Sonntag, 04. Februar 2024: Ein wichtiger Gedenktag, Psalm 90,12

Ob Jogginghosen-Tag, Tag des Handtuchs oder Spaghetti-Tag – es gibt für fast alles einen besonderen Tag. An diesem Tag werden wir aufgefordert, uns an bestimmte Dinge zu erinnern oder uns mit einem konkreten Thema auseinandersetzen. Mancher dieser Gedenktage hat auch einen mahnenden Charakter, wie zum Beispiel der Weltkrebstag am 4. Februar.

An diesem Tag werden wir daran erinnert, dass allein in Deutschland mehr als 510 000 Menschen eine Krebserkrankung haben. Wir werden dazu ermutigt, Vorsorgeuntersuchungen gewissenhaft wahrzunehmen, damit die Erkrankung möglichst frühzeitig erkannt wird. Medizin, Wissenschaft und Forschung werden angespornt, weiter zu forschen und Heilmittel zu finden. Kurz: Wir sollen nicht vergessen, dass Krebs eine Bedrohung für uns Menschen darstellt. Gedenktage sind wichtig und sinnvoll.

Aber für eine Sache gibt es noch keinen Gedenktag, obwohl die Sterberate – Stand heute – 100 % beträgt. Alle Menschen müssen einmal sterben, daran führt kein Weg vorbei. Und doch es gibt keinen »Welttodestag«, der uns das ins Gedächtnis ruft, und keine Werbetafel, die uns fragt »Wo verbringen Sie die Ewigkeit?«. Aber die Frage nach der Ewigkeit ist enorm wichtig. Denn die Bibel macht sehr deutlich, dass es nach dem irdischen Leben weitergeht, entweder in Gemeinschaft mit Gott oder getrennt von ihm.

Daher: Die Situation ist ernst und wir tun gut daran, uns wachrütteln zu lassen und uns zu fragen, was nach dem Tod geschieht. Wer Jesus Christus als seinen Herrn und Erretter angenommen hat, darf sicher wissen, dass ihn eine herrliche Zukunft im himmlischen Vaterhaus erwartet.

Ann-Christin Bernack
Frage
Haben Sie sich die Frage nach der Ewigkeit schon gestellt?
Tipp
Die Bibel gibt zuverlässige Antworten.
Bibellese
1. Thessalonicher 5,1-11

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Samstag, 03. Februar 2024: Die wilde Flucht vor der Langeweile, Philipper 4,4

Ein Kennzeichen unserer modernen Kultur ist unser Streben nach allem, was neu und aufregend ist. Wir suchen ständig nach den neuesten Fortbewegungsmitteln, Handys, Computern, Filmen, Spielen, Extremsportarten, Urlauben usw. »Unterhalte mich!«, lautet das große Thema. Unterhaltung ist eine wilde Flucht vor der Langeweile. Wenn wir nicht unterhalten werden, dann müssen wir irgendwie die fürchterliche Stille fürchten. Blaise Pascal, der französische Philosoph, bemerkte scharfsinnig: »Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen.« (Quelle: gutzitiert.de)

Langeweile ist ein Übel, dem alle irgendwann und irgendwie begegnen. Viele Menschen fürchten sich, dass sie in ein langweiliges, zielloses Dasein abrutschen. Deshalb versuchen sie, ständig Neues und Aufregendes zu finden, aber sie erleben darin keine wirkliche Befriedigung. Wir leben in einer Kultur der Ironie: Mit dem meisten Frieden, dem meisten Geld und der meisten Freizeit sitzen viele in der bösartigsten Traurigkeit.

Da klingt die Aufforderung in unserem Tagesvers einerseits befremdlich, andererseits aber macht sie auch neugierig. Kann Gott tatsächlich in unserem Leben eine so zentrale Rolle spielen, dass uns das erfüllt und Freude bereitet? Freudige Menschen sind jedenfalls bewegt, deshalb ist ihnen nicht langweilig. Wenn unsere Hoffnungen auf etwas Schönes und Herrliches gerichtet sind, das unendlich ist, kommt etwas ganz Besonderes in unser Leben hinein, von dem man aber nur dann etwas erfährt, wenn man sich auf die Person einlässt, mit der das untrennbar verbunden ist: Jesus Christus. Vor ihm braucht man nicht die Flucht zu ergreifen, denn er will uns ein erfülltes Leben schenken.

Sebastian Weißbacher
Frage
Haben Sie schon Erfüllung gefunden?
Tipp
Jesus verspricht Leben in Fülle – und enttäuscht nicht!
Bibellese
Johannes 1,35-41.49

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Freitag, 02. Februar 2024: Beziehungsprothesen, Jeremia 33,6

Als Orthopädietechnik-Mechanikerin arbeite ich jeden Tag daran, Amputierten das verlorene Körperteil so gut wie möglich zu ersetzen und dabei dem natürlichen Original möglichst nahe zu kommen. Während früher bei einer Unterschenkelamputation ein Holzbein am Stumpf befestigt wurde, macht man heute einen individuellen Scan oder Gipsabdruck, gießt unter Vakuum einen Schaft aus Carbon- oder Glasfaser, wählt aus einem riesigen Angebot den genau auf den Anwender abgestimmten Fuß und die passenden Modularteile aus. Zusätzlich trainiert der Prothesenträger regelmäßig in Rehakliniken, in der Gangschule und mit Physiotherapeuten, um dem natürlichen Gangbild so nah wie möglich zu kommen und zu lernen, den künstlichen Beinersatz im Alltag zu gebrauchen. Ein extrem hoher Aufwand wird betrieben, damit der Amputierte den Verlust des Natürlichen ausgleichen kann.

Einen ähnlich hohen Aufwand betreibt fast jeder von uns, um ebenfalls etwas Natürliches zu ersetzen, das jedem Einzelnen verloren gegangen ist: die Beziehung, die wir als Geschöpfe eigentlich zu unserem Schöpfer haben sollten. Diese natürliche Verbindung existiert nicht mehr, und so versuchen wir Menschen, sie durch alles Mögliche zu ersetzen: Wohlstand, Familie, Erfolg, Selbstfindung, Spaß etc. Jeder tut auf seine Weise alles dafür, die Leere zu füllen, die wir spüren, wenn wir länger als fünf Minuten über unser Leben nachdenken. Doch genauso wie die Prothese den amputierten Unterschenkel niemals vollständig ersetzen wird, so wird auch keine noch so steile Karriere, erfülltes Familienerleben oder Einsatz in Sozialprojekten einem Leben vollständigen Sinn einhauchen. Das Original, die erfüllende Beziehung zum Schöpfer, kann nicht ersetzt, sondern muss wieder hergestellt werden.

Marielena Klein
Frage
Sehnsucht nach Gott?
Tipp
Gott streckt Ihnen heute seine Hand entgegen.
Bibellese
1. Mose 3,9

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Donnerstag, 01. Februar 2024: Das soll »Loris« sein?, Lukas 2,47

Der Verleger Anastas Bahr galt als kenntnisreicher Entdecker von Talent. Er stolperte in der Zeitung über Gedichte eines gewissen Loris. Trotz gedanklichen Tiefgangs schienen diese Verse mit leichter Hand hingestreut; so ungewohnt beschwingt, dass jeder aufhorchte. »Wer ist dieser Loris? Wer steckt hinter dem Pseudonym?« Bahr fragte sich durch, schrieb an den Unbekannten und vereinbarte eine Begegnung im Kaffeehaus. Da kommt ein schlaksiger Gymnasiast in kurzen Hosen an seinen Tisch, verbeugt sich und sagt mit hoher Stimme: »Hugo von Hofmannsthal. Ich bin Loris!« Noch Jahre später erzählte Anastas Bahr von seiner Verblüffung. Er konnte es nicht glauben: Dieser Knabe – solche Kunst? Woher hatte er das?

Hugo von Hofmannsthal wurde heute vor 150 Jahren geboren. Als Kind las er viel, verschlang alles, was irgend erreichbar war. Da er als Schüler keine eigenen Zeitungsbeiträge veröffentlichen durfte, reichte er seine Gedichte unter dem Decknamen Loris ein. Sie wurden sofort gedruckt. Sein früher Ruhm reichte bald über Wien hinaus; er wurde mehrmals für den Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen.

Vielleicht kann man sich nun besser die Verblüffung vorstellen, die der zwölfjährige Jesus im Tempel von Jerusalem ausgelöst haben muss. »Alle gerieten außer sich … und erstaunten sehr, aber sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen redete.« Er war kaum ein Teenager, verfügte aber über unermessliche Weisheit. Hier zeigt sich, dass Jesus im Vergleich zu Hoffmannsthal nicht nur ein außergewöhnlich begabtes »Wunderkind« war, sondern Gott selbst, fleischgeworden. Dennoch hielt er weitere 18 Jahre sein Licht unter dem Scheffel und begann erst im Alter von 30 Jahren, seine Göttlichkeit offen zu zeigen.

Andreas Fett
Frage
Warum stellte Jesus nicht von Anfang an plakativ zur Schau, wer er wirklich war?
Tipp
»Mehr als alle meine Lehrer begreife ich, weil ich bedenke, was dein Gebot mir sagt.« (Psalm 119,99)
Bibellese
Lukas 2,39-52

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Mittwoch, 31. Januar 2024: »Ich sehe nur Beschwerden«, 2. Könige 19,14-19

In den 1960er Jahren hatte mein damaliger Arbeitgeber ein mittelgroßes Finanzinstitut aufgekauft. Unerwartet bekam ich – der junge Bankkaufmann – den Auftrag, die Strukturen dieser Tochterfirma vor Ort kennenzulernen. Ich wurde innerhalb der Abteilungen »weitergereicht«. Unvergesslich bleibt mir die Zeit mit dem Leiter der Reklamationsabteilung. Er litt sehr darunter, mit seinem kleinen Team fast ausschließlich Beanstandungen zu bearbeiten. Er las und hörte nur Negatives – bis hin zu persönlichen Angriffen – und bekam niemals Lob. »Ich sehe nur Beschwerden«, klagte er.

Ich wollte ihn so gern ermutigen und versuchte ihm zu zeigen, wie wertvoll sein Dienst für die ganze Firma war. Denn weil er die Reklamationen so professionell bearbeitete, waren die Kundenbeziehungen anschließend wieder überwiegend intakt. Es tat diesem Mann gut, sein Herz bei jemandem auszuschütten, der von außen auf die Situation blickte.

Mich machte dieses Erlebnis nachdenklich: Kommt es mir in meinem Alltag nicht auch manchmal so vor, als ob ich »nur Beschwerden sehe«? Wird nicht auch bei mir an jedem Tag so vieles abgeladen, was nicht positiv ist? Statt Lob Vorwürfe, statt Wertschätzung Ungerechtigkeit. Da kann man zu Recht schon mal denken: »Ich sehe nur Beschwerden.« Wie gut, dass ich bei Gott mein Herz ausschütten kann, bei jemandem, »der von außen auf die Situation blickt«.

König Hiskia (siehe 2. Könige 19) erhält schriftlich die Kriegserklärung eines übermächtigen Herrschers. Wem schüttet er sein Herz aus? Was macht er mit seiner Not? Er legt den Brief – im wahren Wortsinn – Gott vor. Damit drückt er aus: Ich weiß nicht weiter, ich kann nicht mehr, ich sehe nur Sorgen (»nur Beschwerden«). Hilf mir! Und Gott hilft – natürlich!

Klaus Spieker
Frage
Ist Ihr Herz voller Sorgen?
Tipp
»Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch.« (1. Petrus 5,7)
Bibellese
2. Könige 19

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