Montag, 08. Dezember 2025: Jungfrauengeburt?!, Matthäus 1,23

Die Geburt eines Kindes durch eine Jungfrau widerspricht unseren Erfahrungen. Die Jungfrauengeburt Jesu ist für viele Kritiker ein Schwachpunkt des Christentums. Für sie gehörte sie bestenfalls in die Schublade christlicher Mythologie. Aber was spricht für die Jungfrauengeburt?

1. Die Jungfrauengeburt wird in der Bibel als Tatsache berichtet. Die Bibel ist für mich Gottes Wort. Was sie sagt, stimmt – auch dann, wenn ich es mit meinem kleinen Verstand nicht nachvollziehen kann. Wenn Gott Gott ist, dann ist ihm auch alles möglich – auch die Geburt eines Kindes durch eine Jungfrau.

2. Die Jungfrauengeburt ist die Erfüllung prophetischer Aussagen. Der Prophet Jesaja schreibt 700 Jahre vor Christi Geburt in Kapitel 7, Vers 14: »Der Herr selbst wird euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären.«

3. Die Jungfrauengeburt entspricht der Verheißung Gottes nach dem Sündenfall. Gott sagt zu der Schlange: »Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen.« (1. Mose 3,15) »Ihrem Samen« und »Frau« – das sind deutliche Hinweise auf die Jungfrauengeburt – ein Mann ist offenbar nicht beteiligt.

4. Die Jungfrauengeburt ist ein Ereignis, das Gott so gewollt hat. Gott suchte ein »Gefäß«, durch das sein Sohn Mensch werden sollte. Nur so konnte ein sündloser Mensch geboren werden. Hätte eine natürliche Zeugung durch Josef stattgefunden, wäre ein Mensch, belastet mit der Sünde zur Welt gekommen. Dann hätte Jesus Christus niemals den Lohn der Sünde, den Tod, stellvertretend für uns Menschen bezahlen können.

Jeder, der Jesus Christus als seinen Retter erleben will, kommt an der Art seiner Menschwerdung nicht vorbei.

Hartmut Jaeger

Sonntag, 07. Dezember 2025: Der bekehrte Bomberpilot, 1. Johannes 4,16

»K?geki! K?geki!« Kapitän Mitsuo Fuchida gibt über Funk den Befehl zum Angriff. Es ist Sonntag, der 7. Dezember 1941. Die Armeeangehörigen des US-Marinestützpunkts Pearl Harbor auf Hawaii werden durch den Überraschungsangriff der japanischen Flugzeuge jäh aus dem Schlaf gerissen. Als dekorierter Marineflieger leitet Fuchida die erste Angriffswelle. Nach dem erfolgreichen Überfall wird er als Nationalheld gefeiert. Als Antwort auf den Überfall erklären die USA Japan allerdings den Krieg, der von nun an im Pazifik unerbittlich von Insel zu Insel ausgefochten wird. Fuchida kämpft bis zum bitteren Ende mit brennender Begeisterung für Japan. Doch am 2. September 1945, nach fast fünf Jahren Krieg, kapituliert Japan bedingungslos, und für Mitsuo Fuchida bricht eine Welt zusammen.

Der gefeierte Nationalheld wird nach dem Krieg ein einfacher Bauer. In der ländlichen Stille beginnt er zu grübeln: »Der Hass der Völker wird immer wieder zu Kriegen führen. Wie werden wir das jemals ändern können?« Doch als ein Kamerad aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft heimkehrt, traut Fuchida seinen Ohren kaum. Dort kümmerte sich eine junge Amerikanerin aufopferungsvoll um die japanischen Gefangenen. Wie konnte das sein? Die Antwort der jungen Frau war: »Ihr Japaner habt meine Eltern umgebracht. Doch Jesus sagt mir, ich soll meine Feinde lieben!«

Für Fuchida ist das der entscheidende Hinweis. Er besorgt sich eine Bibel und erkennt, welche Kraft die Botschaft von der Liebe Gottes zu den Menschen entfaltet. So wird aus dem ehemaligen Bomberpiloten ein überzeugter Christ und ein Botschafter des Friedens und der großen Liebe Jesu, die allen Hass und alle Feinschaft überwindet. In dieser Liebe steckt die Kraft, die von innen neu macht und echte Versöhnung schafft.

Jan Klein

Samstag, 06. Dezember 2025: Advent, Johannes 14,3

Fragt man, was »Advent« bedeutet, so wissen viele Leute noch, dass es das Wort für »Ankunft« ist. Leider ist das für die meisten nur ein Begriff, den sie vor allem aus der Weihnachtszeit kennen, mit dem sie aber in Wirklichkeit nichts verbinden. Dabei hat Jesus Christus, der Sohn Gottes, nachdem er schon längst nicht mehr als Kind in der Krippe lag, zu seinen Jüngern gesagt, was in unserem Tagestext steht. Da lesen wir von einem wunderbaren, ganz neuen Advent, nämlich von dem Kommen des Sohnes Gottes, um seine Nachfolger zu sich in sein himmlisches Reich zu holen.

Nun wissen wir allerdings, dass in allen Ländern der Erde nur wenige zu den Nachfolgern Christi gerechnet werden können. Die anderen glauben weder an das Kommen dieses großen Königs, noch haben sie ein Ohr für seine Botschaft. Und in der Bibel wird uns noch dazu gesagt, dass, je länger der verheißene König abwartet, auch seine Nachfolger immer schläfriger werden, bis sie völlig eingeschlafen sind.

Da bedarf es wohl einiger energischer Weckrufe, aber die erleben wir gerade in unseren Tagen in verstärktem Maß. So verändert sich das Wetter in der Weise, dass vielerorts die Menschen nicht mehr satt werden und verdursten. An anderen Orten werden die Menschen durch den Anstieg der Meeresspiegel ihrer Existenzgrundlage beraubt. Aber am deutlichsten erkennen wir die Anzeichen der Endzeit daran, dass die Regierenden ratlos Löcher zu stopfen versuchen, indem sie neue Löcher aufreißen, und die Regierten immer unregierbarer werden, weil sie ohne Unrechtsbewusstsein nur an den eigenen Vorteil denken.

Wenn das zutrifft, wäre es doch wohl höchste Zeit, sich auf den Empfang, also auf den Advent, des großen Himmelskönigs vorzubereiten.

Hermann Grabe

Freitag, 05. Dezember 2025: Glauben heißt (nicht) wissen, Hebräer 11,1

Was heißt eigentlich glauben im biblischen Sinne? Man kennt den Spruch: »Glauben heißt nicht wissen.« Die Bibel behauptet das Gegenteil: »Glauben heißt wissen.«

Stellen Sie sich vor, an ihrem Arbeitsplatz wurde ein neuer Kollege eingestellt! Sie fragen nach seinem Namen, und er stellt sich Ihnen mit »Philipp« vor. Am nächsten Tag fragt Sie ein anderer Kollege: »Weißt du, wie der Neue heißt?« Sie sagen: »Ja, weiß ich: Philipp.« Um Philipps Namen herauszufinden, war kein Beweis nötig. Zwar hätten Sie bei Ihrem Gespräch auch Philipps Ausweis verlangen können; aber das wäre eine merkwürdige Art, jemanden kennenzulernen, oder? Sie haben seinem Wort vertraut. Der Glauben an sein(e) (Ant)Wort gibt Ihnen Gewissheit.

Jesus will, dass wir aufgrund seines Wortes glauben. Misstrauen, also Zeichen, Wunder, Beweise fordern, ist nicht glauben. Nein, wir sollen auf der Basis von Vertrauen mit ihm umgehen.

Die Bibel lehrt uns vieles, das wir von uns aus niemals wissen könnten. Zum Beispiel eröffnet sie uns, was nach dem Tod geschieht, oder welche Wesensmerkmale Gott hat. Die großen Zusammenhänge kenne ich als Mensch mit meinem eingeschränkten Horizont nicht. Aber wenn Gott mich informiert, dann weiß ich, was ich vorher nicht einmal geahnt habe, weil ich seinem Wort vertraue. Glauben heißt also wissen: »Ich wusste es nicht. Du sagst es mir. Ich vertraue dir. Darum weiß ich es jetzt.«

In Samaria hat Jesus nach allem, was wir wissen, keine Wunder vollbracht. Umso mehr muss sich Jesus über den Glauben der Samariter gefreut haben, die sagten: »Nun glauben wir, weil wir ihn selbst gehört (nicht Zeichen gesehen) haben … Jetzt wissen wir, dass er wirklich der Heiland der Welt ist« (Johannes 4,42).

Markus Wäsch

Donnerstag, 04. Dezember 2025: Underdressed?, Matthäus 22,12

Ein König bereitet die Hochzeit für seinen Sohn vor. Nachdem die Ehrengäste die Einladung ausgeschlagen haben, lädt er dazu alle ein, die auf den Straßen und Plätzen zu finden sind. So füllt sich der Hochzeitssaal mit Gästen. Schließlich kommt der König selbst in den Saal und sieht, wer gekommen ist. Da entdeckt er eine Person, die nicht die Hochzeitskleidung trägt, die in diesem Land für eine Hochzeit erforderlich ist. Er fragt ihn: »Mein Freund, wie bist du überhaupt ohne Festgewand hereingekommen?« Der Mann gibt ihm darauf keine Antwort. Da befiehlt der König seinen Dienern: »Fesselt ihm Hände und Füße, und werft ihn hinaus in die Finsternis.«

Diese Geschichte erzählte Jesus seinen Zuhörern im Tempel in Jerusalem; sie hat eine übertragene Bedeutung: Mit dem König ist Gott gemeint, der Hochzeitssaal ist eine Metapher für den Himmel. Die angemessen gekleideten Gäste sind Menschen, die Gottes Einladung in den Himmel angenommen haben, indem sie Jesus ihre Schuld gebracht und so Vergebung bekommen haben. Sie wissen genau, dass sie an und für sich nicht in den Himmel gehören; sie verdienen ihn nicht. Aber Gott rechnet ihnen ihre Schuld nicht zu, weil Jesus sie auf sich genommen hat.

Und wie steht es mit dem Mann, der völlig »underdressed« ist? Auch er war eingeladen, hätte allerdings passend angezogen kommen müssen. So aber hat er seinen Platz an der königlichen Tafel verwirkt. Übertragen heißt das: Wer nicht mit Jesu Gerechtigkeit »bekleidet« ist, kann auch nicht im Himmel sein.

Wir brauchen also dringend neue Kleidung, um in den Himmel zu kommen. Wie können wir die bekommen? Die Bibel sagt es uns: »Kehrt jetzt um und wendet euch Gott zu, damit er eure Schuld auslöscht!« (Apostelgeschichte 3,19).

Uwe Harald Böhm

© 2022 – Evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen | Impressum | Datenschutzerklärung | Login