Freitag, 22. September 2023: Schlaf weiter!, Matthäus 26,75

Unsere Freunde leben im idyllischen Mecklenburg. Ich erinnere mich gerne an unsere Übernachtungen auf ihrem landwirtschaftlichen Hof. Unter unserem Fenster befand sich der Hühnerhof. In aller Frühe ertönte jeden Morgen ein lautes »Kikeriki! Kikeriki!« Damals sagte ich meinen Kindern nicht ganz ernsthaft: »Lasst euch nicht stören. Der Hahn ruft nur: ›Schlaf weiter! Schlaf weiter!‹« Das taten wir dann auch. Schließlich hatten wir ja Ferien.

Petrus hörte damals auch einen Hahnenschrei, der ihn aber richtig wachrüttelte. Er hatte gerade dreimal seinen besten Freund verleugnet und beteuert, Jesus nicht zu kennen. Dabei hatte er kurz vorher noch vollmundig beteuert, das würde ihm niemals passieren. Und dann traf ihn Jesu Blick, der Hahn krähte, und Petrus bereute bitterlich weinend sein Versagen.

Manchmal gibt es auch in unserem Leben so einen aufrüttelnden »Hahnenschrei Gottes«. Das kann ein Unfall sein, den man knapp überlebt, ein Insolvenzverfahren, eine zerrüttete Ehe oder eine schwere Krankheit. Manchmal ist es die Warnung eines Freundes, die unser Versagen aufdeckt, oder ein Bibelwort, das unser Gewissen trifft. Was tun wir bei so einem Hahnenschrei? Schlafen wir einfach weiter? Tun wir lächelnd so, als würde uns das gar nicht betreffen, und leben einfach weiter wie bisher?

Nehmen wir uns lieber Petrus zum Vorbild. Haben Sie schon einmal wie er vor Gott geweint, weil Sie Ihre Fehler eingesehen haben? Haben Sie ihm von Ihrer Schuld und Ihrer Not erzählt? Eins ist ganz sicher: Gott möchte uns nur zu unserem Besten wachrütteln! Daher sollten wir nicht weiterschlafen, sondern unbedingt auf seinen Weckruf reagieren.

Paul Wiens


Frage
Wann hat Gott Sie das letzte Mal wachgerüttelt?
Tipp
Bekennen Sie Gott aufrichtig jede Sünde, die Ihnen bewusst wird!
Bibellese
Lukas 22,54-62

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