Donnerstag, 08. Dezember 2022: Startfenster zum Mars

Heute, am 8. Dezember 2022, ist es wieder so weit. Der Mars steht in Opposition zur Sonne. Das heißt Sonne und Mars stehen sich genau gegenüber wie Sonne und Mond bei Vollmond. Der Vollmond ist jeden Monat zu sehen, weil sich der Mond um die Erde dreht, und die Erde zusammen mit dem Mond um die Sonne. Dafür braucht die Erde 365 Tage. Der Mars jedoch umkreist die Sonne in einem wesentlich größeren Abstand und braucht folglich für eine Umrundung 687 Tage, also fast doppelt so lange. Eine sogenannte Opposition kommt dann zustande, wenn die Erde auf der inneren Bahn den Mars überholt. Das geschieht etwa alle zwei Jahre, zuletzt am 13. Oktober 2020.

Um diese Nähe zur Erde auszunutzen, startete am 30. Juli 2020 eine Mars-Sonde mit dem Rover »Perseverance«, um am 18. Februar 2021 dort zu landen. Damit wurde ein sogenanntes Startfenster genutzt. Und genau aus diesem Grund ist eine bemannte Reise zum Mars mit sehr hohen Risiken verbunden. Sie kann nicht einfach abgebrochen werden. Einmal gestartet, müssten die Astronauten so lange auf dem Mars bleiben, bis Erde und Mars sich nach knapp zwei Jahren wieder annähern. Da die Marsbahn stark exzentrisch ist, wiederholen sich wirklich günstige Startfenster sogar nur im Verlauf von etwa 15 bis 17 Jahren.

Unser Tagesvers spricht auch von einem Vorgang, den man mit so einem Startfenster vergleich kann. Dieses entsteht, wenn Gott einen Menschen durch ein Bibelwort, eine Predigt oder durch eine Krankheit oder ein anderes einschneidendes Erlebnis anspricht. Dann ist für einen Menschen die Gelegenheit besonders günstig, mit Gott in Verbindung zu kommen: um fortan nicht mehr »in Opposition« zu Gott zu stehen, sondern für immer mit ihm versöhnt zu sein.

Günter Seibert
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Frage
Hat Gott Sie schon einmal auf besondere Weise angesprochen?
Tipp
Nutzen Sie so etwas als »Startfenster« zu einem Leben mit Gott!
Bibellese
Hiob 33,12-30

Mittwoch, 07. Dezember 2022: Stärker als die Samurai-Tradition

Mitsuo Fuchida (1902-1976) war Kommandeur der japanischen Fliegerstaffel beim vernichtenden Angriff auf die amerikanische Kriegsflotte in Pearl Harbor. Mehrfach entging er während des Krieges nur knapp dem Tod. Zu seiner Familie und auf seine Hühnerfarm zurückgekehrt, hatte er das Gefühl: »Das Leben hat keinen Reiz und keinen Sinn. Ich bin dem Tod so oft entkommen – aber wofür? Was bedeutete das alles?

Im Zusammenhang mit den Kriegsverbrecherprozessen suchte er Beweise, dass die Amerikaner die Kriegsgefangenen genauso brutal behandelt hatten wie die Japaner. Ein Freund erzählte ihm anstatt einer Geschichte über Missbrauch und Folter von der jungen Amerikanerin Peggy Covell. Sie hatte Kazuo und seine Mitgefangenen mit großer Freundlichkeit behandelt, obwohl japanische Soldaten ihre Eltern, die auf den Philippinen als Missionare waren, getötet hatten. Fuchida war erstaunt. Erzogen in der Samurai-Tradition, kannte er nur Rache an den Feinden. Aber diese Frau lehnte Rache ab und behandelte japanische Gefangene mit Hilfsbereitschaft und Vergebung.

Auf dem Weg zu einer Gerichtsverhandlung erhielt Fuchida eine Broschüre mit der Lebensgeschichte von Jacob DeShazer. Dieser war in japanischer Gefangenschaft gefoltert worden und musste die Hinrichtung seiner Kameraden mit ansehen. Er fragte sich wie Fuchida, warum gerade er überlebte. DeShazer lieh sich eine Bibel und wurde Christ. Er entschied sich, den Japanern zu vergeben, und wurde Missionar in Japan. Betroffen erfuhr Fuchida so zum zweiten Mal von einem Menschen, der seinen Feinden vergeben konnte. In seiner Biografie From Pearl Harbor to Calvary (1959) beschreibt er seinen Weg zu Jesus Christus, der auch sein Herr und Retter wurde.

Gerrit Alberts
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Frage
Welcher »Tradition« folgen Sie im Umgang mit Ihren Mitmenschen?
Tipp
Schließen Sie sich der »Tradition« an, die von Gott ins Leben gerufen wurde!
Bibellese
Daniel 9,8-19

Dienstag, 06. Dezember 2022: Blindes Vertrauen

Eine alte Dame, weit über 80 Jahre alt, vergaß ihre Lesebrille, als sie sich auf den Weg zur Bank machte, um das Geld für die Weihnachtsgeschenke für ihre Enkel und Urenkel abzuheben. Dies bemerkte sie leider erst, als sie schon vor der Bank stand. Der Schalter war bereits geschlossen, und so musste sie versuchen, ohne Brille mit der ihr ohnehin unsympathischen Bedientechnik des Bankautomaten klarzukommen. Aus Angst, sich zu vertippen, wandte sie sich kurzerhand an den jungen Mann, der schon ungeduldig wartend hinter ihr stand, drückte ihm ihre Bankkarte in die Hand und bat: »Können Sie mir bitte helfen? Ich brauche 500 Euro für den Weihnachtseinkauf. Die Nummer lautet …« Man mag es dumm, naiv oder leichtsinnig nennen, seine Bankkarte samt PIN einem völlig Fremden auszuhändigen – Gott sei Dank nutzte der verdutzte Helfer die Situation nicht aus. Man könnte dies »blindes Vertrauen« nennen.

Der Glaube an Gott ist in gewisser Hinsicht ähnlich. Besonders in Situationen, in denen man gänzlich hilflos ist, bewährt sich schlichtes und unerschütterliches Gottvertrauen. Dieses Vertrauen äußert sich darin, dass man sich Gott ganz ausliefert, sich verletzlich macht und seine Schwäche eingesteht. So eine Haltung ehrt Gott, da man ihm zutraut, auch in ausweglosen Lagen eine Lösung parat zu haben.

Es kann gut sein, dass sich der fremde junge Mann, der der alten Dame half, geehrt fühlte, helfen zu dürfen. Schließlich wurde diese Begebenheit für ihn zu einem ganz besonderen Erlebnis. Eine völlig Fremde, eine hilflose alte Frau, schenkte ihm ihr ganzes Vertrauen. Auch Gott wird geehrt, wenn wir ihm vorbehaltlos vertrauen. Er wird unser Vertrauen niemals enttäuschen. Er ist eines solchen Vertrauens mehr als irgendjemand sonst würdig.

Daniela Bernhard
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Frage
Wann benötigten Sie das letzte Mal fremde Hilfe?
Tipp
Wer auf Gott vertraut, wird nicht enttäuscht.
Bibellese
Matthäus 7,7-11

Montag, 05. Dezember 2022: Nur gut ausgedacht?

Sie lasen sich so gut, seine Reportagen. Er war ein gefeierter Journalist, mit allen begehrten Preisen der Branche ausgezeichnet, ein Idol seiner Generation. Er schrieb, was die Menschen lesen wollten, perfekt passten seine Storys zum Zeitgeist. Doch dann mehrten sich Hinweise auf schlechte Recherche und falsche Darstellungen. Und im Dezember 2019 kam es schließlich heraus: Claas Relotius hatte große Teile seiner Reportagen frei erfunden. Er schrieb keine wahrheitsgetreuen Berichte, sondern schön erfundene Geschichten. Ein Skandal für seine Zeitung, den SPIEGEL, die den Anspruch vertritt, sachlich korrekte Texte zu veröffentlichen.

Muss auch die Bibel, die von sich behauptet, die Wahrheit zu sein, eine Entlarvung fürchten? Viele Zeitgenossen sind sich sicher: Die Texte über Jesus sind nicht mehr als schöne Berichte, die das sagen, was die junge Kirche lesen wollte. Gefärbte Darstellungen, gekonnt ausgedachte Märchen, bei denen es im Nachhinein fast unmöglich ist, Wahrheit von Dichtung zu unterscheiden.

Doch wer die Evangelien liest, merkt schnell, dass hier keine Menschengefälligkeit im Spiel ist. Denn schonungslos berichten die Autoren von eigenen Fehlern und geben Aussagen Jesu wieder, die damals wie heute anecken und Widerstand hervorrufen. Und viele Menschen, die damals an die Wahrheit der Berichte über Jesus glaubten, waren bereit, diese Überzeugung mit ihrem Leben zu bezahlen. Wer würde sich für ein Märchen von wilden Tieren in der Arena zerreißen lassen? Nein, die Bibel braucht keine Enttarnung zu fürchten. Denn »niemals wurde eine Weissagung durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern von Gott her redeten Menschen, getrieben von Heiligem Geist« (2. Petrus 1,21).

Elisabeth Weise
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Frage
Warum waren die frühen Christen bereit, für ihren Glauben zu sterben?
Tipp
Auf die Bibel ist Verlass.
Bibellese
Lukas 1,1-4

Sonntag, 04. Dezember 2022: Advent – Ankunft

Ich stehe am Flughafen und sehe auf die riesige Anzeigetafel, auf denen die Flugzeiten zu lesen sind. Darauf gibt es zwei Kategorien: Ankunft und Abflug. Manchmal verändern sich die Zeiten um Minuten oder Stunden. In bestimmten Fällen wird ein Flug ganz gestrichen, sehr zum Leidwesen der Passagiere. Mein Flug geht pünktlich. Ich bin froh. Ich werde pünktlich zu Hause sein.

Der Dezember wird auch als Adventszeit beschrieben. Advent bedeutet Ankunft. Wir denken an die Geburt des Sohnes Gottes. Der Schöpfer wurde in Jesus Christus Mensch. Immanuel – »Gott mit uns«. Der Ewige tritt in die Zeit und wird »einer von uns«. Weihnachten ist das Fest der Ankunft des Königs, der als Baby von einer Jungfrau geboren wurde. Diese Ankunft geschah ohne Verspätung oder jegliche andere Verzögerung zu genau dem Zeitpunkt, der dafür bestimmt war. Sozusagen pünktlich betrat der Sohn Gottes die Erde, um in die Dunkelheit zu leuchten. »Frieden auf der Erde« verkündeten die Engel bei seiner Geburt. Sein Kommen hatte einen einzigen Sinn: die Menschen aus ihrer Verlorenheit herauszuholen, sie von den Ketten Satans zu befreien, ihre Sünden auf sich zu laden und am Kreuz den Tod zu sterben, den wir eigentlich verdient haben.

Als Jesus am Kreuz das Erlösungswerk vollbracht hatte, wurde er begraben. Nach drei Tagen stand er von den Toten auf. Seitdem kann jeder Vergebung seiner Sünden erfahren, der sein Vertrauen allein auf Jesus Christus setzt. Die Vergebung der Schuld ist das größte Geschenk, das es gibt. Diese Ankunft des Weltenretters hat sich für ewig gelohnt!

Martin Luther sagte einst: »Die Geburt Jesu zu Bethlehem ist keine einmalige Geschichte, sondern ein Geschenk, das ewig bleibt.«

Thomas Lange
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Frage
Wie erleben Sie die Adventszeit, die Ankunftszeit des Weltenretters?
Tipp
Dieses einmalige Geschenk sollte man annehmen und sich darüber freuen.
Bibellese
Lukas 1,26-56

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