Freitag, 28. Mai 2021: Der Doppelgänger von Ost-Berlin

Michael Schneider, Sohn des DDR-Jazz-Schlagzeugers Wolfgang «Zicke« Schneider, machte 1988 eine Ausbildung im Interhotel »Stadt Berlin«, wo viele West-Bürger abstiegen. Dort hatte er Zugriff auf Personalausweise. Er träumte von der Reisefreiheit seines Vaters, der als Künstler reisen durfte und oft davon erzählte. Ausreiseanträge für sich selbst aber hatte er vergeblich gestellt! Legal war ihm der Weg zur Freiheit nicht mehr möglich.
Eines Tages hielt er den Pass eines Dänen in Händen, der ihm sehr ähnelte und an einem Tanzwettbewerb in Ostberlin teilnahm. Vor Feierabend nahm Michael Schneider den Pass des Dänen mit, packte zu Hause einige Sachen ein und ging kurz vor Mitternacht zum Grenzübergang Friedrichstraße. Mit gebrochenem Deutsch erregte er keinen Verdacht und kam an allen Kontrollen vorbei. Indem er die Identität eines anderen annahm, der ihm äußerlich sehr ähnelte, gelang es Michael Schneider, die Freiheit zu erlangen.
Als der Sohn Gottes auf diese Erde kam, wurde er ein Mensch wie wir. Er wurde uns ähnlich. Und das führte dazu, dass nun jeder die Freiheit zum ewigen Leben erlangen kann, der seine Identität annimmt, indem er Christ wird. Das geschieht dann allerdings nicht unrechtmäßig wie im oben geschilderten Fall, sondern in völliger Übereinstimmung mit dem, der den »Grenzverkehr« zwischen Himmel und Erde, zwischen ewigem Tod und ewigen Leben geregelt hat und überwacht. Welch ein ergreifendes Drama: Der absolut Freie ließ sich gefangen nehmen. Er, der völlig Unschuldige, ließ sich verurteilen, und nahm die Höchststrafe auf sich. Er, der das Leben in Person war, erduldete den Tod. Und warum das alles? Um die zu befreien, die aufgrund ihrer Sünde dem ewigen Tod ausgeliefert waren.

Martin Price


Frage
Warum, glauben Sie, ist der Sohn Gottes Mensch geworden?
Tipp
Für unsere Freiheit hat sich Jesus mit uns verbunden. Um nun frei zu werden, müssen Sie sich auch mit ihm verbinden.
Bibellese
Galater 2,15-21

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