Sonntag, 12. Juni 2022: Lass dich fallen!

In der achten Klasse sollten wir im Sportunterricht eine Partnerübung machen: Der eine stellte sich hin, der zweite dahinter, mit etwas Abstand. Dann sollte der Erste sich einfach rückwärts fallen lassen (mit Körperspannung!). Der Erste musste darauf vertrauen, dass der Zweite ihn auffängt. Um diese Übung vorzuführen, suchte sich mein Sportlehrer, den ich wirklich mochte, ausgerechnet mich aus! So stand ich da und sollte mich einfach fallen lassen. Rückwärts! Nach einigem Zögern ging es los. Doch als mein Körper in eine aus meiner Sicht riskante Schieflage kam, zog ich schnell ein Bein nach hinten, um mich lieber selbst abzufangen. Das Ziel, aufgefangen zu werden, blieb aus. Dabei hätte er mich sicher aufgefangen. Mein Lehrer fragte mich nur: Vertraust du mir nicht?

Das griechische Wort des Neuen Testaments für glauben (pisteuo) kann man auch mit »vertrauen« übersetzen. Nun fordert uns Gott in der Bibel wiederholt dazu auf, an Jesus Christus zu glauben, d. h., ihm zu vertrauen, und zwar im Hinblick auf den entscheidenden Punkt des Lebens: Erlösung von Schuld und Rettung vor dem drohenden ewigen Tod! Gott fordert uns auf: Lass dich fallen. Vertraue allein darauf, dass es ausreicht, dass Jesus am Kreuz für deine Schuld bezahlt hat. – Wer das glaubt, ist vor Gott vollkommen gerecht.

Doch wie mir damals im Sportunterricht geht es vielen Menschen. Sie glauben nicht wirklich, dass diese Zusage belastbar ist. Sie glauben nicht, dass allein dieses Vertrauen wirklich ausreicht. Sie versuchen lieber, sich selbst aufzufangen. Doch anders als bei mir in der achten Klasse wird uns das in Bezug auf unsere ewige Rettung nicht allein gelingen. Ohne dieses Vertrauen an den einzigen Erlöser werden wir ewig fallen.

Markus Majonica
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Frage
Vertrauen Sie lieber auf sich selbst?
Tipp
Eine sportliche Übung kann manchmal helfen, um etwas zu lernen, was überlebenswichtig ist.
Bibellese
Psalm 25

Samstag, 11. Juni 2022: Das war knapp!

Der Verkehr lief einigermaßen ruhig. Ich war unterwegs von Österreich nach Hause, in den Schwarzwald. Ein langer Stau am Grenzübergang Kiefersfelden kostete mich fast eine Stunde Zeit. Danach lief es zunächst recht gut. Die wunderschöne Gegend im Chiemgau, der Chiemsee zur Rechten und auf der anderen Seite die herrlichen Berge. Doch danach stockte der Verkehr immer wieder. Die drei Fahrspuren auf der A8 reichten kaum noch aus. Zwischendurch lief es wieder hervorragend. Mein Herz war voll Dankbarkeit. Hatte ich doch einen schönen missionarischen Einsatz in Schladming hinter mir. Es gab gute Begegnungen und herzliche Gemeinschaft. Die Sonne schien, und ich war auf dem Weg zu meiner Familie. Der Verkehr wurde wieder dichter. Nur auf der Überholspur lief es einigermaßen. Auf der mittleren Spur wollte jemand auch nach links. Da ich nicht mehr ausweichen konnte, fuhr ich an ihm vorbei. Der andere Fahrer hupte und schimpfte sichtlich auf mich. Ich schaute kurz zu ihm hinüber und da, vor mir stand plötzlich alles still. Ich konnte gerade noch abbremsen und dann in eine Lücke auf der zweiten Spur ausweichen.

Das war knapp, äußerst knapp! Zuallererst dankte ich meinem himmlischen Vater dafür, dass ausgerechnet da, wo es brenzlig wurde, auf der Nebenfahrbahn eine Lücke war. Zuvor fuhr man dort fast Stoßstange an Stoßstange, und jetzt war da diese Lücke. Erneut wurde mir bewusst, wie schnell alles gehen kann und dass es nicht selbstverständlich ist, immer heil am Ziel anzukommen. Aber auch wenn alles anders verlaufen und mein Leben plötzlich zu Ende gewesen wäre, bin ich mir gewiss, dass ich dann bei Gott gewesen wäre. Denn Jesus hat versprochen, allen, die an ihn glauben, ewiges Leben zu geben und dass sie niemand aus der Hand seines Vater rauben kann (Johannes 10,28-29).

Joschi Frühstück
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Frage
Was passiert mit Ihnen, wenn Sie heute sterben müssen?
Tipp
Vertrauen Sie sich Jesus an, dann geht es weiter, auch wenn Ihr Leib vergeht.
Bibellese
Johannes 10,14-15.27-30

Freitag, 10. Juni 2022: 900. Geburtstag von Friedrich I. Barbarossa

Wenn Sie vielleicht mal nach Thüringen kommen, dann fahren Sie doch einmal zum Kyffhäuser. Das ist ein kleineres Gebirge südlich vom Harz. Auf dem höchsten Berg, knapp 500 m hoch, steht ein Denkmal zu Ehren eines gewissen Barbarossa. Wer kennt ihn noch? In der Schule ist er heute wohl ein Nobody; vor hundert Jahren lernten viele Schüler, sogar Lieder über diesen »Kaiser Friederich« zu singen. Der Sage nach soll dieser Herrscher gar nicht gestorben sein, sondern sich in den Kyffhäuser zurückgezogen haben, um zu gegebener Zeit wieder aufzuerstehen und »das Reich« wiederherzustellen und zu neuer Blüte zu führen. Bis heute ist daraus allerdings nichts geworden, wie jeder Deutsche leicht erkennen kann. Glorreich waren damals im 12. Jahrhundert die Zeiten nicht, und so lässt sich leicht erkennen, dass die Sage aus den Sehnsüchten der damaligen Landsleute entstanden ist, die zur Kenntnis nehmen mussten, was alles in ihrer eigenen Welt so schieflief.

Es ist so eine Sache, auf das Irdische Hoffnungen zu setzen. Das taten auch viele schon damals nicht, denn es gab zu Barbarossas Zeiten auch Christen, die das Wort schon mal gehört hatten, das so lautet: »Wenn wir nur in diesem Leben auf Christus hoffen, so sind wir die elendesten unter allen Menschen! Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt; er ist der Erstling der Entschlafenen geworden« (1. Korinther 15,19).

Auch wir Christen heute setzen unsere Hoffnung nicht auf Barbarossa im Kyffhäuser, sondern wie Paulus auf den, der von den Toten auferstanden ist und lebt: Jesus Christus. Der wird einst tatsächlich ein ewiges Reich errichten und dann alle die dort hineinbringen, die ihn jetzt als ihren Herrn und Retter angenommen haben.

Karl-Otto Herhaus


Frage
Wie ernst nehmen Sie die Botschaft vom Auferstandenen?
Tipp
Sie spiegelt nicht einfach unsere Sehnsüchte wider, sondern ist Realität – in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Bibellese
Matthäus 24,29-31

Donnerstag, 09. Juni 2022: Ohne Gott wird´s schwierig!

In der Französischen Revolution (1789-1795) wurde nicht nur ein ausbeuterisches Feudalsystem (Adelsherrschaft) beseitigt, durch das 95 % der französischen Bevölkerung in entsetzliche Armut gebracht waren. Man hatte sich auch gegen die mit dem Adel verbündete Kirche gewendet und alle Kathedralen Frankreichs zu Tempeln der Vernunft gemacht. Darin folgte man den Ideen der »Aufklärung«, die die menschliche Vernunft als höchste Instanz eingesetzt hatte. Das führte natürlich auch dazu, den Glauben an Gott einerseits als Torheit, andererseits als Unterdrückungsmethode gegenüber den armen, unwissenden Leuten anzusehen. Nachdem man, so gut man konnte, alle Hinweise auf das Christentum aus Kirchen und von Friedhöfen entfernt hatte, sagte damals ein alter Franzose: »Nun, die Sterne am Himmel werdet ihr ja vorläufig noch stehen lassen.«

Ja, Gott ist nicht auf unsere Kruzifixe und Heiligenbilder angewiesen, um seine Existenz zu beweisen. Und es sind auch nicht nur die Gestirne, die außerhalb unserer Reichweite liegen und uns Gottes Schöpferkraft zeigen. Jeder kleine Grashalm ist von seinem Schöpfer begabt, etwas tun zu können, was alle Professoren der Welt nicht fertigbringen, nämlich aus Luft und Wasser Nahrung für Menschen und Tiere zu produzieren.

Aber nicht nur in der Natur zeigt sich millionenfach die Allmacht Gottes. Wir erleben es täglich deutlicher, wie auch das menschliche Zusammenleben auf Gottes Vorgaben beruht und daher immer schwieriger wird, wenn wir Gottes Gebote mit Füßen treten. Darum wäre eine allgemeine Umkehr zu Gott auch heute das Gebot der Stunde. Die Menschheit steht wieder einmal an einem Scheideweg: zurück zu Gott oder vorwärts ohne Gott – und damit in den Untergang.

Hermann Grabe
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Frage
Wie schätzen Sie die Zukunft unserer Gesellschaft ein?
Tipp
Wir können die ganze Welt nicht retten; aber wir können persönlich zu Gott umkehren.
Bibellese
Hiob 38,1-15

Mittwoch, 08. Juni 2022: Sekundenschnelle Hilfe

Im vollbesetzten Auto sind wir unterwegs zu einer Veranstaltung. Auf der Fahrbahn liegen 5 cm Schnee. Die Landstraße führt leicht abwärts und ist fast kurvenfrei. Mit 90 km/h fahren wir flott dahin. Zu flott, wie sich bald herausstellt, denn ich gerate ins Schleudern. Selbstbewusst lenke ich dagegen, doch das Schleudern steigert sich. Meine Frau erkennt die aussichtslose Lage und betet laut: »Herr Jesus, hilf!« Ich lenke wie verrückt, die Kinder kreischen. Bald muss ich bitter erkennen, dass ich keine Chance habe. In meiner Verzweiflung schreie nun auch ich ein Stoßgebet zu Gott. Dann kracht es fürchterlich, und wir landen in einem Bachbett. Ich befürchte das Schlimmste, komme aber aus dem Staunen nicht heraus: Alle meine Familienmitglieder samt mir können unverletzt durch das kaputte Heckfenster ins Freie steigen. Was für ein Wunder Gottes!

Ich kenne einige Menschen, die ähnliche Erlebnisse erzählen können. So wie ich haben auch sie voller Überzeugung gedacht, alles im Griff zu haben. »Hochmut kommt vor dem Fall«, sagt die Bibel. Offensichtlich brauchen wir manchmal solch haarsträubende Grenzerlebnisse, damit uns wieder bewusst wird, wer wirklich der »Chef« ist.

Es fasziniert mich, dass der gnädige Gott uns eine Notrufnummer für solche Fälle schenkt: 5015! Im Psalm 50, Vers 15, steht: »Rufe mich an am Tag der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich ehren!« Deshalb haben wir auch mit großer Freude Gott nach dem Unfall für seine Rettung gedankt.

Gott möchte, dass wir nicht nur in der Not zu ihm rufen, sondern jeden Tag nach ihm fragen. Und selbst, wenn er uns nicht immer vor schwerem Leid bewahrt, wird er doch den in Ewigkeit retten, der ihm vertraut.

Hias Schreder


Frage
Haben Sie schon einmal in Grenzsituationen zu Gott um Hilfe geschrien?
Tipp
Gott tut heute noch Wunder.
Bibellese
Matthäus 8,23-27

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