Donnerstag, 24. Dezember 2020: Jesus, der Retter, ist da!

Als Joseph Mohr, katholischer Hilfspriester einer kleinen Gemeinde bei Salzburg, im Dezember 1816 das Gedicht »Stille Nacht, heilige Nacht« zu Papier brachte, ahnte er nicht, welche zeitlosen Sehnsüchte der Menschheit er damit anrühren würde. Das Sehnen nach Frieden und besseren Zeiten veranlasste ihn, diese sechs Strophen voller Hoffnung zu verfassen. Zu seiner Zeit litt halb Europa an den Folgen der vorausgegangenen Kriegsjahre. Die Kindersterblichkeit war hoch, es herrschte Hunger. Das Gedicht verschwand zunächst in der Schublade seines einzigen Möbels, des Schreibtisches, bis er es später, inzwischen zwangsversetzt nach Oberndorf nördlich von Salzburg, aus der Not heraus hervorholte. Dort versagte nämlich am Vormittag des Heiligen Abends 1818 die Orgel der Kirche St. Nikolaus. Mohr beauftragte den Organisten Franz Xaver Gruber, die Verse zu vertonen, damit die Christmette wenigstens mit einem Lied bereichert würde. Bereits nachmittags stand die einfache, aber feierliche Dur-Melodie. Mohr spielte Gitarre und sang den Tenor, Gruber den Bass.
An diesem Abend war die Uraufführung des heute weltbekannten Weihnachtsliedes, das auf fünf Kontinenten in 350 Sprachen und Dialekten gesungen wird. Kaum eine Komposition von Mozart bis zu den Rolling Stones ist so vielen Menschen bekannt, selbst Nichtchristen kennen es und stimmen mit ein. Dieses Lied verkündet eine göttliche Friedensbotschaft, die für alle Menschen gilt. Sogar während des Ersten Weltkrieges legte man kurz die Waffen nieder, um es zu singen. Der Erfolg von »Stille Nacht, heilige Nacht« rührt wohl auch daher, dass wir alle, selbst in Zeiten ohne Krieg, eine tiefe Sehnsucht nach Frieden, Seelenruhe und letztlich nach dem Retter haben, der hier besungen wird: Jesus Christus.

Daniela Bernhard
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Frage
Welche Sehnsüchte verbinden Sie mit diesem Lied?
Tipp
Dieses Weihnachtslied ist übrigens seit 2011 nationales immaterielles UNESCO-Kulturerbe.
Bibellese
Matthäus 2,1-11

Mittwoch, 23. Dezember 2020: Mein größter Wunsch

Eine Lehrerin gab ihren Schülern die Aufgabe, einen Aufsatz zu dem Thema »Mein größter Wunsch« zu schreiben. In einem der Aufsätze las sie: »Meine Eltern lieben ihre Smartphones sehr. Sie kümmern sich so sehr um ihre Smartphones, dass sie mich manchmal vergessen. Wenn mein Vater müde von der Arbeit kommt, hat er Zeit für sein Smartphone, aber nicht für mich. Wenn meine Eltern eine wichtige Arbeit tun und das Handy klingelt, beantworten sie den Anruf sofort, aber mir antworten sie nicht. Auch nicht, wenn ich weine. Sie spielen auf ihren Smartphone, aber nicht mit mir. Wenn sie mit jemandem telefonieren, hören sie mich nicht, auch nicht, wenn ich etwas Wichtiges zu sagen habe. Deshalb ist mein größter Wunsch, ein Smartphone zu werden.«
Mich hat diese Geschichte sehr betroffen gemacht. Schon seit Langem hat das Smartphone bei vielen von uns den ersten Platz im Leben eingenommen. Unsere Familie, unsere Kinder und Mitmenschen bekommen nur noch selten unsere ganze Aufmerksamkeit, denn mindestens ein Auge richten wir während eines Gesprächs immer auf das Smartphone. Es kontrolliert uns, und wir opfern ihm immer mehr von unserer Zeit und unseren Beziehungen. Das bleibt unserem Gegenüber dann nicht verborgen und enttäuscht ihn.
Gott sei Dank ist es nie zu spät, etwas zu ändern! Gott möchte uns dabei helfen. Denn Gott ist ein Gott, der uns sieht, so sagt es die Bibel. Das heißt, er ist Ihnen zugewandt, Sie sind ihm nicht lästig, im Gegenteil: Er hört Ihr Rufen. Er fordert uns sogar auf, alle unsere Sorge auf ihn zu werfen, und verheißt uns, auf unser Rufen zu antworten. Gleichzeitig hilft er uns, aufeinander achtzugeben und schlechte Gewohnheiten zu ändern.

Silvia Gußmann
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Frage
Was würden Ihre Kinder zu Ihren Handy-Gewohnheiten sagen?
Tipp
Richten Sie Ihren Blick weniger nach unten und mehr nach oben!
Bibellese
1. Mose 16,1-14

Dienstag, 22. Dezember 2020: FOMO

»Man kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen.« Diesen prägnanten Satz haben meine Eltern immer gesagt, wenn ich als Kind versucht habe, mehrere Dinge gleichzeitig unter einen Hut zu bringen. Ich hatte die Angst, etwas zu verpassen, wenn ich das eine machte, aber das andere dafür lassen musste.
Diese Angst gibt es schon lange, heute allerdings in verstärktem Maße, und diese Angst hat sogar einen Namen: FOMO (fear of missing out) – Angst, etwas zu verpassen. Diese Angst hat sich in den letzten Jahren unter dem Einfluss der digitalen Medien noch sehr verstärkt. Diese Medien sind jederzeit zugänglich und machen die Gesellschaft zeit- und ortsunabhängig erreichbar. Soziale Medien geben schneller und tiefer Einblick in das Leben von Freunden und Bekannten, als das sonst möglich wäre. Über ständige Status-Updates lassen sich Nutzer von Facebook, Instagram und Co. über die Aktivitäten ihrer Freunde und Bekannten informieren. Außerdem werden wir ständig bombardiert mit Einladungen zu Veranstaltungen und Sonderangeboten. Alles schreit danach: Komm zu uns! Kauf dir das! Das musst du unbedingt mal ausprobieren! Das darfst du auf keinen Fall verpassen! So wird unablässig das Gefühl genährt, etwas zu verpassen.
Auch ohne Handy erkannte Salomo das schon vor ca. 3000 Jahren, wie unser Tagesvers aufzeigt. Es lohnt nicht, dauernd hinter vergänglichen Dingen herzujagen. In den Psalmen werden wir auf eine Lösung hingewiesen: »Nur bei Gott wird meine Seele still, von ihm kommt meine Hoffnung« (Psalm 62,6). Manchmal müssen wir bewusst die Stille vor Gott suchen. Das ist nicht leicht, aber es lohnt sich. In seiner Gegenwart verpassen wir nichts, sondern wir finden dort die Ruhe, die wir brauchen.

Thomas Kröckertskothen
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Frage
Was tun Sie gegen die schreckliche Krankheit FOMO?
Tipp
Vesuchen Sie, mit Gott Kontakt aufzunehmen!
Bibellese
Psalm 62

Montag, 21. Dezember 2020: Ausweiskontrolle

1997 nahm ich an einer Studienfahrt nach Prag, der Hauptstadt der tschechischen Republik, teil. Dieses Land gehörte seinerzeit noch nicht zur EU. Deswegen benötigte man zum Grenzübertritt einen Reisepass oder Personalausweis. Als wir gemeinsam im Zug saßen und uns der deutsch-tschechischen Grenze näherten, packte eine Mitreisende ein Portemonnaie aus, das sehr klein war. Daher fragte jemand, wo sie denn ihren Ausweis hätte. Seinerzeit besaß der Personalausweis nämlich noch kein Scheckkartenformat, und der Reisepass war noch größer. Keines von beidem hätte in diesen Mini-Geldbeutel gepasst. Die Kollegin fragte erstaunt: »Wofür brauche ich denn einen Ausweis?« Sie hatte übersehen, dass auch auf einer Zugreise an der Grenze eine Kontrolle stattfinden würde. So kam es auch. Grenzpolizisten überprüften alle Passagiere. Ein Ausweichen oder Verstecken war nicht möglich. Als sie keine Papiere vorweisen konnte, verweigerte man ihr den Grenzübertritt. An der Grenzstation war auch die Beschaffung eines provisorischen Ausweises nicht möglich. Also musste sie unverrichteter Dinge die Heimreise antreten. Natürlich war ihr das sehr peinlich. Allerdings war das eben ein Fehler, der passiert, und eine Prag-Tour kann man nachholen.
Die Bibelverse heute sprechen auch von einer Art Grenzübertritt: Wenn Jesus Christus wieder sichtbar erscheinen wird, hat nur derjenige Zutritt zu seiner Ewigkeit, der sich hier, in der Zeit davor, für ein neues Leben mit ihm bewusst entschieden hat. Wer diese Entscheidung nicht getroffen hat, kommt nicht hinein. Er verlebt die Ewigkeit getrennt von Gott. Doch anders als bei einer Prag-Reise kann man dann nichts mehr nachholen. Dann gibt es ein unumkehrbares »zu spät«.

Markus Majonica
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Frage
Können Sie sich ausweisen?
Tipp
Dazu muss man rechtzeitig mit Jesus Christus in Verbindung treten.
Bibellese
Matthäus 25,1-13

Sonntag, 20. Dezember 2020: Geburtswehen der Schöpfung

Heute vor zwei Jahren kehrte Astronaut Alexander Gerst von seiner zweiten Weltraummission auf die Erde zurück. In einem Interview beschrieb er, wie dünn und zerbrechlich die Atmosphäre von außen wirkt. Hunderte von Waldbränden sah er auf einen Blick, als er Afrika oder das Amazonasgebiet überquerte. Über Krisengebieten erkannten er und die anderen Astronauten zerstörerische Raketen, die als kleine, leuchtende Punkte nach links oder nach rechts flogen. Grotesk war dieser Anblick auf die Erde. Und wo war Gott?
Wie oft haben wir das schon zu hören bekommen: »Wenn es einen Gott gäbe, dann würde er dafür sorgen, dass solche Ungeheuer wie Hitler oder Stalin nicht Millionen von Opfern fordern durften!« Oder: »Das soll ein liebender Gott sein, der mehr als 200 000 Menschen durch einen Tsunami umbringt?« »Warum gibt es so viel Grausamkeit im Tierreich und so viel Erbarmungslosigkeit im Kampf um »den Platz an der Sonne« im Reich der Pflanzen?«
Ja, dieses Elend gibt es tatsächlich auf der Welt, wohin man auch blickt, ob aus der ISS oder in die Tagesschau oder einfach rings um uns her. Aber das war nicht immer so. Gott überließ die wunderschöne und völlig leidfreie Schöpfung ihrem schrecklichen Schicksal, als wir Menschen uns als die vor Gott für die Schöpfung Verantwortlichen gegen seinen Willen entschieden. Jetzt seufzen Menschen, Tiere und Pflanzen, ja, die ganze Schöpfung, wie es im Tagesvers heißt.
Aber Gott hat für alle, die ihn um Vergebung bitten, einen herrlichen Ausweg geschaffen. Und auch die gesamte Schöpfung wird von dem auf ihr lastenden Fluch befreit. Denn in der Person seines Sohnes hat Gott selbst alle Schuld auf sich genommen und vergibt sie allen, die ihn darum bitten.

Stefan Taube
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Frage
Wann wollen Sie Gott um Frieden bitten?
Tipp
Eigentlich müsste doch jeder Mensch gern teilhaben wollen an Gottes neuer Welt.
Bibellese
Römer 8,18-39

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