Dienstag, 18. Oktober 2022: »Als Christ verpasst man etwas!«

Dieser Spruch ist ein Standardsatz, dem man häufig begegnet. Auch Sätze wie: »Ich glaube an Gott, aber sonntags in die Gemeinde/Kirche gehen, das ist nichts für mich«, oder: »Dann darf ich ja gar nichts mehr machen!« hört man häufig. Das Christsein wird dabei als »Spaßbremse« betrachtet, von dem man deshalb lieber Abstand hält. Doch ist das wirklich so? Und geht es im Leben etwa nur darum, Spaß zu haben? Ich möchte erklären, warum das freiwillige Leben mit Jesus Christus nicht einschränkt, sondern frei macht:

Im Zusammenhang der Aussage Jesu im Tagesvers geht es um Sünde, also um einen Zustand, der viel größere Probleme bereitet als zum Beispiel Langeweile. Denn das Übertreten der Gebote Gottes macht im Grunde alles kaputt, und solche, die dabei auch noch Spaß haben, werden am Ende bitter auskosten müssen, was sie gesät haben. Spätestens dann vergeht aller Spaß. Jesus wusste das. Und deshalb empfahl er den Menschen, dass sie sich an ihn wenden, um von der Sünde und ihren Folgen befreit zu werden. Das ist der erste Sinn und Zweck, wenn man Christ wird, d. h., völlig auf die Seite Jesu zu treten und sich ganz auf ihn und seine Rettung zu verlassen.

Das bedeutet, dass die Schuld weggenommen ist und das Verlangen, etwas zu erleben und Spaß zu haben, mich nicht mehr bestimmt. Seitdem der Herr Jesus in meinem Leben präsent ist, darf ich diese besondere Freiheit genießen. Aus Liebe zu ihm und aus Dankbarkeit für alles, was er für mich getan hat, versuche ich, mein Leben völlig nach ihm auszurichten. Das ist keineswegs langweilig und einschränkend, sondern spannend und erfüllend. Ich fühle mich geborgen und für ewig sicher und frei, so wie es der Tagesvers heute sagt.

Gabriel Herbert
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Frage
Die entscheidende Frage ist doch: Was verpasse ich, wenn ich mich nicht für Jesus entscheide?
Tipp
Wer das Christsein gering schätzt, zeigt im Grund, dass er sich selbst für wenig wert achtet.
Bibellese
Judas 1,10-21

Montag, 17. Oktober 2022: Arche Noah

Der französische Maler Nicolas Poussin (1594-1665) hat ein Bild gemalt mit der Überschrift »Die Sintflut«. Es stellt das Schreckensszenario zu Beginn der Sintflut dar. Ein schreckliches Geschehen, was sich da den Augen bietet: In der Mitte des Bildes kentert ein Boot. Im Vordergrund versuchen sich Menschen, irgendwie zu retten. Sie halten sich an Brettern oder noch lebenden Tieren fest, die im Wasser schwimmen. Seitlich sieht man eine verzweifelte Mutter, die noch im Boot sitzt und versucht, ihr kleines Kind emporzuheben zu einem Mann, der auf einer Klippe liegt und dem Kind die Hand entgegenstreckt. Es geht einem zu Herzen, aber man spürt auch: Es ist einfach vergeblich. Nichts und niemand wird diesen Menschen noch helfen können. Über viele Jahre konnten sie beim Bau der Arche zusehen, sie konnten mit Noah reden, sich erkundigen, weshalb er so ein riesiges Schiff baut. Doch sie haben sich für einen anderen Weg entschieden. Nun war es für eine Rettung zu spät. Den, der sie retten konnte, haben sie abgelehnt. Und nun war die Arche verschlossen.

Auch heute steht die Menschheit vor solch einem Scheidepunkt. Auch heute ertönt noch der Ruf des Retters Jesus Christus, der möchte, dass alle Menschen umkehren und sich vor dem ewigen Verderben retten lassen, bevor es zu spät ist. Aber leider gehen die Menschen genau wie damals lieber ihrem Vergnügen nach oder rennen allen möglichen angeblichen Heilsbringern hinterher, als ob durch diese die Welt noch gerettet werden könnte.

Die Bibel sagt klar und deutlich: Wer Jesus hat, hat das Leben und kommt nicht ins Gericht! (Vgl. Johannes 5,24.) An diesen Jesus muss man sich klammern, seine Hand ergreifen und nie mehr loslassen. Nur dann wird man gerettet. Verpassen Sie diese Chance nicht!

Robert Rusitschka
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Frage
An was halten Sie sich fest?
Tipp
Rettung gibt es nur durch den von Gott gesandten Retter – Jesus Christus!
Bibellese
1. Johannes 5,10-13

Sonntag, 16. Oktober 2022: Zimmer frei?

Eines schönen Tages klopft es an der Tür eines großen Hauses. »Wissen Sie vielleicht eine Unterkunft für uns?«, fragt ein verzweifelter Familienvater. »Uns genügen ein, zwei Zimmer. Hauptsache ein Dach über dem Kopf.« Der Hausbesitzer schaut an dem Mann vorbei, sieht die Kinder, die erschöpfte Frau mit dem Baby im Arm und sagt: »Kommt doch erst mal rein …« Bei einer Tasse Kaffee erzählen die Wohnungssuchenden ihre Geschichte. Nach dem Kennenlernen macht der Gastgeber einen Vorschlag: »Ich bin so oft auf Geschäftsreisen, und in meinem Haus ist sehr viel Platz. Die Wohnung hat sieben Zimmer. Die stehen fast immer leer. Ihr dürft gerne hier bei mir einziehen. Ich überlasse euch das ganze Haus – mietfrei, aber unter einer Bedingung: Ein Zimmer soll für mich reserviert bleiben. Sobald ich mal wieder hier bin, reicht mir diese eine Stube.« Ungläubig schaut sich das Ehepaar an. Dieses Angebot verschlägt ihnen die Sprache: »Ist das wirklich wahr? Im Ernst?«

Und ja, der freundliche Hausbesitzer meint es wirklich ernst und macht es genau so, wie er es gesagt hat. So kommt es, dass kurz darauf die Familie bei dem großzügigen Wohnungsgeber einzieht.

Ein paar Monate später klopft es an demselben Haus. Der Besitzer ist zurückgekehrt. Er sieht, wie sich die Haustür einen Spalt weit öffnet. »Hallo! Na, geht es euch hier gut? Ich bin zurück, um in mein Zimmer …« Aber die neuen Bewohner fallen ihm ungeniert ins Wort: »Nein. Das geht nicht. Das ist unser Hobbyraum geworden!«

Ein Zimmer steht für einen Tag. Sieben für eine Woche. Der Hausherr beansprucht das eine für sich – den Tag des HERRN. Wie unglaublich, wenn wir seinen Tag zum Hobbyraum umfunktionieren. Damit setzen wir den Geber aller Gaben vor die Tür …

Andreas Fett
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Frage
Kennen Sie von den den Zehn Geboten das vierte?
Tipp
»Sechs Tage sollst du arbeiten …, aber der siebte Tag ist … für den HERRN, deinen Gott.« (2. Mose 20,9-10)
Bibellese
Offenbarung 3,14-22

Samstag, 15. Oktober 2022: Ich sehe was, was du nicht siehst

Heute ist der Tag des weißen Stockes. Gemeint ist der weiße Langstock, der blinden Menschen als Erkennungszeichen und Hilfsmittel dient, wenn sie im Straßenverkehr unterwegs sind. Der Aktionstag soll auf die Situation von blinden Menschen aufmerksam machen. Wir können uns kaum vorstellen, wie das ist, wenn man nichts sieht. Wer schon einmal im Dialogmuseum in Frankfurt war, der hat einen kleinen Eindruck davon bekommen. Schon allein zu essen, ohne zu sehen, was man auf dem Teller hat, ist eine komplizierte Sache.

Erstaunlich ist, wie blinde Menschen oft gute Wege finden, mit ihrer Behinderung umzugehen, und so ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen. Oft ergreifen sie auch einen Beruf, mit dem sie trotz ihrer Einschränkung einen Beitrag zur Gesellschaft leisten können. Wenn man nichts sieht, so nimmt man viele Dinge nicht wahr, und man muss sich tastend und fühlend einen Überblick verschaffen.

Die Bibel sagt uns, dass wir alle blind sind, und zwar in Bezug auf Gott. Wir können ihn nicht sehen und auch die vielen geistlichen Wahrheiten nicht wahrnehmen. Und doch haben wir ein Gespür dafür, dass da etwas ist, was wir bedenken und beachten sollten. Im Epheserbrief schreibt Paulus, dass er dafür betet, dass Gott die Augen des Herzens erleuchten möge. Wenn wir Gott bitten, uns die Augen des Herzens zu öffnen, können wir die geistlichen Dinge sehen. Dann können wir Gott erkennen und sehen, zu welch einer großartigen Hoffnung, nämlich dem ewigen Leben, er uns berufen hat. In der Bibel wird uns mehrfach berichtet, wie Jesus blinde Menschen sehend gemacht hat. Das kann uns als Ansporn dienen, ihn darum zu bitten, uns von unserer geistlichen Blindheit zu befreien, sodass wir ihn erkennen können.

Bernhard Volkmann
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Frage
Wie könnte man sich das vorstellen, mit den Augen des Herzens zu sehen?
Tipp
Bitten Sie Gott darum, dass er Ihnen die Augen des Herzens öffnet!
Bibellese
Johannes 9

Freitag, 14. Oktober 2022: »Gottstreu« und »Gewissenruh«

Wenn man am Oberlauf der Weser mit dem Auto entlangfährt, wird man zweimal stutzig – wegen dieser Ortsnamen: »Gottstreu« und »Gewissenruh«. Was hat es mit diesen bedeutungsschweren Ortsbezeichnungen auf sich?

Im Jahre 1722 (also vor 300 Jahren) nahm Landgraf Carl von Hessen-Kassel Waldenser auf und und siedelte sie im Wesertal an. Die Ortsnamen wählte der Landgraf selbst aus! (Waldenser waren Christen, die die Bibel als alleinigen Maßstab für ihr Glaubensleben erkannt hatten, aber später in Frankreich grausam verfolgt wurden.) Nun konnten ein paar Familien, die ihre Heimat und (fast) alles zurücklassen mussten, hier an der Weser ihren Glauben leben, wie ihr Gewissen es ihnen gebot, und sie haben sicherlich auch einen dankbaren Blick für Gottes Treue gehabt, der sie auf der Flucht bewahrt und ihnen hier einen Ort der Ruhe geschenkt hatte.

In Gottstreu haben wir als Familie kürzlich das Waldensermuseum besichtigt. Das harte, einfache Leben der Waldenser und die schreckliche Verfolgung werden hier dokumentiert. Auch konnten wir die Waldenserkirche im Dorf ansehen. Uns wurde gesagt, dass nur noch wenige Christen die Gottesdienste besuchen. So interessant das Museum ist: Ist es nicht schade, dass von einer lebendigen Glaubensbewegung von Menschen, die alles verlassen mussten, um ihren Glauben frei leben zu können (und doch ein reines Gewissen und Ruhe gefunden hatten), (fast) nur noch Mauern und Dokumente geblieben sind?

Was würden die Christen, die so viel Leid erduldeten, von der heutigen Generation halten? Ein museal erstarrter und verstaubter Glaube ist ein toter Glaube. Er nützt gar nichts. Nur der Glaube, der uns durch eine völlige Ausrichtung auf Gott erneuert, führt zum Leben.

Martin Reitz
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Frage
Welche Gedanken wären Ihnen bei der Führung gekommen?
Tipp
Suchen Sie den lebendigen Glauben, der an einem lebendigen Gott hängt!
Bibellese
Offenbarung 3,1-6

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