Montag, 28. April 2025: Passwort vergessen, Jesaja 49,15

Ein deutscher Programmierer besitzt Bitcoins im Wert von über 450 Millionen Euro (Stand: 9. April 2024) – aber er hat sein Passwort vergessen! Eigentlich könnte Stefan Thomas Dutzende Millionen Euro besitzen. Eigentlich. Denn so viel Geld wären seine 7002 Bitcoins aktuell wert. Doch der deutsche Programmierer, der in San Francisco lebt, findet sein Papier mit dem Passwort nicht und kommt somit nicht an sein Vermögen heran. Seitdem hat er es achtmal mit seinen beliebtesten Passwort-Kombinationen probiert – und achtmal ein falsches Passwort eingegeben. Bei zehn Fehlversuchen werden die auf dem Stick gespeicherten Daten unwiderruflich verschlüsselt und die Bitcoins sind für immer verloren.

Mir persönlich passiert so etwas auch ab und zu einmal. Allerdings nicht mit solchen Konsequenzen. Aber das Vergessen ist ein Problem, das wir Menschen öfter haben. Wie gut, dass das bei Gott anders ist! Wir werden im Tagesvers daran erinnert, dass Gott uns niemals vergisst. Es ist schwierig sich vorzustellen, dass eine Mutter ihren Säugling vergisst, absolut unvorstellbar ist es aber, dass Gott diejenigen vergisst, die an ihn glauben. Warum ist das so?

In dem Vers, der sich unserem Tagesvers anschließt, heißt es: »Siehe, in meine beiden Handflächen habe ich dich eingezeichnet.« Das erinnert mich an Jesus Christus, der seine Hände hat durchbohren lassen, als er am Kreuz für unsere Sünden gestorben ist. Seitdem ist jeder, der an Jesus glaubt, gewissermaßen in seine Hände eingegraben. Jesus hat so viel für ihn erduldet, dass er ihn niemals wieder vergessen wird. Alle großen und kleinen Probleme unseres Lebens stehen ihm ständig vor Augen. Wie traurig wäre es, diese Tatsache zu vergessen!

Thomas Kröckertskothen

Sonntag, 27. April 2025: Der Wille, gefunden zu werden, Römer 10,13-14

Im April 2024 strandeten drei Männer auf der unbewohnten Insel Pikelot im Pazifik. Vollkommen ohne technische Ausrüstung fanden sie dort dennoch einen Weg, um Hilfe zu rufen: Aus Palmwedeln formten sie am Strand die vier großen Buchstaben »H-E-L-P«. Als darauf eine Maschine der US-Marine die Insel überflog, entdeckte sie den nach oben gerichteten Hilferuf. Sofort wurde eine Rettungsmannschaft losgeschickt, um die Männer abzuholen. Die Küstenwache hob bei den Medien das »bemerkenswerte Zeugnis ihres Willens, gefunden zu werden« hervor. Der Einfallsreichtum sei ausschlaggebend dafür gewesen, dass die Rettungskräfte die gestrandeten Männer hätte retten können.

Die Männer wussten, dass sie auf der winzigen Insel keine dauerhafte Lebensperspektive hatten. Darum arbeiteten sie nicht daran, es sich dort wohnlich einzurichten, sondern gefunden und gerettet zu werden. Aus Gottes Sicht ist das auch für uns Menschen die höchste Priorität. Denn aus der himmlischen Perspektive gleichen wir gestrandeten Schiffbrüchigen. Wir sind für die Gemeinschaft mit Gott geschaffen. Doch schon die ersten Menschen haben gegen Gottes Gebote verstoßen und dadurch die direkte Verbindung zu Gott verloren. Kein Mensch schafft es seitdem, ohne Sünde zu leben. Auch wenn wir versuchen, uns richtig zu verhalten, verstoßen wir immer wieder gegen Gottes gute Gebote. Aus eigener Kraft können wir uns darum nicht aus unserem verlorenen Zustand befreien, wir sind wie »gestrandet«. Doch weil Gott uns liebt und zu sich nach Hause holen will, hat er uns seinen Sohn Jesus Christus schon längst als Retter gesandt. Entscheidend ist aber unser Wille, von ihm gefunden und gerettet zu werden. Gerettet wird nur der, der seine Bitte nach oben, an Jesus Christus richtet.

Andreas Droese

Freitag, 25. April 2025: Der Maßstab für Gerechtigkeit, Jesaja 40,6-8

Der Film »Das Urteil von Nürnberg« (1961) stellt die Nürnberger Prozesse rund um die Verbrechen des Nazi-Regimes packend dar. Es geht um die Verurteilung von vier ranghohen Nazi-Juristen. Dabei sind die Argumente des Verteidigers sehr interessant. Er sagte sinngemäß: »Der Angeklagte hat vollkommen richtig gehandelt. Er musste sich an das Gesetz halten, welches zu dem Zeitpunkt galt.«

Dieses Argument wirft für mich einige Fragen auf: Wer darf bestimmen oder definieren, was gut und böse ist? Der Staat oder eine Gruppe von Intellektuellen? Was ist, wenn der Staat seine Ethik oder seine Gesetze einfach ändert, wie es damals geschehen ist? Oder entscheidet die Mehrheit, was richtig und falsch ist? Als Adolf Hitler an die Macht kam, war die Mehrheit für Hitler. Vielleicht muss es einfach zum Wohle der Gesellschaft dienen? Aber was ist dann mit den Minderheiten, die im Dritten Reich grausam umgebracht wurden?

Nein! Auf Menschen ist kein Verlass. Wir brauchen etwas Dauerhafteres als irgendeine menschliche Einrichtung. Wir brauchen jemanden, der unveränderlich gut ist und bleibt. Dieser Jemand ist Gott. Er hat uns seine Definition von Gut und Böse in einem Buch niedergeschrieben, in die Bibel! Die Staatsmänner, die dieses Land nach dem Krieg wiederaufgebaut haben, wussten das. In der Präambel des Grundgesetzes steht folgender Vermerk: »Zutreffend ist, dass die Väter und Mütter des Grundgesetzes in der Bezugnahme auf Gott den christlichen Gott des Alten und Neuen Testaments vor Augen hatten.« Sie hatten den Gott vor Augen, der wie ein ewiger Fels herausragt, in einer Zeit des ständigen Wandels, um Halt zu geben. Diesem Gott kann man sich persönlich anvertrauen, um für sein Leben Sinn, Zweck und Ziel zu erhalten – für Zeit und Ewigkeit!

Johannes Unger

Donnerstag, 24. April 2025: Lückenschwimmen (2), 2. Timotheus 1,9-10

Das gestern schon beschriebene Bild für unser Leben können wir noch vertiefen, indem wir weitere biblische Aspekte darauf anwenden. So ist unser Leben nach allem, was die Bibel darüber sagt, keineswegs ein Freizeitvergnügen. Wenn es auch zeitweise angenehme Seiten hat, so bedeutet es doch letzten Endes für jeden Menschen einen Überlebenskampf, für den er zwar mühevoll über viele Jahre hinweg ertüchtigt wird, um am Ende dennoch »unterzugehen«, denn auf uns alle wartet der Tod.

Das »Schwimmbecken« als der Ort unseres Lebens müssen wir uns also ganz anders vorstellen als unser Schwimmbad am Wohn- oder Urlaubsort. Dieses Becken ist ohne jeden Ausstieg, und die Ränder sind so hoch von der Wasseroberfläche entfernt, dass jeder, der hinausklettern will, nicht einmal annähernd den Rand erreicht. Es gibt keinen Haltegriff oder eine Trittfläche am Rand, auf der wir uns ausruhen könnten. Irgendwann ermüden wir also und ertrinken schließlich, weil wir uns nicht mehr über Wasser halten können. Auch der Zusammenschluss mit anderen hilft nicht, weil wir alle unter den gleichen Bedingungen im Becken sind: nach unten bodenlos und nach oben hoffnungslos.

Wie notwendig ist da die Rettung von oben gewesen, als Gott sich buchstäblich zu uns herabgelassen hat. Sein Arm reicht nicht nur weit genug in das Becken hinab, um uns dort zu halten, zu tragen und am Ende zu sich zu nehmen, damit wir endgültig festen Boden unter unseren Füßen haben. Er ist – wie bereits gestern gezeigt – selbst in Jesus, seinem Sohn, zu uns in das Becken hinabgestiegen. Dieser hatte an dem Leben hier in allem Anteil – sogar am Tod -, um aus diesem in seiner Auferstehung jedoch siegreich hervorzugehen und zuletzt alle die mitzunehmen, die durch Glauben Anschluss an ihn gefunden haben.

Joachim Pletsch

Mittwoch, 23. April 2025: Lückenschwimmen (1), 1. Petrus 2,25

Was macht man im Urlaub bei Dauerregen? Man geht entweder ins Museum oder ins Schwimmbad. Wir wählten Letzteres, aber viele andere auch. Und so wurde es ein unerwartetes »Gemeinschaftserlebnis« – mit hohem Verkehrsaufkommen im Wasserbecken. Auf diese Weise entdeckten wir aber auch eine neue sportliche Disziplin: das Lückenschwimmen. Nicht nur am Beckenrand suchte man Lücken, wo man andocken konnte, auch unterwegs im Becken musste man nach solchen Ausschau halten, um kurvenreich und flexibel auf den Verkehrsstrom reagierend möglichst den gegenüberliegenden Beckenrand zu erreichen.

Viele sind im Leben ähnlich unterwegs. Sie schlängeln sich durch, so gut es geht, ein sicherer Halt am Beckenrand ist lange nicht oder sogar niemals in Sicht. Für »Mitschwimmer« interessiert man sich wenig oder gar nicht, weil man so sehr damit beschäftigt ist, selbst nicht unterzugehen. Fast überall, wo man hinkommt, ist schon wer, und man muss schauen, ob irgendwo noch eine Lücke bleibt, wo man weiterkommen und schließlich einen Halt finden könnte. Ein wirkliches Ziel ist erst einmal keine Option. So werden viele irgendwo hingespült – ohne Sinn, ohne Zweck, ohne Ziel, verloren im Ozean der Zeit.

Doch das muss nicht so sein. Jemand bietet Orientierung an, bahnt einen Weg und kann uns sogar ins Schlepptau nehmen. Jemand, der zu uns ins Becken gesprungen ist, jemand der weiß, was es bedeutet, unterzugehen, der aber für uns alle zum Rettungsschwimmer bestimmt worden ist: Jesus, Gottes Sohn, der in diese Welt voller Sünder gekommen ist, um ihnen den Weg zum Leben zu weisen und einen Platz anzubieten, an dem sie für immer sicher und geborgen sind. Dem kann man sich anschließen und den Weg gehen, den er uns gebahnt hat.

Joachim Pletsch

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