Dinge und Selbstverständlichkeiten kann man große Dankbarkeit zeigen.
Bibellese
Hebräer 12,28; 13,1-3

Donnerstag, 17. November 2022: Barmherzigkeit

Für Platon (ca. 400 v. Chr.) war Barmherzigkeit eine menschliche Schwäche. In der stoischen Philosophie galt sie als Seelenkrankheit, die die inne Ruhe stört. Der Philosoph Zenon (um 300 v. Chr.) war überzeugt, dass sich weise Menschen niemals vom Mitleid für Schwächere bewegen lassen sollten. Dies sei eine Eigenschaft oberflächlicher, törichter Leute. Vernunft und Gerechtigkeit seien die erstrebenswerten Maximen, nicht Mitgefühl. Wie hartherzig und gefühlskalt müssen die griechischen Philosophen gewesen sein!

Das im hebräischen Alten Testament verwendete Wort für Barmherzigkeit ist »racham«. Das heißt wörtlich übersetzt »Gebärmutter« oder »Mutterschoß«. Eine vortreffliche Umschreibung, wie ich meine, denn die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind ist bedingungslos. Sie verzeiht, umsorgt und gibt Geborgenheit. Diese Art von Liebe ist der Maßstab, der von Gott sogar noch übertroffen wird: »Kann eine Mutter etwa ihren Säugling vergessen? Fühlt sie etwa nicht mit dem Kind, das sie geboren hat? Selbst wenn sie es vergessen würde, vergesse ich dich nicht!« (Jesaja 49,15; NLB). Barmherzigkeit und Erbarmen sind ein Ausdruck von Liebe. Als Beispiel dafür erzählt Jesus die Geschichte vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,25-37). Sie handelt von einem Ausländer, der selbstlos einem Menschen hilft, der von Räubern ausgeplündert und halb tot liegen gelassen wurde. Hoch angesehene Fromme hingegen gingen achtlos an dem Notleidenden vorüber, um ihre »Seelenruhe« nicht zu stören.

Wie froh können wir sein, dass Gott barmherzig ist! Er hatte Mitleid mit uns, so wie der barmherzige Samariter mit dem Mann, der hilflos am Boden lag. Gottes Barmherzigkeit uns gegenüber sollte der Motor sein, unseren Mitmenschen genauso zu begegnen.

Daniela Bernhard
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Frage
Wo haben Sie Gottes Barmherzigkeit schon erfahren?
Tipp
Wie gut, dass Gott kein griechischer Philosoph ist!
Bibellese
Matthäus 9,27-37

Mittwoch, 16. November 2022: Tod eines Königs

Am 16. November 1632, also heute vor 390 Jahren, starb Gustav II. Adolf von Schweden in der Schlacht bei Lützen (nahe Leipzig). Zuvor waren die katholischen Heere unter Wallenstein bis zur Ostsee vorgedrungen. Dies führte dazu, dass Schweden 1630 in den Dreißigjährigen Krieg einstieg, auch um die schwer bedrängten deutschen Protestanten zu retten. An diesem 16. November wurde Gustav II. Adolf in den Kampfhandlungen von seinen Soldaten getrennt, geriet mit feindlichen Soldaten zusammen und fand den Tod. Gustav II. Adolf starb, weil er an vorderster Front gekämpft hatte. Aus heutiger Sicht ist dieser heldenhafte Tod eher als unklug und vermeidbar zu bewerten, aber von seinen Soldaten wurde er geliebt, weil er mit ihnen in den Kampf zog. – Was bleibt von Gustav Adolf? Zu nennen sind sein Mut als Feldherr und Soldat, aber auch seine Fähigkeiten als Realpolitiker und Diplomat. Nicht zuletzt wird seine tiefe Frömmigkeit in Lexika und Lebensbildern gewürdigt. Nach seinem Tod ging der grausame Dreißigjährige Krieg übrigens noch 15 Jahre weiter. Sein Tod hatte leider nicht zu einem anschließenden Frieden geführt.

Interessanterweise gibt es ein paar Parallelen, aber auch Unterschiede zu dem König Jesus Christus: Jesus Christus starb ebenfalls, aber er ging ganz alleine, bewusst und freiwillig in den Tod. In Johannes 10,18 sagt er in Bezug auf sein Leben: »Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Gewalt, es zu lassen, und habe Gewalt, es wiederzunehmen.« Sein Tod führte zu einem positiven Ergebnis: Jesus Christus brachte als einzelnes »Weizenkorn« viel Frucht (siehe Tagesvers). Viele Menschen haben in IHM ewige Rettung gefunden. Sein Tod bewirkte die Vergebung der Sünden aller, die sich ihm Glauben ihm anschließen.

Martin Reitz
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Frage
Was bedeutet Ihnen der Tod von Jesus Christus?
Tipp
Er ist es wert, von uns geliebt zu werden, denn er starb für uns, damit wir leben können.
Bibellese
Hebräer 9,24-28

Dienstag, 15. November 2022: Arm oder reich?

Vor etlichen Jahren absolvierte ich eine Ausbildung zur Heilpraktikerin und habe in einem separaten Häuschen auf unserem Grundstück eine gut gehende Praxis geführt. Ich hatte mich, für sehr viel Geld, zur Reiki-Meisterin ausbilden lassen, habe Warzen und Gürtelrosen besprochen, Tarot-Karten gelegt und allerlei Esoterisches und Okkultes praktiziert. Doch dann habe ich zu Jesus Christus gefunden, und mein ganzes Leben hat sich radikal verändert. Schon lange habe ich die Praxis aufgegeben und verdiene mit meiner Ausbildung auch kein Geld mehr. So habe ich gut und gerne 1000 Euro monatlich weniger zur Verfügung als damals.

Aber weil ich nun zu Jesus Christus gehöre, bin ich befreit von diesen dunklen Mächten und reicher als je zuvor. Zum einen ist Jesus unvergleichlich mächtiger, als es Reiki oder Besprechen je sein könnten. Zum anderen gehören diese Methoden eindeutig in das Reich der Finsternis. Ich kann jedem Menschen nur deutlich abraten, sich darauf einzulassen. Außerdem gibt es alles, was Jesus anbietet, ohne Geld zu kaufen. Was habe ich für Unsummen für esoterische Seminare ausgegeben und mich letztendlich doch nur im Kreis und um mich selbst gedreht! Ich bin immer tiefer in meine Probleme gekommen, statt von ihnen befreit zu werden. Satan will unseren Tod und belügt uns, indem er so manches als gut darstellt, was uns in Wirklichkeit schadet.

Mit Jesus lebe ich nun, weil er das Leben ist. Je abhängiger ich von Jesus werde, umso freier und reicher werde ich. Das klingt paradox, ich weiß, aber es ist so. Ich habe ja den Vergleich zu meinem früheren Leben. Sie dürfen wissen: Gott wirbt auch um Ihr Herz und will Ihnen das wahre Leben schenken.

Karen Wieck
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Frage
Was macht uns wirklich reich?
Tipp
Die Rettung der Seele ist das Wichtigtse.
Bibellese
Prediger 5,9-19

Montag, 14. November 2022: Die Frage nach dem rechten Glauben

In unserem Tagesvers sagt Jesus voraus, dass am Ende der Zeit viele falsche Propheten und Messiasse die Welt verführen und aufwiegeln werden. Die Menschen suchen verzweifelt nach Lebenssinn, Glück und Heil, und es gibt genug religiöse und spirituelle Führer, die genau das versprechen. Doch wie kann man Wahrheit von Lüge unterscheiden? Schein von Wirklichkeit? So manches scheint auf den ersten Blick christlich zu sein, entpuppt sich aber als das krasse Gegenteil.

Um Verführung zu erkennen, braucht man eine gute Bibelkenntnis. Denn auch Sekten benutzen zwar oft die Bibel, allerdings reißen sie Verse aus dem Zusammenhang. Dies merkt man nur, wenn man mit der Botschaft der Bibel vertraut ist. Außerdem sind der treue Glaube an Jesus Christus und die Liebe zu ihm wesentliche Kennzeichen für lebendige Christen. Vorsicht, wenn ein anderer »Führer« verehrt wird oder Engel, Propheten und heilige Menschen an Jesu Stelle gehoben werden! Echten Nachfolgern Jesu geht es nicht darum, andere für eine bestimmte Glaubensgemeinschaft anzuwerben, sondern Gottes gute Botschaft allen Menschen bekannt zu machen. Ihre Motivation ist Nächstenliebe, die auch im Alltag sichtbar wird. Ihr Ziel ist, ihrem Herrn ähnlicher zu werden, der von sich selbst sagt: »Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig« (Matthäus 11,29).

Das beste Mittel gegen Verführung bleibt, sich direkt an Jesus zu wenden und ihn zu bitten, einem den rechten Weg zu zeigen. Jesus sagt schließlich von sich: »Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben« (Johannes 14,6). Wer sich aufrichtig an ihn wendet, dem verspricht er: »Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen« (Johannes 8,32).

Daniela Bernhard
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Frage
Was halten Sie von diesem Angebot, das Jesus Christus Ihnen macht?
Tipp
Verführung tarnt sich gern mit Religiosität.
Bibellese
Judas 1,17-25

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