Sonntag, 11. Februar 2024: Ehe zu dritt?, Epheser 4,32

Die Ehe: Für viele ist sie ein eher störender Rahmen, der nicht mehr zeitgemäß scheint. Manch einer, der den »Bund fürs Leben« geschlossen hat, löst diese Verbindung nach wenigen Jahren wieder auf, vielleicht, weil er vom Partner enttäuscht wurde. Für viele stehen die Buchstaben E-h-e daher eher für »Errare humanem est – Irren ist menschlich«. Über Alternativen wird nachgedacht: Ehe auf Zeit, »offene« Ehen usw.

Ein altes Ehepaar, das vom Bürgermeister aus Anlass seiner Goldenen Hochzeit geehrt wurde, überraschte diesen mit der Aussage: »Wir führen schon immer eine Ehe zu dritt.« Hoppla, waren diese Senioren etwa so freizügig, dass sie ihr Eheleben mit einem weiteren Menschen teilten? Doch sie klärten den verdutzten Würdenträger schnell auf: Sie waren Christen. Und sie führten ihre Ehe, indem sie Gott, der die Ehe eingesetzt hat, zum Zentrum ihrer Ehe gemacht hatten. Beide hatten realisiert, dass – wie in dem Wort EHE – rechts und links der Mitte häufig Menschen anzutreffen sind, bei denen das E für Egoisten steht. Im ernüchternden Ehealltag fügt man sich so leicht Verletzungen zu. Es fehlt oft die Geduld für den anderen. Schnell lebt man nebeneinander, statt miteinander.

Damit das Zusammenleben von zwei unterschiedlichen »Egos« überhaupt dauerhaft möglich ist, bedarf es eines wirklich starken Halts. Jeder der beiden wusste, dass man bei Gott seine Probleme abladen kann, am besten gemeinsam. Eheleute, die miteinander und füreinander beten, erhalten Kraft und Geduld, um dem anderen gütig und liebevoll zu begegnen. Und wer selbst bei Gott Vergebung erlebt, lässt sich ggf. korrigieren und kann seinem Partner umso leichter vergeben. So kann Ehe dauerhaft gelingen.

Markus Majonica
Frage
Worauf bauen Sie Ihre Ehe auf?
Tipp
Laden Sie Gott in Ihr Leben ein – und in Ihre Ehe!
Bibellese
1. Mose 2,18-24

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Samstag, 10. Februar 2024: Hassen oder lieben?, Johannes 1,11

Auf die Frage, warum Jesus in die Welt kam, würden die meisten Christen antworten: »Damit er uns durch seinen Tod mit Gott versöhnen konnte.« Das ist, Gott sei es ewig gedankt, Wahrheit! Aber warum war er außerdem noch 33 Jahre, also eine ziemlich lange Zeit, bei uns? Dafür gibt es zwei weitere Gründe:

1. Wir sollten durch unser Verhalten diesem Heiligen und Gerechten gegenüber zeigen, wie nötig wir Gottes Barmherzigkeit und Vergebung brauchen.

2. Wir sollten den Einzigen deutlich kennenlernen, der als Gott-Mensch ohne eine einzige Sünde über diese Erde lief, und uns damit zeigte, was der heilige Gott von uns allen erwartet.

Unser Tagesvers fasst in aller Kürze zusammen, was wir Menschen mit dem großen Gnadengeschenk des barmherzigen Gottes gemacht haben. Schon am Tag seiner Geburt waren für Jesus Christus alle Türen verschlossen, sodass er im Freien zur Welt kam, zwar unter dem Jubel der Engel, aber was uns angeht, »draußen vor der Tür«. Die Geschichten vom Schafstall und von Ochs und Esel dort, haben ja nur Leute erfunden, die sich der krassen Ablehnung schämten. Allein im Johannesevangelium kann man 22 Fälle finden, in denen Jesus von den Menschen gehasst und angegriffen wurde, die zu retten er gekommen war. Es waren immer nur wenige, die ihn liebhatten.

Und wie »revanchierte« sich Jesus für solches Verhalten? In Apostelgeschichte 10,38 heißt es, dass der von Gott mit Heiligem Geist und Kraft Gesalbte umherging und wohltat und alle heilte, die vom Teufel überwältigt waren. Da gab es in Israel ganze Landstriche, in denen es keine Kranken gab, »denn er heilte sie alle«. Ach, möchten doch alle Leser zu denen gehören, die ihn dafür liebhaben!

Hermann Grabe
Frage
Zu welcher der beiden Gruppen gehören Sie?
Tipp
Was die eine Gruppe betrifft: Wie wird wohl der Allmächtige auf die Verachtung seines Sohnes reagieren?
Bibellese
Matthäus 21,33-46

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Freitag, 09. Februar 2024: Neuausrichtung, Haggai 1,6

Als ich 1969 eingeschult wurde, waren wir 42 Kinder in der Klasse. Frau Schwarze, unsere Lehrerin, hatte, so weit ich mich erinnere, in der gesamten Grundschulzeit kaum Disziplinprobleme. Häufig hatten wir nur drei oder vier Stunden Unterricht. Die Hausaufgaben waren schnell gemacht, und dann wurde gespielt. Im Sandkasten Burgen bauen, Kettcar fahren, im Wald Buden bauen, jeder hatte sein Taschenmesser dabei. Wir hatten kaum Spielzeug, waren aber meistens vergnügt und heiter. Und wenn wir nach Hause kamen, war die Mama da und hat uns, wenn nötig, bei den Hausaufgaben geholfen.

Das Bildungsniveau an deutschen Grundschulen hat sich im Jahr 2022 weiter verschlechtert. So verfehlten rund 25 Prozent aller Schüler der vierten Klassen die Mindeststandards beim Textverständnis, wie aus der internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu) hervorgeht. Bei der vergangenen Iglu-Erhebung aus dem Jahr 2017 waren es noch 19 Prozent gewesen.

Nicht mehr Knappheit, sondern Überfluss ist heute die überwiegende alltägliche Erfahrung. Nicht mehr nehmen, was zu bekommen ist, sondern aus dem Vollen schöpfen können. Nicht Versorgung, sondern Entsorgung. Bedroht ist nicht mehr das Leben, sondern sein Sinn. Dass die Welt nicht vorwärtskommt, sondern zurückgeht, hat meines Erachtens seinen Grund darin, dass die Menschen einander um Rat fragen, statt sich mit Gott zu beraten.

Ich meine nicht, dass früher alles besser war. Doch vor wenigen Jahrzehnten begann der Unterricht noch mit Gebet, Gott spielte eine Rolle in unserer Gesellschaft. In all unseren Krisen – ob es nun die Bildungskrise, die Wirtschaftskrise oder die Klimakrise ist –, Gott kommt nicht mehr vor! Wäre es nicht an der Zeit, eine Neuausrichtung vorzunehmen?

Peter Lüling
Frage
Was geschähe, wenn Gott wieder eine wesentlichere Rolle in unserem gesellschaftlichen Leben spielen würde?
Tipp
Wer sich an den Prinzipien des Schöpfers orientiert, hat Gelingen.
Bibellese
Matthäus 24,32-44

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Donnerstag, 08. Februar 2024: Durst nach Gott, Psalm 63,2

An einem Tag im Februar war ich mit Freunden per Zug auf dem Weg nach Paris. Eine längere Reise lag vor uns. Wir mussten uns im Vorfeld genau überlegen, was wir wirklich in unserem Gepäck benötigten. Für unsere Gastgeber hatten wir technische Hilfsgüter besorgt; Versäumnisse oder Pannen sollte es auf dieser Reise möglichst nicht geben. Ich hatte auch tatsächlich alles dabei – außer eines: eine Getränkeflasche für unterwegs. Ich ignorierte tagsüber meinen Durst und bekam dafür am Abend höchst unangenehme Kopfschmerzen. Selbst als ich im Hotel genug zu trinken hatte, wollten sie bis in die Nacht hinein nicht abklingen … Es war dumm von mir gewesen, die Durstsignale stundenlang zu übergehen.

Aus dem Zusammenhang unseres Tagesverses wird deutlich, dass David, der Autor dieses Psalms, Durst in doppeltem Sinn verspürte: Zum einen hielt er sich in der Wüste Juda auf, seine Trinkgefäße dürften schnell leer gewesen sein. Zum anderen war David innerlich ausgelaugt, weil feindlich gesinnte Menschen ihm das Leben schwer machten und er deshalb sogar in der Nacht gedanklich nicht zur Ruhe kam, sondern nach Auswegen grübelte. Infolgedessen hatte er ungeheuren Durst nach göttlicher Erfrischung. Mit wem – wenn nicht mit Gott – sollte er über seine zwischenmenschlichen Konflikte reden?

Von Davids Erfahrungen dürfen auch Sie profitieren. Vielleicht durchleben Sie im Augenblick Durststrecken, obwohl Sie Pannen vermeiden wollten. Vielleicht lernen Sie gerade »Wüsten der Einsamkeit« kennen, in denen Sie von allen anderen verlassen sind. Dann dürfen Sie diesen Psalm 63 als Vorlage für ein ähnlich formuliertes Gebet nehmen. Setzen Sie Ihren Namen und Ihre Umstände ein, und stillen Sie bei Jesus Ihren Durst!

Stefan Taube
Frage
Wonach haben Sie Durst?
Tipp
Jesus will den Durst Ihrer Seele auf Dauer stillen.
Bibellese
Johannes 4,1-26

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Mittwoch, 07. Februar 2024: Nur Jesus Christus?, 1. Korinther 2,2

In einer Zeit, in der Wissen scheinbar unbegrenzt ist, ist es herausfordernd, wenn jemand sagt: Ich will nichts anderes wissen, als dass Jesus der Sohn Gottes ist und gekreuzigt wurde. Paulus bringt damit zum Ausdruck, dass alles andere Wissen hinter dieser Erkenntnis zurückstehen muss. Denn allein diese Tatsache, dass Jesus der Christus ist und gekreuzigt wurde, ist der Schlüssel, sowohl zum ewigem Leben, als auch zu einem erfüllten und erwachsenen Leben als Christ:

Jesus Christus war der einzige Mensch, der niemals Schuld auf sich geladen hat. An dem angesprochenen Kreuz hat er – selbst unschuldig – jede Schuld von uns auf sich genommen. Nur durch die Inanspruchnahme dieser Tatsache können wir unsere Lebensschuld los werden und mit Gott wirklich ins Reine kommen. Das nennt man Frieden mit Gott. Nur in Christus liegt diese Chance auf Rettung, sonst nirgendwo. Das allein schon rechtfertigt es, von Jesus nicht zu schweigen.

Aber auch für den, der dies für sich klar gemacht hat, muss der gekreuzigte Christus das Erste und Letzte sein, wovon wir reden. Denn nur in enger Verbindung zu ihm können wir zu mündigen Christen heranreifen (vgl. Epheser 4,13). Das Kreuz bleibt dabei von existenzieller Bedeutung: An anderer Stelle spricht Paulus davon, unser »alter Mensch« sei mit Christus gekreuzigt (vgl. Römer 6,6). Was bedeutet das? Es spricht davon, dass unser altes Wesen an sich nicht passend ist für die Gegenwart Gottes. Diese uns so vertraute, aber falsch gepolte Natur muss sterben, damit das Wesen des Sohnes Gottes in uns überhaupt wachsen kann. Und da Gott an seinem Sohn unendliches Wohlgefallen hat, freut er sich darüber, wenn er die Züge seines Sohnes in unserem Wesen wahrnehmen kann.

Markus Majonica
Frage
Wodurch wird man wirklich zu einem Christen?
Tipp
»Ich bin mit Christus gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir« (Galater 2,19-20).
Bibellese
Galater 5,13-26

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