Freitag, 08. September 2023: Beten und Protestieren, Sprüche 31,8

Seit 2009 organisiert Gerda Ehrlich jede Woche die »Beständige Mahnwache vor der nordkoreanischen Botschaft« in Berlin (idea vom 2.6.21). Die gelernte Außenhandelsökonomin will damit auf die brutale Diktatur und das Leid der Christen in dem kommunistischen Land aufmerksam machen. Das tut sie, ob es stürmt oder schneit, ob es in Strömen regnet oder die Sonne scheint. Die Nordkoreaner beschweren sich regemäßig beim Auswärtigen Amt und der Polizei über diese Mini-Demonstration. Einmal in der Woche gibt es diesen kleinen Protest, von vielen nicht registriert, aber in Treue und Beharrlichkeit durchgeführt.

Die mutige Frau ist in der DDR aufgewachsen und hatte wegen ihrer Haltung und ihrer Mithilfe in der Jugendarbeit einer christlichen Gemeinde berufliche Nachteile in Kauf genommen. In den 90er-Jahren hörte sie einen Vortrag von »Open Doors« über die extrem schlimme Situation der Christen in Nordkorea, u. a. von brutalen Vergewaltigungen, Zwangsabtreibungen, Folter, Erschießungen und den Konzentrationslagern. Zwei Bibelworte ließen sie nicht mehr los. Das im Tagesvers zitierte Bibelwort sowie zwei weitere Verse aus den Sprüchen: »Errette, die zum Tode geschleppt werden, und die zur Würgung hinwanken, o halte sie zurück! Wenn du sprichst: Siehe, wir wussten nichts davon – wird nicht er, der die Herzen wägt, es merken? Und er, der auf deine Seele achthat, es wissen? Und er wird dem Menschen vergelten nach seinem Tun« (Sprüche 24,11-12).

Diese unmissverständlichen Bibelworte machen deutlich, dass Gott das Schicksal von Menschen, die verfolgt und bedrängt werden, nicht egal ist. Und er stellt uns in die Verantwortung, die Stimme zu erheben und sich für sie einzusetzen.

Martin Reitz
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Frage
Wo tun Sie Ihren Mund für den Stummen auf?
Tipp
Gott fordert uns auf, uns für die Benachteiligten und Verfolgten einzusetzen.
Bibellese
Johannes 18,1-11

Donnerstag, 07. September 2023: »Likes« als Währung für die Beliebtheit, Markus 9,36

So lautet die Überschrift eines Artikels über die Wichtigkeit von »Likes« und »Followern« in den sozialen Medien. Die eigene Beliebtheit wird an der Anzahl der Reaktionen auf eigene Posts gemessen. Das kann Selbstwert und Selbstbewusstsein fördern oder reduzieren. Im Freundeskreis kann das zu einem regelrechten »Konkurrenzkampf« um die meisten »Likes« führen. Um einen noch besseren Eindruck zu machen, kann man sich sogar Likes kaufen. Das Thema der Suche nach Bedeutung ist nichts Neues. Heute geben die sozialen Netzwerke das besonders deutlich wieder. Wenn wir von Menschen Zustimmung suchen, wird das eine nie endende Suche bleiben.

Die Frage nach »Likes« taucht auch auf, als Jesus mit seinen Jüngern unterwegs ist. Sie streiten darüber, wer der Größte von ihnen ist. Wer hat mehr Bedeutung? Wer ist wichtiger? Was Jesus ihnen zeigt, verblüfft. Er stellt ein Kind in ihre Mitte und nimmt es in den Arm. Das Kind ist (noch) nicht besorgt um seine Bedeutung und Wichtigkeit. Jesus stellt es in die Mitte und schenkt ihm so Bedeutung und Wertschätzung. Er drückt Liebe und Annahme aus, indem er es in den Arm nimmt. Den Jüngern begegnete Jesus genauso, als er sie rief, ihm zu folgen. Sie brauchten »Ansehen« nicht mehr voreinander und voneinander suchen.

Jesus will uns gerne das allergrößte »Like« schenken. Wir dürfen und sollen erkennen, dass er uns seine Aufmerksamkeit schenken will. Wir sollen begreifen, dass er uns bedingungslos liebt, denn das hat er am Kreuz bewiesen, als er für uns starb. Er allein kann geben, was kein Mensch wirklich geben kann. Bei ihm endet unsere Bedürftigkeit und Sucht nach Anerkennung. Wenn wir zu ihm kommen und seine Vergebung in Anspruch nehmen, wird er uns auf ewig annehmen.

Manfred Herbst


Frage
Woran versuchen Sie Ihre Bedeutung festzumachen?
Tipp
Jesus schenkt uns das, wonach wir suchen: Bedeutung, Wert, Annahme.
Bibellese
Matthäus 11,28-30

Mittwoch, 06. September 2023: Lebenslauf, Hebräer 12,1-2

Unser Leben ist wie ein Wettlauf. Nein, es ist kein 100-Meter-Sprint, eher ein Langlauf. Da muss man Geduld haben, und man weiß, man ist nicht gleich am Ziel. Bei dem einen dauert es länger, bei dem anderen ist der Lauf schon sehr früh beendet. So mancher, der mitläuft, wird von Ihnen überholt oder er überholt Sie. Vielen begegnen Sie gar nicht, aber sie sind mit Ihnen auf der Strecke. Alle haben aber das gleiche Ziel: Gut durchkommen, keine großen Risiken eingehen! Und manchmal ist vielleicht auch ein bisschen Schummeln dabei, oder man fährt die Ellbogen aus, damit der andere nicht überholen kann.

Auf diesem Lauf kann es stark regnen, ein bisschen weiter kommt Ihnen ein heftiger Wind entgegen. Sie werden müde, haben ab und zu einen »Durchhänger«. Sie denken vielleicht: Ich schaffe es nicht! Sie kommen an Ihre Grenzen. Aber Sie geben nicht auf. Es geht über holprige Straßen, durch enge ungemütliche Gassen, durch furchteinflößende Gegenden. Ihr Weg führt Sie durch dunkle Wälder, durch tiefe Täler, aber auch auf lichte Höhen. Da ist manchmal große Freude und Zuversicht und gleich darauf Trauer und Schmerz. Bei alledem gilt es, durchzuhalten und den Weg nicht aus den Augen zu verlieren. Wer beharrlich und mit Herz läuft, wird schließlich auch ankommen – oder?

Für viele Menschen heute scheint der bekannte Spruch zu gelten: Der Weg ist das Ziel. Hier hat ein Umdenken stattgefunden, das jeden sportlichen Wettbewerb unsinnig machen würde. Warum also sollte er für das Leben sinnvoller sein? Letztlich kommt es auf das Ziel an. Wo werde ich sein, wenn mein Leben zu Ende ist? Und dann ist tatsächlich auch der Weg entscheidend, den ich wähle. Jesus ist der Weg zu Gott. Ohne ihn werde ich dort nicht ankommen.

Axel Schneider
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Frage
Auf welchem Weg sind Sie unterwegs?
Tipp
Sie können Ihren Lebenslauf ändern.
Bibellese
Sprüche 2

Dienstag, 05. September 2023: Zwei Weltanschauungen, Matthäus 6,34

Sie kennen sicher die Geschichte von der Arche, die Noah baute. Wenn nicht, können Sie sie in der Bibel im ersten Buch Mose, Kapitel 6 bis 9, nachlesen. Da wird gesagt, dass Noah, bevor er mit seiner Familie und den Grundtypen aller Tiere in den riesigen, von ihm erbauten Kasten stieg, Nahrung für Mensch und Tier anhäufen sollte.

Nach monatelanger Fahrt über das Wasser der Sintflut ging es allmählich mit dem Futter zu Ende. Aber wir lesen nichts davon, dass Noah sich Sorgen gemacht hätte, dass das Futter nicht ausreicht und die Tiere dann auf die Menschen losgingen. Vielmehr war ihm klar, dass Gott weiß, was er tut, und er nur das tun muss, was Gott sagt. So war der schwindende Futtervorrat eher ein Zeichen dafür, dass diese Fahrt bald ein Ende haben musste. Das beruhigte alle Befürchtungen und erfüllte die Insassen der Arche sogar mit großer Hoffnungsfreude.

In dieser Welt geht es jedoch meistens anders zu. Dasselbe Phänomen, das den einen ein Grund hoffnungsvoller Erwartung ist, ist den anderen ein Grund tiefster Bestürzung. Für das Ende dieser Weltzeit werden uns in der Bibel wirre und verwirrende Zeichen angekündigt, genau wie wir sie rings um uns her erleben. Die Lage wird für viele immer bedrohlicher. Anscheinend wissen die Politiker selbst keinen Rat mehr. Außerdem laufen die Propaganda-Maschinen auf Hochtouren. Und wer die propagandistische »Lufthoheit« hat, sagt uns, was wir glauben sollen, da es absolute Wahrheit angeblich nicht gebe.

Doch die Bibel hat genau das vorhergesagt, und wenn es stimmt, dürfen solche, die dem Wort Gottes vertrauen, auch glauben, dass der Rest stimmen wird, nämlich, dass Gott selbst dem Treiben ein Ende machen wird, einerlei, wie selbstherrlich die »Macher« auftreten.

Hermann Grabe
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Frage
Wem glauben Sie: hilflosen Politikern oder dem Wort des allwissenden Gottes?
Tipp
Die Bibel wurde schon seit Jahrtausenden immer wieder bestätigt.
Bibellese
Matthäus 24,1-44

Montag, 04. September 2023: Hilf mir!, Psalm 50,15

Meine Viertklässler stürmen begeistert auf den leeren Schulhof. Jetzt haben sie ein paar Minuten Zeit, bevor sie die Spielgeräte in der großen Pause mit den anderen teilen müssen. Besonders beliebt ist das Klettergerüst, auf dem sich mehr als ein Dutzend der Schüler tummelt. Plötzlich schreit panisch ein Schüler nach mir: »Hilf mir!« Mit einem großen Schritt bin ich bei Emilio und atme auf. Das T-Shirt des Jungen hat sich durch das häufige und schnelle Drehen um die Reckstange geschlungen, sodass er sich nun nicht mehr bewegen kann. Er ist eng an die Stange gefesselt – aber es ist nichts Schlimmes passiert. Zumindest aus dem Blickwinkel eines Erwachsenen. Emilio sieht das anders. In seinem Blick steht das blanke Entsetzen. Er kann nicht vor und zurück. Mit wenigen Handgriffen befreie ich den Jungen. Für mich war das nur eine Kleinigkeit, für Emilio ein riesiges Problem.

Mich hat dieser Hilfeschrei an viele Berichte der Bibel erinnert: Männer und Frauen geraten in große Probleme und schreien zu einem, der größer ist als sie selbst. Zu Gott. Petrus und die anderen Jünger Jesu, die mit Todesangst auf die Wellen schauen, die drohen, ihr Schiff zu versenken. David, der alttestamentliche König, dessen Leben immer wieder von seinen Feinden bedroht wird. Daniel und seine Freunde, denen die Todesstrafe droht. Gott greift ein und handelt auf erstaunliche Weise, um aus der Not zu retten.

Manchmal geraten auch wir in kleine und große Katastrophen. Wir können nicht mehr vor und zurück. Wie gut, dass wir die Möglichkeit haben, zu Gott zu rufen! Er verspricht zu helfen. Vielleicht geschieht das nicht immer so, wie wir es uns vorstellen. Aber Gott lässt unser Gebet nicht unbeantwortet.

Janina und Philipp Strack


Frage
Wie gehen Sie in Notsituationen vor?
Tipp
Wenden Sie sich im Gebet an Gott, der Ihr Retter sein möchte!
Bibellese
Daniel 6,1-29

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