Mittwoch, 20. Juli 2022: Gregor Mendel zum 200. Geburtstag

Dass dem Menschen vieles von seinen Vorfahren überliefert wird, wusste man schon lange. Aber das »Wie« blieb ein Geheimnis, bis Gregor Mendel (1822-1884) sich daran machte, es wenigstens teilweise zu lüften. Heute vor 200 Jahren wurde Mendel geboren, und er machte im elterlichen Garten seine ersten Erfahrungen mit Pflanzen. Er musste nämlich seiner Mutter helfen. Als Kleriker lebte er in einem Kloster mit großem Garten und konnte da an seinen Vererbungsexperimenten weiterarbeiten. Geduld brauchte er, denn einmal waren es Tausende von Erbsenpflanzen, die er untersuchte.

Schließlich aber war er so weit gekommen, dass er die sogenannten Mendelschen Gesetze formulierte, die heute jeder Schüler kennt. Damals wurden sie jedoch nicht zur Kenntnis genommen. Erst nach seinem Ableben wurden sie wiederentdeckt und wiesen der Wissenschaft Wege, wie man die Erträge in der Landwirtschaft durch systematische Pflanzenzüchtung verbessern konnte. Wenn man heute z. B. Speiseöl aus Raps kaufen und damit kochen und backen kann, ist das im Grunde Mendel zu verdanken. Denn Rapsöl war ursprünglich ungenießbar. Doch Züchtungen konnten die Bitterstoffe entfernen.

Weniger gute Auswirkungen hat, was wir von unseren Ureltern im Garten Eden geerbt haben. Obwohl nicht ursprünglich in ihnen so angelegt, fügten sie durch ihren Ungehorsam Gott gegenüber der Menschheit etwas hinzu, was von da an in jedem Menschen je nach Umständen die schlimmsten »Früchte« hervorbrachte und bis heute ihr Überleben gefährdet. Die Bibel nennt es Sünde und als unausweichliche Folge davon den Tod. Davon konnte und kann uns nur ein Eingreifen Gottes bewahren: Er sandte uns seinen Sohn, der das ewige Leben als Erbe an alle weitergibt, die sich ihm im Glauben anschließen.

Karl-Otto Herhaus


Frage
Sind Sie sich Ihrer natürlichen Vererbung bewusst?
Tipp
Unser altes Leben erzeugt nur Bitterkeit, aber das neue Leben in Christus tut allen wohl und gefällt Gott.
Bibellese
Galater 5,22-24

Dienstag, 19. Juli 2022: Gesunde Abhängigkeit

Mein Sohn ist mir in vielerlei Hinsicht ein Vorbild. Er fordert mich nämlich täglich heraus, meine eigene Beziehung zu Gott zu hinterfragen und zu vertiefen. In der Bibel steht, dass Christen ihren Gott liebevoll »Abba«, also Vater, nennen dürfen. An anderen Stellen wird die Beziehung zwischen Gott und Mensch mit dem innigen und aufopfernden Verhältnis einer Mutter zu ihrem Kind verglichen.

Als frisch gebackene Mutter kann ich zum ersten Mal in meinem Leben die bedingungslose und aufopfernde Liebe Gottes zu uns Menschen nachvollziehen. Es gibt nichts, was mein Sohn tun oder lassen könnte, was meine Liebe zu ihm vermehren oder schmälern würde. Ich liebe ihn, weil er mein Kind ist. Und umgekehrt nimmt mein Baby meine Liebe und Fürsorge völlig selbstverständlich an – ohne zu hinterfragen, ob es diese verdient oder ob es für das Baby angemessen ist, sich auf meine Liebe zu verlassen. Kinder – und vor allem Babys – leben in einer völlig selbstverständlichen Abhängigkeit zu ihren Eltern. Ich als Mutter wäre sehr traurig, wenn mein Sohn das infrage stellen würde.

Die Bibel versucht uns mit ihren Vergleichen, Folgendes deutlich zu machen: Wenn Sie Jesus Christus als Ihren persönlichen Retter angenommen haben, dann sind Sie ein Kind Gottes – dann liebt Sie Gott der Vater bedingungslos, selbstlos und unabhängig von jeglichen Taten und Leistungen. Ich fühle mich jeden Tag aufs Neue herausgefordert, mich in die liebevollen und versorgenden Arme meines Gottes und Vaters fallen zu lassen und ihm kindlich zu vertrauen. Denn aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich das Vater- bzw. Mutterherz genau darüber am meisten freut.

Kathrin Stöbener
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Können Sie sich schon Kind Gottes nennen? Und wenn ja, kennen Sie diese Abhängigkeit schon?
Tipp
Beobachten Sie Kleinkinder in ihrer Beziehung zu ihren Eltern!
Bibellese
Lukas 11,2-13

Montag, 18. Juli 2022: Vergeblicher Kampf

Saulus von Tarsus war ein fanatischer Christenhasser, bis ihm der auferstandene Christus begegnete. Wie es für ein Rind schmerzhaft ist, gegen den Treiberstachel anzugehen, so musste Saulus erkennen, dass gegen den Herrn des Himmels und der Erde kein Ankommen ist. – Kaiser Diokletian (ca. 236-312 n. Chr.) inszenierte eine der grausamsten Christenverfolgungen im Römischen Reich. Schließlich ließ er ein Denkmal errichten mit der Inschrift: Nomine Christianorum deleto (Der Name der Christen ist ausgelöscht). Einige Jahrzehnte später aber wurde das Christentum zur Staatsreligion. – Einer seiner Nachfolger, Julian der Abtrünnige (331-363 n. Chr.), wandte sich vom Christentum ab. Der Herr Jesus hatte prophezeit: »Und sie (die Bewohner von Jerusalem) werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Heiden. Und Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis die Zeit der Heiden erfüllt sein wird« (Lukas 21,24). Um die Erfüllung dieser Vorhersage zu verhindern, ermutigte der Kaiser die Juden, den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Nach einem eifrigen Beginn mussten diese ihr Vorhaben aber aufgrund eines heftigen Erdbebens aufgeben. – Der Philosoph Voltaire (1694-1778) lehnte sich weit aus dem Fenster mit seiner Prognose, in 100 Jahren wäre die Bibel ein totes Buch. Doch 100 Jahre später war Voltaire tot und sein Haus die Zentrale der Genfer Bibelgesellschaft. – Robert Green Ingersoll (1833-1899) prahlte, die Bibel würde in 15 Jahren nur noch in Archiven herumstehen – wie Särge mit Toten in einer Leichenhalle. Doch schließlich gelangten die sterblichen Überreste von Ingersoll in eine Leichenhalle, und nicht die Bibel.

Es bleibt: Das Wort Gottes überlebt all seine Kritiker.

Gerrit Alberts
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Warum können Menschen nicht gegen Gott ankommen?
Tipp
Gott wird am Ende mit allem recht behalten. Ziehen Sie die richtige Konsequenz daraus!
Bibellese
1. Petrus 1,23-25

Sonntag, 17. Juli 2022: Gerechtigkeit – was ist das?

Im Neuen Testament hat der Begriff »Gerechtigkeit« drei Bedeutungen: Erstens ist »Gerechtigkeit« ein Charakterzug Gottes. Gott hat immer recht, und er handelt immer richtig in Übereinstimmung mit all seinen anderen Charakterzügen. Gott ist nie ungerecht. Zweitens ist »Gerechtigkeit« Gottes Weg, gottlose Sünder zu rechtfertigen. Er kann das tun und dennoch gerecht bleiben, weil Jesus als das sündlose Opfer alle Ansprüche göttlicher Gerechtigkeit befriedigt hat. Und drittens bezeichnet »Gerechtigkeit« den vollkommenen Zustand, den Gott denen schenkt, die an seinen Sohn glauben. Von Natur aus Ungerechte werden so behandelt, als wären sie gerecht, weil Gott sie in Jesus sieht. Seine Gerechtigkeit wird ihnen angerechnet.

Gerechtigkeit durch Glauben ist das Leitthema des Paulus im Römerbrief. In Kapitel 1,17 weist der Ausdruck »Gottes Gerechtigkeit« auf die Rechtfertigung des Sünders durch den Glauben hin. Gottes Gerechtigkeit wird im Evangelium sichtbar. Zuerst sagt uns das Evangelium, dass Gottes Gerechtigkeit die Strafe des Sünders, den Lohn der Sünde, den Tod, fordert. Doch Gottes Liebe hat schon getan, was seine Gerechtigkeit verlangt. Er sandte seinen Sohn für die Sünder in die Welt, um stellvertretend ihre Strafe auf sich zu nehmen. Weil damit nun seine gerechten Ansprüche voll erfüllt sind, kann Gott gerechterweise alle diejenigen erretten, die für sich das Werk Christi in Anspruch nehmen. Und jetzt kommt der Glaube ins Spiel. Ursprung und Ziel empfangener und gelebter Gerechtigkeit Gottes ist das bedingungslose Vertrauen in Gott und sein Wort. Gottes Gerechtigkeit wird nicht aufgrund von guten Werken zugesprochen, sondern ausschließlich aufgrund des Glaubens. Der Gerechte wird also aus Glauben leben.

Hartmut Jaeger


Frage
Haben Sie Gottes Geschenk der Gerechtigkeit persönlich angenommen?
Tipp
Lesen Sie von Gottes geschenkter Gerechtigkeit auch im 21. Vers in 2. Korinther 5!
Bibellese
2. Korinther 5,21

Samstag, 16. Juli 2022: Schlafen wie ein Kind

Egal, ob umgeben von lärmenden Kindern auf dem Spielplatz, auf Familienfeiern oder einfach im Verkehrslärm der nahe liegenden Straße ­- in meinen Armen schläft mein kleiner Sohn so fest, als gäbe es diese Geräuschkulissen nicht. Jeder weiß: Kinder fühlen sich in den vertrauten Armen der Eltern so sicher und geborgen, dass sie völlig situationsunabhängig zur Ruhe kommen und auftanken können.

Beneidenswerte Kinder! Wie oft liegen wir Erwachsenen voller Sorgen und Gedanken wach und kommen nicht zur Ruhe, weil wir uns dem tosenden Lärm unserer Zeit hilflos ausgesetzt fühlen! Das Karussell meiner Gedanken und Sorgen dreht sich manchmal unaufhörlich und hält mich wach. In diesen Momenten ist mir mein Sohn das beste Beispiel. Auch ich habe nämlich einen Vater, der mein täglicher Begleiter ist und mich jederzeit einlädt, in seinen Armen auszuruhen. Wenn mich Zukunftsängste plagen, Situationen aus dem Ruder zu laufen scheinen oder mir einfach nur der Alltag über den Kopf steigt: Ich darf in den vertrauten Armen meines himmlischen Vaters zur Ruhe kommen, auftanken und alles um mich herum ausblenden.

So wie mein Sohn sich absolut darauf verlässt, dass ich ihn halte und ihm der Lärm nichts antun kann, so darf ich mich darauf verlassen, dass mein Gott mich ebenso in seinen schützenden Händen hält. Was für eine herrliche Botschaft ist das in unserer lärmenden Zeit für alle, die sich nach Ruhe und Geborgenheit in all ihren Sorgen und Ängsten sehnen!

Gott der Vater lädt Sie ein, durch seinen Sohn Jesus Christus in seinen Armen Frieden zu finden, die Last abzugeben und aufzutanken.

Kathrin Stöbener
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Wo kommen Sie zur Ruhe?
Tipp
»Ich will euch Ruhe geben für eure Seelen«, verspricht Jesus Christus.
Bibellese
Matthäus 11,25-30

© 2022 – Evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen | Impressum | Datenschutzerklärung | Login