Sonntag, 06. Juni 2021: J. S. Bach – ein Komponist schreibt zur Ehre Gottes

»Nicht Bach, sondern Meer sollte er heißen, wegen seines unendlichen Reichtums an Tonkombinationen und Harmonien.« So sagte Beethoven, selbst ein großer Komponist, über Bach. Johann Sebastian Bach (1685-1750) war zweifelsohne ein Genie und wird von vielen Fachleuten als der größte Komponist aller Zeiten angesehen. Dabei war sein Leben alles andere als leicht: Bach wuchs in sehr bescheidenen Verhältnissen auf und konnte nur durch äußersten Fleiß sein Talent entfalten. Seine erste Frau starb plötzlich und ließ den Musiker mit vier Kindern zurück. Geldsorgen, viel Arbeit und auch Konflikte mit seinen Arbeitgebern gab es häufig. Bach starb einsam und nahezu vergessen. Doch in allen Wechselfällen seines Lebens hielt der große Musiker an Jesus Christus fest, von dem er sich völlig abhängig wusste. »Jesu juva«, also »Jesus, hilf«, schrieb er oft über seine Werke.
Neben der h-moll-Messe ist die Matthäuspassion Bachs größtes Werk, in dem er die Leidensgeschichte Jesu nach dem Matthäusevangelium auf unnachahmliche Weise vertont hat. Nicht wenige Menschen sind durch dieses »gesungene Evangelium« zum Glauben an Jesus Christus gekommen.
Ohne seinen Glauben an einen Schöpfer, der Ordnung in die Gesetze der Musik gelegt und den Menschen die Fähigkeit geschenkt hat, diese zu entdecken und sich daran zu erfreuen, ist Bach nicht zu verstehen. Er ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass der christliche Glaube Menschen nicht verdummt, sondern zu kreativen Höchstleistungen verhilft. Zugleich macht wahrer Glaube demütig, weshalb Bach häufig seine Werke signierte mit: SDG., also Soli Deo Gloria, allein Gott die Ehre.

Elisabeth Weise
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Frage
Woher kommen die Schönheit der Musik und unsere Fähigkeit, sie wahrzunehmen?
Tipp
Wer zu Gottes Ehre arbeitet, wirkt für die Ewigkeit.
Bibellese
Psalm 150

Samstag, 05. Juni 2021: Glaubensprüfung (2)

Zu einer Berufsausbildung gehören Prüfungen. Sie sollen den Kenntnisstand des Azubis feststellen und noch bestehende Defizite offenbar machen. Allgemein verbreitet ist dabei die Gewohnheit, nur im Blick auf diese Prüfungen zu lernen und sich vorzubereiten, ansonsten jedoch die Ausbildung eher locker zu nehmen. Damit verkennt man aber, dass es nicht nur um vorübergehend erworbene Kenntnisse geht, sondern um eine durch und durch wirksame und fortdauernde Qualifikation, die später den Erfolg im Beruf gewährleistet.
Auch eine Prüfung des Glaubens kann hilfreich sein, um jemandem seinen eigenen Zustand klarzumachen. In diesem guten Sinne prüft uns Gott durch verschiedene Situationen im Leben, in denen sich der Glaube dann bewährt oder unbewährt bleibt. Daraus kann man dann die Konsequenz ziehen, die Sache mit dem Glauben noch einmal ehrlich und entschieden anzugehen. Woran ist denn Glaube erkennbar? Zum Beispiel daran, dass man in einer Notlage zuerst Gott um Hilfe und Weisheit bittet und nicht sofort alle möglichen Anstrengungen unternimmt, um diese Notlage so schnell, wie es geht, zu beseitigen. Und schließlich auch daran, sich nicht selbst auf die Schulter zu klopfen, wenn die Hilfe und Befreiung erfolgt ist, sondern Gott dafür zu danken. Glaube beweist sich daran, dass wir unserem Bekenntnis zu Gott gerecht werden, indem wir ihn tatsächlich in unser Leben miteinbeziehen.
Paulus fordert im Tagesvers dazu auf, dass wir uns selbst prüfen können und sollen, ob wir im Glauben sind. Und die Konsequenz ist dann sicher nicht die, zu verschleiern, wenn wir es nicht sind, sondern endlich Buße zu tun und unser Vertrauen auf Gott zu setzen, damit Jesus tatsächlich in uns Raum gewinnt.

Joachim Pletsch
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Frage
Halten Sie einer solchen Glaubensprüfung stand?
Tipp
Nur Ehrlichkeit und ein echter Neuanfang helfen hier weiter.
Bibellese
Hebräer 10,32-39

Freitag, 04. Juni 2021: Glaubensprüfung (1)

Im Juni vor zwei Jahren gab es einen Aufruf zum Gebetsmarsch für eine iranische Christin, die von deutschen Behörden zurück in den Iran geschickt werden sollte, weil man meinte, dass ein eher formaler Übertritt zum Christentum nicht ausreiche, um als asylberechtigt anerkannt zu werden, selbst wenn dieser Übertritt durch eine Taufe bekundet wurde. Das warf die Frage auf, inwieweit man einem Glaubensbekenntnis vertrauen kann, das mit einer politischen Anerkennung als Flüchtling verbunden ist. Ist es ein Zweckbekenntnis, um in dem wirtschaftlich attraktiven Sozialstaat ein Bleiberecht zu bekommen? Wie kann man das feststellen?
Jede Art von Herzensprüfung durch Menschen ist nur begrenzt möglich. Es gibt kein wirklich sicheres Verfahren, um zweifelsfrei festzustellen, was die wahren Beweggründe sind. Das kann nur Gott. Er ist der Prüfer der Herzen, weil vor ihm nichts verborgen bleibt. Wenn jedoch der Betreffende unter Beweis stellt, dass er gemäß seinem Bekenntnis lebt, dann ist er glaubwürdig.
Auch Jesus Christus wurde mehrfach einer Prüfung durch Menschen unterzogen. Einige unterstellten ihm, selbst von sich zu behaupten, dass er Gottes Sohn sei, ohne wirklich von Gott bestätigt zu sein. Dies war aber eine Leugnung der Tatsache, dass Gott ihn durch Zeichen und Wunder klar bestätigt hatte. Auch Johannes der Täufer zeugte von ihm und sogar Gott selbst mehrfach mit Worten vom Himmel her. Der überwältigende Beweis seiner göttlichen Identität aber war sein Leben, denn es entsprach völlig seinem Anspruch, Gottes Sohn zu sein.
Das alles zu ignorieren, setzte seine Beurteiler klar ins Unrecht. Ihre Prüfung diente nur den Zweck, ihn auszuschließen und loszuwerden, doch damit besiegelten sie letztlich ihren eigenen Untergang.

Joachim Pletsch
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Frage
Haben Sie Jesus für sich selbst schon einer solchen Prüfung unterzogen?
Tipp
Wenn sein Anspruch berechtigt ist, dann sollte man ihn unbedingt anerkennen und ihm ein unbegrenztes Bleiberecht einräumen.
Bibellese
Johannes 8,12-20

Donnerstag, 03. Juni 2021: »Die kleine Dienerin«

Seit den 60er-Jahren des 19. Jahrhunderts kennen wir sie. Als Teil der Tischkultur, bedruckt mit eingängigen Motiven, sorgt sie für gesellige Stimmung und setzt farbige Akzente. Von Ausflügen und Reisen mitgebracht, eignet sie sich auch als Souvenir. Das aus dem Französischen stammende Wort »Serviette« bedeutet sinngemäß »die kleine Dienerin«. Was heute kaum noch als etwas Besonderes wahrgenommen wird, weil allgegenwärtig, ist doch in unserem Alltag unverzichtbar und dient unserer Freude und Hygiene gleichermaßen.
Die Serviette spiegelt ein Prinzip wieder, das nicht nur im Alltag Nutzen bringt, sondern auch im ganz Großen bedeutsam ist. Es geht um das »Dienen«, also das Sich-zur-Verfügung-Stellen zum Nutzen anderer. Damit ist verbunden, dass man Unscheinbarkeit in Kauf nimmt und nicht übermäßig auf sich selbst aufmerksam macht. Doch kann man sich trotzdem gefällig präsentieren, damit es dem anderen nicht entgeht, dass man ihm nützlich werden kann. Dann hätte man es allerdings nicht verdient, nach Gebrauch weggeworfen zu werden, wie es bei der Serviette meistens geschieht.
Als Jesus Christus auf die Erde kam, wollte er den Menschen dienen und sein Leben geben als Lösegeld für viele. Dazu erniedrigte er sich, indem er Knechtsgestalt annahm. So beschreibt es uns Paulus in seinem bekannten Hymnus über die Herablassung Jesu im 2. Kapitel des Philipperbriefs. Am Kreuz wurde er von Menschen »weggeworfen«, nachdem er ihnen lange Zeit gedient hatte, indem er gute Worte weitergab, Kranke heilte und sogar Tote zum Leben erweckte. Doch sogar im Tod hat er uns allen noch gedient, denn den ertrug er an unserer Stelle, um den Preis für unsere Schuld zu bezahlen. Ist er deshalb nicht aller Ehren wert?

Joachim Pletsch
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Frage
Was machen Sie mit dem höchsten Diener aller Zeiten?
Tipp
Nehmen Sie seinen Dienst in Anspruch und halten Sie ihn in Ihrem Herzen heilig (1. Petrus 3,15)!
Bibellese
Philipper 2,1-11

Mittwoch, 02. Juni 2021: Symbole

Im vergangenen Jahr besuchte ich mit meiner Familie Rom. Neben Vatikanischen Museen, Petersdom und Kolosseum standen viele Sehenswürdigkeiten auf dem Plan. Eine Tour führte uns zur Via Appia Antica, einer etwas außerhalb Roms gelegenen »Ausfallstraße«. Dort kann man auch heute noch auf antikem Pflaster wandeln und fühlt sich in die Zeiten Julius Caesars zurückversetzt.
An dieser Straße finden sich auch viele Zeugnisse des frühen Christentums. So kann man verschiedene Katakomben besichtigen. Hierbei handelt es sich um Grabstätten, die außerhalb der Stadtmauern liegen mussten. Sie hatten zunächst gar keinen christlichen Hintergrund. Aber mit dem beginnenden Einfluss des Christentums im Römerreich vor rund 2000 Jahren begruben auch Christen ihre Verstorbenen dort. Und sie verzierten die Grabstätten mit verschiedenen Symbolen, die wichtige Aussagen des Christentums wiedergaben. Da gab es z. B. den Fisch, dessen griechische Bezeichnung (ichthys) ein sogenanntes Akronym darstellt, ein Wort, das aus den Anfangsbuchstaben der (griechischen) Worte für »Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter« zusammengesetzt ist. Oder die griechischen Buchstaben Chi und Rho, die Anfangsbuchstaben des Wortes Christus. Ein weiteres Bild war eine Taube mit einem Ölzweig, das an die Rettung der Menschen in der Arche Noah erinnert. Mich persönlich hat aber noch ein anderes Symbol sehr bewegt: Es stellt einen Anker dar. Und es macht – vor allem auf einem Grab – deutlich, dass ein Mensch, der an Jesus Christus glaubt, der als gekreuzigter und auferstandener Mensch und als Sohn Gottes im Himmel ist, einen sicheren Anker hat. Dieser reicht in die Ewigkeit, und an diesem wird mich dieser Christus bei meinem Tod zu sich ziehen.

Markus Majonica
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Frage
Wie könnten Sie Ihre Ewigkeitshoffnung symbolisieren?
Tipp
Ein Anker hilft nur, wenn er ausgeworfen ist.
Bibellese
Hebräer 6,10-20

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