Samstag, 13. Dezember 2025: Yes, he can!, Hebräer 11,19

Als Barack Obama 2008 in die Vorwahlen um die Präsidentschaft startete, prägte er in einer Rede den Slogan, der sich später durch den ganzen Wahlkampf ziehen würde: »Yes, we can!« (»Ja, wir können, wir schaffen das.«) Er begann in seiner Rede damit, die Bürgerinnen und Bürger der USA zu fragen, ob man z. B. die großen Probleme unserer Zeit lösen könne: Ungerechtigkeit, Armut, Krieg. Und als Antwort rief er seinen Zuhörern immer wieder zu: »Yes, we can!«

Ich denke schon, dass Barack Obama ernsthaft die Absicht hatte, Gerechtigkeit, Wohlstand und Frieden zu schaffen. Und er wollte seinen Landsleuten den Eindruck vermitteln, dass man dies auch gemeinsam erreichen kann, wenn alle sich anstrengen und am selben Strang ziehen – »yes, we can«. Doch trotz dieser optimistischen Haltung haben sich seit 2008 die Probleme dieser Welt nicht nachhaltig verbessert. Es sind eher – so mein Eindruck – weitere und schwerwiegendere hinzu gekommen: Die Krise in Nahost hat sich verschärft, in Europa tobt wieder ein Krieg, veränderte Klimabedingungen bedrohen weltweit die Existenzgrundlage der Menschheit usw. Es ist, wie es schon Tucholsky ausdrückte, »ein großer Irrtum zu glauben, dass Menschheitsprobleme gelöst werden. Sie werden von einer gelangweilten Menschheit liegen gelassen«. Die Wirklichkeit ist: »No, we can´t« (»Nein, wir können nicht«).

Der Tagesvers weist jedoch auf einen entscheidenden Ausweg hin: Gott kann! Gott kann sogar das völlig Undenkbare schaffen: von den Toten auferwecken. Denn der Tod ist die allerwichtigste Katastrophe, in die Ungerechtigkeit, Armut und Krieg regelmäßig münden. Wenn Gott aber auch dieses Problem nicht zu groß ist, dann kann er auch alles andere. »Yes, he can!« Mit der Auferweckung Jesu Christi, dem wahren Retter und Herrn, hat er es bewiesen.

Markus Majonica

Freitag, 12. Dezember 2025: Gefängnis wird Touristenziel, Johannes 5,24

So hieß es in einer Zeitungsmeldung vom Dezember 2022: »Mexikanisches Gefängnis wird Touristenziel«. Auf den Islas Marias im Pazifik befand sich über hundert Jahre die berüchtigste Strafkolonie Mexikos. Nun soll sie nach dem Willen des bisherigen Präsidenten López Obrador zu einem exklusiven Ausflugsziel werden. Geplant sind Villen für Übernachtungsgäste sowie ein Restaurant und ein Café. Die Inseln bieten eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt, und das Baden im Pazifischen Ozean ist sicherlich ein Vergnügen. So wird aus der Hölle einer ehemaligen Strafkolonie, in der Menschen ihre bittere Strafe verbüßten, ein Urlaubsparadies.

Neben solchen diesseitigen Gefängnissen gibt es aber auch ein ewiges Gefängnis. Jesus Christus hat viel darüber gesprochen. So redet er 17-mal vom Gericht oder dem Tag des Gerichts. Dreimal nennt er die Gerichtsvollstreckung »Gefängnis« (u. a. Matthäus 5,25); von dort gibt es kein Entrinnen, »bis der letzte Cent bezahlt« ist. Dabei macht der Zusammenhang klar, dass unsere Schuld viel zu groß ist, als dass sie von einem Gefangenen, der dort einsitzt, je bezahlt werden könnte.

Das mexikanische Gefängnis war berüchtigt und sicherlich kein angenehmer Ort. Aber das ewige Gefängnis, das die Bibel meint, wird zu Recht »Hölle« genannt (Jesus Christus spricht elfmal davon). Es ist ein Ort, wo »Weinen und Zähneknirschen« herrschen. Anders als in einem irdischen Gefängnis sitzt dort niemand zu Unrecht ein. Es gibt auch keine Chance auf Entlassung. Und erst recht wird dieses Gefängnis niemals zu einem paradiesischen Urlaubsort umfunktioniert werden können. Dorthin kommen aber nicht nur schlimme Verbrecher, sondern jeder Mensch, der das Rettungsangebot Jesu Christi in diesem Leben nicht in Anspruch genommen hat.

Martin Reitz

Donnerstag, 11. Dezember 2025: Achtung: Spoiler-Alarm!, Hebräer 9,27

Spoiler-Warnung! Jeder, der sich leidenschaftlich für Serien und Filme interessiert und gleichzeitig im Internet unterwegs ist, dürfte diesen Begriff bereits mehr als einmal in Kommentaren oder Videos gesehen haben. Diese gefürchteten »Spoiler« (vorweggenommene Informationen) sind wie eine Landkarte der Handlung. Sie reichen von winzigen Details bis hin zu epischen Ereignissen wie der Rückkehr eines beliebten Charakters, dem finalen Kampf gegen den Bösewicht oder sogar dem Tod eines geliebten Helden. Wer schon einmal »gespoilt« wurde, kennt das Gefühl: Das raubt einem die Freude! Denn wer das Ende eines Films bereits kennt, wird ihn nie mit einer unbefangenen Begeisterung erleben können. Dennoch lässt sich nicht leugnen: Spoiler haben letzten Endes keine Auswirkungen auf das eigene Leben … oder?

Für diejenigen, die Spoiler nur aus dem Internet kennen, mag es überraschend sein zu erfahren: Auch in der Bibel sind Spoiler zu finden! Und zwar solche, die heute noch große Bedeutung haben. Der wohl bedeutendste lautet: Jeder Mensch wird eines Tages sterben – und danach kommt ein Gericht! Der Tod ist scheinbar eine einfache Wahrheit, die man doch nicht in einem uralten Text nachzulesen braucht, aber der Spoiler geht tiefer. Er offenbart, dass das Dasein nach dem Tod für jeden ewig weitergeht. Und je nachdem, ob man sich zu Lebzeiten für ein Leben mit oder ohne Gott entscheidet, erwartet einen entweder der Himmel oder die Hölle.

Diese grundlegende Wahrheit hat das Potenzial, das ganze Leben zu verändern, ohne dabei die Freude zu nehmen. Noch wichtiger ist jedoch, dass die Bibel davon schreibt, dass nur ein Leben mit Gott dem Menschen wahre und vollkommene Freude schenken kann!

Hung Thanh Thai

Mittwoch, 10. Dezember 2025: Wirklich echt oder nur kopiert?, 2. Timotheus 3,8-9

Max Planck hatte gerade seinen Nobelpreis bekommen und hielt nun an vielen Orten Vorträge. Irgendwann sagte sein Chauffeur zu ihm: »Herr Planck, ich habe Ihren Vortrag nun schon über 40-mal gehört und kenne ihn in- und auswendig. Was halten Sie davon, wenn wir mal tauschen?« Herr Planck hatte genügend Humor, das Spiel mitzumachen, und so war es am nächsten Abend tatsächlich sein Chauffeur, der im Anzug hinterm Rednerpult stand, während der Nobelpreisträger mit Chauffeursmütze in der ersten Reihe Platz genommen hatte. Der Chauffeur spielte seine Rolle wirklich gut, denn er kannte jedes Wort des Vortrages auswendig. Doch am Ende stellte ein Physikprofessor aus dem Publikum eine komplizierte, fachspezifische Frage. Da sagte der Chauffeur: »Als ich in das hochgebildete München kam, hätte ich nie gedacht, eine so simple Frage beantworten zu müssen. Wissen Sie was? Diese Frage lasse ich meinen Chauffeur für Sie beantworten.«

Ich weiß nicht, ob diese Geschichte wahr ist, oder ob es sich nur um eine Anekdote handelt. Aber sie zeigt auf humorvolle Weise, dass es einen Unterschied macht, ob man eine Sache einfach nur kopiert, oder ob man sie wirklich verstanden hat.

Genauso ist es auch mit dem Glauben an Gott. Vordergründig mag es ausreichend erscheinen, die richtigen Vokabeln und Verhaltensweisen zu kennen und einen Christen quasi nachzuspielen. Doch so, wie die Frage des Physikprofessors den Chauffeur an seine Grenze brachte, so wird es in jedem Leben Situationen geben, in denen sich herausstellt, ob man wirklich echt ist – in Krisenzeiten und ganz sicher in jener Stunde, wenn angesichts des Todes jede Schauspielerei ihr Ende findet. Dann tragen nicht nachgeplapperte Phrasen, sondern nur ein persönlicher, selbst erfahrener Glaube.

Elisabeth Weise

Dienstag, 09. Dezember 2025: Stairway to heaven, 1. Mose 28,12

Der Song »stairway to heaven« (»Treppe zum Himmel«) der britischen Band »Led Zeppelin« steht auf Ranglisten der weltbesten Songs auf den oberen Plätzen. Das Gitarrensolo in der Mitte gilt als legendär. Doch wenn man in dem Liedtext die Antwort auf die Frage finden will, wo man denn die besungene Treppe zum Himmel findet, sucht man vergebens. Der Text bleibt zweideutig und diffus.

Der Tagesvers verwendet auch das Bild einer Treppe, die allerdings tatsächlich bis in den Himmel reicht. Diese Treppe zeigt Gott einem Mann im Traum. Der Träumende heißt Jakob. Seine Lage zum Zeitpunkt dieses Traumes war nicht günstig. Er war auf der Flucht, weil er seine Familienangehörigen betrogen hatte. Er befand sich einsam in der Wüste. Ein Stein war sein Kopfkissen. Seine Zukunft war unsicher. An sich keine Zeit zum Träumen. Doch Gott offenbarte sich genau in diesem Moment diesem Mann ohne Perspektive. Er versprach ihm Gemeinschaft statt Einsamkeit, Sicherheit statt Unsicherheit und Führung statt Orientierungslosigkeit. Jakob hatte das nicht verdient. Er war selbstverschuldet in diese Lage geraten. Er war kein guter Mensch. Doch das hinderte die Fürsorge und Menschenliebe Gottes nicht. Mitten in das selbstverschuldete Elend des Menschen hinein offenbart Gott seine Gedanken des Heils und der Liebe.

Im Neuen Testament wird dieser Gedanke noch klarer: Gottes Sohn selbst steigt die Treppe vom Himmel herab. Mitten hinein in das Elend einer verlorenen Menschheit offenbart er den Weg zur Gemeinschaft mit und die Geborgenheit bei Gott. Gottes Antwort auf die Frage nach dem Weg zum Himmel ist nicht zweideutig und diffus: Sie ist ganz eindeutig an Jesus Christus gebunden. Und sie gilt gerade den Entmutigten, Einsamen und Hoffnungslosen.

Markus Majonica

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