Samstag, 16. August 2025: Warnschilder, Apostelgeschichte 17,30-31

Nach einem anstrengenden Tag steuerte ich mit meinem Auto einen Campingplatz an. Das Navi lotste mich von der asphaltierten Hauptstraße auf einen Feldweg. Am Anfang des Weges stand ein Schild: »Achtung – Straße wird nicht von der Kommune unterhalten.« Aber zunächst sah der Weg noch in Ordnung aus, sodass ich mir nicht viel dabei dachte. Als der Weg bergab ging, zeigten sich Spurrillen, die immer tiefer wurden. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr, denn der Weg wurde so steil und matschig, dass ich auf ihm nicht mehr bergauf hätte zurückfahren können. Die Spurrillen wurden immer »verrückter« und es war wohl mein Schutzengel, dem ich es zu verdanken hatte, dass mein Auto am Fuße des Hangs nur schlammverspritzt und ohne größere Schäden ankam. Hier unten stand das gleiche Schild wie oben, wurde aber ergänzt durch ein mehr als dreimal so großes mit der Aufschrift: »Nur Vierradantrieb, keine Pkw, keine Camper.« – ›Mensch, dieses Schild hätten sie doch auch oben hinstellen sollen!‹, dachte ich mir. ›Dort wäre es viel wichtiger, denn wenn man von unten versucht hochzufahren, sieht man ja gleich, dass man besser umdreht!‹

Nachher ist man immer schlauer, ist ein oft gesprochener Satz, wenn jemand altklug daherkommt, weil man etwas falsch gemacht hat. Ja, wie sinnvoll und hilfreich wäre es doch, wenn man vorher auf alle möglichen Gefahren und Hindernisse hingewiesen wird, damit man erst gar nicht »in die Falle tappt«. In Bezug auf unser Leben und unsere Zukunft macht jedoch die Bibel genau das. Sie warnt uns vor einem Leben ohne Gott und einer Missachtung seines Angebots der Errettung durch Glauben. Wir sollten die Warnung ernst nehmen und so bald wie möglich Gottes Angebot der Gnade in Jesus Christus in Anspruch nehmen. Sonst gibt es irgendwann kein Zurück mehr.

Thomas Pommer

Freitag, 15. August 2025: Krieg, Psalm 18,3

Der Ukrainekrieg hat uns eindrücklich vor Augen geführt, wie zerbrechlich all unsere scheinbare Sicherheit ist. Die Marschflugkörper, Drohnen, Kampfjets und Geschütze erreichen sämtliche Ziele im ganzen Land. Überall kann von jetzt auf gleich alles verloren gehen: Haus und Hof, Beruf, Wohlstand, Gesundheit, Familie, das eigene Leben. Doch der Krieg lässt – wie Dietrich Bonhoeffer einmal schrieb – nur »in besonders drastischer und unverhüllter Form deutlich anschaulich werden, was uns seit Jahren als Wesen der ›Welt‹ immer unheimlicher deutlich wurde. Nicht erst der Krieg bringt den Tod, nicht erst der Krieg erfindet die Schmerzen und Qualen menschlicher Leiber und Seelen, nicht erst der Krieg entfesselt Lüge, Unrecht und Gewalt. Nicht erst der Krieg macht unser Dasein so völlig ungesichert und den Menschen zu dem Ohnmächtigen, der seine Wünsche und Pläne durchkreuzt und zerrissen sehen muss von ›höherer Gewalt‹.«

Wir kennen alle die Bilder vom Hochwasser im Ahrtal, von Waldbränden, Erdbeben und Tsunamis rund um die Welt. Wir kennen alle sicher jemanden, dessen Lebenspläne durch einen Unfall, eine schwere Krankheit oder den Verlust eines geliebten Menschen aus den Fugen geriet. Der Krieg macht diese Ohnmacht, die schon ohne ihn und vor ihm da ist, für uns alle, die wir unsere Verletzlichkeit so gern übersehen und verdrängen möchten, nur noch unübersehbarer.

Wer diese Realität anerkennt, hat nur zwei Möglichkeiten: Entweder die Verzweiflung – und davon sind viele unserer Zeitgenossen tatsächlich betroffen. Oder aber wir nehmen Zuflucht zu dem, der alles in seiner Hand hat: zu Gott. Mein Fels, meine Burg, mein Retter, mein Hort, meine Festung! Das sind die Attribute Gottes für jeden, der ihm vertraut.

Markus Majonica

Donnerstag, 14. August 2025: Der Dreck geht nicht weg!, 1. Johannes 1,7

Das Wattenmeer hat viele Gesichter. Durch Ebbe und Flut entsteht hier jeden Tag innerhalb weniger Stunden eine ganz neue Welt. Unseren beiden kleinen Zwillingen (ca. ein Jahr alt) wollten wir auch einmal die Welt des Watts zeigen. Also zogen wir als Familie los, die Kinder suchten Muscheln und bestaunten die Krebse, welche die letzten nassen Stellen aufsuchten.

Schließlich setzten wir die Kinder in den feuchten Sand des Watts und schauten gespannt, was passierte. Das eine Kind konnte sich gar nicht genug mit dem dunklen Schlamm einreiben und hatte offensichtlich Spaß dabei. Sein Gegenüber aber bemerkte, dass bei der Bemühung aufzustehen die Hände dreckig wurden. Sofort unternahm unsere Tochter den Versuch, die kleinen schmutzigen Hände an ihrem Badeanzug zu säubern. Dadurch wurde nun aber der Badeanzug dreckig. Jetzt wurde sie richtig unruhig und fing an zu weinen. Panisch versuchte sie, an allen möglichen Stellen dieses dunkle eklige Etwas von sich zu entfernen, aber es wurde dadurch nur noch schlimmer. Wir mussten sie aus dieser Situation retten und haben sie mit frischem Wasser gereinigt, bis der ganze Schmutz wieder weg war.

Zu diesem Ereignis fiel mir der Vergleich mit Jesus ein. Wir Menschen befinden uns in einer ausweglosen Situation. Wir sind beschmutzt mit Sünde, und allein können wir da nicht raus. Den Dreck aus unserem Herzen bekommen wir nicht weg. Doch so, wie wir unsere Tochter aus Mitleid und Liebe aus dem Dreck zogen und abwuschen, will Jesus auch unsere Herzen säubern. Dabei ist seine Liebe aber noch viel weitreichender: Denn er bietet jedem Menschen an, sich durch ihn von jeder Schuld reinigen zu lassen. Doch so wie unsere Tochter muss man auch bereit sein, sich der Reinigung durch Jesus zu unterziehen.

Gabriel Herbert

Mittwoch, 13. August 2025: Verschmutzung, Galater 5,19-20

So ekelhaft habe ich mich noch nicht gefühlt. Ich lief ins Bad, wusch mir die Hände. Aber vorher bat ich Gott, mir die verschmutzten Gedanken zu reinigen. Was war passiert?

Ich war für drei Wochen zur Mutter-Kind-Kur gefahren. Dort lernten wir einen 13-jährigen Jungen kennen, der sich mit unserem Pflegekind anfreundete. Der Junge hatte im Gespräch entdeckt, dass ich gern lese. So gab er mir seinen Roman mit dem Titel »Anna«. Weil ich auch so hieße, sagte er, das würde ja passen.

Nun er war sehr verwundert, dass ich ihm schon am nächsten Morgen sein Buch zurückgab. »So schnell gelesen?«, fragte er. Seine Mutter saß auch mit am Tisch. Ich sagte: »Ich bin schon 39 Jahre verheiratet, aber so schmutzig habe ich mich noch nicht gefühlt. Ich habe nur ca. 3 Seiten in der Mitte des Buches gelesen und es dann angewidert zugeklappt. Ich bin entsetzt, dass dieser ekelhafte Roman schon ab 14 Jahren freigegeben ist. Durch die Partygeschichte junger Leute, ihre anzüglichen Reden und ihr Verhalten werden sexuelle Entgleisungen gefördert.«

Die Mutter war etwas irritiert. Sie würde sich schon auf die Altersangabe verlassen, meinte sie, denn Ben werde ja bald 14 Jahre alt. Am nächsten Tag fragte mich der Junge: »Anna, magst du mich noch?« Ich sagte ihm: »Wir sind alle Sünder vor Gott. Aber wenn wir daran glauben, dass Jesus Christus für uns gestorben ist, wenn wir ihm unsere Sünden bekennen und er uns vergibt, dann sollen wir ein heiliges und reines Leben führen und uns durch schmutzige Filme oder Bücher nicht verschmutzen. – Du nimmst doch zurzeit am Konfirmandenunterricht teil. Ich rate dir, dass du Gott deine Sünden bekennst. Da du eine Freundin hast, ist dieser Roman eine große Verführung zur Sünde.«

Anna Schulz

Dienstag, 12. August 2025: Digitale Flucht, 1. Mose 3,8-9

Heutzutage verbringen Kinder, Jugendliche und Erwachsene täglich mehrere Stunden vor dem Bildschirm. Die Tendenz ist steigend. Die daraus resultierenden Folgen für die Intelligenz und das soziale Leben der Heranwachsenden können verheerend sein. Davor hat beispielsweise der renommierte Gehirnforscher Manfred Spitzer in seinem Spiegelbestseller »Digitale Demenz« deutlich gewarnt. Dabei stellt sich mir die Frage: Warum verbringen wir so viel Zeit vor dem Bildschirm?

Aus meiner Jugendzeit weiß ich, dass die Zeit vor dem Bildschirm unter anderem eine Flucht war. Ich sehe mich noch als Teenager, wie ich gemütlich im Sessel liegend vor dem PC hockte. Mein Vater kam von hinten an mich heran und versuchte mit mir über mein Leben zu reden. Er fragte schließlich schlicht und direkt: »Du weißt doch noch, was das Richtige ist?« – »Ja, ja«, gab ich zur Antwort und war froh, als er wieder weg war und ich in Ruhe meinen Film weiterschauen konnte. Meine Ruhe, genau das wollte ich. Ruhe vor den wirklich wichtigen Fragen des Lebens. Keineswegs wollte ich darüber nachdenken, ob mein Leben richtig gelebt ist. Oder wie es um meine Beziehung zu Gott bestellt ist. Oder was eigentlich nach dem Tod auf mich wartet. Ich floh vor der Wahrheit und einem schlechten Gewissen. Die digitale Welt war dafür ideal geeignet. Hier schaltete mein Gehirn gewissermaßen ab. Hier war ich in einer anderen Welt. Hier habe ich mich gut verstecken können. Nicht nur vor meinem Vater, sondern auch vor Gott.

Aber so wie mein Vater damals so trat auch Gott eines Tages an mich heran und fragte mich: »Wo bist du?« Und ich bin sehr glücklich, dass ich ihm nicht mehr ausgewichen bin!

Paul Wiens

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