Dienstag, 28. Januar 2025: Lebensverändernde Entscheidungen (1), Lukas 5,3

Angeblich treffen wir täglich bis zu 20 000 Entscheidungen, die meisten davon unbewusst. Nur 10 % der Entscheidungsprozesse laufen bewusst ab – und von denen haben viele keine große Bedeutung für unser Leben: blaue oder graue Socken, Erdbeer- oder Vanillejoghurt usw. Aber dann gibt es Entscheidungen, die wie Wegkreuzungen sind. Sie verändern den Verlauf unseres Lebens völlig.

Simon Petrus traf an einem Tag seines Lebens gleich drei solcher Entscheidungen: Sie bauten aufeinander auf und führten dazu, dass wir diesen vorher unbedeutenden Fischer aus Bethsaida fast 2000 (!) Jahre später noch kennen. Sie veränderten nicht nur sein eigenes Leben grundlegend, sondern bewirkten, dass er bis heute unzählige Menschen beeinflusst.

Zunächst war es ein ganz normaler Tag – oder besser gesagt ein Tag, auf den man auch hätte verzichten können. Petrus hat gerade eine vergebliche Nachtschicht hinter sich. Die ganze Nacht hat er mit seinen Kollegen geschuftet und nicht einen einzigen Fisch gefangen! Als er dann morgens gerade beim letzten Arbeitsschritt ist und die Netze wäscht, taucht plötzlich Jesus in seinem Alltag auf: Er möchte Petrus? Boot als schwimmende Kanzel benutzen, um von da aus zur Volksmenge zu reden. Petrus muss hundemüde und auch frustriert gewesen sein, aber er entscheidet sich, der Bitte Jesu nachzukommen, und hört in der Folge aus nächster Nähe das Wort Gottes. Das war die erste Entscheidung, mit der seine gewaltige Lebensveränderung ihren Lauf nahm.

Haben Sie sich schon einmal Zeit genommen für das Wort Gottes, obwohl der Alltag voll ist und Sie vielleicht müde sind? Haben Sie sich schon mal Zeit genommen, sich wirklich eine eigene Meinung zu bilden über das, was Jesus sagen will?

Stefan Hasewend

Montag, 27. Januar 2025: Auschwitz, Klagelieder 1,12

Heute vor 80 Jahren befreiten sowjetische Soldaten das Vernichtungslager Auschwitz. Die Befreier trafen auf 7600 ausgehungerte Gefangene. Bis dahin wurden hier etwa 3,5 Millionen Menschen, darunter mindestens 1 Million Juden, vergast. Bis heute ist Auschwitz ein Symbol für den Holocaust, der Vernichtungsaktion der Nationalsozialisten gegen die Juden.

Der Name Auschwitz ist auch auf einem Mahnmal in einer Stadt in Niedersachsen zu lesen, ebenso wie der Tagesvers in hebräischer Sprache. Das Mahnmal soll an die ermordeten Juden aus dieser Stadt erinnern und daran, wo sie getötet wurden. Der Künstler, ein gläubiger Christ, erläutert: »Das Mahnmal hat die Form einer Säule, die an der einen Seite aufgebrochen, verletzt ist. Bei genauem Hinsehen zeigt sich jedoch im unteren Teil der Säule ein Altar, über dem sich Flammen erheben. Auf derselben Höhe sind auch die Namen der Opfer angebracht. Die Flammen können zum einen als immer brennende Mahnung, zum anderen aber auch als Flammen im Sinne von Holocaust verstanden werden. Das griechische Wort ›Holocaust‹ bedeutet nämlich Ganzopfer oder die vollständige Verbrennung des Opfertieres.«

Doch die Juden wurden nicht vollständig vernichtet. Wir können staunen, wenn wir uns den Weg des Volkes Israel durch die Geschichte ansehen. Immer wieder wurde versucht, die Juden auszulöschen. Doch das gelang nie. Denn zu allen Zeiten hat Gott sein auserwähltes Volk bewahrt. Sogar ihren eigenen Staat durften sie 1948 gründen, umgeben von erbitterten Feinden. Dies bezeugt eindrücklich, dass Gott mit seinem Volk Israel seine Geschichte schreibt und es gegen jeden Widerstand erhalten wird, bis Jesus Christus wieder auf dieser Erde erscheinen wird, um zu herrschen. Dann wird Israel eine zentrale Rolle spielen.

Herbert Laupichler

Sonntag, 26. Januar 2025: Als Mann und Frau geschaffen …, 1. Mose 1,27

Menschliches Leben ist etwas Besonderes. Wir sind nicht nur Gott ähnlich geschaffen, sondern auch als Mann und Frau.

Adam fehlt ein Gegenüber. Tiere reichen da nicht aus, deshalb bekommt der Mann seine Frau. Mann und Frau passen gut zusammen. Nach jedem Schöpfungsakt heißt es: »Und Gott sah, dass es gut war« – nach der Schaffung des Menschen stellt er fest: »sehr gut«. Von Anfang an wird die Polarität von Mann und Frau betont. Die Andersartigkeit ist von Gott gewollt. Er hat Mann und Frau individuell in Handarbeit gefertigt. Unsere unverwechselbare körperliche Individualität entspricht seinem Willen. Der Unterschied besteht in der Anatomie und im Material: Adam wurde aus dem Staub geschaffen und Eva aus Adams Rippe. Der Unterschied betrifft aber nicht nur den Körper, sondern den ganzen Menschen im Denken, Fühlen und Empfinden. Die Unterschiedlichkeit hat übrigens nichts mit Wertigkeit zu tun. Wir haben eben unterschiedliche Fähigkeiten, Aufgaben und Verantwortung. Der Versuch absoluter Gleichschaltung von Mann und Frau widerspricht der Absicht Gottes. So ergänzen sich Mann und Frau. Ich lerne das nach über 40 Ehejahren immer mehr schätzen.

Mann und Frau sind also gleich viel wert. Beide wurden von Gott geformt. Beide sind im Bild Gottes geschaffen. Beide sind von Gott geliebte Persönlichkeiten. Und so sollen wir auch einander in Liebe und Wertschätzung begegnen. Das ist die besondere Botschaft der Bibel. Leider gibt es heute Ideologien, wo dieses von Gott gewollte gute Miteinander nicht gelehrt und auch nicht gelebt wird. Gottes Schöpfung und Ordnungen sind gut. Wenn wir sie missachten, hat das immer negative Folgen. Das spüren wir zunehmend in unserer Gesellschaft.

Hartmut Jaeger

Samstag, 25. Januar 2025: Auf Glückssternsuche?, Johannes 8,12

Nachfolgende dichterische Verse erreichten mich über meine Freundin Sonja, die sie mit mir teilen wollte:

»Was Du gerne möchtest, werde wahr. / Dein Glücksstern leuchte hell und klar. / Deinen Optimismus sollst Du nie verlieren. / Die Festplatte sei stets ohne Viren. / Auf Arbeit nur sehr wenig Stress. / Verdienst und Urlaub generös. / Beim Lotto einen Hauptgewinn. / Reserven stets an Energien. / Gespür für wirklich Wichtiges. / Ein dickes Fell für Nichtiges. / Erfahrungen mit gutem Händchen. / Kontakte nur zu netten Menschen. / Humor in allen Lebenslagen. / Gesundheit dann an allen Tagen. / Die Übersicht an allen Fronten. / Und ein paar Euro auf den Konten. / An jedem Tag etwas zu lachen. / Und Dinge, die Dir Freude machen.«

So, wie diese Reime auszudrücken versuchen, befinden sich tatsächlich zahlreiche Menschen auf der Suche nach ihrem Lebensglück, dargestellt durch einen Glücksstern, der hell und klar leuchten soll, damit alle Wünsche und Träume in Erfüllung gehen mögen. Aber wo ist er zu finden, außer in der Vorstellung von dem- oder derjenigen, die diesen Text verfasst hat?

Die Bibel spricht stattdessen von einem »Licht der Welt«. Jesus sagt ganz klar, dass er dieses Licht ist und dass derjenige, der ihm nachfolgt, nicht länger in der Dunkelheit der Welt umherirren muss, sondern das Licht haben wird, das ihn zum ewigen Leben in der Herrlichkeit Gottes führt. Gleichzeitig ist er auch der Weg, der zum nachhaltig wahren Lebensglück führt. Er gaukelt nichts vor, garantiert kein sorgenfreies Leben, aber wir dürfen uns vollkommen auf Gottes Wort verlassen, dass er uns zu keiner Zeit im Stich lässt, sondern durch die Herausforderungen des Alltags begleitet, dunkle Täler erleuchtet, wenn wir uns ihm im Glauben und Vertrauen zuwenden.

Manuela Basista

Freitag, 24. Januar 2025: Der Unterschied, 1. Korinther 15,19

Konfuzius, Mohammed, Siddhartha Gautama (genannt Buddha) oder Zarathustra sind bekannte Religionsstifter. Ebenso zählen uns weniger geläufige Namen wie Parshvanata, Laozi oder Sultan Sahak dazu. Auch Jesus Christus wird als Stifter einer Weltreligion angesehen, nämlich des Christentums. Angesichts dieser verwirrenden Vielfalt von Religionen denken viele, dass es gleichgültig sei, an was man glaube, Hauptsache, man sei damit glücklich. Oder es wird behauptet, hinter all den unterschiedlichen Göttern stecke nur ein einziger Gott, der sich auf unterschiedliche Weise in den verschiedenen Religionen verehren lasse. Ein Gott also, der viele Namen habe, je nach Vorstellung der Menschen, die sich zu ihm halten.

Jesus Christus allerdings bricht mit diesen Vorstellungen radikal. Er nimmt für sich in Anspruch, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist und dass niemand zu Gott kommen kann als nur durch ihn (Johannes 14,6). Das schließt die Annahme aus, es gebe viele Wege – auch über andere Religionen – zu Gott. Jesus Christus allein beansprucht, dass er ganz Gott ist, der Mensch wurde und sich uns somit unmittelbar und verständlich offenbart hat. Nur über ihn können wir Gott kennenlernen, wie er wirklich ist (Kolosser 1,15). Seine Einzigartigkeit wird schließlich ganz besonders dadurch belegt, dass er nach dem Zeugnis der Heiligen Schrift der Einzige ist, der von den Toten auferstanden ist. Dieser Umstand gibt allen, die an ihn glauben, die Gewissheit, dass sie auch von den Toten auferstehen und ewiges Leben bei Gott haben werden.

In Jesus liegt der entscheidende Unterschied. Seinetwegen habe ich eine sichere Hoffnung, die über dieses Leben hinausgeht!

Daniela Bernhard

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