Dienstag, 09. Januar 2024: Erhellt – auch nach Weihnachten, Johannes 8,12

Abende wie diese sind für mich die deprimierendsten im ganzen Jahr. Die Bäume, die mit ihrer glitzernden Schneeschicht in jedem zweiten WhatsApp-Status zu sehen waren, sind nun wieder nur noch leblose Skelette. Der Regen scheint nie ein Ende zu finden. Auf dem Weg zur Arbeit ist es dunkel, und wenn man zurück nach Hause kommt, ebenfalls. Das war zwar auch schon im Dezember der Fall, doch durch die unzähligen Weihnachtsbeleuchtungen war die Dunkelheit hell gewesen. Jetzt aber hat auch der Letzte seinen Tannenbaum abgeschmückt und die Lichterketten zurück in den Keller verbannt, wo sie darauf warten, im nächsten Winter wieder hervorgeholt und entknotet zu werden.

Haben sich so vielleicht auch die Jünger gefühlt, nachdem sie mitangesehen hatten, wie Jesus gekreuzigt wurde? So lange Zeit hatten sie im hellen Schein dessen gelebt, der das »Licht der Welt« war. Und dann haben Sie miterleben müssen, wie die Finsternis anscheinend doch die Überhand gewann und ihr Herr gekreuzigt wurde. Doch Jesu Tod hat das Licht nicht erlöschen lassen – ganz im Gegenteil! Er stand von den Toten auf. Seitdem gibt es für jeden Menschen die Möglichkeit, neues Leben zu bekommen.

»Ihr seid das Licht der Welt«, sagte Jesus zu seinen Jüngern. Was bedeutet das? Die Welt wird überschattet von einer furchtbarer Dunkelheit aus Ungerechtigkeit, Hass und Sünde. Doch jeder, der an Jesu Tod und Auferstehung glaubt, wird verändert. Er bekommt eine innere »Leuchtkraft«, die Jesu Licht widerspiegelt. Und das nicht nur zu einer bestimmten Jahreszeit, sondern immer. Wer Jesus Christus, das Licht der Welt, in seinem Leben hat, der kann leuchten, auch wenn es um ihn her dunkel ist.

Carolin Nietzke
Frage
Wie können Sie ein »Licht der Welt« sein?
Tipp
Je dunkler es um Sie her ist, desto mehr wird Ihr Licht benötigt.
Bibellese
Matthäus 5,13-16

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Montag, 08. Januar 2024: Versperrte Wege, 4. Mose 22,32

Sicherlich kennen Sie so etwas auch: Sie machen die tollsten Pläne und sind schon voller Vorfreude, aber dann passiert etwas, was diese Pläne vereitelt. Meistens ist die Enttäuschung dann groß, selbst wenn uns nette Menschen mit ermutigenden Worten wie »Wenn eine Tür sich schließt, dann öffnet sich eine andere« oder »Dann kommt sicherlich etwas Besseres« trösten wollen. Das erlebten auch mein Mann und ich, als wir auf der Suche nach einer neuen Wohnung waren. Wir hatten zwei fantastische Angebote, aber bei beiden Wohnungen wurde uns der Weg so versperrt, dass wir nicht einmal dazu kamen, uns die Wohnungen überhaupt anzuschauen. Und obwohl wir aus der Bibel wussten, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen (vgl. Römer 8,28), kann ich nicht leugnen, dass wir sehr enttäuscht waren.

Beim dritten Wohnungsangebot aber erlebten wir, dass die Bibel Recht hat. Als ich die Fotos sah, wusste ich sofort, dass dies die Wohnung war, die Jesus für uns vorgesehen hatte. Und tatsächlich gab es diesmal keinerlei Hindernisse. Wir haben die Wohnung bekommen, wofür wir Gott sehr dankbar sind. Dankbar auch dafür, dass er immer den Weitblick hat und genau weiß, was das Beste für uns ist. Es lohnt sich, diesem Gott zu vertrauen! Wenn er für seine Kinder einen Weg versperrt, dann hat das einen Grund.

Leider merkt man meistens erst rückblickend, wenn man vor gefährlichen Wegen oder vor schweren Fehlern bewahrt wird. So erging es auch dem Propheten Bileam: Ein Engel versperrte ihm an einer schmalen Stelle den Weg, sodass sein Esel nicht weiterging. Aber weil Bileam den Engel nicht sah, schlug er seinen Esel. Diese überaus spannende Geschichte können Sie in der Bibel in 4. Mose 22,21-35 nachlesen.

Sabine Stabrey
Frage
Wie gehen Sie mit den »versperrten Wegen« in Ihrem Leben um?
Tipp
Gott kann auch durch die Umstände des Alltags zu uns sprechen.
Bibellese
4. Mose 22,21-35

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Sonntag, 07. Januar 2024: Ein Botaniker und eine Rentiernomadin, Matthäus 11,28

Der schwedische Botaniker Lars Levi Lästadius (1800–1861) galt als der beste Kenner der arktischen Pflanzenwelt. Er war lutherischer Pfarrer. Infolge persönlicher Schicksalsschläge – sein Kind starb, und er selbst wurde schwer krank – zweifelte er an Gott und wurde verbittert und hart. Wahrscheinlich am 1. Januar 1844 traf er die Samin und Rentiernomadin Milla Clemensdotter. Diese hatte selbst einen schweren Lebensweg hinter sich. Ihr Vater war Alkoholiker und brachte die Familie um den gesamten Besitz. Milla wurde in verschiedenen Pflegefamilien untergebracht und wiederholt misshandelt. Die damals 28-jährige Frau strahlte ein tiefes Gottvertrauen und innere Ruhe aus. Davon beeindruckt, fragte der gelehrte Lästadius: »Woher hast du so einen tiefen Frieden?« Milla antwortete: »Als unverdientes Geschenk durch Gottes Sohn am Kreuz, wie es im Römerbrief steht: Da wir gerecht wurden aus Glauben, erhielten wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.« – »Damit kann ich nichts anfangen!«, entgegnete Lars unwillig. »Wie kannst du diesen Frieden spüren?« Milla antwortete ohne Zögern: »Ich kann zu allem, was Gott schickt, Ja sagen.« Der Verbitterte verstand, dass Gott in allen schweren Situationen unseres Lebens ein gutes Ziel hat, nämlich ihn zu suchen und ihn als gnädigen Gott kennenzulernen.

Lästadius wurde so ein Prediger des Evangeliums von der Gnade Gottes. Ein Jahr nach der Begegnung mit Milla setzte vor allem unter den Samen eine Erweckungsbewegung ein, die lange Zeit das Leben der gesamten Nordkalotte (Nordskandinavien) prägen sollte. Lästadius wurde später Apostel der Lappen genannt. Innere Zufriedenheit und das Ruhen in Gottes Willen ist keine Frage der Bildung, sondern des Vertrauens in den barmherzigen und gnädigen Gott.

Gerrit Alberts
Frage
Welche Last schleppen Sie schon lange mit sich herum, die Ihre Seele bedrückt und Ihr Gemüt trübselig macht?
Tipp
Nehmen Sie Jesus beim Wort (siehe Tagesvers) und überlassen Sie alles ihm!
Bibellese
Lukas 8,43-48

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Samstag, 06. Januar 2024: Neujahrsansprache, 5. Mose 4,10

Am 6. Januar 2023 appellierte unser von mir sehr geschätzter Ministerpräsident an »seine« Bürger, sich aktiv für ein gutes Zusammenleben einzusetzen. In der Rede, die er beim Epiphanias-Empfang der Landeskirche Hannover hielt, erwähnte er: »Wir brauchen vor allem auch Bürgerinnen und Bürger, die für ihre Werte einstehen, die sich einmischen und nicht schweigen.« Weiter führte er aus, dass wir einen Konsens benötigen über wesentliche Eckpfeiler unseres Zusammenlebens.

Wie recht unser Ministerpräsident hat! Allerdings gibt es da noch etwas Wesentliches, das wir nicht vergessen dürfen und das leider oft übersehen oder bewusst verdrängt wird: Es ist der Gottesbezug. Wir Menschen sind keine Zufallsprodukte der Evolution, sondern Geschöpfe Gottes, der uns seine Werte für ein gutes Zusammenleben gegeben hat. Wir sind ihm gegenüber für unser Handeln verantwortlich und können, wenn wir seine Gebote halten und lieben, mit seiner Hilfe rechnen. Die Bibel beschreibt uns, was Gott von uns möchte. Unter anderem in den Zehn Geboten (2. Mose 20,1-17) oder der Bergpredigt (Matthäus 5–7) finden wir »wesentliche Eckpfeiler unseres Zusammenlebens«. Wenn wir uns dies zur Lebensgrundlage machen, dürfen wir wissen, dass Gott uns im neuen Jahr helfen wird.

Seine Anordnungen für das zwischenmenschliche Miteinander tun jedem gut. Wenn diese unser Leben prägen, dann können wir uns auf einer guten Grundlage »einmischen und nicht schweigen«. Zu Beginn des neuen Jahres wollen wir gerne den guten Wünschen staatlicher Autoritäten folgen, das Jahr 2024 aber vorrangig mit Gottes Hilfe und in dem Bewusstsein angehen, dass Gott seine Geschöpfe nicht aufgibt, sondern retten und unterweisen will. Dann wird es für uns ein gutes Jahr werden.

Hartmut Ulrich
Frage
Sind Ihre Pläne für das neue Jahr mit Gottes Maßstäben im Einklang?
Tipp
Die grundsätzliche und tägliche Ausrichtung auf Gott ist das Einzige, was in unserer Gesellschaft wirklich weiterhilft.
Bibellese
Römer 13

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Freitag, 05. Januar 2024: Anonymität in einer Millionenstadt, 1. Mose 2,18

Wir werden zu einem Notarzteinsatz in einem Hochhaus in Köln gerufen und laufen die Treppe hoch bis ins neunte Obergeschoss. Ein übler Geruch empfängt uns schon ab der siebten Etage. Da wissen wir, dass jede Hilfe zu spät kommt und wir nur noch zur Todesfeststellung da sind. In der Wohnung finden wir eine verweste Leiche. Die Person ist nicht mehr identifizierbar, sie ist schon seit drei Monaten tot. Der Wasserhahn läuft ununterbrochen seit dem Todestag. Dadurch ist ein Wasserschaden in der Wohnung darunter entstanden, und infolgedessen wurde die Leiche entdeckt.

Hat niemand diese Person vermisst? Wie kann ein Mensch mehrere Monate in seiner Wohnung liegen, ohne dass das jemandem auffällt? Weihnachten ist gerade einmal zwei Wochen her. Selbst an den Feiertagen hat niemand diese Person vermisst. Es ist wirklich traurig! Hunderte Menschen wohnen nur wenige Meter entfernt, aber trotzdem bleibt man anonym und einsam.

Gott sagt in unserem Tagesvers: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Er hat uns als soziale Wesen geschaffen – zwischenmenschliche Kontakte sind wichtig für uns! Aber Gott weiß auch, dass uns Beziehungen auf der horizontalen Ebene allein nicht ausreichen. Noch mehr als andere Menschen brauchen wir nämlich ihn selbst. Gott interessiert sich für jeden von uns persönlich, er möchte sich um unsere Probleme kümmern. Er ist da, und wir können zu ihm rufen. Er ist der Einzige, der uns in unserer Einsamkeit trösten und wahre Erfüllung schenken kann und will. Um diese vertikale Beziehung zu sich selbst zu ermöglichen, hat Gott seinen Sohn auf diese Erde geschickt. Wer an Jesus Christus glaubt, hat den großen Gott zum Vater und muss nie mehr einsam durchs Leben gehen.

Christian Driesner
Frage
Wann waren Sie schon einmal einsam?
Tipp
Gott interessiert sich für Sie persönlich! Sagen Sie ihm, was Sie auf dem Herzen haben.
Bibellese
Johannes 6,35-40

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