Freitag, 24. Januar 2020: Das reicht schon?

Die Söhne des ersten Menschenpaares Adam und Eva waren sehr unterschiedlich: Abel war ein Schafhirte, Kain ein Ackerbauer. Beide hatten den Wunsch, Gott ein Opfer zu bringen. Abel brachte ein Schaf dar, sein Bruder Kain Feldfrüchte. Gott aber nahm Kains Opfer nicht an, Abels Opfer jedoch schon. Warum nahm Gott das so genau? Hatte nicht jeder der Brüder einfach das Naheliegende getan?
Nein, Gott sah, dass es in ihren Herzen ganz unterschiedlich aussah. Abel glaubte an Gott, er nahm seine Forderung ernst und war sich seiner eigenen Sündhaftigkeit bewusst. Er wusste: Nur durch Blutvergießen ist Sündenvergebung möglich (siehe Hebräer 9,22). Das hatten die Brüder auch von ihren Eltern gehört, bei denen auch ein Tier hatte sterben müssen, als Gott sie mit Fellen bekleidete. Kain dagegen dachte wohl: »Mein Opfer reicht schon.« Er verachtete die Ernsthaftigkeit und Schwere seiner Schuld, die ein echtes Opfer, einen »Sündenbock«, erforderte. Er wollte auf seine Weise zu Gott kommen.
Auch heute wird Gottes Anspruch oft nicht ernst genommen. Viele Menschen suchen zwar eine Verbindung zu Gott, wollen das aber auf ihre Weise tun und lehnen das von Gott erwählte Opferlamm Jesus Christus ab. Sie verlassen sich stattdessen auf einen religiösen Anstrich und meinen wie Kain: »Das reicht schon.« Doch gute Werke, große Spenden oder demonstrative Frömmigkeit helfen nur zur Gewissensberuhigung, sie machen einen Menschen nicht gerecht vor Gott.
Dies kann nur auf dem Weg geschehen, den Gott vorgegeben hat und den er für uns gegangen ist. Der Preis der Erlösung kostete Jesus das Leben. Wie ernst sollten wir das nehmen!

Daniela Bernhard
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Frage
Auf welchem Weg versuchen Sie, in Verbindung mit Gott zu kommen?
Tipp
Dies ist nur durch das Opfer Jesu möglich.
Bibellese
1. Mose 4,1-16

Donnerstag, 23. Januar 2020: Keiner hat mich gefragt

Es ist schon ein paar Jahre her. Sie war ein bisschen flippig und aufgedreht und hatte Spaß an ihrem Job. Und weil sie ehrgeizig war, kam irgendwann der Tag, an dem sie ein besseres Jobangebot erhielt. Diese Chance ließ sie sich nicht entgehen, beendete ihr altes Arbeitsverhältnis und wechselte in eine größere Firma. Wir alle wünschten ihr viel Erfolg, und so ging sie enthusiastisch in die Zukunft. Nach wenigen Monaten kehrte sie zurück und bezog, so als wäre nichts geschehen, wieder ihren alten Schreibtisch – in der gleichen Abteilung mit der gleichen Aufgabe wie vorher.
Wir Kolleginnen und Kollegen staunten nicht schlecht und standen mit offenem Mund da. Doch ihr gegenüber ließen wir uns nichts anmerken. Und so ging alles seinen altgewohnten Gang. Ich musste allerdings öfter daran denken. Ein halbes Jahr danach sind wir mit der Belegschaft abends zusammen essen gegangen. Als wir Platz nahmen, saß ich zufällig neben ihr. Irgendwie hatte ich keine innere Ruhe, und so fragte ich sie, wie sie sich nach alldem fühle. Mit erstickter Stimme und die Tränen nur mit Mühe zurückhaltend, antwortete sie mir, dass noch niemand sie danach gefragt hätte. Sie schüttete ihr Herz aus und war froh, sich alles von der Seele reden zu können. Sie erzählte von ihren Ängsten und Kämpfen in dieser Zeit und war nun froh, dass da jemand war, dem sie sich anvertrauen konnte.
»Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«, lautet in der Bibel ein Gebot. Das kann natürlich nur jemand, der mit sich im Reinen ist, weil er sich von Gott geliebt weiß. Dann beschäftigt ihn nicht mehr vorrangig die Sorge um sich selbst, sondern er ist frei, auch anderen Liebe zu erweisen. Nur ein Wort zur rechten Zeit öffnet dann manchmal die Herzenstür des Nächsten.

Bernd Grünewald
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Frage
Warum haben wir nur so oft Hemmungen, Dinge anzusprechen?
Tipp
Gott macht uns Mut, auf den anderen zu- und dann auf ihn einzugehen.
Bibellese
Hesekiel 34,1-16

Mittwoch, 22. Januar 2020: Die Tür steht noch weit offen!

Wenn ich auf dem PC einen Text schreibe, der einen oder gar mehrere Fehler enthält, so werden alle Kopien davon dieselben Fehler enthalten – einerlei, ob ich zehn oder tausend Kopien drucke. Das wird auch so bleiben, wenn ich eine Million Abzüge herstelle.
So ist es auch mit dem Menschengeschlecht gegangen. Adam hat gesündigt, und alle seine Kinder kamen schon als Sünder auf die Welt. Da gibt es keine Ausnahme, genauso wenig wie bei meinen Kopien. Aber Gott will nicht, dass die Menschen dem Teufel zur Beute werden. Darum hat er – wie es unser Tagesvers verheißt – eine Möglichkeit geschaffen, die diese fehlerhaften »Kopien« Adams zurechtbringt, alle Fehler ausmerzt und sie zu vollkommen Gerechten macht. Das hat sein Sohn für uns bewirkt, und nun rechnet Gott allen Glaubenden die Gerechtigkeit an, die sein Sohn für uns erworben hat. Jeder könnte an dieser Gerechtigkeit teilhaben, wenn er aufrichtig genug wäre, seine Schuldhaftigkeit zuzugeben und Gott um Vergebung zu bitten.
Wenn wir das tun, hat das schon jetzt in unserem Erdenleben großartige Auswirkungen. Wir können jetzt ohne Furcht in die Zukunft blicken und brauchen keine Ausreden mehr für unser Fehlverhalten zu erfinden, die doch von Gott leicht durchschaut werden. Wir können uns außerdem auf Gottes Durchhilfe verlassen, wenn es mal schwierig wird. Und vor allem haben wir die herrliche Aussicht darauf, einmal für ewig in dem Reich Jesu Christi zu sein, wo es weder Leid noch Tränen, weder Schmerzen noch Kummer geben wird, und das in alle Ewigkeit.
Gott bietet diese große Gnade heute noch jedem Fernstehenden an, und auch die Gläubigen erinnert er immer wieder daran, was sie geschenkt bekommen haben.

Hermann Grabe
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Frage
Wann machen auch Sie Gebrauch von diesem Angebot?
Tipp
Im Himmel sind nur solche, die das Gnadenangebot angenommen haben.
Bibellese
Matthäus 22,1-14

Dienstag, 21. Januar 2020: 20 Minuten unter Strom

New York, 21. Januar 1930: Der britische König George V. hält auf einer Konferenz die Eröffnungsrede, die von 59 amerikanischen Radiostationen übertragen wird. Einige Minuten, bevor der König zu sprechen beginnt, gibt es im Kontrollraum der Columbia Radiostation einen Kabelbruch. Mehr als eine Million Hörer sind von der Übertragung abgeschnitten! Der Mechaniker Harold Vivien löst das Problem, indem er die beiden Kabelenden ergreift, um den Stromkreislauf wiederherzustellen. Seine Arme zucken, sein Körper zittert, als 250 Volt seinen Körper passieren und er den Stromkreislauf aufrechterhält. Über 20 Minuten hält Vivien durch und überbrückt mit seinem Körper die unterbrochene Übertragung der Rede, bis der Kabelbruch behoben ist.
Was trieb diesen Mann dazu, die gestörte Verbindung wiederherzustellen? Dass alle Hörer die Rede hören konnten, war ihm wichtiger als sein eigenes Leben. Noch jemandem lag viel daran, eine abgebrochene Verbindung wiederherzustellen. Es ist Jesus Christus, der Sohn Gottes. Er sah die Menschen in ihrer Verlorenheit auf der einen Seite und den heiligen Gott im Himmel auf der anderen Seite. Wie Licht und Finsternis passten sie nicht zusammen. Jesus wusste, dass die einzige Möglichkeit, diese beiden wieder zusammenzubringen, die Hingabe seines eigenen Lebens sein würde. Diesen unglaublichen Preis hat er am Kreuz bezahlt.
Viele der Radiohörer werden es für selbstverständlich gehalten haben, dass sie die Rede des Königs hören konnten. Sie wussten nicht, dass ein heldenhafter Mechaniker dafür sein Leben riskierte. Viele Menschen heute halten es für selbstverständlich, dass sie zu Gott kommen können. Doch das ist nur möglich durch den Tod Jesu. Wie sehr sollten wir diese Verbindungsmöglichkeit schätzen und nutzen!

Silvia Gußmann
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Frage
Was ist eine angemessene Reaktion auf die Lebenshingabe Jesu?
Tipp
Danken Sie ihm für seine unglaubliche Tat am Kreuz!
Bibellese
Epheser 2,11-18

Montag, 20. Januar 2020: Verschimmelt

Ich hatte Appetit auf eine Walnuss aus eigener Ernte. Als ich sie öffnete, da schrie meine Tochter: »Die ist ja ganz verschimmelt!« Die Verarbeitung war offenbar unzweckmäßig gewesen, die Walnüsse waren nicht lange genug offen getrocknet worden. Nur Einsammeln und Weglegen reichte nicht, denn bei Feuchtigkeit gedeihen die Schimmelpilze gut. Am Ende wird alles unbrauchbar. Manche Schimmelpilze produzieren Giftstoffe und geben diese in die Lebensmittel ab. So greift der Schimmelpilz Aspergillus flavus Nüsse und Gewürze an. Seine Gifte verursachen nachweislich Leberkrebs. Deshalb müssen alle befallenen Nüsse und Gewürze entfernt werden, denn oft ist das gesamte Lebensmittel verseucht.
Der Schimmel bei den Nüssen ist mit der Sünde in unserem Leben vergleichbar. Zudecken und Verbergen sind an der Tagesordnung. Zugegeben wird häufig nur, was unwiderlegbar bewiesen ist. Bald ist das unsichtbare Gift des Misstrauens schon tief in die Herzen aller Beteiligten eingedrungen. Vertrauen ist fast nicht mehr möglich. Politikverdrossenheit und Skepsis vieler Menschen sind u. a. die Folgen.
Wie befreiend ist ein offenes uneingeschränktes Geständnis! Je eher, desto mehr kann vielleicht noch gerettet werden. Die Illusion, durch längeres Verschleiern oder Zudecken doch noch mit reiner Weste davonzukommen, wird spätestens vor Gott zerstört, denn ihm kann man nichts vormachen. Gott ist ein Freund von Offenheit und Entsorgung. Ihm kann man vertrauen. Darum schrieb er die Bibel und offenbarte seine innersten Gedanken. Bekennen heißt auch, Verantwortung auf sich zu nehmen und Schuld nicht auf andere abzuschieben. Nur auf dieser Grundlage kann Gott Sünde entsorgen, vergeben und beseitigen. Dann ist ein echter Neuanfang ist möglich.

Dr. Marcus Nicko


Frage
Was hindert Sie, Ihre Schuld offen vor Gott und Menschen zu bekennen?
Tipp
Schützen Sie sich und andere vor dem schleichenden Gift verborgener Schuld!
Bibellese
Psalm 25

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