Samstag, 21. Januar 2023: Warum der Mensch besonders ist

Rotkehlchen, Rotbarsch, Rosen und der Rosengarten sind alle wunderbar, aber wir Menschen sind die einzigen Geschöpfe, die im Bild Gottes geschaffen sind. Alle vorherigen Schöpfungsakte geschahen durch Gottes Wort. Ein verbaler Befehl reichte aus, und es war da. Anschließend ist Gott im Gespräch: »Lasst uns Menschen machen« (1. Mose 1,26). So wird von Anfang an deutlich: Hier handelt es sich um einen außergewöhnlichen Schöpfungsakt. Denn der Mensch soll Gott ähnlich geschaffen werden. So wie Gott eine Dreieinheit ist, ist der Mensch eine Einheit aus Geist, Seele und Leib. Der Mensch ist von Gott selbst gebildet und in Form gebracht worden. Er ist Gott ähnlich geschaffen. Wir sind nicht Gott gleich, aber Gott ähnlich.

Was bedeutet das? Wir sind für Gott ein Gegenüber. Wir sind Persönlichkeiten, die mit Gott im Gespräch sind. Gott redet zu uns durch die Bibel, und wir dürfen auf sein Reden im Gebet antworten. Weiterhin zeigt sich im Handeln Gottes, was uns als Persönlichkeiten ausmacht. Wenn wir einmal alle Verben auflisten, die wir auf den ersten Seiten der Bibel finden, wird das sehr schön deutlich: Gott redet, Menschen haben eine Sprache. Gott gestaltet, Menschen sind kreativ. Gott beurteilt und freut sich an seiner Schöpfung, Menschen tun das auch. Gott arbeitet und ruht, auch das gehört zum Menschsein. Außerdem können wir verantwortungsbewusst denken und handeln. Wir leben nicht wie Tiere nach Instinkt, sondern können uns sehr wohl vorher Gedanken machen, welche Folgen unser Handeln hat.

Fazit: Jeder Mensch ist Gott ähnlicher als alles andere auf dieser Welt. Wir haben in Gottes Augen einen unschätzbaren Wert. Deshalb sollten wir wertschätzend miteinander umgehen und das Leben in jeder Beziehung schützen.

Hartmut Jaeger


Frage
Was fällt Ihnen noch ein, wenn Sie über unsere Gottesebenbildlichkeit nachdenken?
Tipp
Danken Sie Gott jeden Tag dafür, dass er Sie wunderbar gemacht hat!
Bibellese
Psalm 8

Freitag, 20. Januar 2023: Tief ins Meer versenkt

Neulich hatten wir in unserer Familie eine dieser Situationen, die nur mit gegenseitiger Vergebung zu lösen sind. Unser siebenjähriger Sohn Noah fühlte sich von meinem Mann missverstanden, dabei hatte der ihn gar nicht absichtlich verletzt. Als eigentlich Unbeteiligte an dem Konflikt hatte ich die Ruhe, unserem Sohn nachzugehen, ihn in den Arm zu nehmen und ihn ausweinen zu lassen. Dann habe ich ihm zugehört und versucht, ihn zu ermutigen und gleichzeitig sanft zu korrigieren. »Du merkst, unsere Herzen sind böse, deswegen handeln wir so«, habe ich ihm erklärt.

Das ist nichts, was man heute noch oft hört oder gemäß der social correctness seinen Kindern sagen sollte, oder? Sollte ich ihnen nicht eher ständig versichern, dass sie wertvoll und wunderbar sind? Ja, das sind sie! Und ich bemühe mich, das meinen Kindern täglich zu sagen. Doch trotzdem bleibt, dass unsere Herzen nicht gut sind. Gott sagt uns das deutlich in der Bibel, und eigentlich wissen wir das auch. Trotzdem bezeichnen wir das, was in seinen Augen Sünde ist, lieber als »Selbsterfahrung«, »Persönlichkeitsentwicklung« oder Ähnliches. Doch wenn wir Sünde nicht mehr klar benennen, wird Gottes Vergebung überflüssig, die Jesus so teuer am Kreuz bezahlt hat. Wir können vielleicht das Wort vermeiden, aber die Tatsache bleibt bestehen. Sünde steht zwischen uns und Gott, weil bei ihm nichts Böses sein kann. Deshalb haben wir mit Noah gebetet, Jesus die Dinge genannt und uns gegenseitig um Vergebung gebeten. Danach habe ich meinem Sohn erklärt, dass Jesus die Schuld nun tief ins Meer geworfen hat, wo sie niemals wieder hervorgeholt werden kann. Der Familienfriede war wiederhergestellt. Es ist wunderbar, zu wissen und zu erleben, dass bei Jesus echte Vergebung möglich ist!

Ann-Christin Ohrendorf


Frage
Steht Sünde zwischen Ihnen und Gott?
Tipp
Bitten Sie ihn um Vergebung!
Bibellese
Psalm 51

Donnerstag, 19. Januar 2023: Identität

Wer bestimmt meinen Wert? Meine Umgebung, meine Arbeitskollegen? Mein Bankkonto, mein Standing in der Firma, mein Anwesen? Das wäre krank. Der Wert meiner Enkelin, 3 Monate alt, die total zufrieden auf meinem Arm schläft – die Windel ist frisch, das Bäuchlein gut gefüllt – wer bestimmt ihn? Liegt die Identität der kleinen Enkelin noch in der Mutter? Wie zufrieden ist sie darin?

Unser Selbstwertgefühl ist leider manchmal abhängig davon, wie unser Bankkonto aussieht, wie gebildet wir sind, wie schön wir aussehen, wie unser persönlicher Status ist. Entspreche ich der Norm oder den Ansprüchen, bin ich cool, akzeptiert, gehöre ich zur Gruppe. Das ist natürlich etwas verkürzt gesagt, klar. Und doch haben so viele Menschen AD(H)S, kranken an psychosomatischen Verstimmungen, fügen sich selbst Leid zu, weil sie (vermeintlich) nicht das sind, was gemäß dem momentanen Geschmack von ihnen gewünscht wird. Auch das ist plakativ, richtig. Aber warum scheitern so viele, obwohl sie auf Instagram so »gefotoshopt« hinreißend aussehen?

Johannes bringt in unserem Tagesvers noch eine andere Dimension ins Spiel: Jesus muss wachsen, ich muss abnehmen. Kann es sein, dass unsere Identität gar nicht im Sichtbaren, gar nicht in uns selbst begründet liegt, sondern in unserem Schöpfer? Was denkt er über uns? Wozu hat er uns als seine Geschöpfe bestimmt? Wäre das unter Umständen auch eine Lesart für uns? Ich finde, eine sehr glückliche! Alles, was Gott ist, was er für mich getan hat und tut, wie er mich sieht und bezeichnet, was er über mich denkt, was er mit mir vorhat – das ist meine wahre Identität! Und darin möchte ich wachsen. Das nur auf mich selbst bezogene Denken – darin möchte ich gerne abnehmen.

Peter Lüling
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Frage
Wer oder was bestimmt Ihre Identität?
Tipp
Beschäftigen Sie sich intensiv damit, wie Gott uns Menschen gedacht hat!
Bibellese
Prediger 3,10-15; 12,13-14

Mittwoch, 18. Januar 2023: Gott sieht mich

Die Frau, die im Tagesvers zu Wort kommt, hatte keine besondere gesellschaftliche Stellung. Hagar, so ihr Name, war eine ägyptische Sklavin, die im Haushalt ihres Herrn diente, der unter dem Namen Abraham weltbekannt werden würde. Da Abrahams Frau Sara kinderlos war, sollte sie als Nebenfrau ihres Hausherrn schwanger werden und – sozusagen als unfreiwillige Leihmutter – den möglichen Stammhalter für Sara austragen. Als sie dann tatsächlich ein Kind erwartete, nutzte sie diesen Umstand aus und behandelte ihre – unfruchtbare – Hausherrin mit Geringschätzung.

Das führte natürlich zu Spannungen. Sara reagierte auf die Verachtung ihrer Sklavin ihrerseits mit Druck. In ihrer Not ergriff Hagar die Flucht und fand sich in der Wüste wieder. Eine scheinbar perspektivlose Situation: Wohin sollte sie gehen? Allein, ohne Geld, ohne Einfluss. Weiter zu Fuß durch die Wüste? Und das in ihrem Zustand? Oder sollte sie wieder umdrehen, zurückkehren zu ihrer dominanten Herrin? Sie war völlig allein und schwanger, auf sich gestellt, ohne Hoffnung, ohne Ratgeber, ohne Hilfe in einer Sackgasse des Lebens. Tatsächlich aber ist Hagar in dieser Situation nicht allein. Gott nimmt diese Frau sehr wohl wahr und kennt ihre Lebenssituation genau. Er begegnet ihr gerade hier ganz persönlich, gibt ihr Mut, eine konkrete, praktische Handlungsanweisung und eröffnet ihr schließlich eine große Perspektive, die über ihr eigenes Leben hinausreichen sollte.

Ich glaube, so handelt Gott auch heute noch. Die Lage mag noch so verzweifelt, ausweglos und verloren erscheinen. Und wenn es auch kein Mensch mitbekommen mag: Gott sieht es, und er möchte helfen, raten, führen und jedem Leben eine neue Perspektive geben.

Markus Majonica
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Frage
Was ist nötig, um solche Erfahrungen zu machen?
Tipp
Lassen Sie sich von Gott den Glauben schenken, der nicht nur in Krisen und Nöten einen Unterschied macht.
Bibellese
Markus 11,22-25

Dienstag, 17. Januar 2023: Was zeichnet einen guten Mitarbeiter aus?

Was erwarte ich von einem guten Mitarbeiter? Diese Frage muss ich mir als Führungskraft stellen, wenn die Jahresmitarbeitergespräche anstehen. Mitarbeiter, die im abgelaufenen Jahr engagiert ihre Aufgaben erfüllt haben, erhalten dafür eine positive Beurteilung. Doch übertragen auf das Bild, das Jesus Christus im zehnten Kapitel des Johannesevangeliums aufgreift, fällt mir ein Unterschied im Bewertungsmaßstab auf: Mitarbeiter, die ich als gut ansehe, sind Hirten vergleichbar, die während der Arbeitszeit mit viel Eifer für die Schafe sorgen. Sie errichten für den Schutz der Tiere einen Zaun und investieren bei Bedarf dafür auch Überstunden. Doch danach gehen sie nach Hause, denn die Pflicht ist getan und der Arbeitstag beendet. Im Bewertungsgespräch bekämen sie dafür eine gute Beurteilung mit voller Punktzahl. Doch Jesus Christus ging weit über unsere Vorstellung des Adjektivs »gut« hinaus. Denn Kennzeichen des guten Hirten war für ihn: Der gute Hirte gibt sein Leben für die Schafe hin.

Für einen solchen Hirten sind die Schafe nicht nur ein Job. Er stellt sich vor sie, wenn der Wolf kommt und der Zaun nicht mehr schützt. Im Kampf mit dem Wolf ist dem guten Hirten das Wohl der Schafe wichtiger als sein eigenes Leben. Kein Chef kann von Mitarbeitern einen solchen Einsatz verlangen. Doch Jesus Christus kündigte mit dieser »Ich bin«-Aussage an, was er freiwillig für uns Menschen tun wollte: Um uns vor der ewigen Verlorenheit zu bewahren, gab er sein Leben hin. Er starb stellvertretend für uns, damit wir ewiges Leben haben können. Der Weg ans Kreuz war für Jesus keine Pflichterfüllung, sondern Herzensanliegen. Er tat es von innen heraus, weil er gut ist und seine Schafe liebt!

Andreas Droese
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Frage
Was für einen Hirten würden Sie haben wollen, wenn Sie ein Schaf wären?
Tipp
Sie können Jesus Christus bitten, Sie zu einem Schaf in seiner Herde zu machen.
Bibellese
Hesekiel 34,11-16

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