Wir hoffen und beten mit Graz

Mit tiefem Schmerz und stiller Betroffenheit haben wir die Nachricht vom schrecklichen Amoklauf am 10. Juni 2025 in Graz vernommen. Zehn junge Menschen, voller Leben und Zukunft, wurden aus dem Leben gerissen. Elf Familien trauern um ihre Liebsten, viele sind in Schock und Trauer vereint. Die Stadt schweigt, ein ganzes Land weint.

In dieser dunklen Stunde, in der Worte kaum Trost spenden können, klammern wir uns an die Verheißung des Psalms 139: „Spräche ich: Finsternis möge mich decken … so ist auch die Finsternis nicht finster bei dir!“ (Ps 139,11-12). Auch in der tiefsten Nacht, auch in den Klassenzimmern des BORG, war Gott nicht fern. Er war da – als Zeuge des Grauens, als der, der mit den Opfern leidet, als der, der weint. Jesus selbst, der am Kreuz die tiefste Finsternis durchlitt, ist der Beweis: Gott lässt uns im Dunkel nicht allein.

Wir wissen: Die Frage „Warum?“ brennt. Sie bleibt ohne einfache Antwort. Doch wir glauben: Gott hat die Welt nicht verlassen. Seine Hand, die einst Nägel durchbohrten, ist ausgestreckt – sanft, tröstend, geduldig. Sie hält uns, auch wenn wir ihn nicht spüren, auch wenn wir zweifeln oder schreien.

In tiefer Anteilnahme stehen wir an Ihrer Seite. Wir beten für die Familien, die Freunde, die Lehrerinnen und Lehrer, die Schülerinnen und Schüler. Wir beten um Trost, um Kraft, um Hoffnung, die trotz allem keimt. Möge Gottes Licht, das in die tiefste Nacht scheint, Ihnen ein Nachtlicht sein, das nicht erlischt. Möge sein Versprechen Sie tragen: „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir!“ (Ps 139,5).

Zu der Frage, „Wo war Gott?“, gestaltet die Evang. Tochtergemeinde A.B. Sierning am kommenden Sonntag (15.06.2025) eigens einen Gottesdienst. Herzliche Einladung.

In stillem Gedenken und im Gebet,


Ihre Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Neukematen

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