Donnerstag, 04. Februar 2021: Geprägt

Yannik kam von der Klassenfahrt nach Hause und war ziemlich durcheinander. Als Sechstklässler hatte er sich gefreut, an die Loreley zu fahren. Doch die Abende hatten ihm ordentlich den Appetit verdorben. Einige seiner Klassenkameraden, mit denen er in der Jugendherberge auf einem Zimmer untergebracht war, mussten sich jeden Abend Filme reinziehen, die selbst für Erwachsene nicht gut sind.
Das soziale Umfeld prägt stark. Wer den ganzen Tag zockt, wird anders geprägt als der, der täglich vier Stunden Geige übt. Der Vielseher wird anders geformt als die Leseratte. Schnulzen und Romane hinterlassen andere Eindrücke als Sachbücher. Kinder aus stabilen Familien nehmen das Leben anders an als solche aus zerrütteten Elternhäusern. Der treue und loyale Ehemann bietet seiner Familie eine andere Schulter als der Drogensüchtige!
Wir können uns nicht immer aussuchen, mit wem wir es zu tun haben. Aber weise Menschen mit gesundem Menschenverstand, die sich demütig ihrer Stärken und Schwächen bewusst sind und auch einmal »es tut mir leid« sagen können, machen uns stärker als selbstherrliche Narzissten, die über Leichen gehen.
Ich möchte, dass ich weise werde. Ich möchte, dass meine Kinder weise werden, nicht nur schlau und gebildet, sondern lebenstauglich. Lebenstauglichkeit erlangen durch geordnete Strukturen, Disziplin und Umgang mit guten und zuverlässigen Personen. Daher werde ich mir genau überlegen, welche Kontakte ich ihnen vermittle. Am liebsten wäre es mir, sie hätten sehr viel Umgang mit Jesus, dem weisesten und treuesten aller Menschen! Nirgends als nur bei ihm gibt es wahre Liebe und unbestechliche Gerechtigkeit. Prägen wir unsere Kinder wieder neu durch eine tägliche Bibellese!

Peter Lüling
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Was muten Sie sich selbst und Ihren Kindern zu?
Tipp
Ein guter Einfluss ist auf jeden Fall besser als schlechte Unterhaltung.
Bibellese
2. Timotheus 3,10-17

Mittwoch, 03. Februar 2021: Solidargemeinschaft oder Verursacherprinzip?

»Einer für alle – alle für einen!« Das ist nicht nur das Motto der Musketiere, sondern auch der Versicherungen. Nach dem Solidarprinzip zahlen alle einen kleinen Beitrag ein. So steht dem Einzelnen eine finanzielle Hilfe zur Verfügung, wenn er einen Schaden erleidet. Doch die Branche befindet sich im Umbruch. Um Kunden preiswerte Beiträge bieten zu können, entwickeln Versicherungsgesellschaften neue Tarife, die risikoarmes Verhalten belohnen. Meldet die Uhr am Handgelenk des Kunden der Versicherung, wie viele Schritte der Versicherungsnehmer am Tag geht, können sportliche Menschen eine günstigere Krankenversicherung erhalten. Registrieren die intelligenten Systeme im Auto die Einhaltung der Geschwindigkeitsbeschränkungen, sinkt der Beitrag für die Kfz-Versicherung usw. So angenehm geringere Beiträge für Versicherte sind, zerfällt dabei doch die Solidargemeinschaft. Denn wer zu den »Guten und Fitten« gehört, zahlt nicht mehr für diejenigen mit, die ein höheres Risiko haben. Ob andere die für sie steigenden Beiträge noch aufbringen können, gerät aus den Augen. Denn es erscheint gerecht, wenn jeder nur das bezahlt, was er verursacht.
Jesus Christus durchbrach dieses Verursacherprinzip. Er kam als Mensch, um für die Schuld anderer einzustehen. Weil er als Gottes Sohn vollkommen sündlos war, hätte er als Einziger nie sterben müssen. Doch er wusste: Menschen, die vor Gott schuldig geworden sind, erleiden den Schaden einer ewigen Verlorenheit. Um uns davor zu bewahren, gab Jesus sein Leben als Lösegeld. Für unsere Rettung bezahlte der eine Gerechte die Schuld aller Menschen. Auf dieser Grundlage »versichert« Jesus uns: Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat ewiges Leben.

Andreas Droese
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Was würde uns erwarten, wenn wir vor Gott nach dem Verursacherprinzip Rechenschaft für unser Leben ablegen müssen?
Tipp
Werden Sie Teil der Solidargemeinschaft, in der Jesus alle Schuld für Sie bezahlt hat: Sagen Sie ihm im Gebet, dass Sie zu ihm gehören und ihn besser kennenlernen wollen!
Bibellese
Römer 5,12-21

Dienstag, 02. Februar 2021: Zwei Möglichkeiten

Gegen den oben in der Bibel zu lesenden Satz gibt es manchen Widerspruch. Warum, das zeigt folgende Gegenüberstellung:
Vorgang A: Aus einer schönen Villa wird ohne menschliche Einwirkung nach beliebig langer Zeit ein Steinhaufen.
Vorgang B: Aus einem Steinhaufen wird ohne menschliche Einwirkung nach beliebig langer Zeit eine schöne Villa.
Welcher der beiden Vorgänge hat nach Ihrer Einschätzung die Chance, realisiert zu werden? Ich meine, das kann nur Vorgang A sein. Es gilt nämlich ein unausweichliches Naturgesetz, das besagt: Alles Komplizierte und Unwahrscheinliche zerfällt von selbst in Unkompliziertes und Wahrscheinliches, und niemals, wirklich niemals tritt das Gegenteil ein. Und doch müssen alle Menschen, die an der Zufallsentstehung des Weltalls festhalten, daran glauben, dass sich Vorgang B im Lauf der Zeit milliardenfach wiederholt hat, um das Wunder der uns umgebenden Welt mit ihren tatsächlich unübersehbar vielen Verflechtungen und Abhängigkeiten Wirklichkeit werden zu lassen.
Diese Leute sagen allerdings, sie dächten naturwissenschaftlich, und behaupten, dass Christen für alles, was sie nicht verstehen, naiv und dumm »Gott« einsetzten. Dabei übersehen sie, dass auch ihr Denken von einem Glauben abhängt, nämlich von dem, dass es keinen Schöpfer gibt. Dieser Glaube wird immer brüchiger, je tiefer die Forscher in die Geheimnisse der Schöpfung eindringen. Man entdeckt zu viele Abläufe, die nur als Ergebnis planenden Handelns gedeutet werden können. Das ganze Zufalls-System hält sich nur deshalb noch so hartnäckig, weil es genügend Menschen gibt, die nur allzu gern glauben möchten, dass es niemanden gibt, dem sie einmal Rechenschaft abgeben müssen. Aber ist das naturwissenschaftlich oder auch nur vernünftig gedacht?

Hermann Grabe
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Wie stehen Sie zu diesem Thema?
Tipp
Solange wir leben, haben wir Gelegenheit, Gott um Annahme zu bitten.
Bibellese
Römer 1,18-32

Montag, 01. Februar 2021: Brieffreundschaft

Als ich in der neunten Klasse war, wurde mir ein etwa gleichaltriger Engländer als Brieffreund vermittelt. In den ersten Briefen ging es um das Kennenlernen. Tony, so hieß er, stellte sich und seine Familie vor: Er berichtete, dass er einen älteren Bruder und eine jüngere Schwester habe, in einem Haus mit Garten wohne, wie sein Zimmer aussah, auf welche Schule er ging, usw. Die Schilderungen wurden, je länger der Kontakt anhielt, desto persönlicher: Er schrieb über seine Hobbys, über Dinge, die ihm Spaß machten, und solche, bei denen das nicht der Fall war. Natürlich kam auch ein kleines Foto von ihm, damit ich mir ein besseres Bild von ihm machen konnte.
Eines Tages war es dann so weit: Ich reiste nach England und lernte Tony und seine Familie über einige Wochen persönlich kennen. Sehr bald erkannte ich: Das, was er mir geschrieben hatte, stimmte alles. Er sah auch genau so aus wie auf dem Bild, das er mir geschickt hatte! Er hatte mir einen zutreffenden Eindruck von der Person vermittelt, die mich erwartete.
Ich habe den Eindruck, dass Gott mit uns Menschen ebenfalls eine Art Brieffreundschaft beginnen will. In seinem Schreiben, der Bibel, geht es darum, dass er sich den Menschen vorstellt: Wer er ist, wie er ist, was ihm gefällt und was nicht. Tatsächlich hat auch er so etwas wie ein »Foto« von sich geschickt, damit wir genauer wissen, wie er ist: seinen Sohn Jesus Christus, der das Ebenbild Gottes ist. Wenn wir etwas von Gott erfahren wollen, können wir uns dieses Bild anschauen und mit den Angaben der Heiligen Schrift vergleichen! Ich bin mir sicher: Wenn schon ein Brieffreund verlässliche Angaben zu sich macht, wie viel glaubwürdiger ist dann das Selbstzeugnis des lebendigen Gottes!

Markus Majonica
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Gottes Brief haben Sie. Wie sieht Ihre Antwort aus?
Tipp
Antworten Sie Gott ebenso ehrlich, wie er sich vorgestellt hat!
Bibellese
5. Mose 6,4-15

Sonntag, 31. Januar 2021: Was, wenn Gott dazwischenfunkt?

Wirklich witzig: Versehentlich funkte die Mikrofonanlage einer Kirche auf dem gleichen Kanal wie das Fitnessstudio gegenüber. Es geschah in Solingen im Januar 2020. Statt Motivations-Kommandos und hipper Musik lief bei der Muckibude »Pride« plötzlich die Predigt der Kirchengemeinde. Da stutzten die Sportler: »Kyrie eleison« statt »Eins-zwei-drei«!? Doch die Übertragung aus der St. Clemens-Kirchengemeinde war nicht abzustellen. Und so drang die Predigt von Pastor Mohr manchem Sportler ins Ohr. Schnell erklärte sich die Kirchengemeinde bereit, die Funkfrequenz zu ändern. Ruckzuck war das Dazwischenfunken beendet. Jetzt herrscht zwischen Kirche und Fitnessstudio wieder Funkstille. Schade eigentlich …
Da sendet die Kirche mal auf dem Kanal, den jeder Normalo verstehen kann – und schon wird das sofort wieder abgestellt. Kein Wunder, dass die Fitnessbranche wächst und die Christenheit schrumpft. Sport und Gesundheit sind der Mehrheit einfach viel wichtiger als Seele und Gott. Studios und Stadien sind die Tempel der Moderne. Und sollte Gott dazwischenfunken, kann man den »Störsender« ja rasch abstellen.
Man quält sich lieber auf der Hantelbank als auf der Kirchenbank! Körper kommt vor Seele. Fangesänge statt Gotteslob, Fitness statt Frömmigkeit, Bizeps statt Bibel, Workout statt Worship, Eiweißshake statt Abendmahl. Wie kurzsichtig! Ihr durchtrainierter Körper schafft vielleicht 100 Jahre, aber er bleibt dennoch sterblich. Die Seele ist es aber nicht (Matthäus 10,28)! Deshalb warnt Jesus: Mancher wird topfit zur Hölle fahren (Markus 9,43-48)! Aber er verspricht auch: Wer Gott die Treue hält bis in den Tod, dem wird die Krone des Lebens gegeben (Offenbarung 2,10).

Andreas Fett
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Wie viel Aufwand und Achtsamkeit wenden Sie Ihrer Seele(n-Pflege) zu?
Tipp
Im Vaterunser betrifft nur eine von sieben Bitten unseren Körper!
Bibellese
Markus 9,42-50

© 2022 – Evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen | Impressum | Datenschutzerklärung | Login