Freitag, 28. April 2023: Herzensangelegenheit (3)

Bei guten Herzspezialisten gibt es bekanntlich eine lange Wartezeit. Nicht so bei Gott! Ein »Herz-OP«-Termin ist sofort für jeden möglich. Im Tagesvers werden die Voraussetzungen genannt: ein zerbrochenes Herz und ein zerschlagener Geist. Das beschreibt einen Menschen, der bekümmert ist über seine eigene Unfähigkeit, so zu leben, wie es Gott gefällt. Er sehnt sich danach, seine Schuld vor Gott loszuwerden. Er sehnt sich nach Veränderung. Er möchte seine Rebellion gegen Gott beenden und ein neues Leben mit ihm beginnen. Deshalb kommt er im Gebet Hilfe suchend zu Gott. Und solch einen Menschen rettet Gott! Er vergibt ihm die Schuld. Das ist möglich, weil sein Sohn Jesus Christus die Strafe für alle Schuld bereits am Kreuz getragen hat.

Aber Gottes Rettung geht noch viel weiter: Er hat festgelegt, dass jeder, der an diese Stellvertretung glaubt, »in Christus« ist, also mit Christus verbunden bleibt. Deshalb ist er eine neue Schöpfung: »Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden« (2. Korinther 5,17). Ein solcher Mensch hat dann ein neues Herz. Es ist ein Herz, das sich nach Gott sehnt und lernbereit ist; ein Herz, in das Gott etwas »hineinschreibt«, was uns Orientierung in Bezug auf seinen Willen gibt. Und das nimmt dann in unserem Leben zunehmend Gestalt an.

Nicht alles verändert sich von heute auf morgen. Aber es hat eine grundlegende Veränderung im Herzen stattgefunden: Man möchte Gott gefallen, ihn immer besser kennenlernen und für ihn leben. Das ist eine völlig neue Lebensqualität. Da gerät man nicht mehr außer Atem, sondern schafft auch die steilsten Wege und die längsten Treppen, ohne dass man Atemnot bekommt.

Stefan Hasewend
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Frage
Was hält Sie noch von der »Herz-OP« zurück?
Tipp
Sie werden staunen über die neue Lebensqualität.
Bibellese
2. Korinther 6,1-10

Donnerstag, 27. April 2023: Herzensangelegenheit (2)

Gestern haben wir festgestellt, das wir ein »unheilbares Herz« haben. Auch wenn wir das Richtige wollen, schaffen wir es doch oft nicht, es umzusetzen. Das zeigt die gesamte Menschheitsgeschichte: Gott gibt den ersten beiden Menschen ein Gebot, sonst herrschte vollkommene Freiheit unter perfekten Bedingungen – und sie brechen es. Als die Welt einige Zeit später sehr verdorben ist, macht Gott mit Noah und seiner Familie einen Neustart, aber die falsche Ausrichtung des Herzens bereitet weiter Probleme. Nachdem Gott das Volk Israel durch gewaltige Wunder aus Ägypten geführt hat, lädt er sie ein, ihm zu vertrauen und sein Volk zu sein. Das Volk ist begeistert und möchte alles tun, was Gott gefällt. Aber sie schaffen es nicht und brechen innerhalb kürzester Zeit die Zehn Gebote, die Gott ihnen gegeben hat. Der Grund dafür: ein unheilbares Herz, bei dem keine Behandlung anschlägt.

Aber Gott hat eine herrliche Lösung: ein neues Herz. Etwas, was man nicht mehr heilen kann, muss ersetzt werden! Dieses neue Herz kommt in Verbindung mit einem neuen Geist, dem Geist Gottes. Und der verändert – wie wir im Tagesvers sehen – unser Denken und Wollen. Plötzlich will ich so leben, wie es Gott gefällt. Es ist kein Zwang von außen mehr, sondern ein inneres Bedürfnis. Im Hebräerbrief heißt es dazu: »Meine Gesetze gebe ich in ihren Sinn [ihr Denken] und werde sie auch auf ihre Herzen schreiben« (Hebräer 8,10).

Das Ganze hört sich eigentlich unglaublich an. Hätte ich es nicht selbst erlebt und auch bei anderen Menschen beobachtet – ich würde es vielleicht nicht für möglich halten! Bleibt eigentlich nur die Frage: Wie komme ich zu diesem neuen Herz? Wie kann ich einen »OP-Termin« bei Gott bekommen? Das schauen wir uns morgen an …

Stefan Hasewend
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Frage
Trauen Sie Gott eine »Herz-OP« bei Ihnen zu?
Tipp
Es liegt alles bereit, um sie erfolgreich durchzuführen.
Bibellese
Jeremia 31,31-34

Dienstag, 25. April 2023: Mein Freund, der Baum …

Oft passiert es mir auf meiner täglichen Fahrradstrecke durch den Wald zur Arbeitsstelle, dass nach stürmischer Nacht der Weg versperrt ist; heftige Stürme gibt es in Ostfriesland besonders häufig, und die haben schon manchen Baum auf meinen Weg fallen lassen und ihn unpassierbar gemacht. Ohne die mit Motorsägen und schwerem Gerät ausgestatteten Bautrupps wäre so ein Weg auf unabsehbare Zeit versperrt, denn »wo der Baum fällt, da liegt er«.

Im Jahr 1968 sang die Sängerin mit dem Künstlernamen »Alexandra« ihr selbst komponiertes, tief melancholisches Lied: »Mein Freund, der Baum, ist tot / er fiel im frühen Morgenrot …«, womit sie sehr schnell sämtliche Hitlisten anführte. Nur ein Jahr später verstarb sie, nur 26 Jahre alt, bei einem tragischen Verkehrsunfall, zusammen mit ihrer Mutter. Ihren Vater hatte sie Anfang desselben Jahres tot in seiner Hamburger Wohnung aufgefunden. Das traurige Schicksal von Doris Treitz, so Alexandras bürgerlicher Name, hat damals die ganze Nation berührt, und vielen wurde sicherlich die unabänderliche und eigentlich schockierende Endgültigkeit des Lebensendes bewusst.

In Johannes 8,24 zeigt Jesus Christus, warum auf uns alle der Tod wartet: Wir sterben wegen unserer Sünden. Doch er macht gleichzeitig deutlich, dass der Glaube an ihn zum ewigen Leben rettet (Johannes 3,16). Mit einem, der an ihn glaubt, wird dasselbe geschehen, was mit ihm selbst geschah: Er wird vom Tod auferstehen. Welch eine Hoffnung! Welch eine gute Nachricht! Wer sich für Jesus entscheidet, der bleibt nicht einfach liegen, wo er hinfällt. Er wird zu neuem Leben erweckt und ewig die Gemeinschaft dessen erleben, der ihn durch sein Sterben und Auferstehen vom Tod gerettet hat: Jesus.

Erwin Kramer
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Frage
Welche Entscheidung treffen Sie?
Tipp
Die Entscheidung zum Leben muss unbedingt getroffen werden, bevor der Tod kommt.
Bibellese
Johannes 5,24-29

Montag, 24. April 2023: Man kann wählen

Mancher Kalenderleser mag sich fragen, worin sich die konservative oder altmodische Theologie von der modernen unterscheidet. Sind es nur die Formulierungen oder die unterschiedlichen Betonungen mancher Wahrheiten, oder gibt es da unüberbrückbare Unterschiede, durch die sie sich gegenseitig ausschließen? Das zu entscheiden, möchte ich den Lesern überlassen. Ich will nur auf einige Unterschiede aufmerksam machen.

Vor rund 500 Jahren versuchten die Reformatoren, den Urzustand der Kirche zur Zeit der Apostel wiederherzustellen. Sie haben uns hinterlassen, was ihre Grundsätze waren. Sie sagten, 1. dass alles von dem Sohn Gottes, von Jesus Christus, abhinge; 2. dass nur die Bibel als das von Gott eingegebene Wort Grundlage aller geistlicher Erkenntnis sei; 3. dass nur der Glaube selig mache und dass keine »guten Werke« unsererseits etwas dazu beitrügen; 4. dass alles einzig der Gnade Gottes zu verdanken und von ihr zu erwarten sei, und 5., dass alles allein der Verherrlichung des dreieinen Gottes dienen dürfe. Die moderne Theologie stellt im Geist der Aufklärung den menschlichen Verstand als oberste Erkenntnisquelle dar. Was unser Verstand an biblischen Aussagen nicht annehmen kann, kann es demnach nicht geben. Es muss umgedeutet oder schlichtweg übergangen werden. So heißt es, dass niemand übers Wasser laufen könne. Darum sei das in Wirklichkeit nicht geschehen. Genauso könne niemand Tote auferwecken. Darum sei auch Christus niemals auferweckt worden, und so fort.

Wo sollte Theologie im Sinne ihrer wörtlichen Bedeutung (Lehre von Gott) sein? Möglichst nahe bei Gott oder nahe beim Menschen? Dazu kann man sagen: Je näher sie bei Gott ist, desto näher kommt sie auch dem Menschen. Umgekehrt funktioniert das nicht.

Hermann Grabe
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Frage
Welcher Sichtweise neigen Sie zu?
Tipp
Unser Glaube muss selbst dem Sterben noch standhalten können.
Bibellese
1. Korinther 15,12-19

Sonntag, 23. April 2023: Die Streichholzbibel

»Alle strammstehen!«, herrschte der Lagerkommandant die Häftlinge an, die gerade beim trüben Licht einer Glühbirne ihre Mittagssuppe löffelten. »Durchsuchung!« Drei Soldaten kontrollierten die Baracke gründlich und förderten die letzten Schätze der Gefangenen zutage, die sie durch bisherige Kontrollen hatten retten können: ein Foto, ein Stück Seife und einige Zigaretten. Aber der kostbarste Schatz blieb unentdeckt und befand sich auf dem Boden der Suppenschüssel: eine Mini-Bibel.

Für viele gläubige Soldaten in der UdSSR, denen der Besitz einer Bibel strengstens verboten war, waren diese Mini-Ausgaben der Evangelien der größte Schatz. Sie wurden in den 70er-Jahren im Westen hergestellt und hinter den Eisernen Vorhang geschmuggelt. Sie waren kaum größer als eine Streichholzschachtel, die unzerreißbaren, wasserfesten Seiten aus einem speziellen Material hergestellt, das auch bei minus 40 °C noch biegsam war, aber auch Hitze aushielt. Sie konnten im Schnee, im Suppentopf oder Trinkbecher versteckt werden.

Warum wurde der Aufwand betrieben, so etwas Ungewöhnliches zu produzieren? Warum gingen Menschen das Risiko ein, diese Mini-Bibel zu besitzen, wo doch bei ihrer Entdeckung Folter, Tod oder Einzelhaft drohte? Die Bibel war immer gefürchtet und bekämpft von totalitären Regimes, die ihre Macht mit niemandem teilen wollten. Aber auch geliebt und unter größten Risiken gelesen von Menschen, die darin Trost, Heil und Leben fanden. In der Bibel muss mehr stecken als ein paar dumme Märchen-Geschichten. Sie ist zu brisant, als dass man sie ungelesen im Regal verstauben lassen sollte. Zu wichtig, als dass man sie ignorieren dürfte. Nutzen wir doch die Freiheit, in der wir leben, und lesen selbst, was dieses alte Buch zu sagen hat!

Elisabeth Weise
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Frage
Was ist Ihnen die Bibel wert?
Tipp
Lesen Sie heute bewusst ein Kapitel dieses einzigartigen Buches!
Bibellese
Psalm 119,161-176

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