Dienstag, 30. August 2022: Demut

Haben Sie sich schon einmal Gedanken über Demut gemacht? In unserem Sprachgebrauch kommt dieser Begriff kaum noch vor. Woran denken wir bei diesem Wort? An eine gebückte Haltung, an einen nach unten gerichteten Kopf oder an einen wehleidigen Gesichtsausdruck? Dazu kommen dann noch Gedanken wie: Ich bin nichts, ich kann nichts, ich tauge zu gar nichts. So mancher verbindet damit ein Menschsein ohne Rückgrat und eigene Meinung.

Demut ist ein altdeutsches Wort und bedeutet »dienstwillig«. Es bedeutet eigentlich »Dienemut« oder »Mut zum Dienen«. Manchmal ist es hilfreich, einen Begriff mit dem Gegenteil zu erklären. Das Gegenteil von Demut ist Hochmut. Der Hochmut sagt: Ich schaffe das schon. Ich brauche niemanden, ich bedarf keinerlei Hilfe und Kraft von außen. Ich bin mein eigener Herr und Lebensmeister und von niemandem abhängig.

Demut hingegen ist sich der Abhängigkeit bewusst – aus christlicher Sicht der Abhängigkeit von Gott. Der Demütige vermag alles zu tun, aber nicht aus eigener Kraft, sondern aus der Kraft, die Gott ihm gibt. Gott gibt das Leben und erhält es. Er lässt unser Herz schlagen, das Gehirn arbeiten und unsere Lunge atmen.

Demut ist mutig, sie geht Risiken ein, sie packt Dinge an, ist initiativ und geht voran. Alles in dem Bewusstsein, dass durch Jesus Christus alles möglich ist. Ein demütiger Mensch ist also niemand, der willenlos durchs Leben schleicht und sich von jedem umherschubsen lässt und nur nach der Pfeife anderer Leute tanzt. Ein demütiger Mensch weiß um seine Abhängigkeit von Jesus Christus und darum, dass er ein begnadigter Sünder ist, der sein Leben täglich in den Dienst des lebendigen Gottes stellt. Er ist einer, der »Mut zum Dienen« hat.

Thomas Lange
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Frage
Welche Vorstellung von Demut haben Sie?
Tipp
Ein wahrhaft Demütiger kann beherzt auftreten, weil er Gott zum Freund hat.
Bibellese
Johannes 13,1-17

Montag, 29. August 2022: Der »Gottesersatz«

Viele Menschen bezeichnen sich heute als spirituell, aber nicht als religiös. Sie besuchen an Weihnachten den Gottesdienst und am Wochenende den Meditationskurs und praktizieren Yoga oder dergleichen. Kirche und vor allem Gott und die Bibel treten immer mehr in den Hintergrund. »Mir« soll es gut gehen ist die Devise, und so werden offenbar alle Formen der Spiritualität genutzt, um dieses Ziel zu erreichen. Die damit verbundene Beliebigkeit der Angebote ist gerade in Deutschland immer mehr auf dem Vormarsch.

Doch ist es wirklich beliebig, worauf ich mich einlasse und womit ich mich beschäftige? Was steht hinter diesen Angeboten? Genauso wie das Christentum auf einen transzendenten Ursprung zurückgeht, nämlich Gott, genauso stehen auch hinter Esoterik und religiösen Kulten Geistesmächte, deren Absichten zweifelhaft sind. Wenn man nach der Bibel geht, sind sie sogar mehr als das. Sie sind gefährlich und führen in die Irre. Zunächst mögen sie hilfreich erscheinen, aber am Ende sorgen sie dafür, dass wir uns statt auf Gott auf einen »Gottesersatz« verlassen. Die Wahrheit ist aber: An Gott, der höchsten Autorität, führt kein Weg vorbei. Wenn wir ihn außen vorlassen, dann enden wir im Niemandsland. Wir sind dann nicht nur heimatlos, sondern am Ende für alle Ewigkeit verloren, und die »Ersatzgötter«, die wir uns gewählt haben, können uns dann auch nicht mehr helfen.

Die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit, auf einen lebendigen Gott zu vertrauen, sollten wir also nicht mit fragwürdigen Praktiken eintauschen. Vielmehr bietet Gott uns die Gemeinschaft mit ihm an, zu der uns sein Sohn Jesus Christus den Weg geebnet hat und die wir im Gebet und durch das Hören auf Gottes Wort, der Bibel, pflegen können. Dann wird uns bald geholfen werden.

Axel Schneider
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Frage
Haben Selbstverwirklichung und Wohlergehen Priorität in Ihrem Leben?
Tipp
Lassen Sie sich auf Gott ein! Er wird Ihnen einen viel besseren Weg zeigen.
Bibellese
1. Samuel 28,7-20

Sonntag, 28. August 2022: Mensch, wo bist du?

Jungscharfreizeit im Christlichen Gästezentrum Rehe, Westerwald. Ich stehe am Waldrand mit Megafon. »Heinz, komm raus. Es passiert nichts.« Der Junge hat sich aus Angst versteckt. Er hat einem anderen etwas kaputt gemacht und fürchtet nun, verprügelt zu werden. Mehrere Stunden suchen wir den verstörten Jungen. Wir wollen ihm helfen. Nicht zuletzt auch schützen vor den anderen. Das ist jetzt etwa 35 Jahre her.

Gleich zu Beginn der Menschheit verstecken sich auch zwei Menschen. Sie wissen, dass ihre Grenzüberschreitung schlimmste Folgen hat. Bei ihnen geht es um Leben und Tod. Sie sind im Vorfeld gewarnt worden. Gott hat ganz offen mit ihnen geredet: »Wenn ihr von der Frucht esst, werdet ihr sterben.« Nachdem sie gegessen haben, wird ihnen schlagartig bewusst, dass sie den größten Fehler begangen haben. Sie haben Angst. Sie verstecken sich vor Gott. Was tut Gott?

1. Gott geht auf den Menschen zu (1. Mose 3,8). Das ist Gnade. Gott tut den ersten Schritt. 2. Gott ruft den Menschen (3,9). Gott ruft nicht: »Affe oder Giraffe, wo bist du?«, sondern: »Mensch, wo bist du?« Sein Ruf zeigt, dass wir für ihn ein echtes Gegenüber sind. 3. Gott verkündigt die Strafe (3,11-19). Gottes Wort erfüllt sich. Er steht zu seinem Wort. 4. Gott zeigt den Ausweg (3,15). Gott liebt uns. Nachdem der Mensch in die Sackgasse gelaufen ist, setzt Gott seiner Liebe die Krone auf. Er kündigt den Erlöser an (3,15). Das ist Evangelium. Diese Gute Nachricht wird den Menschen von jetzt an begleiten.

Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben (vgl. Johannes 14,6). Wir bekommen durch IHN das zurück, was durch die Sünde Adams verloren ging: den Zugang zu Gott, die rechte Gotteserkenntnis und das ewige Leben. Was für eine Gnade!

Hartmut Jaeger


Frage
Wie stehen Sie zu dieser Gnade Gottes?
Tipp
»………………………………….., wo bist du?« Setzen Sie doch einmal Ihren Namen ein und antworten Sie auf Gottes Ruf!
Bibellese
1. Mose 3,1-21

Samstag, 27. August 2022: Der Gute Hirte und seine Schafe

Für uns hier in Äthiopien ist das Bild des Hirten allgegenwärtig. Sogar in der Hauptstadt Addis Abeba begegnet man täglich Gruppen von Schafen, die von ihren Hirten sicher durch das Verkehrsgewühl zu einem der zahllosen Marktplätze geführt werden. Das kann auch mal zu Verkehrsstockungen führen, wird aber von allen akzeptiert, und es gibt keine Hupkonzerte. Auf dem Land besitzt fast jede Bauernfamilie ein paar Schafe. Diese werden von ihren Besitzern sorgsam betreut. Hier hat man ein lebhaftes Bild des Guten Hirten.

Und Jesus sagt von sich: »Ich bin der gute Hirte, der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.« Und im Vers davor verspricht er uns sogar: »Ich bin gekommen, damit sie (die Schafe) Leben haben und es in Überfluss haben.«

Wünschen wir uns das nicht alle: ein gesegnetes, erfüllendes und erfülltes Leben? Das Einzige, was wir dazu tun müssen, ist, den Herrn Jesus Christus als unseren Guten Hirten anzuerkennen und seiner Stimme zu folgen. Wollen wir uns nicht von diesem Guten Hirten durch das »Verkehrsgewühl« unseres Lebens führen lassen? Es lohnt sich, denn er verspricht uns, uns zu grünen Weiden und erfrischendem Wasser zu führen (Psalm 23).

Übrigens, wenn jemand nicht gern ein Schaf genannt werden mag, dem möchte ich sagen, dass das Schaf für die Mehrzahl der Bevölkerung dieser Erde ein sehr geschätztes Tier ist. Es ist sozusagen die vielzitierte »Wollmilchsau«, denn das Schaf liefert alle diese Produkte: Wolle, Milch und Fleisch. Somit gibt es keinen Grund, sich zu schämen, ein Schaf unseres Herrn Jesus Christus zu sein. Jesus kennt jedes einzelne seiner Schafe, er ruft sie beim Namen und führt sie sicher. Hören wir auf seinen Ruf und folgen ihm!

Martin Grunder


Frage
Können Sie das, was dieses Bild ausdrückt, ohne Einschränkung auf sich beziehen?
Tipp
Es gibt nur diesen einen „Hirten“, der uns sogar bis in den Himmel leiten kann.
Bibellese
Psalm 23

Freitag, 26. August 2022: Kleine und große Schafe

Blickt man auf das Christenvolk, so sieht man, wie in jedem anderen Volk, fast nur kleine Leute. Auch die hatten es meist schwer, sich als hilfsbedürftig zu erkennen. Wie viel mehr gilt das für große Leute; aber Gott hat auch solche, die in dieser Welt eine hohe Stellung einnahmen, zu der Erkenntnis gebracht, dass es nichts Besseres gibt, als ein Schaf des Guten Hirten Jesus Christus zu sein und sich von ihm führen und versorgen zu lassen.

Drei Kapitel brauchte Daniel, um die Bekehrung des großen Nebukadnezar zu beschreiben, der am Ende sagte: »Nun rühme ich, Nebukadnezar, und erhebe und verherrliche den König des Himmels …, der die zu erniedrigen vermag, die in Stolz einhergehen.« Ein anderer war der Kaiser Otto der Große, den seine Zeitgenossen den »Beter« nannten, und der durch erstaunliche Vergebungsbereitschaft bekannt war. Ein weiterer war der junge Lebemann Reichsgraf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf. Er sah in Düsseldorf ein Bild des gekreuzigten Christus mit der Inschrift: »Das tat ich für dich, was tust du für mich?« Diese Frage ließ ihn nicht wieder los, und er bekehrte sich so gründlich, dass er all sein Vermögen und seine Stellung in den Dienst verfolgter Christen stellte und viele Missionare in alle Welt schickte, um Christus predigen zu lassen. Ein anderer war der Generalleutnant Georg von Viebahn, der nach seiner Bekehrung zahllosen Menschen den Weg zum Himmel gezeigt hat. Als Letzten möchte ich sogar einen Generalfeldmarschall und späteren Reichspräsidenten nennen. Es ist Paul von Hindenburg. An einen anderen General schrieb er: »Ich bleibe dabei, ich glaube, dass Jesus Christus mein Heiland ist und dass ich mich seiner Gnade getrösten darf.«

Alle wurden Schafe des Guten Hirten – und Sie?

Hermann Grabe
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Frage
Was hält Sie ab, auch zu dieser Herde gehören zu wollen?
Tipp
Nur Schafe Christi werden einmal in den Himmel eingehen.
Bibellese
Hesekiel 34,11-31

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