Sonntag, 14. März 2021: Frühlingserwachen

Es ist wieder Frühling, und die Natur beginnt zu sprießen. Überall kommen die Frühlingsblumen aus dem Boden, und die Bäume werden wieder grün. Bei näherem Hinsehen beobachten wir, wie aus den Blattknospen neue Blätter wachsen. Erst ganz klein und zart, dann immer kräftiger und größer. An jedem Baum entstehen so mehrere Kilogramm neuen Pflanzenmaterials. Bezogen auf einen ganzen Wald sind es Hunderte oder gar Tausende von Tonnen an neuer Blattmasse.
Als Chemiker denke ich weiter über die Zusammensetzung dieser Blattmasse nach. Sie besteht aus hochkomplexen chemischen Verbindungen. Allein der grüne Blattfarbstoff Chlorophyll, der den Pflanzen die Fotosynthese ermöglicht, ist ein kompliziertes Molekül, bestehend aus 137 Atomen. Diese Atome sind in einer ganz bestimmten Anordnung verbunden. Nur in dieser Anordnung können sie ihre Aufgabe im Prozess der Fotosynthese erfüllen. Würde man dieses Molekül im Labor herstellen – die erste Synthese im Labor gelang 1960 -, so müsste man tagelang mit vielen Reaktionsschritten daran arbeiten und hätte zum Schluss nur einige Milligramm davon im Reagenzglas. Diese wenigen Milligramm hätten einen Wert von mehreren Tausend Euro. Im Frühjahr produziert jeder Laubbaum das Chlorophyll grammweise.
Ich staune immer wieder über die Wunder der Schöpfung. Das, was uns Menschen nur ganz mühsam gelingt, hat Gott in seiner Weisheit in jeden Laubbaum implementiert. Gesteuert über die DNA werden viele Enzyme gebildet, die dann in kurzer Zeit diese Glanzleistung vollbringen. Wir sehen darin Gottes Weisheit und seinen schöpferischen Einfallsreichtum. Wir können einmal mehr erkennen, dass Gott sich in der Schöpfung offenbart und seine Genialität sichtbar wird. Diesen Gott gilt es kennen zu lernen und zu verehren.

Bernhard Volkmann
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Frage
Haben Sie auch schon darüber gestaunt, wie vielfältig und komplex die Natur ist?
Tipp
Machen Sie sich auf den Weg, den Urheber dieser Natur näher kennenzulernen.
Bibellese
Psalm 19

Samstag, 13. März 2021: Anlaufstelle für Außenseiter

Schon der erste Blick genügte, um zu festzustellen, dass dieser Mann nicht auf der Sonnenseite des Lebens unterwegs war: abgetragene Hose, schmierige Jacke, ungepflegtes Haar. Mit angeschwipster Stimme bestellte er ein Heißgetränk und setzte sich torkelnd auf einen der freien Plätze in unserem Bäckerei-Café. Meine Kollegin warf einen skeptischen Blick auf den Kunden: »Ach, der schon wieder …!« Auch ich erkannte ihn wieder. Der offensichtlich Obdachlose schlenderte immer wieder vor unserer Ladentür vorbei die Hauptstraße entlang – ein bemitleidenswerter Anblick. Gleichzeitig fühlte ich mich innerlich abgestoßen. Instinktiv will man mit so jemandem nicht gerne zu tun haben.
Als Jesus vor 2000 Jahren auf dieser Erde war und mit seinen Predigten zahlreiche Volksmengen anzog, klagten die Frommen und Feinen der damaligen Zeit: »Er gibt sich mit Zöllnern und Sündern ab!« Zöllner und Sünder, das sind auf gut Deutsch Halsabschneider und Rotlichtbetreiber! Eigentlich sollte das eine Anklage sein. Doch diese Kritiker Jesu sprachen ungewollt ein großes Lob über Jesus aus: Er war tatsächlich ein Freund derer, welche die etablierte Gesellschaft ausgrenzte. Er verbrachte Zeit mit ihnen, schätzte sie wert, war ihnen willkommen, da sie bei ihm Gehör fanden und seine unverdiente Zuwendung dankbar in Anspruch nehmen konnten. Also derart ungeliebte Leute wie dieser übel riechende, angetrunkene Mann, der den einen Morgen zu uns in die Bäckerei hereinkam.
Ist das nicht beeindruckend? Jesus liebt Menschen unabhängig von Berufsstand, Bankkonto oder Kleidermarken. Egal, wer Sie sind, wie wertvoll oder wertlos Sie sich fühlen oder für wie wertvoll oder wertlos andere Menschen Sie halten – dieser Jesus liebt auch Sie!

Jan Klein
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Frage
Wie ist Ihre spontane Reaktion, wenn Sie »sozialen Außenseitern« begegnen?
Tipp
Jesus ist so anziehend anders; es lohnt sich, ihn in der Bibel kennenzulernen.
Bibellese
Lukas 14,16-24

Freitag, 12. März 2021: Rituale

Manche mögen sie für unnütz und langweilig halten, andere lieben sie – die festen Gewohnheiten im Alltagsablauf: die kurze Morgengymnastik, die Tasse Tee mit der bestimmten Zubereitung, das ungestörte Frühstück oder das Lesen des Lokalteils der Zeitung. Die feste Reihenfolge in Abläufen bringt einen guten Rhythmus in den persönlichen Tagesablauf und hilft uns, spätere Stressmomente besser zu bewältigen.
Meinen erwachsenen Söhnen wird erst jetzt durch den Umgang mit ihren eigenen Kindern klar, wie schön und wie prägend unsere Familienrituale in ihrer Kindheit waren: Wenn sie zum Frühstück kamen, hatte ich schon den Tisch gedeckt. Meist war das wegen Beruf und Schule unsere einzige Familienmahlzeit. Alle liebten diese Zeit – mit den Gesprächen (auch schwierigen) und einer kleinen Morgenandacht. Je nach Alter unserer Kinder wurden die gelesenen Texte von meiner Frau und mir angepasst. Abwechselnd dankte jemand aus der kleinen Runde für die Speisen und betete für die bevorstehenden Herausforderungen des Tages. Wir fanden auch wichtig, Fürbitte für kranke Nachbarn, Verwandte und Freunde an Jesus zu richten. Solche Gewohnheiten geben Ruhe und Geborgenheit. Wie viele Familien hatten wir auch Abendrituale. Egal wie spät ich von der Arbeit nach Hause kam – aus den Kinderzimmern drang der Ruf: »Papa, jetzt noch die Abendgeschichte!«
Von Jesus wird berichtet, dass er die Gewohnheit hatte, morgens in aller Frühe alleine zu beten. Bevor er anderen Menschen begegnete, trat er mit Gott, seinem Vater, in Kontakt und wurde dadurch ausgerichtet und ermutigt. Das gab ihm Kraft, auch den schweren Weg bis ans Kreuz zu gehen, wo er unvorstellbares Leid erduldete und starb, um unsere Sünden zu sühnen.

Klaus Spieker


Frage
Könnte ein Morgengebet auch zu Ihrem Ritual werden?
Tipp
Eine morgendliche Stille Zeit mit Gebet und Bibellesen wird sich heilsam auf Ihr Leben auswirken.
Bibellese
Lukas 22,39-46

Donnerstag, 11. März 2021: Kein Platz mehr auf dem Friedhof

Die Lombardei in Norditalien leidet unter dem Corona-Virus, als ich dies schreibe, schon wochenlang und noch immer. Besonders betroffen ist die Stadt Bergamo, in der knapp 12 000 Personen infiziert wurden. Die Zahl der Todesopfer in den ersten zwei Wochen im März 2020 war um das Vierfache höher als im Vergleichszeitraum des Jahres 2019. Auf dem städtischen Friedhof sind die Plätze für die Särge ausgegangen. Militär-Lkw mussten diese zum Einäschern in Nachbarregionen bringen.
Anfang 2020 war der Tod noch so weit weg. Wuhan in China war praktisch unbekannt, und man hoffte, dass die Corona-Epidemie ebenso weit wegbleiben würde. Aber dann musste man sich auch in Europa und besonders in Italien dieser unausweichlichen und brutalen Realität stellen. Doch der Tod kam nicht plötzlich und unerwartet. Hätte man auf die Warnungen gehört, hätte man auf diese Situation besser reagieren können.
In der Bibel gibt es auch Warnungen in Bezug auf die Bedrohung des Todes. Schon zu Adam hatte Gott gesagt: »… aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben« (1. Mose 2,17). Adam und Eva haben aber doch davon gegessen, und somit kam der Tod als Resultat ihres Ungehorsams in die Welt und ist für alle Menschen eine traurige Realität. Doch so wie Gott vor dem Tod warnt, so gibt er auch die Verheißung, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. So steht es in unserem Tagesvers. Wer an Jesus glaubt und für sich in Anspruch nimmt, dass Jesus die Strafe für die Sünde auf sich genommen hat, der erfährt Vergebung und kommt nicht in den ewigen Tod, die ewige Trennung von Gott. Der darf wissen, dass auch im Angesicht des Todes Rettung möglich ist.

Thomas Kröckertskothen
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Frage
Glauben Sie schon an Jesus Christus?
Tipp
Kommen Sie zum Leben!
Bibellese
Johannes 11,25-26

Mittwoch, 10. März 2021: Kinderglaube

Letzte Woche musste ich zum Arzt. Meine Frau hatte darauf gedrungen. Ich habe eine Glatze, und die Haut auf dem Scheitel hat sich die letzten Jahre geändert. Ist es Hautkrebs? »Aktinische Keratose« lautete die Diagnose, jedenfalls noch kein Hautkrebs. Ich war total erleichtert. Anschließend wurde mir noch der Blutdruck gemessen: 160 zu 95! Oh, der ist aber hoch! Bestimmt, weil ich beim Arzt war, oder? Zum Arzt sagte ich: »Ich habe mir diese Nacht und heute Morgen überlegt: Was, wenn ich heute mein Todesurteil hören muss?«
Mein Bankkonto gibt mir Sicherheit – aber was hilft das gegen Krankheiten? Meine Fitness gibt mir Sicherheit – was hilft das gegen einen Verkehrsunfall? Meine Familie gibt mir Sicherheit – das ist so gut und wichtig – nur, was, wenn du gerade am anderen Ende der Erde unterwegs bist? Was gibt uns Halt, Sicherheit, Geborgenheit, Zuversicht, wenn um uns herum Dämme brechen? Wenn Bedrohungen sich aufbauen, Verluste erlitten werden müssen, Krisen nicht mehr bewältigt werden? Was, wenn die Politik versagt, der Verein, die Familie, und ich selbst keine Antworten mehr habe? Bin ich naiv, wenn ich Gott vertraue? Ist es dumm, an einen Unsichtbaren zu glauben, der sich in Jesus gezeigt hat?
Ich vertraue Gott, Jesus Christus. Ich will es, weil er mein Schöpfer ist. Ich vertraue auf Jesus, weil er alles durchlebt hat wie ich auch. Ich vertraue auf Jesus, weil er der Erste und der Letzte ist, der Anfang und das Ende. Ich vertraue Jesus, weil er sich noch nie revidieren musste. Sein Wort ist total zuverlässig. Ist das kindlich naiv? Vielleicht. Ich beobachte kleine Kinder, die auch einfach vertrauen und glücklich sind. Sie haben auch guten Grund dazu, denn ihre Eltern lieben sie, sehr sogar. Wie viel mehr mein GOTT!

Peter Lüling
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Frage
Wie sicher fühlen Sie sich tatsächlich?
Tipp
Der Boden ist ziemlich dünn. Schon bei der kleinsten Erschütterung bricht man ein. Gott wird Sie halten, wenn Sie sich ihm anvertrauen.
Bibellese
Psalm 57

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