Mittwoch, 07. April 2021: Das Rettungsfloß (1)

Als das Corona-Virus letztes Jahr ausbrach, beschäftigte es nicht nur die moderne Welt, sondern auch die indigenen Stämme hörten von dieser Pandemie. So machte die Furcht vor diesem Virus auch bei uns auf der Insel Borneo nicht halt. Da im Dorf noch keiner einen Fernseher besitzt noch Zugang zum Internet hat, kursierten bald die wildesten Gerüchte über dieses Virus. Die Leute waren sich alle sicher: Wir müssen was dagegen tun! Aber was? Nach längerer Zeit der Beratung beschloss man, die alten Rituale der Vorfahren wieder ins Leben zu rufen. Bald darauf waren alle Männer im Dorf beschäftigt, Puppen aus Holz und Stoff zu basteln, kleine Bäume zu fällen oder andere Utensilien zusammenzusuchen, die bei dem Vorhaben helfen sollten, das Virus ein für alle Mal zu bekämpfen.
Denn eines schien für alle klar: Dieses Virus war nicht einfach nur ein Virus, wie wir es in der »modernen Welt« bezeichnen würden, sondern dahinter steckten Geister, die es jetzt zu manipulieren galt. Darüber waren sich alle Dorfbewohner einig, und deshalb ging man mit vollem Eifer an die Arbeit. Es war schon fast Abend geworden, als man das fertige Projekt zu dem nahe gelegenen Fluss trug. Soweit wir es beschreiben konnten, sah es aus wie ein schön dekoriertes Floß, auf das verschiedenste Figuren montiert waren. Das ganze Dorf war an jenem Tag im Ausnahme-Modus, niemand ging seiner eigentlichen Arbeit nach. Die Furcht vor den bösen Geistern, die das Virus in das Dorf bringen könnten, hatte jeden fest im Griff.
Vielleicht schmunzeln wir über die Vorstellungen oder Glaubenspraktiken dieser Menschen, dennoch kennen wir das Gefühl, von Angst gepackt zu werden. Tun wir dann auch alles Mögliche, um diese Angst schnellstmöglich wieder loszuwerden?

Tony Keller
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Frage
Wie gehen Sie mit Angst um?
Tipp
Wer Gott kennt, braucht sich nicht zu fürchten!
Bibellese
Matthäus 5,25-34

Dienstag, 06. April 2021: Sterben – und trotzdem Hoffnung haben?

Irgendwann beginnen sie, oft nach Jahren der Ruhe – die Einschläge in unser Umfeld. Dann heißt es: »Plötzlich und unerwartet.« Man war auf einen Todesfall nicht vorbereitet, dachte nicht daran, dass unsere menschliche Lebenszeit begrenzt ist. Umso größer der Schock, wenn eine geliebte Person plötzlich nicht mehr da ist. Wir empfinden, dass es zu früh ist, haben das Ende verdrängt.
Mir zeigte das Sterben naher Verwandter, dass ein frühes Nachdenken über die Begrenztheit des Lebens unsere persönlichen Gespräche bereichern kann. Dort, wo ich in diesem Bewusstsein tiefe Gespräche führte, fand ich später selber Trost. Schon als junger Mann besuchte ich alte Nachbarn und Gemeindeangehörige. Die Gespräche drehten sich dann nicht nur um die Vergangenheit. Nein, ich lernte von den Älteren, dass in der schwierigen Gegenwart oft Zufriedenheit da war. Da wurde bei alten Menschen der auf den ersten Blick jämmerliche Alltag von der Strahlkraft ihres persönlichen Glaubens an die Auferstehung übertroffen! Ihr Glaube an die Errettung für die Ewigkeit nahm ihnen die Angst vor dem Sterben und machte sie zufrieden in ihrem Alltag. Dabei lernte ich den Begriff des »Heimgehens«. Christen wissen, dass sie nach ihrem Ableben nach Hause gehen.
Mir kommt der alte Liedtext ins Gedächtnis: »Nein, nein, das ist kein Sterben, wenn Christen heimwärts gehen, es ist Hinüberschreiten – vom Glauben hin zum Seh`n.« Dieses Wissen basiert auf der Zusage von Jesus Christus an alle, die an ihn glauben: »Weil ich lebe, werdet ihr auch leben«! Jesus sagt denen, die an ihn glauben: »In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen. Ich gehe dorthin, um Euch eine Stätte vorzubereiten.« Das ist der Grund für Trost und Zufriedenheit – auch in schweren Tagen!

Klaus Spieker


Frage
Was denken Sie über Ihre Zukunft? Wo werden Sie nach Ihrem Sterben sein?
Tipp
Allein Jesus Christus ist der Garant für eine lebenswerte Zukunft – auch nach dem Sterben!
Bibellese
Johannes 17,24

Montag, 05. April 2021: The Walking Dead

Seit vielen Jahren schon machen in den Blockbustern Hollywoods die Untoten von sich reden. In diesem speziellen Horror-Genre, das unter der Wortschöpfung »The Walking Dead« (dt. etwa: »Die wandelnden Toten«) mittlerweile jedem Filmfan ein Begriff ist, wird die Vorstellung, dass eigentlich tote Menschen wiederbelebt werden können, auf z. T. schrecken- und ekelerregende Weise ernst genommen. Sie sind nicht totzukriegen und werden allen noch im herkömmlichen Sinne Lebenden zur schrecklichen Bedrohung. Jeder, der von ihrem Biss infiziert wird, ist zu dem gleichen Schicksal verdammt, von dem sie sich selbst nicht befreien können. Das Erstaunliche ist: Niemand protestiert dagegen.
Ist es nur der leicht perverse Nervenkitzel, den sich der Betrachter eines solchen Films gönnt, oder eine Ahnung, dass so etwas tatsächlich Wirklichkeit werden könnte? In Zeiten, wo die Auferstehung Jesu sogar von Theologen geleugnet wird, wundert man sich eigentlich, dass sich Millionen so etwas anschauen und zumindest gedanklich als möglich akzeptieren.
Tatsächlich aber ist noch nie ein Mensch von selbst wieder lebendig bzw. durch einen Virus zum Untoten gemacht worden. Dazu braucht es eine göttliche Kraft, die über die Möglichkeiten des Menschen hinausgeht. Sonst hätten wir Lebenden es tatsächlich schon längst unentwegt mit einem Heer von Wiedergängern zu tun, wie auch immer sie sich gebärden würden. Die vor rund 2000 Jahren im Zuge des Sterbens und Auferstehens von Jesus auferweckten »Heiligen« sind da schon eher ein Szenario, mit dem in Zukunft zu rechnen ist. Sie sind allerdings keine bösartigen Kreaturen, die anderen nach dem Leben trachten, sondern sie haben göttliches Leben in sich und sind allen, denen sie erscheinen, angenehm.

Joachim Pletsch
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Frage
Warum lässt selbst gottlose Menschen der Gedanke an die Auferstehung der Toten nicht los?
Tipp
Nach der Bibel werden alle Menschen aus den Gräbern hervorkommen, die einen zur Auferstehung des Lebens und die anderen zur Auferstehung des Gerichts (vgl. Johannes 5,29).
Bibellese
Johannes 5,21-29

Sonntag, 04. April 2021: Ein Buch, das nicht geschrieben werden sollte

Albert Henry Ross (1881-1950) war der Überzeugung, dass die Geschichte von Jesus, wie sie in den Evangelien erzählt wird, »auf sehr unsicheren Grundlagen beruht«. Unter dem Einfluss der sogenannten »höheren Bibelkritik«, insbesondere der deutschen Kritiker, kam er zu dem Eindruck, »dass die besondere Form, in der die Erzählung seines Lebens und seines Todes zu uns gekommen war, unzuverlässig ist«. Er beschloss, eine Abhandlung über die letzten Tage des Lebens von Jesus zu schreiben, um definitiv zu zeigen, dass die Auferstehungsgeschichte ein Mythos sei.
Beim eingehenden Studium der Evangelien kam er mehr und mehr zu der Überzeugung, dass es sich um zuverlässige und in sich stimmige historische Berichte handle. Dies bewirkte »eine Revolution in seinem Denken«. So wurde er schließlich davon überzeugt, dass Jesus tatsächlich von den Toten auferstanden ist. Als Christ schrieb er dann das Buch »Wer wälzte den Stein?«. Es wurde unter dem Pseudonym Frank Morison veröffentlicht und erschien erstmals 1930. Seither gab es im englischen Sprachraum zahlreiche Neuauflagen, die letzte 2017.
Für viele Menschen wurde das Buch ein Anstoß, der Bibel zu vertrauen und Jesus als den Gekreuzigten und Auferstandenen im Glauben als Herrn und Retter anzunehmen. Das erste Kapitel trägt die bemerkenswerten Überschrift »Das Buch, das sich weigerte, geschrieben zu werden«. Darin erzählt Ross alias Morison seine lebensverändernde Entdeckungsreise beim Studium der Evangelien. Das Beispiel von Ross ist eine Einladung an jeden wahrheitsliebenden Menschen, der äußerst wichtigen Frage der historischen Belastbarkeit der biblischen Aussagen über das Sterben und die Auferstehung Jesu Christi nachzugehen.

Gerrit Alberts
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Frage
Haben Sie auch Probleme, die Auferstehung als Tatsache zu akzeptieren?
Tipp
Machen Sie es wie Albert Henry Ross, studieren Sie die Evangelien!
Bibellese
Johannes 20,1-21,24

Samstag, 03. April 2021: Herzlich willkommen!

In unserem Vorgarten steht ein Schild mit der Aufschrift: »Herzlich willkommen!« Wir freuen uns über Besuch. Meistens. Man kennt auch andere Grundstücke. An denen steht: »Betreten verboten«, oder: »Kein Durchgang«. Es wird jeweils Gründe dafür geben.
In jedem Fall gibt es Gründe dafür, dass Menschen nicht einfach so bei Gott hereinspazieren können. Jede einzelne Sünde ist einer dieser Gründe. Aber dann kam Jesus. Er starb für unsere Sünden am Kreuz. In dem halben Tagesvers von gestern ist der ganze Karfreitag zusammengefasst: »Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriss in zwei Stücke, von oben bis unten …« (Matthäus 27,51). Die eigentliche Botschaft dahinter (ergänzend zu gestern) ist: Der Weg zu Gott ist nun frei. Gott hebt die Trennung auf. Aus »Betreten verboten« wird »Herzlich willkommen!«.
Nur einem einzigen Menschen an einem Tag im Jahr war es bis dahin erlaubt, hinter den Vorhang zu gehen und den allerheiligsten Raum im Tempel zu betreten: Nur am Versöhnungstag zu Beginn des neuen Jahres stand dies dem Hohenpriester zu. Er bat dann stellvertretend für das Volk um die Vergebung von Sünden und die Versöhnung mit Gott. Dazu legte er symbolisch alle Sünde auf ein Opfertier.
An Karfreitag schlug Gott einen neuen Weg ein. Er selbst kam für die Sünden seines Volkes auf. Ein für alle Mal. Ohne einen Priester als Vermittler. Gott verlangte kein Opfer von anderen. Kein Tier musste sterben. Stattdessen starb der Sohn Gottes, Jesus Christus, und bezahlte damit höchstpersönlich für alle Schuld und Sünde der Menschen.
Seitdem ist der Vorhang offen. Seitdem ist der Zugang zu dem Heiligen frei. Seitdem ruft Gott uns in Jesus Christus ein herzliches »Willkommen« zu.

Markus Wäsch


Frage
Haben Sie das, was Jesus tat, schon für sich in Anspruch genommen?
Tipp
Dann dürfen auch Sie »hinzutreten«.
Bibellese
Apostelgeschichte 2,37-47

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