Freitag, 21. August 2020: Theodor Fontane

Nicht alles, was ich von Fontane gelesen habe, hat mir gefallen. Aber das meiste schon. Er gilt ja als einer der wichtigsten Romanciers der Kaiserzeit und hat das Bild des preußisch dominierten Deutschland ganz wesentlich geprägt. Fontane kannte sich aus in der preußischen Kirche. Er sah die Tendenzen der schleichenden Verweltlichung und damit auch die sich auftuende Kluft zwischen gelebtem, persönlichem Glauben und öffentlich propagierten Standpunkten irgendwelcher Repräsentanten. Er sagte einmal: »Der Heiland brachte eben das Heil. Das ist alles! Das Heil aber ist eine Jenseits-, nicht eine Diesseitsfrage.« Und dass das in der Kirche verkündigt wird, hat Fontane erwartet – obwohl er selbst persönlich zum christlichen Glauben ein Verhältnis hatte, das von Distanz zur Tradition gekennzeichnet war.
Das Unentschiedene, das softe Einerseits/Andererseits mochte er nicht. Er schätzte die klare Ansprache, auch auf den Verdacht hin, für altmodisch zu gelten. In seinem Roman »Effi Briest« gibt es dafür einen treffenden Beleg. Dort kommt der alte Briest auf den Pastor Niemeyer zu sprechen, über den er abschließend urteilt, er sei doch »eigentlich eine Null, weil er alles im Zweifel lässt«.
Wir leben ja heute in Zeiten, die von »political correctness« durch und durch geprägt ist. Ein allgemeines Nettigkeitsgebot, das den Ernst der Frage nach dem ewigen Leben verschleiert, regiert die Öffentlichkeit. Doch es bleibt bestehen: »Die Liebe freut sich mit der Wahrheit«, und »Die Wahrheit wird euch frei machen« (1. Korinther 13,6; Johannes 8,32). Deshalb ist es gut, gegen den herrschenden Trend klipp und klar mit der Bibel zu sagen: Es gibt ein ewiges Leben – und wer nicht an Jesus Christus glaubt, der wird es verpassen.

Karl-Otto Herhaus


Frage
Sind Sie noch unentschieden?
Tipp
Bitten Sie Gott um Mut und Klarheit!
Bibellese
Psalm 84,6-9.12-13

Donnerstag, 20. August 2020: Leben verlängern?

Ich sitze beim Arzt im Wartezimmer, blättere die Zeitschriften durch und stoße auf eine interessante Überschrift: »So senke ich mein biologisches Alter«. In dem Artikel wird beschrieben, wie man durch eine gesunde und bewusste Lebensweise sein biologisches Alter senken kann. Ich lese von »Körperuhren«, die schneller oder langsamer ablaufen, und dass es möglich wäre, die Zeit zurückzudrehen. Es sei tatsächlich erreichbar, sein Alter biologisch von 80 auf 50 Jahre zu reduzieren!
Bei alldem habe ich mich gefragt, welche Sehnsucht dahintersteckt. Ist es nicht der uralte Wunsch nach einem langen Leben und die Hoffnung, dem Ablaufen der eigenen Lebensjahre nicht ohnmächtig gegenüberstehen zu müssen? Doch haben wir unser Leben selbst in der Hand? Natürlich können und sollen wir durch eine gesunde Lebensweise verantwortungsvoll mit unserem Körper umgehen, aber wir können unsere Lebensjahre nicht selbst bestimmen.
In Psalm 90 erkennt Mose, dass Gott allein ewig ist. Die Jahre der Menschen hingegen sind so kurzlebig wie Gras, das am Morgen blüht und am Abend verwelkt. Mose zieht die ernüchternde Bilanz, dass unser Leben schnell vorüberzieht, und fragt nach dem, was Bestand hat. Weise ist nicht der, der versucht, sein irdisches Leben zu verlängern, sondern der erkennt und akzeptiert, dass dem Leben von Gott ein vorherbestimmtes Ende gesetzt ist. Denn nur dann ist man bereit, sich auf das vorbereiten, was nach dem Tod kommt.
In seinem kurzen Leben muss jeder eine Entscheidung für die lange Ewigkeit danach treffen. Wer die Vergebung seiner Sünden durch Jesus Christus annimmt, kann sich sicher sein, diese Ewigkeit bei Gott zu verbringen.

Hanna Kaal


Frage
Wie sieht Ihre Lebensplanung aus?
Tipp
Gott bietet jedem die Vergebung seiner Sünden und ewiges Leben bei ihm an.
Bibellese
Psalm 90

Mittwoch, 19. August 2020: Biblische Botschaft – auf israelischen Briefmarken (4)

Wer die vergangenen drei Tage in diesem Buch gelesen hat, weiß, dass ich ein Sammler von israelischen Briefmarken bin. Heute will ich auf eine besondere Ausgabe aufmerksam machen, die am 5. Dezember 2007 erschienen ist; es ist eine Blockausgabe von sechs Briefmarken, die ein Gesamtgemälde darstellen, das dem Thema Sintflut gewidmet ist.
Das Bild zeigt im Hintergrund die auf dem Berg Ararat gelandete Arche. Davor sind viele Tiere zu sehen, die nach der großen Flut die Arche verlassen haben. Noah, der Erbauer, steht vor der Arche und über dem ganzen Bild ist ein Regenbogen zu sehen.
Mit diesem Bild soll auf zweierlei hingewiesen werden. Einmal sagt die Bibel etwas aus über die Entwicklung des Menschen: »Und der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen auf der Erde groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag« (1. Mose 6,5). So kam ein Gericht über die Menschheit. Die große Wasserflut vernichtete fast alle lebenden Menschen, und Gott fing mit der Familie von Noah nach Adam und Eva eine zweite Menschheitsgeschichte an. Das zeigt uns, dass unser Tun und Lassen von Gott beurteilt wird. Und doch hat Gott gleichzeitig eine Zusicherung gegeben, kein zweites Mal eine solch vernichtende Flut über die Erde kommen zu lassen. Er hat dieses Versprechen mit einem unübersehbaren Zeichen ausgestattet, dem Regenbogen. Der Künstler hat deshalb einen großen Regenbogen über die ganze Szene gesetzt.
Gott ist ein strafender Richter, aber auch ein vergebender Vater, der seinen Sohn Jesus Christus Mensch werden ließ, damit alle, die an ihn glauben nicht verlorengehen müssen, sondern gerettet werden. Der Regenbogen erinnert mich an diese Tatsache.

Eberhard Liebald


Frage
Wollen Sie sich nicht auch anstecken lassen von der Freude, die die biblische Botschaft auszulösen vermag?
Tipp
Gott wird das, was er begonnen hat, zu einem guten Ende führen – für alle, die ihr Vertrauen auf ihn setzen.
Bibellese
1. Mose 9,8-17

Dienstag, 18. August 2020: Biblische Botschaft – auf israelischen Briefmarken (3)

Zum jüdischen Neujahrsfest 1978 sollte die neue Briefmarkenserie die Bevölkerung an den Ursprung des Volkes Israel erinnern. Der Stammvater der Israeliten ist Abraham, den Gott aus Mesopotamien, dem heutigen Irak, in das heutige Siedlungsgebiet Israels geführt hat. Die biblische Geschichte schildert, dass Abrahams Frau Sara unfruchtbar war, also keine Kinder gebären konnte. Und doch war der Plan Gottes, mit dem Ehepaar Abraham und Sara die Geschichte Israels zu beginnen. Und so startete Gott mit dem Wunder, den hundertjährigen Abraham und die neunzigjährige Sara zu den Eltern ihres Sohnes Isaak zu machen und sozusagen aus erstorbenen Leibern neues Leben zu erwecken (vgl. Römer 4,19).
Jeder Israeli kennt die Geschichte der Vorfahren seines Volkes, zu dem er gehört. Und er weiß, dass Gott die Nachkommen Abrahams in einem rund 400-jährigen Aufenthalt in Ägypten zu einem starken Volk anwachsen ließ. So sollte diese Briefmarkenserie daran erinnern, dass Gott eingegriffen hat, um aus dem hundertjährigen Abraham ein Volk von mehreren Millionen Menschen entstehen zu lassen und es durch alle Wirren der Geschichte hindurch bis heute zu erhalten.
Das Wort in unserem Tagesvers, auf das Jesus in seiner Auseinandersetzung mit den Sadduzäern und Pharisäern hinweist, nimmt Bezug auf die Erscheinung Gottes in dem brennenden Dornbusch. Damals bezeugte Gott dem Mose: »Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.« Und Jesus zieht daraus den Schluss, dass es in Gottes Macht steht, Menschen zu erhalten, auch wenn sie gestorben sind. Wer sich auf Gott verlässt und seinem Sohn glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist. So kann man seine Zukunft getrost in Gottes Hand legen.

Eberhard Liebald


Frage
Ist so ein Gott auch für Sie vertrauenswürdig?
Tipp
Er hat mehrfach bewiesen, dass er alle Macht hat – auch über den Tod.
Bibellese
Römer 4,16-25

Montag, 17. August 2020: Biblische Botschaft – auf israelischen Briefmarken (2)

Die Briefmarkensonderausgabe zum jüdischen Neujahrsfest reichte einmal nicht für ein Jahr – um die sieben von Gott einst versprochenen Früchte auf den Marken unterzubringen, mussten die Jahrgänge 1958 und 1959 verwendet werden. Der erste Teil zeigte die Weizen- und Gerstenähren, eine Weinrebe mit einer großen Traube und einen Feigenbaumzweig mit seinen Früchten. Im darauf folgenden Jahr wurden Granatäpfel sowie ein Oliven- und ein Dattelzweig abgebildet.
Als die ersten jüdischen Rückkehrer nach einer nahezu 2000 Jahre währenden Vertreibung aus dem Land vor ca. 140 Jahren in das Land Israel zurückkamen, fanden sie Sumpfgebiete in der Jesreel-Ebene, am See Genezareth sowie am Mittelmeer vor. Den ganzen Tag mussten sie auf ausgedorrtem oder sumpfigem Boden arbeiten; zu essen gab es, was der karge Boden eben hergab: Oliven, Brot und Wasser. Ein Land, wo Milch und Honig überfließt? Hatte Gott sich geirrt in seiner Zusage an Mose? Inzwischen sind einige Jahre ins Land gegangen. Die Sumpfgebiete wurden trockengelegt, die Getreide- und Obstpflanzen angebaut, und jetzt werden die von Gott zugesagten Früchte genossen; inzwischen weiß jeder, was die Formulierung »Milch und Honig« für eine Bedeutung hat.
Heute wird unsere Generation Zeuge davon, wie sich Gottes Zusagen, die er von mehr als 3000 Jahren gegeben hatte, erneut vor unseren Augen erfüllen. Gott will, dass wir, seien wir Bewohner von Israel oder Bürger anderer Staaten wie Deutsche, nicht vergessen, dass er einen Plan für alle Menschen hat. Wenn er sich so um das kleine Land Israel und seine Bewohner kümmert, können wir gewiss sein, dass er sich auch mit unseren Belangen beschäftigt, wenn wir ihn darum bitten.

Eberhard Liebald


Frage
Wie gehen Sie damit um, dass Gottes Zusagen in seinem Wort unumstößliche Aussagen auf eine verlässliche Zukunft hin sind?
Tipp
Sich auf Gott zu verlassen, ist der beste Rat, den man geben kann.
Bibellese
Psalm 65,10-14

© 2022 – Evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen | Impressum | Datenschutzerklärung | Login