Freitag, 17. Juni 2022: Heilserfahrung

Im Alltag macht man manchmal Erfahrungen, die einem verdeutlichen, worum es auch beim Glauben geht: Unser Sohn brauchte ein neues Fahrrad, weil er dem bisherigen entwachsen war. Im Lockdown gab es nur die Möglichkeit der Besorgung übers Internet. Nach tagelangen Recherchen, Checks und Prüfung der Fakten kam der Moment, verbindlich den Kauf abzuschließen. Ich musste mich per Tastendruck definitiv auf die Zuverlässigkeit des Angebots einlassen und mein Vertrauen auf die Angaben des Anbieters und den Bestellungsvorgang setzen, um dann die Bestätigung zu erhalten, dass alles ordnungsgemäß abgewickelt werden würde. Wie groß die Freude und Erleichterung, als das Fahrrad dann geliefert wurde und sich herausstellte, dass es unseren Erwartungen voll und ganz entsprach!

Nach der Heilserkenntnis muss es auch zur Heilserfahrung kommen, indem jemand im Glauben annimmt, was ihm durch Gottes Geist klargemacht wurde. Nicht nur Verstand und Logik sind hier gefragt, sondern letztendlich auch ein völliges Sich-Einlassen auf die Zusagen und Verheißungen, die uns der Urheber ewigen Heils gibt: »Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen« (Johannes 5,24). Auch hier entscheidet ein definitiver innerer »Tastendruck«, ob wir das Heil in Christus tatsächlich erfahren oder nicht. Im Unterschied zum Interneteinkauf brauchen wir nicht einmal etwas zu bezahlen, weil der Preis schon beglichen wurde. Es geht nur darum zu vertrauen. Und die Bestätigung erfolgt dann auch sofort – ebenso durch den Heiligen Geist, der uns bezeugt, ja, der es besiegelt, dass Gott nun unser Vater ist (vgl. Galater 4,6). Und über alle Vorstellung hinaus werden sich unsere Erwartungen erfüllen!

Joachim Pletsch
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Frage
Wann drücken Sie die »Taste« Ihres vorbehaltlosen Vertrauens?
Tipp
Erst dann kehren Jubel und Freude ein.
Bibellese
Apostelgeschichte 3,1-11

Donnerstag, 16. Juni 2022: Heilserkenntnis

Es gibt wohl kaum einen Menschen, der stärker um das Heil seiner Seele gerungen hat, als Martin Luther. Dafür war er sogar bereit, sich im Kloster ein strenges, frommes Leben aufzuerlegen, wo er sich – vergeblich – von morgens bis abends und sogar in der Nacht bemühte, inneren Frieden zu finden mit Gott. Ein Biograf (Ernst Haack) schreibt: »Fasten, Rosenkranz beten, die Heiligen anrufen, seinen Leib kasteien, beichten, Büßung leisten. Täglich verrichtete er die 7-8 Gebetsstunden, und jedes Mal hatte er 25 Vaterunser und Ave Maria zu sprechen. … Er konnte es jedoch nicht mit dem Herzen fassen, dass solche Mönchswerke Gott angenehm seien, Sünde tilgen und den Menschen gerecht machen könnten. Er fühlte bei allem frommen Eifer das innere Widerstreben seiner sündigen Natur gegen Gott und das Göttliche. Seine Gebete kamen leer zurück.« Das brachte Luther fast zur Verzweiflung – bis er endlich zur bahnbrechenden Erkenntnis kam: Nicht seine Mühen und Werke konnten ihm Frieden schenken, sondern allein die Erkenntnis, dass Jesus am Kreuz schon alles getan hatte, damit Menschen vor Gott gerecht werden können. Er stieß auf das Wort des Paulus, »dass der Mensch aus Gnade gerecht wird durch den Glauben«. Dieses Wort schlug in Luthers Seele ein.

»Mit einem Male verstand er, was Paulus meint, wenn er in Römer 1,17 sagt, dass im Evangelium geoffenbart wird die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, die aus Glauben kommt, wie geschrieben steht: ›Der Gerechte wird aus Glauben leben.‹ Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen und er erkannte, dass die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, nicht eine menschliche Gerechtigkeit ist, die wir mit Werken schaffen und erwerben könnten, sondern Christi Gerechtigkeit, die Gott dem Glauben zurechnet aus Gnade, ohne Verdienst …«

Joachim Pletsch
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Frage
Begehren Sie das Heil? Begehren Sie wahre Gerechtigkeit, die vor Gott gilt?
Tipp
Dann bitten Sie Gott um Heilserkenntnis! Gerade aus einer echten inneren Not wird der Blick geschärft für das, was unserer Seele endlich Frieden gibt.
Bibellese
Apostelgeschichte 9,10-18

Mittwoch, 15. Juni 2022: Heil

Der Begriff »Heil« ist in Deutschland aufgrund seines Missbrauchs als Grußformel in der Zeit des Nationalsozialismus zwar belastet, findet aber auch heute noch in vielen Zusammenhängen Verwendung. So zum Beispiel in der Berufsbezeichnung »Heilpraktiker« oder auch unter Jägern mit dem Ausdruck »Weidmannsheil«. In der Grundbedeutung bezeichnet er den Zustand der Unversehrtheit.

In der Bibel findet sich dieser Begriff ebenso als Ausdruck für etwas Gutes, das bereitgestellt wurde. Wenn man so will, kann man ihn als Platzhalter für all das verstehen, was Gott dem Menschen an Gutem, an Heil, zuwenden will. Wie unser Tagesvers zeigt, ist das mit einem besonderen Namen verbunden, der alle anderen Namen in dieser Welt überragt und der deswegen eigentlich in aller Munde sein müsste: Jesus.

Warum ist gerade in diesem Namen das Heil für uns alle begründet? Dass es uns an diesem Heil mangelt, setzt voraus, dass wir nicht vollkommen, ja, sogar von Grund auf verdorben und ohne Aussicht auf ewiges Leben sind. Aufgrund unserer Sünde droht uns Unheil. Nur Gott kann es wenden. Das tat er, indem er Jesus, seinen gerechten Sohn, in diese Welt sandte und an ihm das Gericht über unsere Sünden vollzog. Nun können wir heil, d. h. wiederhergestellt werden. Es ist kein Reparaturvorgang oder eine therapeutische Maßnahme, sondern eine völlige Neuwerdung, indem Gott uns bei unserer Umkehr zu ihm an seinem heiligen und reinen Wesen Anteil gibt. Das Heil in Jesus Christus umfasst aber noch mehr: nicht nur die Bewältigung unserer Vergangenheit und Gegenwart, sondern auch die Eröffnung einer großartigen Zukunft, die über unseren Tod hinaus von ewiger Dauer ist: ein Leben ohne Leid, Trauer und Tod bei Gott. Eine Zukunft, in der tatsächlich alles heil ist.

Joachim Pletsch
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Frage
War der Begriff »Heil« für Sie bisher nur ein frommes Wort?
Tipp
Die Bibel informiert uns umfassend über das Heil, das wir durch Jesus finden können.
Bibellese
Jesaja 49,6

Dienstag, 14. Juni 2022: »Umsonst«

Der Geburtstag unserer ältesten Tochter stand an. Sie wünschte sich ein Fahrrad. Da ich auch gerne gute gebrauchte Dinge kaufe, machte ich mich auf die Suche. Als ich ein sehr gutes Angebot gefunden hatte, machte ich mich auf den Weg. Die halbe Stunde Fahrzeit nahm ich für das sehr gute Rad gerne in Kauf. Doch die Überraschung am Ankunftsort war groß. Der Verkäufer hatte die Radgröße falsch angegeben. Jetzt war ich völlig umsonst gefahren. Nicht einmal eine Entschuldigung kam vom Verkäufer – nur ein »Oh, da haben wir wohl die falsche Größe angegeben«. Auf dem Rückweg war ich wirklich ärgerlich. Eine Stunde umsonst gefahren, die Zeit war vertan. Ich dachte nach und fragte mich, was das nun für einen Sinn hatte. Meine ganzen Gedanken drehten sich um das Wort umsonst.

Sie kennen das bestimmt auch: Man wollte etwas einkaufen, der Laden hatte schon zu – umsonst gefahren. Ein Vorstellungsgespräch endete mit einer Absage – umsonst der ganze Aufwand und Stress. Als wir mit unserem Kollegium eine Kurzreise nach Rom machten, checkten zwei Kollegen zu spät ein und mussten wieder zurück nach Hause – umsonst gepackt und bezahlt. Das war schon bitter.

Aber noch viel schlimmer ist es, wenn Gott einmal über unser Leben sagen müsste: »Es war umsonst – eine Verschwendung!« Denn das eigentliche Ziel, das Gott mit unserem Leben verfolgt, ist, dass wir zu seiner Ehre leben – dafür hat er uns Menschen geschaffen. Wenn wir dieses Ziel verfehlen, dann haben wir unser Leben in den Augen Gottes vergeudet.

In Gottes Wort, der Bibel, zeigt uns Gott den Weg zu einem Leben, das nicht umsonst, also nicht nur ein »Haschen nach dem Wind«, ist. Lesen Sie darin!

Daniel Zach


Frage
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was das Ziel Ihres Lebens ist?
Tipp
Leben Sie nicht »umsonst«! Fragen Sie nach dem Willen Gottes für Ihr Leben!
Bibellese
1. Thessalonicher 4,1-8

Montag, 13. Juni 2022: Ein nützliches und fähiges Werkzeug

Jedes Jahr am 13. Juni feiern die USA mit ihrem nationalen Tag der Nähmaschine die Erfindung dieses Alltagsgegenstands. Grund genug, diesen Anlass in den Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt aufzunehmen. Thomas Saint erhielt für seine Erfindung dieser ganz aus Holz konstruierten Nähmaschine mit Gabelnadel, Vorstecher und Hakennadel am 13. Juni 1790 das britische Patent.

Unser Tagesvers aus dem Buch der Sprüche, der über den früheren Umgang mit einem »Faden« spricht, steht unter der Überschrift: »Eine tüchtige Frau – wer findet sie?« (Sprüche 31,10). Deshalb möchte ich meine »tüchtige« Ehefrau in die Überlegungen zum Tag der Nähmaschine einbeziehen. Sie erzählt: Mit acht Jahren durfte ich bei meiner Oma das Nähen lernen. Mit viel Geduld und großem Vertrauen erklärte sie mir ihre Singer-Nähmaschine. Dieser Vertrauensbeweis war für mich mit 13 Jahren der Anstoß, mein junges Leben Jesus Christus anzuvertrauen. Denn Oma erzählte mir, dass das Schiffchen die Zentrale der Maschine sei. Es dient beim Sticken und Nähen der Verknotung des Oberfadens mit dem Unterfaden. So geschah es dann auch in meinem Leben. Ich öffnete meinem Heiland meine Herzenstür, er wurde die Zentrale meines Lebens. Er wurde mein Herr, dem ich mich anvertraute und der fortan den Faden meines Lebens führte. Jesus Christus enttäuschte mein Vertrauen zu keinem Zeitpunkt.

Noch einen Gedanken möchte ich mit der Nähmaschine verbinden. Sie ist ein Werkzeug, mit dem ein schönes und nützliches Kleidungsstück gefertigt werden kann. Und so darf sich ein Mensch verstehen, der sich Christus anvertraut hat: als ein fähiges Werkzeug, mit dem sein Herr nun etwas Schönes und Nützliches zustande bringen kann – zur Ehre des Schöpfers, der uns gemacht hat.

Joachim Boshard
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Frage
Wem vertrauen Sie Ihr Leben an?
Tipp
Vertrauen Sie Jesus Ihr Leben an!
Bibellese
Markus 4,35-41

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