Freitag, 09. Februar 2024: Neuausrichtung, Haggai 1,6

Als ich 1969 eingeschult wurde, waren wir 42 Kinder in der Klasse. Frau Schwarze, unsere Lehrerin, hatte, so weit ich mich erinnere, in der gesamten Grundschulzeit kaum Disziplinprobleme. Häufig hatten wir nur drei oder vier Stunden Unterricht. Die Hausaufgaben waren schnell gemacht, und dann wurde gespielt. Im Sandkasten Burgen bauen, Kettcar fahren, im Wald Buden bauen, jeder hatte sein Taschenmesser dabei. Wir hatten kaum Spielzeug, waren aber meistens vergnügt und heiter. Und wenn wir nach Hause kamen, war die Mama da und hat uns, wenn nötig, bei den Hausaufgaben geholfen.

Das Bildungsniveau an deutschen Grundschulen hat sich im Jahr 2022 weiter verschlechtert. So verfehlten rund 25 Prozent aller Schüler der vierten Klassen die Mindeststandards beim Textverständnis, wie aus der internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu) hervorgeht. Bei der vergangenen Iglu-Erhebung aus dem Jahr 2017 waren es noch 19 Prozent gewesen.

Nicht mehr Knappheit, sondern Überfluss ist heute die überwiegende alltägliche Erfahrung. Nicht mehr nehmen, was zu bekommen ist, sondern aus dem Vollen schöpfen können. Nicht Versorgung, sondern Entsorgung. Bedroht ist nicht mehr das Leben, sondern sein Sinn. Dass die Welt nicht vorwärtskommt, sondern zurückgeht, hat meines Erachtens seinen Grund darin, dass die Menschen einander um Rat fragen, statt sich mit Gott zu beraten.

Ich meine nicht, dass früher alles besser war. Doch vor wenigen Jahrzehnten begann der Unterricht noch mit Gebet, Gott spielte eine Rolle in unserer Gesellschaft. In all unseren Krisen – ob es nun die Bildungskrise, die Wirtschaftskrise oder die Klimakrise ist –, Gott kommt nicht mehr vor! Wäre es nicht an der Zeit, eine Neuausrichtung vorzunehmen?

Peter Lüling
Frage
Was geschähe, wenn Gott wieder eine wesentlichere Rolle in unserem gesellschaftlichen Leben spielen würde?
Tipp
Wer sich an den Prinzipien des Schöpfers orientiert, hat Gelingen.
Bibellese
Matthäus 24,32-44

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Donnerstag, 08. Februar 2024: Durst nach Gott, Psalm 63,2

An einem Tag im Februar war ich mit Freunden per Zug auf dem Weg nach Paris. Eine längere Reise lag vor uns. Wir mussten uns im Vorfeld genau überlegen, was wir wirklich in unserem Gepäck benötigten. Für unsere Gastgeber hatten wir technische Hilfsgüter besorgt; Versäumnisse oder Pannen sollte es auf dieser Reise möglichst nicht geben. Ich hatte auch tatsächlich alles dabei – außer eines: eine Getränkeflasche für unterwegs. Ich ignorierte tagsüber meinen Durst und bekam dafür am Abend höchst unangenehme Kopfschmerzen. Selbst als ich im Hotel genug zu trinken hatte, wollten sie bis in die Nacht hinein nicht abklingen … Es war dumm von mir gewesen, die Durstsignale stundenlang zu übergehen.

Aus dem Zusammenhang unseres Tagesverses wird deutlich, dass David, der Autor dieses Psalms, Durst in doppeltem Sinn verspürte: Zum einen hielt er sich in der Wüste Juda auf, seine Trinkgefäße dürften schnell leer gewesen sein. Zum anderen war David innerlich ausgelaugt, weil feindlich gesinnte Menschen ihm das Leben schwer machten und er deshalb sogar in der Nacht gedanklich nicht zur Ruhe kam, sondern nach Auswegen grübelte. Infolgedessen hatte er ungeheuren Durst nach göttlicher Erfrischung. Mit wem – wenn nicht mit Gott – sollte er über seine zwischenmenschlichen Konflikte reden?

Von Davids Erfahrungen dürfen auch Sie profitieren. Vielleicht durchleben Sie im Augenblick Durststrecken, obwohl Sie Pannen vermeiden wollten. Vielleicht lernen Sie gerade »Wüsten der Einsamkeit« kennen, in denen Sie von allen anderen verlassen sind. Dann dürfen Sie diesen Psalm 63 als Vorlage für ein ähnlich formuliertes Gebet nehmen. Setzen Sie Ihren Namen und Ihre Umstände ein, und stillen Sie bei Jesus Ihren Durst!

Stefan Taube
Frage
Wonach haben Sie Durst?
Tipp
Jesus will den Durst Ihrer Seele auf Dauer stillen.
Bibellese
Johannes 4,1-26

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Mittwoch, 07. Februar 2024: Nur Jesus Christus?, 1. Korinther 2,2

In einer Zeit, in der Wissen scheinbar unbegrenzt ist, ist es herausfordernd, wenn jemand sagt: Ich will nichts anderes wissen, als dass Jesus der Sohn Gottes ist und gekreuzigt wurde. Paulus bringt damit zum Ausdruck, dass alles andere Wissen hinter dieser Erkenntnis zurückstehen muss. Denn allein diese Tatsache, dass Jesus der Christus ist und gekreuzigt wurde, ist der Schlüssel, sowohl zum ewigem Leben, als auch zu einem erfüllten und erwachsenen Leben als Christ:

Jesus Christus war der einzige Mensch, der niemals Schuld auf sich geladen hat. An dem angesprochenen Kreuz hat er – selbst unschuldig – jede Schuld von uns auf sich genommen. Nur durch die Inanspruchnahme dieser Tatsache können wir unsere Lebensschuld los werden und mit Gott wirklich ins Reine kommen. Das nennt man Frieden mit Gott. Nur in Christus liegt diese Chance auf Rettung, sonst nirgendwo. Das allein schon rechtfertigt es, von Jesus nicht zu schweigen.

Aber auch für den, der dies für sich klar gemacht hat, muss der gekreuzigte Christus das Erste und Letzte sein, wovon wir reden. Denn nur in enger Verbindung zu ihm können wir zu mündigen Christen heranreifen (vgl. Epheser 4,13). Das Kreuz bleibt dabei von existenzieller Bedeutung: An anderer Stelle spricht Paulus davon, unser »alter Mensch« sei mit Christus gekreuzigt (vgl. Römer 6,6). Was bedeutet das? Es spricht davon, dass unser altes Wesen an sich nicht passend ist für die Gegenwart Gottes. Diese uns so vertraute, aber falsch gepolte Natur muss sterben, damit das Wesen des Sohnes Gottes in uns überhaupt wachsen kann. Und da Gott an seinem Sohn unendliches Wohlgefallen hat, freut er sich darüber, wenn er die Züge seines Sohnes in unserem Wesen wahrnehmen kann.

Markus Majonica
Frage
Wodurch wird man wirklich zu einem Christen?
Tipp
»Ich bin mit Christus gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir« (Galater 2,19-20).
Bibellese
Galater 5,13-26

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Dienstag, 06. Februar 2024: Die Warnungen wurden einfach ignoriert, Apostelgeschichte 17,30-31

Viele erinnern sich sicher, dass vor einem Jahr ein Erdbeben im Südosten der Türkei und in Syrien mit einer Magnitude von 7,8 über 50 000 Menschen das Leben kostete. Hochhäuser fielen wie Kartenhäuser zusammen, weil sie nicht erdbebensicher gebaut waren. Die Stuttgarter Nachrichten berichteten am Tag danach: »Der Geologe Naci Görür brach in Tränen aus, als er von dem Erdbeben hörte. Er habe lange geweint, sagte der 76-jährige dem türkischen Sender Fox-TV – nicht nur um die Toten, sondern weil das Unglück viel weniger Menschen das Leben gekostet hätte … Seit drei Jahren warnte er auf der Grundlage von Daten früherer Erdbeben, dass der nächste schwere Schlag Kahramanmaras treffen werde. Zuletzt hatte er drei Tage vor dem Unglück seine Warnung wiederholt. Doch die Behörden ignorierten ihn.«

Dieser Zeitungsartikel erinnert mich an eine Situation, die in der Bibel über Paulus berichtet wird (siehe Apostelgeschichte 17): Er ist in der philosophischen Hochburg der griechischen Kultur und will dort die Botschaft vom gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus weitergeben. Mit viel Geschick und Einfühlungsvermögen baut er seine bekannte Rede auf dem Areopag auf. Dort tagte die höchste politische und richterliche Instanz und hier darf Paulus eine kurze Rede halten. Sie endet mit der Warnung des Tagesverses.

Die dringliche Rettungsbotschaft, die er verkündet, hat eine Kehrseite. Wer sie ignoriert, den trifft die Katastrophe: das Gericht Gottes. Wer aber seine Einstellung Gott gegenüber geändert hat und an die Rettungstat Jesu glaubt, für den hat Jesus stellvertretend das göttlich gerechte Urteil getragen. Für ihn selbst wird ein Freispruch wirksam.

Winfried Elter
Frage
Sind Sie vorbereitet auf den Tag, an dem Gott Gericht halten wird?
Tipp
Dass Gott gerecht richtet, hat er in der Geschichte der Menschen schon häufig bewiesen.
Bibellese
Apostelgeschichte 17,16-34

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Montag, 05. Februar 2024: Erdbeben, Matthäus 24,7-8

Ali (Name geändert) ist vor einigen Jahren aus der Türkei nach Deutschland gekommen. Hier hat er Christen kennengelernt und sein Leben Jesus übergeben. Mittlerweile lebt er wieder in seiner alten Heimat, wo er oft wegen seines Glaubens belächelt und sogar angefeindet wird. Doch er liebt Jesus Christus und sein Wort, die Bibel. Dort liest er, dass es am Ende der Zeit, bevor Jesus Christus als Richter auf die Erde zurückkommt, häufige Erdbeben geben wird. Auch davon erzählt er seinen Nachbarn und Freunden. »Ihr müsst euch bekehren, eure Schuld vor Gott bekennen und an Jesus Christus glauben. Er ist der einzige Weg zu Gott. Nur dann könnt ihr dem Gericht Gottes entfliehen!« Aber weiterhin erntet Ali nur Spott und Ablehnung mit seiner Botschaft.

Doch dann passiert am 6. Februar 2023 die Katastrophe: ein ungeheureres Erdbeben, bei dem viele Tausend Menschen sterben. Ali und seine Familie leben in einer Region, die nicht davon betroffen ist. Er ist Gemüsebauer, hat durch den milden Winter eine großartige Ernte gehabt und die Nachfrage nach seinen Produkten ist groß. Aufgewühlt durch die schrecklichen Ereignisse und beeindruckt von dem Leben, das Ali führt, werden seine Nachbarn und Freunde nun doch fragend. Stimmt die Sache mit Jesus Christus am Ende doch? Könnte die Bibel vielleicht doch wahr sein? Was, wenn die Katastrophen unserer Tage eine Warnung Gottes sind, ihn endlich ernst zu nehmen?

Gott redet auf verschiedene Weise zu uns Menschen. Er tut es durch sein Wort, die Bibel, aber auch durch die Ereignisse, die um uns herum passieren. Und auch durch Christen, die andere Menschen immer wieder mit diesem Thema konfrontieren. Die entscheidende Frage ist nun: Wie reagieren Sie auf das Reden Gottes in Ihrem Leben?

Anna Schulz
Frage
Was denken Sie angesichts der furchtbaren Katastrophen in unserer Zeit?
Tipp
Noch ist es nicht zu spät, zu Gott umzukehren.
Bibellese
Matthäus 24,4-27

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