Mittwoch, 25. Mai 2022: Gott zur Verfügung stehen

Mit einem entstellten Gesicht, überdimensionalen Füßen und anderen Einschränkungen wird im Kongo ein Junge geboren. Sein Name: Saba. Schuhe passen ihm nicht. Zeitlebens bewegt er sich barfuß fort. Wer mit ihm spricht, muss genau zuhören, da seine Aussprache undeutlich ist. Sein T-Shirt ist ständig nass, denn er kann seinen Speichel nicht kontrollieren. Auf eine Schule wird er nie geschickt – vermutlich, weil es sich bei ihm »nicht lohnt«. Und so wird Saba älter. Um einen kleinen Unterhalt zu bekommen, geht er betteln. In einer Kirchengemeinde findet Saba Anschluss. Er hört das Evangelium und beginnt ein Leben mit Jesus. Biblische Geschichten begeistern ihn. Obwohl er Analphabet ist, kann er viele Bibelstellen auswendig aufsagen und bringt ermutigende Bibelverse ins Gespräch mit ein. Da Saba sich ständig an Knotenpunkten seines Stadtviertels aufhält, lernen ihn viele Leute kennen. Sowohl Einheimische als auch Ausländer wissen, wer Saba ist.

Eines Tages verliert ein Autofahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug und kommt an einer Hauswand zum Stehen. Auch Fußgänger trifft das Unheil. Unter ihnen befindet sich Saba. Saba überlebt diesen Unfall nicht und wird, wie in diesem Land üblich, am nächsten Tag beerdigt. Hunderte von Menschen kommen zu seiner Beerdigung. Das Kirchengebäude ist überfüllt, Trauernde müssen sogar draußen stehen. Auch die Chefs der Supermärkte und andere höhergestellte Persönlichkeiten nehmen von ihm Abschied. Alle sagen, dass Saba sie durch seine lebensfrohe Natur bereicherte: Kranke hatte er daheim oder in der Klinik besucht und sie mit Bibelversen ermutigt.

Wie viele von uns mögen wohlhabend, gesund und schulisch gebildet sein? Aber bei der Frage »Wie kann Gott mich gebrauchen?« werden sie traurig und ratlos.

Stefan Taube
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Frage
Wie reagieren Sie auf die Frage, wie Gott Sie gebrauchen kann?
Tipp
Wenn Gott einen Krüppel wie Saba zu seiner Ehre gebrauchen kann, dann doch einen gesunden Menschen erst recht.
Bibellese
Apostelgeschichte 3,1-11

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