Freitag, 23. Februar 2024: Größer als du denkst!, 1. Könige 8,27

Wenn irgendwo auf der Welt eine Kirche oder ein sonstiges Gebäude für Gottesdienste eingeweiht wird, so geschieht dies normalerweise in einem festlichen Rahmen. Schließlich haben die potentiellen Gottesdienstbesucher lange auf diesen Tag gewartet, es sind viele Besucher da! Und meistens werden zu solch einer Gelegenheit festliche Reden gehalten.

Das ist auch der Hintergrund für das biblische Kapitel, aus dem der obige Vers stammt. Die Juden hatten die Sklaverei in Ägypten und die Wüste hinter sich gelassen. Nun warteten sie sehnsüchtig darauf, im verheißenen Land Kanaan einen eigenen jüdischen Tempel zu besitzen. Unter König Salomo wurde dieser Traum Wirklichkeit; er selbst hielt auch die Einweihungsrede für das prächtige Gebäude. Doch bei aller Pracht und der vielen Arbeit und Mühe, welche die Erbauer in den Tempel investiert hatten, konnte der König sich in seiner Rede den Hinweis nicht verkneifen, dass dieses Gotteshaus trotz seiner Größe letztlich viel zu klein war.

Warum? Ganz einfach: Weil Gott unvorstellbar größer ist als alles, was wir Menschen über ihn erdenken oder für ihn produzieren können. In Jeremia 23,24 sagt Gott: »Bin ich es nicht, der den Himmel und die Erde erfüllt?« Gottes Größe lässt sich nicht hineinpressen in die Begrenztheit unserer menschlichen Denkstrukturen. Wie groß auch immer wir über ihn denken mögen – er ist letztlich doch noch viel größer.

Zum Glück sind wir nicht auf unsere eigenen Gedanken und Ideen über ihn angewiesen, weil er sich uns in seinem Sohn Jesus Christus geoffenbart hat. Er war nicht zu klein, um Gott zu fassen: »In ihm lebt die ganze Fülle Gottes in menschlicher Gestalt« (Kolosser 2,9). In Jesus wird der unfassbare Gott fassbar.

Stefan Nietzke
Frage
Was denken Sie über die »Fassbarkeit« Gottes?
Tipp
Lernen Sie den unfassbaren Gott in Jesus Christus kennen!
Bibellese
Johannes 1,1-18

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Donnerstag, 22. Februar 2024: Saat und Ernte, Johannes 12,24

Der Krieg in der Ukraine hat uns deutlich gemacht, was so kaum vorher bekannt war: Die Ukraine ist die Kornkammer des europäischen Kontinents, oder war es vielmehr, vor dem Angriff Russland auf das Land im Februar 2022. Bei Weizen, Mais und Gerste zählte die Ukraine zu den Hauptexporteuren. Grund dafür sind die ertragreichen Schwarzerde-Böden in dem osteuropäischen Land, die zu den fruchtbarsten weltweit gehören. Vor Kriegsbeginn exportierte das Land allein Getreide im Wert von 55,68 Milliarden Euro. (Quelle: www.dw.com)

Das Bild von Saat und Ernte benutzte auch Jesus, um sein Anliegen in Verbindung mit seinem Tod am Kreuz zu beschreiben. Aber hier ist es schon ein einziges Weizenkorn, das enorme Auswirkungen dadurch hat, dass es in die Erde, d. h. in den Tod gelegt wurde. Das übertrifft alles, was in dieser Welt jemals gesät und geerntet wurde, um Menschen zu ernähren und am Leben zu erhalten. Darüber hinaus geht es bei Jesus um viel mehr als das irdische Leben, es geht um das ewige Leben, das man durch ihn gewinnen kann. Jeder, der sein Opfer am Kreuz, wo die Sünde gesühnt wurde, die uns von Gott trennt, für sich in Anspruch nimmt und ihm sein Leben übergibt, gehört zu der Frucht, die aus diesem einen Weizenkorn hervorkommt. Und das ist keine Pflanze, die vergeht, sondern es ist ein Gewächs, das in Ewigkeit erhalten bleibt.

So etwas gibt es hier auf der Erde nicht, aber bei Gott schon, für ihn ist nichts unmöglich. Er kann auf Dauer das erhalten, was er durch seinen Sohn, Jesus Christus, wachsen lässt. Und das sind alle, die seine Vergebung annehmen und die er dann sogar zu seinen Kindern macht. Die lässt er niemals wieder fallen, sondern behält sie alle in seiner Hand (vgl. Johannes 10,29).

Joachim Pletsch
Frage
Gehören Sie auch schon zu dieser »Frucht«?
Tipp
Falls nicht, bemühen Sie sich noch heute darum, indem Sie Jesus Ihr Leben übergeben und ihm für Ihre Rettung danken.
Bibellese
Johannes 5,24-29

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Mittwoch, 21. Februar 2024: Sprache ist mehr als Sprechen, Psalm 22,10

Zu dem heutigen »Tag der Muttersprache« scheint der Tagesvers nicht der passendste zu sein. Doch wir werden sehen: Sprache hat sehr viel mit der »Mutter« zu tun. Deswegen halte ich das Wort »Muttersprache« im Deutschen für sehr angebracht, genau so wie das Wort »Stillen«. Das Kind an der Mutterbrust ist still, es beschwert sich nicht und hat keine Angst. Es fühlt sich geborgen. Es gibt Sprachwissenschaftler, die mit guten Gründen vermuten, dass ein Baby einen ersten Anreiz zum Sprechen eben an der Mutterbrust findet. Das Öffnen und Schließen des Mundes gehört zu dieser Situation; kommt dann die Stimme hinzu, beginnt das Sprechen – und »Mama« ist dabei nicht umsonst oft das erste Wort.

Das Sprechen der Mutter mit dem Kind ist dann nicht mehr weit, auch nicht das mit anderen Menschen. Die Muttersprache stiftet Gemeinschaft, entwickelt Bindekraft und Intimität. Über die Sprache lernt das Kind zu vertrauen, zu erbitten, zu danken. Wer nun auch noch bei seiner Mutter beten gelernt hat, der hat auch gelernt, dass man in der jeweiligen Muttersprache mit Gott reden kann. Gott versteht jede Muttersprache. Wir wollen dankbar sein, dass Gott uns Sprache gegeben hat, die es uns ermöglicht, im Gebet Verbindung mit Gott aufzunehmen und alles vor ihm auszuschütten, was uns bedrängt oder was uns froh macht – und alles in unserer Muttersprache.

Mit unserer Sprache, die wir von klein auf gelernt haben, können wir vor allem das wichtigste Anliegen, das man in Worte fassen kann, Gott gegenüber »zur Sprache bringen« – wie der König David: »Ich sprach: HERR, sei mir gnädig! Heile meine Seele, denn ich habe gegen dich gesündigt« (Psalm 41,5). Mit diesen Worten hat jede Muttersprache das höchste Ziel erreicht.

Karl-Otto Herhaus
Frage
Was hält Sie davon ab, mit Gott zu sprechen?
Tipp
Sprechen mit Gott ist kein Selbstgespräch.
Bibellese
Jona 2,1-11

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Dienstag, 20. Februar 2024: Gott machte keine Unterschiede, Römer 2,11

Kennen Sie den Film »Slumdog Millionär«? Er erzählt die Geschichte Jamal Maliks, der in ärmsten indischen Slum-Verhältnissen aufwächst, dann aber mit 18 Jahren auf wundersame Weise bei »Wer wird Millionär?« 20 Millionen Rupien gewinnt. Diese abenteuerliche Story wirft die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit auf – der fairen Verteilung von Chancen und Ressourcen, unabhängig von Herkunft, finanzieller Situation und Bildung. Die Rückblenden auf Jamals Kindheit zeigen, dass er fernab jeglicher sozialer Gerechtigkeit aufwuchs. Der mit acht Oscars ausgezeichnete Film begeistert gerade deshalb, weil der Protagonist am Ende all diesem Elend geradezu märchenhaft entkommt. Als Zuschauer gönnt man ihm von Herzen, dass er nach all dem Leid doch noch ein wenig soziale Gerechtigkeit erfährt.

Doch diese herrlich anrührende Geschichte ist nur fiktiv. In Wirklichkeit wird das, was »Slumdog Millionär« zeigt, niemals passieren. Chancen- und Ressourcengleichheit für alle – total utopisch, oder?

Doch tatsächlich genießen wir alle vollkommene »soziale Gerechtigkeit«, was den Zugang zum Himmel anbelangt. Gott ist ultimativ gerecht; der heutige Tagesvers zeigt, dass er keinen sozialen Unterschied macht. Was König David in Psalm 51,7 sagt, gilt für uns alle: »Denn ich war ein Sünder – von dem Augenblick an, da meine Mutter mich empfing.« Wir alle haben also dieselbe Ausgangsbasis. Und das Gerechte ist: Wir alle haben auch denselben vollen Zugriff (Chancengleichheit!) auf die einzige »Ressource«, die uns aus diesem miserablen Zustand erlösen kann: Jesus Christus. Wer ihm vertraut, dem vergibt er die Sünden. Ob gesellschaftlich privilegiert oder unterprivilegiert: Bei Jesus ist jeder willkommen und hocherwünscht.

Jacob Ameis
Frage
Was hindert Sie, von Ihrer himmlischen Chancengleichheit Gebrauch zu machen?
Tipp
Nur bei Gott gibt es echte Gerechtigkeit.
Bibellese
Apostelgeschichte 8,26-40

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Montag, 19. Februar 2024: Zuflucht oder Verlorenheit?, Obadja 1,4

Es ist schon drei Jahre her. Am 19. Februar 2021 landet ein menschliches Vehikel mit dem Namen Perseverance, auf deutsch »Beharrlichkeit«, auf dem Mars. Nach 203 Tagen im All und 471 Millionen Kilometern dringt es in die dünne Mars-Atmosphäre ein und setzt unbeschadet einen Mars-Rover ab. Völlig auf sich allein gestellt, aber mit einem Programm »im Bauch«. Eine direkte Kontrolle ist nicht möglich, weil Signale von der Erde elf Minuten benötigen. Die Mitarbeiter der NASA jubeln. Das Experiment ist geglückt. Es gilt als eine technische Meisterleistung. Nun soll der Rover nach winzigen Spuren von Leben, längst vergangenem Leben, suchen.

Ist das der erste Schritt zur menschlichen Besiedlung des roten Planeten? Viele Menschen träumen davon. Und doch sollte es eher ein Albtraum sein. Denn was erwartet die Menschen »dort oben«? Alle Wüsten dieser Welt sind Paradiese gegenüber der lebensfeindlichen Umwelt, die dort anzutreffen ist. Und trotzdem zieht es die Menschen dorthin. Unwillkürlich wird man an einige Zeilen aus einem Gedicht von Friedrich Nietzsche erinnert: Die Welt – ein Tor zu tausend Wüsten, stumm und kalt / Wer das verlor, was du verlorst, macht nirgends Halt.

Könnte es sein, dass auch diese Menschen, die im All ihre Zuflucht suchen, etwas verloren haben? Den Glauben, dass Gott dem Menschen diese wunderschöne Welt bereitet hat? Und ihm auch eine Grenze gesetzt hat, die er nicht ungestraft überschreiten kann? Im Glauben, im Denken, im Handeln! Wie schnell wird der Mensch entwurzelt, heimatlos. Dabei stand Nietzsche in seiner Jugend dem Glauben an Jesus Christus nicht fern. Aber später warf er alles über Bord.

Keine Heimat! Heimatlos! Weh dem, der keine Heimat hat! Aber dem Glaubenden hat Gott eine ewige Heimat zugesprochen.

Rudolf Koch
Frage
Worauf gründen Sie Ihre Zukunftshoffnung?
Tipp
Jesus Christus sagt: »Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen« (Johannes 14,2).
Bibellese
Jesaja 66,22-24

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