Mittwoch, 26. Februar 2020: Schluss mit der Maskerade

Gerade ist Karneval mal wieder vorbei. Nach all dem Verkleiden ist jetzt der Alltag wieder angesagt. Die närrische Zeit ist vorüber, und das Fastnachtskostüm wird für ein Jahr zurück in den Schrank gehängt. Als kleiner Junge habe ich mich immer auf diese Zeit des Karnevals gefreut. Meine Mama nähte meist selbst ein Robin-Hood- oder Cowboy-Kostüm für mich und meinen Bruder. Und ich konnte es gar nicht erwarten, mich damit draußen zu zeigen und zu schauen, was für eine Verkleidung die anderen Kinder hatten.
Mit dem Älterwerden bemerkte ich, der ich ein ziemlich ängstlicher und zurückhaltender Typ war, dass ich mich hinter meiner Verkleidung sehr gut verstecken und den Coolen mimen konnte. Allmählich ging in mir eine Verwandlung vor sich, und meine äußere Verkleidung veränderte sich zu einer inneren Maske. Ich verhielt mich nicht mehr nur an Karneval so, wie ich meinte, in der jeweiligen Situation sein zu müssen, um am meisten Anerkennung und Erfolg zu bekommen. Es funktionierte und machte Spaß. Aber immer öfter fühlte ich mich in mir selbst fremd und war einfach ausgelaugt. Mal wieder ich selbst sein, das war meine Sehnsucht.
Als ich anfing, die Bibel zu lesen, stieß ich bald auf den Tagesvers: Kein Geschöpf ist vor Gott unsichtbar, sondern alles ist bloß und aufgedeckt! Einerseits spürte ich bei diesen Worten ein Unbehagen in mir. Andererseits wurde mir aber auch bewusst: Gott sieht mich ja, wie ich wirklich bin. Ihm kann und brauche ich nichts vorzumachen. Er hat mir seine Liebe in seinem Sohn Jesus gezeigt, und er ermutigte mich, alle meine Masken abzulegen, aber auch alle meine Peinlichkeiten, Fehler und Sünden vor ihm aufzudecken, damit er sie mir vergeben konnte. Zu ihm darf ich kommen und einfach ich sein. Unmaskiert.

Bernd Grünewald
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Frage
Trauen Sie sich, authentisch zu leben?
Tipp
Wenn Gott uns akzeptiert, wie wir sind, dann sollten wir das auch tun!
Bibellese
1. Korinther 4,1-16

Dienstag, 25. Februar 2020: Kann Ihnen Gott noch etwas beibringen?

Es ist mal wieder Zeit, zum Friseur zu gehen. Das ist immer sehr unterhaltsam. Mein Friseur redet gern. Die Themen reichen von Politik bis Religion. Diesmal dauert der Haarschnitt ziemlich lange, denn wenn der Friseur spricht, vergisst er manchmal das Haareschneiden. Außerdem kommt nach mir kein Kunde mehr. Das Gespräch wendet sich zu den Religionen. Islam, Buddhismus. Dann zu Christentum, Jesus, Kirche. Ich merke, wie seine Meinung darüber eher von populärer Medieninformation geprägt ist als von der Bibel. Vorsichtig versuche ich, meine Ansichten dazu mit einzubringen: »Ich glaube an Jesus. Es beeindruckt mich, wie er mit Menschen umgeht.« Der Haarschnitt ist fertig. Wir unterhalten uns noch an der Kasse weiter. »Wir können von uns aus nicht wissen, wie es mit Gott ist. Er muss es uns offenbaren … In der Bibel tut er das …« Ach ja, noch bezahlen. Meine Frau fragt sich schon, wo ich so lange bleibe.
Es ist immer interessant zu hören, wie Menschen denken. Im Rückblick auf das Erlebnis habe ich den Eindruck, dass mein Friseur in seinen Ansichten ziemlich festgelegt ist. Es ist schwierig, wenn ein Mensch eine vorgefertigte Meinung über Gott, den Glauben und Jesus Christus hat. Wenn jemand schon meint zu wissen, wie die Dinge zu sehen sind, dann ist er oft unbelehrbar. Jesus sagt im Tagesvers, dass Gott sich denen offenbart, die unmündig sind. Also wie Kinder, die noch lernen und unwissend sind. Wenn wir meinen, Wissende zu sein, dann hindert uns das daran, dass Gott uns etwas über sich zeigen und offenbaren kann. Und Gott ist so umfassend, gewaltig, erstaunlich, dass es für uns immer etwas zu lernen gibt. In Bezug auf Gott sollten wir die Haltung des Unmündigseins und die Bereitschaft zu lernen immer beibehalten.

Manfred Herbst


Frage
Sind Sie bereit, zu lernen und sich von Gott lehren zu lassen?
Tipp
Gott ist voller Überraschungen und Faszination. Ihn zu entdecken, ist befreiend.
Bibellese
1. Korinther 2,1-5

Montag, 24. Februar 2020: Haschen nach Wind!

Ein prominenter Mensch der Bibel macht sich auf die Suche nach Befriedigung, nach Erfüllung, nach dem Sinn des Lebens: Der weise König Salomo will das finden, was Bestand hat! Ein durchaus aktuelles Bedürfnis. Und er versucht es auf allen möglichen Gebieten. Er widmet sich der Kunst und baut seine Residenz prachtvoll aus. Er stürzt sich in seine Arbeit als Regent und ist als Feldherr, Diplomat, Herrscher und Richter außerordentlich erfolgreich. Er strebt nach Wohlstand und häuft so viel Gold an, dass die Preise für Silber in die Knie gehen. Daneben geht er allerlei Zeitvertreib nach und versagt sich keine Freude. Das gilt auch für das weibliche Geschlecht. Die Anzahl seiner Haupt- und Nebenfrauen wird mit 1000 angegeben. Tatsächlich lässt Salomo auf seiner Suche kaum etwas aus, und das, was er ausprobiert, macht er richtig!
Welchen bleibenden Gewinn, welchen »Benefit« hat er davon? Am Ende seines Lebens resümiert er desillusioniert: Alles ist Nichtigkeit, und Haschen nach Wind. Das, was für eine Zeit lang Ablenkung und Freude versprach, verliert schnell seinen Reiz. Dazu kommt, dass alles von der Gewissheit des Todes überschattet wird, der jeden trifft, Jung und Alt, Arm und Reich. Das, was man sich ein Leben lang erarbeitet hat, erbt jemand, der es vielleicht weder verdient noch damit umgehen kann. Und was hilft es, wenn man der Reichste auf dem Friedhof ist?
Salomo stellt fest, dass »unter der Sonne« nichts wirklich dauerhaft erfüllt. Doch damit öffnet er genau den entscheidenden Horizont: Wer das wahre, das erfüllte, ja, das überfließende, ewige Leben sucht, darf seine Suche nicht auf das Diesseits beschränken. Er muss den finden, der die Zeit durchbricht: Jesus Christus!

Markus Majonica
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Frage
Wie weit reicht Ihr Blick?
Tipp
Wer sich nur um die vergänglichen Dinge kümmert, verpasst am Ende das Wichtigste.
Bibellese
Philipper 3,8-21

Sonntag, 23. Februar 2020: Leben oder Tod?

Unser kleiner Ausflug ins biblische Buch der Sprüche hat uns einen Einblick in Gottes Schatzkiste gewährt, die er denen gerne öffnet, die von ihm Gutes für ihr Leben annehmen möchten. Es sind nicht nur Lebensweisheiten, die man auf Grußkarten schreiben kann, sondern eher Markierungen, die auf den Weg weisen, der zum ewigen Leben führt. Wer sie beachtet, dessen Weg führt nicht zum Tod, sondern zum Leben, also zu dem Ziel, an das Gott eigentlich jeden Menschen bringen möchte.
Um an diesem Ziel anzukommen, ist von entscheidender Bedeutung, wie wir zu Jesus, Gottes Sohn, stehen. In den vergangenen Tagen haben wir gesehen, wie vollkommen Jesus Gottes Willen und Plan in seinem Erdenleben umgesetzt hat. In gewisser Weise ist er uns – als der ewige Sohn Gottes – deshalb auch im Buch der Sprüche begegnet. Er ist sozusagen die Weisheit in Person, also derjenige, der das Hauptthema dieses Buches verkörpert und uns daher auch im Neuen Testament so vorgestellt wird (vgl. 1. Korinther 1,30). Und so kann man auch den Tagesvers ohne Weiteres auf ihn beziehen. Ja, es ist, als ob er selbst mit diesen Worten persönlich zu uns spricht: Wer mich gefunden hat, hat das Leben gefunden. Wer mich aber ablehnt, schadet sich selbst. – Und wenn wir den nächsten Satz dort dem Tagesvers noch hinzufügen, dann wird deutlich, wie weit dieser Schaden geht: »Alle, die mich hassen, lieben den Tod.«
Nur mit Jesus, d. h., indem wir ihn als Herrn und Retter für uns persönlich annehmen, finden wir Wohlgefallen bei Gott. Nur dann gelangen wir ans Ziel, nur dann werden wir leben und für ewig sicher sein bei Gott. Es geht also ums Ganze; das Heil unserer Seele liegt einzig und allein in dieser einen Person begründet: Jesus Christus.

Joachim Pletsch
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Frage
Was bedeutet Ihnen der Herr Jesus jetzt?
Tipp
Er ist der Schlüssel zu Ihrem irdischen und zu Ihrem ewigen Glück. Ergreifen Sie die Hand, die er Ihnen reicht!
Bibellese
Sprüche 8,22-36

Samstag, 22. Februar 2020: Prüfer der Herzen

Gold und Silber gehören zu den klassischen Metallen, die schon seit Urzeiten als wertvoll erachtet werden. Daraus wurde schon im Altertum Schmuck gemacht; aber auch Gegenstände, denen man z. B. einen religiösen Wert zumaß, wurden vergoldet oder versilbert, um ihren Wert – auch äußerlich sichtbar – höchstmöglich zu steigern. Zur Verarbeitung mussten die Metalle zunächst eingeschmolzen und gereinigt werden, nur so war auch optisch der Eindruck von hohem Wert gewährleistet. Von diesem sorgfältig durchgeführten Vorgang der Läuterung ist in unserem Tagesvers die Rede.
Der Vers nennt aber auch als »Gegenstück« einen ebensolchen sorgfältigen und notwendigen Prozess, den Gott an uns Menschen vornimmt. Er prüft unser Herz – eine Metapher für unser ganzes Wesen und Sein -, ob es seinem Maßstab von Reinheit genügt. Dazu hat er uns Menschen seinen Willen geoffenbart; damit sind wir verantwortlich dafür, wie unser Herz beschaffen ist. Ob sich darin überwiegend Schmutz, also Böses, findet, oder ob es von Liebe zu seinem Schöpfer erfüllt ist, macht einen großen Unterschied.
Als Prüfer der Herzen hat sich auch der Sohn Gottes erwiesen, als er auf der Erde lebte. Aber er stellte die Menschen, denen er begegnete nicht einfach nur bloß, sondern hatte ein feines Gespür dafür, was er bei ihnen ansprechen musste, um sie zu der Erkenntnis zu bringen, wie ihr Herz beschaffen war. Ihm geht es immer noch darum, unsere Herzen zu reinigen – auch heute. Und das gelingt ihm, wenn wir ihm unser Herz öffnen und alles bekennen, was darin nicht in Ordnung ist. Dann vergibt er uns und schenkt uns einen Neuanfang, sodass wir mit seiner Hilfe und mit einem neuen Herzen für ihn brauchbar und wertvoll sind – nur ihm zur Ehre.

Joachim Pletsch
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Frage
In welchem Zustand ist Ihr Herz?
Tipp
Ein Reinigungsprozess kann ziemlich schmerzhaft sein, aber nachher fühlt man sich tatsächlich wie neugeboren.
Bibellese
Johannes 4,1-26.28-30

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